Thomas-Evangelium

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    • Original von MoD3000
      Bitte nicht vergessen, dass die Apostel an die Wiederkunft in einer nicht all zu fernen Zeit glaubten. So erkläre ich mir ihre Dringlichkeit, mit der sie ihre Überzeugungen vortragen. Und ich denke, wir sehen hier eindeutig die zeitliche Einordnung am Werk: die Sprache jener Zeit war nun einmal sehr 'ruppig', oder sagen wir einfach 'deutlich'.

      Manchmal hast Du einfach eine geradezu unglaublich freundliche Ader! ;)

      Meiner Ansicht nach hatte gerade diese Reinigung eher den Charakter von Sodom als der 'Taufe'. Definitiv nicht mein Stil.

      Absolut richtig... beides! Und Du hast schließlich letzteres bewiesen.
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • So sei denn die Interpretation der Apokryphen ein Ersatz für den ausgefallenen Gottesdienst :P

      ( Logion 11): Jesus sagte: ,,Dieser Himmel wird vergehen und der über ihm wird vergehen. Die Toten leben nicht und die Lebenden werden nicht sterben. In den Tagen, (da) ihr Totes aßet, (20) machtet ihr es lebendig. Wenn ihr im Licht seid, was werdet ihr tun? An dem Tag, als ihr eins wart, wurdet ihr zwei. Wenn ihr aber zwei geworden seid, was (25) werdet ihr (dann) tun?``

      Wie schon im IRC andiskutiert - das ist ein interpretatorischer Hammer.
      Zunächst einmal: Dieser Himmel wird vergehen, welcher Himmel? Der von uns als natürlich angesehene? Der ätherische, also der Wohnort Gottes? Ich neige dazu, die einfache Interpretation zu wählen und dem ersten Himmel die Bedeutung des natürlichen Himmels zu geben. Das würde für den zweiten, den, der über ihm ist, heißen, wir hätten es hier auf jeden Fall mit einem ätherischen Himmel zu tun. Allerdings passt diese Textstelle ganz und gar nicht zu den vielen, in denen Gottes Sphäre als "ewig" beschrieben wird. Bisher favorisiere ich die Erklärung, dass wir hier lediglich mit den Begriffen arbeiten - der "Himmel" wird vergehen als Objekt, als Ziel.

      Die Toten leben nicht und die Lebenden werden nicht sterben.
      Hier könnten wir einen weiten Sprung machen: wir nehmen an, dass die "Gestorbenen" unserer Welt nicht wirklich gestorben sind. Hier wird das ja eifrig diskutiert. Allerdings legen mir die vorzüglichen Christen zu viel Wert auf die Trennung - wer "die Liebe hat", soll nicht sterben - das dürfte reichlich einsam werden.
      Aber die generelle Richtung erscheint mir logisch: was oder wer tot ist, der oder das ist nicht mehr in Benutzung, nicht mehr am Leben (beteiligt).

      In den Tagen, da ihr Totes aßet, machtet ihr es lebendig.
      Aight, das hatten wir bereits. Eine "Vereinahmungssache", die auch die obige Interpretation stützt - wir nehmen das "Tote", Ungebrauchte auf, hauchen ihm quasi Atem ein. Damit geben wir einen Teil unserer Lebendigkeit. Ich finde nicht, dass dies wertend ist.

      Wenn ihr im Licht seid, was werdet ihr tun?
      Gute Frage :)
      "Licht Gottes", im Logos sein. Ich kann nicht glauben, dass in diesem (Nicht)Zustand noch etwas wie eine "Handlung" notwendig oder möglich wäre.
      Andere Ansichten?

      An dem Tag, als ihr eins wart, wurdet ihr zwei. Wenn ihr aber zwei geworden seid, was (25) werdet ihr (dann) tun?
      Ist für das Abendland eine reichlich merkwürdige Vorstellung. Reden wir hier von "dem Einen"? Reden wir hier etwa von Adams "Zweiteilung"? Kann mir nichts darunter vorstellen. Vorschläge?
    • Original von MoD3000
      ( Logion 11): Jesus sagte: ,,Dieser Himmel wird vergehen und der über ihm wird vergehen. Die Toten leben nicht und die Lebenden werden nicht sterben. In den Tagen, (da) ihr Totes aßet, (20) machtet ihr es lebendig. Wenn ihr im Licht seid, was werdet ihr tun? An dem Tag, als ihr eins wart, wurdet ihr zwei. Wenn ihr aber zwei geworden seid, was (25) werdet ihr (dann) tun?``

      Wie schon im IRC andiskutiert - das ist ein interpretatorischer Hammer.

      Du sagst es. Und zwar ist es der erste Satz, der sich mir ums Verrecken nicht erschließen will. Ich habe inzwischen auch im Netz nach Interpretationen gesucht - no chance, da brabbelt jeder nur Blödsinn, wenn er den Teil nicht überhaupt gleich ignoriert.
      Deine eigene Auslegung ist da geradezu genial:

      Bisher favorisiere ich die Erklärung, dass wir hier lediglich mit den Begriffen arbeiten - der "Himmel" wird vergehen als Objekt, als Ziel.

      Ein gefinkelter Haken, der eines Rabbiners würdig wäre! ;)
      Ich habe zwar nach wie vor nicht das Gefühl, daß das so 'stimmig' ist - aber was Besseres habe ich auch nicht anzubieten. Mir ist es ein Rätsel, was hier konkret gesagt werden sollte.

      Die Toten leben nicht und die Lebenden werden nicht sterben.
      Hier könnten wir einen weiten Sprung machen: wir nehmen an, dass die "Gestorbenen" unserer Welt nicht wirklich gestorben sind. Hier wird das ja eifrig diskutiert. Allerdings legen mir die vorzüglichen Christen zu viel Wert auf die Trennung - wer "die Liebe hat", soll nicht sterben - das dürfte reichlich einsam werden.
      Aber die generelle Richtung erscheint mir logisch: was oder wer tot ist, der oder das ist nicht mehr in Benutzung, nicht mehr am Leben (beteiligt).

      Mit Verlaub - es handelt sich dort mitnichten um Christen, sondern um Esos. Für Christen stellt das Thomas-Evangelium gemeiniglich keinen Anlaß für eine Diskussion dar: Was nicht in den Kanon aufgenommen wurde, ist häretisch, muß gemieden werden, ist wider den Geist - kurz: pfui!
      Und yep, die Theorie der Esos klingt nicht gerade nach Allaussöhnung - aber sei ehrlich, die Stelle selbst klingt auch nicht so, oder?
      Hier wird sehr wohl ein Unterschied zwischen 'Lebenden' und 'Toten' postuliert, daran kommst Du nicht vorbei.

      In den Tagen, da ihr Totes aßet, machtet ihr es lebendig.
      Aight, das hatten wir bereits. Eine "Vereinahmungssache", die auch die obige Interpretation stützt - wir nehmen das "Tote", Ungebrauchte auf, hauchen ihm quasi Atem ein. Damit geben wir einen Teil unserer Lebendigkeit. Ich finde nicht, dass dies wertend ist.

      Genau, das hatten wir schon. Und es bezieht sich wohl nicht nur auf Fleisch, sondern ist eine allgemeinere Aussage.

      Wenn ihr im Licht seid, was werdet ihr tun?
      Gute Frage :)
      "Licht Gottes", im Logos sein. Ich kann nicht glauben, dass in diesem (Nicht)Zustand noch etwas wie eine "Handlung" notwendig oder möglich wäre.
      Andere Ansichten?

      Yep, hier ist die Rede von Erleuchtung, aber noch im Zustand der Verkörperung. Dann macht die Stelle Sinn, und sie passt dann auch gut zum nächsten Teil:

      An dem Tag, als ihr eins wart, wurdet ihr zwei. Wenn ihr aber zwei geworden seid, was (25) werdet ihr (dann) tun?
      Ist für das Abendland eine reichlich merkwürdige Vorstellung. Reden wir hier von "dem Einen"? Reden wir hier etwa von Adams "Zweiteilung"? Kann mir nichts darunter vorstellen. Vorschläge?

      Das ist die Verkörperung Atmans, die zwingend mit der Dualität verbunden ist. Hier wird wohl die Frage gestellt, wie man mit diesem Zustand umgeht.
      Der Fairness halber möchte ich noch erwähnen, daß Juden angeblich ein Neugeborenes als ein Jahr alt bezeichnen. Damit würde sich der erste Satz darauf reduzieren, daß hier von der Geburt die Rede ist.
      Ich bleibe aber trotzdem bei meiner Vorstellung von der Einheit Atmans mit Brahman, die durch die Täuschung der Verkörperung scheinbar aufgehoben ist.

      So weit, so gut. Aber das mit den Himmeln ist und bleibt ein Hund. Falls jemand Vorschläge dazu hat, bitte posten! Vorausgesetzt, es handelt sich um intelligente Vorschläge...
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • Die Sache mit den Himmeln ist schon etwas über das man meditieren kann.

      Eine Interpretationspage siehts wohl recht banal als zwei natürliche Himmel.

      "Dieser Himmel wird vergehen und der über ihm wird vergehen." - Die moderne Wissenschaft läßt keinen Zweifel daran.

      journal.twoday.net/topics/Das+…ybilla+interpretiert+.../

      Also unsere Atmosphäre und das Universum - zwei Himmel - die nacheinander vergehen. Wenn man alles im Zusammenhang sieht, kann man aus dieser banalen Erklärung noch was machen.

      Die beiden Himmel werden nicht nur vergehen, sie werden wieder eins werden, wie wir, wie Mann und Frau und Lebende und Tote. Das Universum entspringt einem Punkt und dehnt sich aus. Es bilden sich Dualitäten heraus bis irgendwann alles wieder in einen Punkt zusammenfällt.

      Deshalb kann man wohl die Frage: "Wenn ihr aber zwei geworden seid, was (25) werdet ihr (dann) tun?" beantworten mit: "wir werden wieder eins werden."
      "Und ois kaputt geht wei wir ned durchblicken,
      waun Yoghurt Landliebe haast obwoi ma`d Natur ficken!
      ...
      Während`s fost olle blenden mit da Reizüberflutung,
      oba kana mehr merkt das uns nix bleibt für die Zukunft;
      An dem Punkt wo a da Bischof si`s im Netz besorgt -
      was i dass jetz kumman muass mei letztes Wort!"

      Ivan Ivanov - Die Unsichtbaren - das Ende

      Nesh Nivel: "wir sind unsichtbar für dich solange du nicht an uns glaubst"
    • Und hier die Interpretation einer Userin eines anderen Forums (sie bezieht sich dabei auf MoDs Aussage, daß der zweite Himmel als Objekt und Ziel vergehen wird):

      Als Objekt, als Ziel. Hm, das ist raffiniert. Der zweite Himmel als Synonym für das, wo wir "hinwollen", habe ich das richtig verstanden? Ich hab mich gefragt, ob damit gemeint ist, dass wenn wir gefunden haben, was wir suchen (falls das möglich ist), wir selbst uns wandeln und wir dieses Ziel mit so anderen Augen sehen, dass es vergeht.
      Er heißt "wird" vergehen - aber wann? Wenn wir dort sind oder auf dem Weg dahin, wenn wir immer mehr begreifen, dass wir ganz falsche Vorstellungen vom "Himmel" haben. Wenn wir sehen, dass der Himmel in UNS ist und nicht irgendwo da draußen, da oben? Dann ist klar, dass der zweite Himmel, dieser Vertröstungshimmel, vergehen muss.

      Gefällt mir gut.
      Vor allem, wenn ich bedenke, daß dies eine Aussage aus dem katholischen (!) Lager ist, bin ich hoch beeindruckt.
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • Original von quigor
      [Himmel]
      Ich habe zwar nach wie vor nicht das Gefühl, daß das so 'stimmig' ist - aber was Besseres habe ich auch nicht anzubieten. Mir ist es ein Rätsel, was hier konkret gesagt werden sollte.

      Ich werd am Wochenende noch einmal darüber nachdenken. Unlösbar wird es nun nicht sein, aber ein kleiner Koan ist es :)

      Mit Verlaub - es handelt sich dort mitnichten um Christen, sondern um Esos. Für Christen stellt das Thomas-Evangelium gemeiniglich keinen Anlaß für eine Diskussion dar: Was nicht in den Kanon aufgenommen wurde, ist häretisch, muß gemieden werden, ist wider den Geist - kurz: pfui!

      So eng würde ich "Christ" nicht mal fassen. Was ist mit den Freikirchlern, was mit den ganzen Spinnern, die in einer Form Jesus-Personenkult betreiben (und den ganzen Nichtspinnern, die das tun...)?

      Hier wird sehr wohl ein Unterschied zwischen 'Lebenden' und 'Toten' postuliert, daran kommst Du nicht vorbei.

      Aber wer sind sie? Aus der christlichen Ecke springt mich ja "die 'Lebenden' sind die 'Wiedergeborenen', die getauften Kinder Gottes" ja geradezu an. Und das passt schon in die Richtung, die man von Jesus auch kennt, keine Frage.
      Ob mir das gefällt, ist eine ganz andere Frage. Obwohl ich manchmal schon der Meinung bin, in die Augen von Zombies zu schaun, jeder Mensch trägt eine Flamme in sich. Egal ob sie anderen den Weg leuchtet oder nur Schatten wirft. Die Toten leben nicht, aber sie können und werden wieder kommen. Lautet nicht so das Argument der christlichen Lehre, das Evangelium gebe ohne die Auferstehung Christi keinen Sinn? Ein Toter, der nie aus dem Leben war, eh.

      Wenn ihr im Licht seid, was werdet ihr tun?
      Yep, hier ist die Rede von Erleuchtung, aber noch im Zustand der Verkörperung.

      Stimmt, das ergibt mehr Sinn. Obwohl ich mir das als reichlich merkwürdigen Zustand (für die Umwelt, einem Selbst dürfte das dann eh egal sein ;) ) vorstelle.

      An dem Tag, als ihr eins wart, wurdet ihr zwei. Wenn ihr aber zwei geworden seid, was (25) werdet ihr (dann) tun?
      Ist für das Abendland eine reichlich merkwürdige Vorstellung. Reden wir hier von "dem Einen"? Reden wir hier etwa von Adams "Zweiteilung"? Kann mir nichts darunter vorstellen. Vorschläge?

      Das ist die Verkörperung Atmans, die zwingend mit der Dualität verbunden ist. Hier wird wohl die Frage gestellt, wie man mit diesem Zustand umgeht.

      Hach, Atman. Natürlich passt die "zwei" in "die Vielen". Aber es gibt eine wesentlich christlichere Übersetzung, die auf die Trennung von "Gott", "dem Einen" abzielt. Die christliche Lehre sagt, wir haben uns von Gott durch unsere Taten getrennt (Sündebegriff). Und letztlich geht es hier aber wirklich um die Verarbeitung dieser Trennung, dem Streben nach Vereinigung der Dualität. Nur um das Ganze mal in christlicher Terminologie auszudrücken :)

      Die Ansätze, in den "modernen Wissenschaften" nach Bestätigung für alte Überlieferungen zu suchen, wie es 'Sybilla' (was ein Name dafür) getan hat, halte ich für verfehlt. Ich gehe nicht davon aus, dass Jesus oder den Evangelisten Einsicht in die heutige Wissenschaft zur Verfügung standen. Ich finde es eine unerträgliche Hybris, die dabei in der Annahme mitschwingt, wir hätten einen Stand erreicht, der für ein perfektes Wesen erwähnenswert gewesen sei.

      Ich hoffe mal im Verlauf des Wochenendes zu Logion 12 vorstoßen zu können.

      P.S.: gnôthi seautón - eî; medèn ágan
    • Original von MoD3000
      So eng würde ich "Christ" nicht mal fassen. Was ist mit den Freikirchlern, was mit den ganzen Spinnern, die in einer Form Jesus-Personenkult betreiben (und den ganzen Nichtspinnern, die das tun...)?

      Ich kann ja nicht für jeden christlichen Spinner oder Nichtspinner dieser Welt sprechen - aber Freikirchler halten sich an den Kanon, und zwar sehr rabiat.

      Hier wird sehr wohl ein Unterschied zwischen 'Lebenden' und 'Toten' postuliert, daran kommst Du nicht vorbei.

      Aber wer sind sie? Aus der christlichen Ecke springt mich ja "die 'Lebenden' sind die 'Wiedergeborenen', die getauften Kinder Gottes" ja geradezu an. Und das passt schon in die Richtung, die man von Jesus auch kennt, keine Frage.
      Ob mir das gefällt, ist eine ganz andere Frage.

      Yep, das hatten wir schon einmal: 'Sünde' ist es, den 'Funken' nicht zum Lodern zu bringen, das 'Tier' nicht zur Exzellenz zu führen, den 'Diamanten' nicht vom Schlamm zu befreien, remember? Hähä, der große Guru der Christenheit ist auf meiner Seite! :D

      Obwohl ich manchmal schon der Meinung bin, in die Augen von Zombies zu schaun, ..

      :D Ach? :D

      .. jeder Mensch trägt eine Flamme in sich. Egal ob sie anderen den Weg leuchtet oder nur Schatten wirft.

      Ja. Zumindest in der Theorie. Wahrscheinlich sogar in der Praxis. Nur die Verifizierung ist ein Hund, das mußt Du zugeben.

      Die Toten leben nicht, aber sie können und werden wieder kommen. Lautet nicht so das Argument der christlichen Lehre, das Evangelium gebe ohne die Auferstehung Christi keinen Sinn? Ein Toter, der nie aus dem Leben war, eh.

      Ich bin mir nicht sicher, ob ich Dich da richtig verstehe, MoD: Soweit ich es mitbekommen habe, glauben sie, daß nach dem Tod eine Art 'Warten' erfolgt - wobei sie sich nicht einig sind, ob dabei 'geschlafen' wird oder nicht - und danach kommt diese Sache mit dem Gericht. Wer 'im Buch des Lebens verzeichnet ist', wird 'leben', der Rest ab ad Feuersee. Was meiner Meinung nach nicht zu vereinbaren ist mit der Vorstellung von 'den Lebenden und den Toten': Nur was lebt, kann leiden.
      Bei der Geschichte mit der Auferstehung Christi dürfte den Christen vor allem die Sache mit dem Körper imponieren, darauf legen sie den größten Wert. Naja...

      Hach, Atman. Natürlich passt die "zwei" in "die Vielen". Aber es gibt eine wesentlich christlichere Übersetzung, die auf die Trennung von "Gott", "dem Einen" abzielt. Die christliche Lehre sagt, wir haben uns von Gott durch unsere Taten getrennt (Sündebegriff). Und letztlich geht es hier aber wirklich um die Verarbeitung dieser Trennung, dem Streben nach Vereinigung der Dualität. Nur um das Ganze mal in christlicher Terminologie auszudrücken :)

      Genau, unsere Taten trennen uns ihrer Meinung nach von Gott - und das schon vor der Geburt, nämlich in Form der 'Erbsünde', eine Art Vorgriff auf die Taten, die wir - gemäß unserem Wesen - tun werden. Was in weiterer Folge zu seltsamen Konstruktionen führt, wenn es um die Frage geht, ob Ungeborene nun 'schuldig' oder 'schuldlos' sind in Gottes Augen. *g*
      Nach meinem Verständnis aber kann die 'Trennung' als Ausdruck des Willens Brahmans einfach keine 'menschliche Sünde' sein: IHM 'hat es gefallen, viele zu werden', nicht uns, verdammt noch mal. So ist die 'Erbsünde' in ihrem Wesen also zutiefst göttlich, wie auch ihre Gegenkraft, der Wunsch nach Vereinigung.
      Es kann keinen Grund geben, sich dafür in irgendeiner Weise 'schuldig' zu fühlen, da schließliich beides gottgewollt ist.

      Ich hoffe mal im Verlauf des Wochenendes zu Logion 12 vorstoßen zu können.

      An welches Wochenende hast Du gedacht?

      gnôthi seautón - eî; medèn ágan

      Oder alles ausgewogen, Du alter Befürworter der Goldenen Mitte! ;)
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • Bitte, Bitte, nimm dir Zeit und lies das ganze Packet. Mein Eingangspost enthält alle notwendigen Quellen. Wenn du wirklich AT studiert hast, dann grabe mal in den Aufzeichnungen. Das sollte auch Gegenstand zumindest eines Kurses gewesen sein. Wir diskutieren hier pseudoapostolische Apokryphen, die natürlich nicht im Kanon stehen (weder im protestantischen, noch im katholischen).
      Eine Bitte: wir diskutieren am konkreten Text, keine Metadiskussion zum Text, ja?
    • Original von MoD3000
      Dann hau mal rein..

      Tja. Dieser von Satan geschickte Fellpuschel hat sich offenbar eine andere Wiese gesucht. Sehr frustrierend. :(

      zu den Himmeln suchen wir immer noch tatkräftige Auslegungshilfe :)

      Bah. Eine bessere Interpretation wirst Du nicht kriegen - da kannst Du stolz darauf sein.

      Also werden wir mit Logion 12 weitermachen. Aber nicht mehr heute - zumindest ich nicht.
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • Nee, der von Satan geschickte Fellpuschel ist noch da. Sorry, zu früh gehofft!

      Meine Mutter ist gestorben. Ich habe Zeit zum trauern gebraucht.

      Zu den Himmeln habe ich auch keine andere Interpretation. Ich hab noch mal ein paar Bücher gewälzt, bin aber auf nichts brauchbares gestoßen!
      Procrastination is like masturbation:
      It feels good in the begining, but in the end you realize you just fucked yourself.
    • Oh. Dann hat Dich wohl die Ausgewogenheit meiner Betrachtungsweise beeindruckt... aber ähm, wir sind hier etwas off-topic, und mein hochverehrter Lieblingsmoderator wird mich erbarmungslos löschen, wenn ich mir nicht bald etwas zum nächsten Logion abringe.

      MoD, gib mir noch bis morgen mittag, hm?
      Bis dahin editiere ich in diesen Beitrag meine Interpretation von Logion 12 hinein - nachdem ich ja nicht mehr die Berechtigung habe, zwei Beiträge ohne zwischenliegenden post eines anderen innerhalb von einem Tag zu verfassen. *schmoll*
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • Maledetto, mir bleibt doch nichts erspart! MoD, jetzt habe ich Dir so lange Zeit gelassen, die Geduld mit mir zu verlieren und einfach mit dem nächsten Logion weiterzumachen - und Du hast es nicht getan.

      Gut, so blamiere ich mich halt. Ich habe nämlich keinen blassen Schimmer, wer dieser 'gerechte Jakob' sein soll...
      Google hat mir erklärt, dies sei ein Bruder Christi - aha, der hat Geschwister gehabt? Sieh einer an.

      (12) Die Jünger sagten zu Jesus: Wir wissen, dass du uns verlassen wirst. Wer ist es, der groß über uns werden wird (= über uns herrschen wird)? Jesus sprach zu ihnen: Wo auch immer ihr herkommt, geht zu Jakobus, dem Gerechten, für den Himmel und Erde gemacht worden sind.

      Und überhaupt ist der ganze Spruch Schwachsinn: Die Frage ist kotzdämlich, und mit der Antwort kann ich nichts anfangen. X(

      Also erklärt mir den Spruch. Bitte.
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • yo Jakobus war der Boss - zumindest auch laut wiki - schaust du:

      "Zunächst hatten Jakobus und seine Brüder nicht an Jesu Sendung geglaubt (Joh. 7,5). Sie kamen erst zum Glauben, nachdem der Auferstandene dem Jakobus erschienen war (1. Kor. 15,7). In der Jerusalemer Urgemeinde war dann die Autorität von Jakobus unumstritten. Schon Petrus sah in ihm ihr kommendes Haupt (Apg. 12,17). Im Jahre 49 auf dem Apostelkonzil in Jerusalem spielte Jakobus eine ausschlaggebende Rolle (Siehe Jakobusklauseln). Paulus suchte Jakobus in Jerusalem auf (Gal 1,19 EU) und bezeichnet ihn als Apostel."

      und Bruder von Jesus - einer von vier:

      2001 wurde in der Tel Aviver Antiquitäten-Sammlung von Oded Golan auf einem Ossuar (Knochenkasten) aus Kalkstein eine aramäische Inschrift entdeckt, die nach einer ersten paläografischen Analyse aus dem 1. Jh. n. Chr. zu stammen schien: יעקוב בר יוסף אחוי דישוע - Ya’aqôv bar Yôsef achûy (= achû[h]î) daYeschûa’ , übersetzt: "Jakob, Sohn des Josef, (sein) Bruder des Jesus".

      de.wikipedia.org/wiki/Jakobus_der_Gerechte
      "Und ois kaputt geht wei wir ned durchblicken,
      waun Yoghurt Landliebe haast obwoi ma`d Natur ficken!
      ...
      Während`s fost olle blenden mit da Reizüberflutung,
      oba kana mehr merkt das uns nix bleibt für die Zukunft;
      An dem Punkt wo a da Bischof si`s im Netz besorgt -
      was i dass jetz kumman muass mei letztes Wort!"

      Ivan Ivanov - Die Unsichtbaren - das Ende

      Nesh Nivel: "wir sind unsichtbar für dich solange du nicht an uns glaubst"
    • Bäh. Wer hat denn das übersetzt? Deshalb mag ich Wiki nicht... :nono:

      Es heisst Jakob, Sohn des Josef. Verwandt (und das muss nicht Bruder sein) mit Jesus. Es wird zwar meist mit Bruder übersetzt, aber hier kann der Unterschied entscheidend sein: Es ist durchaus umstritten ob Jakob tatsächlich Bruder war. Durch die Sippenfamilien kann er auch weniger gewesen sein.
      Wenn er aber Bruder war, liegt es nahe, dass er als direkter Nachfolger gesehen wurde, durch die hebräische Erbfolge gegeben.
      Procrastination is like masturbation:
      It feels good in the begining, but in the end you realize you just fucked yourself.