Meine Geduld ist erschöpft.
Dies ist kein Diskurs über verschiedene Formen der Exegese mehr, sondern ein übles Gemisch von Dingen, die sich eigentlich gegenseitig ausschließen.
Die werten Diskussionsteilnehmer/inn/en mögen mir gestatten, meinen rüden Vorwurf - der auch durchaus so gemeint ist - zu belegen:
Lese ich Adlerauges und Angsthases Beiträge hier in ihrer Gesamtheit, dann komme ich schnell zu dem Schluß, daß zwei Standpunkte, die konträrer nicht sein könnten, aufeinanderprallen, nämlich eine historisch-kritische Auslegung biblischer Texte, die mit dem ihr eigenen Methodenapparat an den Text herangeht (was ich persönlich hochinteressant finde), und eine christlich-fundamentalistische Betrachtungsweise, die noch nicht einmal beim berühmt-berüchtigten 'sola scriptura' stehenbleibt, sondern ihre ausschließliche Konzentration auf den sensus literalis mit einer gottgewirkten Verbalinspiration rechtfertigt.
Dazu mag man stehen, wie man will - aber wenn man schon dieser Ansicht ist, dann sollte man auf irgendeine Art und Weise dazu stehen!
Damit will ich sagen, daß diese eigenen Positionen in aller Klarheit vertreten, und nicht in einem verschleiernden Wust begütigender Freundlichkeiten versteckt werden sollten - 'christliche Nächstenliebe' hin oder her.
@Adlerauge und Angsthase, ihr seid beide Vertreterinnen absolut unvereinbarer Positionen - was soll also dieses Gerede:
Meilenweit seid ihr voneinander entfernt, und kein Weg führt hier zueinander!
Die Gegensätzlichkeit eurer Standpunkte mit der Berufung auf 'Mißverständnisse' und Massen von Emotiocons übertünchen zu wollen, ist von der Methodik her unsauber und vom Ansatz her verlogen.
Was gibt es da zu verstehen? Und was gibt es nachzufragen? Du hast inzwischen mehrmals an diversen Stellen Deine exegetische Arbeitsweise erklärt - und auch mehrfach darauf aufmerksam gemacht, daß dies nicht mit dem Glauben verwechselt werden dürfe. Aber tunlichst vermeidest Du es, das eigentliche Problem konkret zu formulieren: Daß nämlich der Glaubensstandpunkt Deiner Diskussionspartnerin als direkte Folge der Ablehnung jener historisch-kritischen Exegese entstanden ist!
Hier mangelt es also ganz entschieden an Klarheit und Aufrichtigkeit.
Und zu genau jener Klarheit gedenke ich nun beizutragen (die Aufrichtigkeit bleibt dann euch überlassen):
Der Begriff des Fundamentalismus wurde im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts geprägt. Und im Gegensatz zu der Weise, wie das Wort heute verwendet wird, bezog er sich nicht auf Fanatiker diverser religiöser oder philosophischer Strömungen, sondern eindeutig auf amerikanische Protestanten, die sich gegen jede moderne Theologie stellten, und vor allem gegen jede Form der Bibelauslegung, die nicht einer absolut buchstabengetreuen Lesart entsprach - soll heißen, diese Bewegung entstand als empört-ablehnende Reaktion auf die historisch-kritische Exegese. Die geistigen Väter dieser in meinen Augen irrwitzigen Bibelsicht sind in der konservativ-protestantischen Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts zu suchen - und ja, es handelt sich hier um jene Geistesgrößen, die die Evolutionstheorie als Machwerk des Teufels verdammen, weil doch in der Bibel steht, daß Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen hat, und sämtliches Getier von ihm damals in der heute bestehenden Form kreiert wurde. Amen. Diskussionswürdig ist in den Augen solcher Gläubiger höchstens, wie lang denn ein solcher göttlicher Tag eigentlich sei - aber das war es dann auch schon, denn am Buchstaben darf nicht gezweifelt werden. Nochmals amen.
Das ist ergo eine Glaubensrichtung. Zu deren Basis es gehört, die historisch-kritische Bibelexegese abzulehnen.
Darüber könnt ihr euch also streiten, wenn ihr das unbedingt wollt. Aber das tut dann bitte in aller Offenheit, und ohne eure wahrlich grundlegende Verschiedenheit unter intelligenzbeleidigenden Schichten von 'nächstenliebender' Pseudo-Akzeptanz zu verstecken.
@Adlerauge,
Du kannst Angsthase bis in alle Ewigkeit damit ködern, daß Du ihren Ansatz doch nur besser verstehen willst: Ihr sträubt sich das Fell, wenn die Bibel buchstabengetreu als 'Wort Gottes höchstpersönlich' betrachtet wird.
@Angsthase,
Du kannst Adlerauge bis zum Sanktnimmerleinstag Deine Methode an Beispielen demonstrieren - das ist sinnlos: Sie lehnt sie nämlich in toto ab.
Ihr werdet euch vielleicht fragen, wie ich dazu komme, mich in euer lauschiges Zwiegespräch einzumischen - simpel: Ihr killt einen Thread, den ich spannend finde.
Mich interessieren die Ergebnisse, zu denen man mit Hilfe des exegetischen Instrumentariums gekommen ist, und ich möchte sie hier nicht ertränkt sehen in einer Auseinandersetzung, die unter Vorspiegelung falscher Prämissen geführt wird.
Dies ist kein Diskurs über verschiedene Formen der Exegese mehr, sondern ein übles Gemisch von Dingen, die sich eigentlich gegenseitig ausschließen.
Die werten Diskussionsteilnehmer/inn/en mögen mir gestatten, meinen rüden Vorwurf - der auch durchaus so gemeint ist - zu belegen:
Lese ich Adlerauges und Angsthases Beiträge hier in ihrer Gesamtheit, dann komme ich schnell zu dem Schluß, daß zwei Standpunkte, die konträrer nicht sein könnten, aufeinanderprallen, nämlich eine historisch-kritische Auslegung biblischer Texte, die mit dem ihr eigenen Methodenapparat an den Text herangeht (was ich persönlich hochinteressant finde), und eine christlich-fundamentalistische Betrachtungsweise, die noch nicht einmal beim berühmt-berüchtigten 'sola scriptura' stehenbleibt, sondern ihre ausschließliche Konzentration auf den sensus literalis mit einer gottgewirkten Verbalinspiration rechtfertigt.
Dazu mag man stehen, wie man will - aber wenn man schon dieser Ansicht ist, dann sollte man auf irgendeine Art und Weise dazu stehen!
Damit will ich sagen, daß diese eigenen Positionen in aller Klarheit vertreten, und nicht in einem verschleiernden Wust begütigender Freundlichkeiten versteckt werden sollten - 'christliche Nächstenliebe' hin oder her.
@Adlerauge und Angsthase, ihr seid beide Vertreterinnen absolut unvereinbarer Positionen - was soll also dieses Gerede:
Original von Adlerauge
Bin nicht sicher, aber...es könnte evtl. sein, dass wir gar nicht so weit voneinander weg denken, ich das aber etwas unverständlich ausdrücke?
Meilenweit seid ihr voneinander entfernt, und kein Weg führt hier zueinander!
Die Gegensätzlichkeit eurer Standpunkte mit der Berufung auf 'Mißverständnisse' und Massen von Emotiocons übertünchen zu wollen, ist von der Methodik her unsauber und vom Ansatz her verlogen.
Original von Angsthase
Ich hoffe, du verstehst was ich meine. Wenn nicht, dann frag nach.
Was gibt es da zu verstehen? Und was gibt es nachzufragen? Du hast inzwischen mehrmals an diversen Stellen Deine exegetische Arbeitsweise erklärt - und auch mehrfach darauf aufmerksam gemacht, daß dies nicht mit dem Glauben verwechselt werden dürfe. Aber tunlichst vermeidest Du es, das eigentliche Problem konkret zu formulieren: Daß nämlich der Glaubensstandpunkt Deiner Diskussionspartnerin als direkte Folge der Ablehnung jener historisch-kritischen Exegese entstanden ist!
Hier mangelt es also ganz entschieden an Klarheit und Aufrichtigkeit.
Und zu genau jener Klarheit gedenke ich nun beizutragen (die Aufrichtigkeit bleibt dann euch überlassen):
Der Begriff des Fundamentalismus wurde im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts geprägt. Und im Gegensatz zu der Weise, wie das Wort heute verwendet wird, bezog er sich nicht auf Fanatiker diverser religiöser oder philosophischer Strömungen, sondern eindeutig auf amerikanische Protestanten, die sich gegen jede moderne Theologie stellten, und vor allem gegen jede Form der Bibelauslegung, die nicht einer absolut buchstabengetreuen Lesart entsprach - soll heißen, diese Bewegung entstand als empört-ablehnende Reaktion auf die historisch-kritische Exegese. Die geistigen Väter dieser in meinen Augen irrwitzigen Bibelsicht sind in der konservativ-protestantischen Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts zu suchen - und ja, es handelt sich hier um jene Geistesgrößen, die die Evolutionstheorie als Machwerk des Teufels verdammen, weil doch in der Bibel steht, daß Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen hat, und sämtliches Getier von ihm damals in der heute bestehenden Form kreiert wurde. Amen. Diskussionswürdig ist in den Augen solcher Gläubiger höchstens, wie lang denn ein solcher göttlicher Tag eigentlich sei - aber das war es dann auch schon, denn am Buchstaben darf nicht gezweifelt werden. Nochmals amen.
Das ist ergo eine Glaubensrichtung. Zu deren Basis es gehört, die historisch-kritische Bibelexegese abzulehnen.
Darüber könnt ihr euch also streiten, wenn ihr das unbedingt wollt. Aber das tut dann bitte in aller Offenheit, und ohne eure wahrlich grundlegende Verschiedenheit unter intelligenzbeleidigenden Schichten von 'nächstenliebender' Pseudo-Akzeptanz zu verstecken.
@Adlerauge,
Du kannst Angsthase bis in alle Ewigkeit damit ködern, daß Du ihren Ansatz doch nur besser verstehen willst: Ihr sträubt sich das Fell, wenn die Bibel buchstabengetreu als 'Wort Gottes höchstpersönlich' betrachtet wird.
@Angsthase,
Du kannst Adlerauge bis zum Sanktnimmerleinstag Deine Methode an Beispielen demonstrieren - das ist sinnlos: Sie lehnt sie nämlich in toto ab.
Ihr werdet euch vielleicht fragen, wie ich dazu komme, mich in euer lauschiges Zwiegespräch einzumischen - simpel: Ihr killt einen Thread, den ich spannend finde.
Mich interessieren die Ergebnisse, zu denen man mit Hilfe des exegetischen Instrumentariums gekommen ist, und ich möchte sie hier nicht ertränkt sehen in einer Auseinandersetzung, die unter Vorspiegelung falscher Prämissen geführt wird.
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