Original von quigor
Und ihr habt Recht: Es wäre wahrscheinlich angebracht, einen neuen Thread dazu zu eröffnen - als 'Satanismus-Thread' kann das wirklich nicht mehr durchgehen.![]()
Das dachte ich auch mit jedem Mal grinsend, wenn ich den Thread angeklickt habe!

Original von Adlerauge
Ja, klar, das macht absolut Sinn: 'Im Schweiße Deines Angesichts' usw. versus den 'gottgegebenen Früchten' des Gartens Eden.
So wie dieser Satz hier dasteht, macht es für mich ja auch Sinn.
Nicht aber als Gegensatz zu "Jäger und Sammler".
Denn im Garten Eden wurden die Tiere noch nicht gegessen, also wurde auch nichts gejagt (ausser davonrollenden Früchte und so
vielleicht

Jäger und Sammler war also bereits eine Stufe später, gehört für mich auch in die selbe Kategorie wie Ackerbau. Das mühsame Jagen und Sammeln um zu überleben, ist doch ebenfalls "im Schweisse seines Angesichts".
Deshalb habe ich nicht das darin sehen können, was Du hier natürlich korrekterweise erwähnst, quigor.
Und später noch einmal ein Verweis darauf mit den 'Vögeln auf dem Felde, die nicht säen und nicht ernten, und ihr himmlischer Vater ernährt sie doch'...
Das ist sozusagen eine 'göttliche' Kritik daran, daß Menschen selbstbestimmt zumindest partiell die Kontrolle über ihre Lebensverhältnisse geschaffen haben, nicht wahr?
Hier in diesem Vers geht es nicht um die Kritik wegen der selbstbestimmenden Lebensweise, sondern um Kritik wegen des sich Sorgens deswegen.
"Darum sage ich euch: Sorgt nicht ängstlich für euer Leben, was ihr essen und trinken sollt, auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr wert als die Nahrung? Und steht nicht der Leib höher als die Kleidung? Seht auf die Vögel, die unter dem Himmel fliegen! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in Speicher; trotzdem ernährt sie euer himmlischer Vater. Steht i h r denn nicht viel höher als sie? Wer von euch kann mit all seinen Sorgen sein Leben auch nur um eine kurze Zeitspanne verlängern? Und warum seid ihr so ängstlich besorgt um eure Kleidung?" (Matt. 6, 26-28)
Das Problem, das die selbstbestimmende Weise mit sich bringt seither, ist nämlich auch das Sorgen, so wie ich das hier verstehe.
Dies ist jedenfalls meine persönliche Interpretation der Sache.
Es handelt sich meiner Meinung nach hier eher um eine Bitte/Aufforderung/Ermutigung um Vertrauen.
Vertrauen in Gott, dass er für uns sorgen wird. Dass er uns im Alltag helfen wird. Der sich durch das Ganze halt nun in gewisser Weise mühsamer gestaltet.
Es ist eine Erinnerung daran, wie wertvoll und wertgeachtet wir Menschen in den Augen Gottes sind. Und wie ungesund Sorgen für uns sind. Dass wir durch unsere Ängste und Angespanntheit unser Leben nicht verlängern können.
Okay, aber was ist jetzt der tiefere Sinn, der damit ausgedrückt werden soll?
Der Mensch fühlt sich offenbar einerseits verdammt, weil der Tisch der Natur für ihn nicht so reichlich gedeckt ist, daß er ohne jede Mühe und gesichert davon leben kann.
Und andererseits werden wir darauf hingewiesen, daß gerade diese unsere Bemühungen ein Zeichen mangelnden Vertrauens sind in... was eigentlich?
Ja, das sieht im ersten Moment etwas widersprüchlich aus, einverstanden.
Es geht ja nicht darum, dass wir uns nicht darum bemühen sollen. Nein, dazu werden wir ja eher auch angewiesen.
Es geht lediglich darum, dass wir uns im Sorgen darum nicht verlieren sollten in einem Ausmass, das uns schadet und trotzdem kein Resultat bringt.
Im Garten Eden war der Mensch noch nicht sterblich.
Also musste er dort eigentlich auch keinen Hunger im Sinne von Existenzangst haben, bezw. es war alles da, aber auch wenn nciht alles da gewesen wäre, hätte ein Mangel nicht die weitreichenden Konsequenzen gehabt wie danach.
Wobei natürlich ein Mangel im Paradies ein Widerspruch in sich selber ist, also ein sinnloser Gedanke.
Das Vertrauen beziehst sich auf eben diese Existenzangst, die folgt, wenn der sterbliche Mensch um seine Gesundheit, um sein Leben, bangen muss. Wenn die eigene Lebensführung mitentscheidet, oder mitentscheiden kann, oder muss.
Es geht um mangelndes Vertrauen in die Durchhilfe Gottes mitten in unserem Alltag, bei den Dingen, die wir tun, um unseren Lebensunterhalt zu bestreiten, und im Allgemeinen.
Nicht um Kritik an unseren Bemühungen diesbezüglich.
Mein erster Gedanke dazu war: Oh Blasphemie!![]()
Diese Erklärung macht doch aus Gott einen jämmerlichen kleinen Hüpfer, einen 'Taktiker' auf dem Niveau eines Dorfstammtisches - incredibile!
Einerseits verstehe ich, was Du meinst damit, oder denke es zumindest zu verstehen: Dass es Gott nötig hat, dass er so klein gedacht wird, dass er es nötig haben könnte, uns als Kreaturen zu schaffen, die abhängig von ihm sind?
Das hat vielleichtl mit Deiner Signatur zu tun: Homo est Deus?
Also KEIN Unterschied zwischen Mensch und Gott. Deshalb Dein Aufschrei wegen Blasphemie?
Klar, Gott ist gross, grösser, unendlich gross und allmächtig, weiter als unser Vorstellungsvermögen je reichen wird.
Natürlich ist ein Unterschied zwischen uns und Gott. Aber das Ziel ist ja, ihm stetig ähnlicher und ähnlicher zu werden.
Bis wir die Liebe so leben wie er sie uns vorgelebt hat und wir sozusagen ein Ebenbild von ihm sind. Als Ebenbild sind wir ja auch geschaffen worden.
Um diesen Weg zu machen, ist es doch aber notwendig, dass wir erkennen, wie gross der Graben zwischen dem "Soll" und dem "Sein" ist sozusagen.
Das Erkennen steht doch als Anfangsbilanz, auf der wir dann stetig "aufbauen".
Oder wie hast Du das mit der Blasphemie genau gemeint, quigor?
Es grüsst herzlich, Adlerauge


Nutze die Möglichkeiten.....
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