@ quigor - ich kann mich den Glückwünschen nicht so einfach anschließen. Ok die Disskusion ist sachlich, scheint mir aber etwas an der Realität vorbei zu gehen.
@ Syn - zunächst muss ich mal sagen, dass ein Ausländeranteil von 11% für mich nicht außergewöhnlich ist, eher normal bis niedrig, aber da hat wohl jeder andere Vorstellungen.
Mir persönlich sind diese Anteilshöhen relativ egal und auch meine Hauptstraßen hier sind von ausländischen Geschäften gesäumt und das ist auch gut so, denn sonst würden sie leer stehen wie zb in Apolda, eine thüringische Kleinstadt in der gerne mal der braune Mob geschwungen wird um letzte verbliebene Ausländer aufzuklatschen.
Ok deine schulischen Erfahrungen kann ich nicht teilen, allerdings wohne ich in einem recht international besetzten Wohnheim mit ca 150 Menschen aus wohl fast genauso vielen Nationen und es funktioniert ohne großartiges Integrationsgeschrei. Aber du hast recht, grundlegende Dinge wie Sprache müssen klappen. Hier denke ich inzwischen auch, dass die deutsche Bildungspolitik da was verpennt hat und man solche Sachen wie Deutschpflicht oder Integrationsklassen mit verstärktem Deutschunterricht wohl notwendig sind.
Rechte Türken sind mir durchaus ein Begriff. Im Wedding - nicht weit von hier - gibt es verschiedene Gangs die so drauf sind und auch mit anderen Migranten oder Deutschen Stress haben. Für so etwas hab ich auch kein Verständnis. Aber hier zeigt es sich auch schon, dass wir beide einfach verschiedene Ansätze haben. Für dich gibt es Deutsche und Ausländer, die wenn sie intelligent und lieb sind vielleicht auch hier leben dürfen.
Für mich gibt es Menschen, die grundsätzlich überall leben dürfen und überall willkommen sind. Und dann kommt die altbekannte Klassentheorie von Ausbeutern und Ausgebeuteten hinzu. Es gibt überall Unternehmer und Arbeiter. Und diese Gruppen haben in jedem Land die gleichen Interessen für die man gemeinsam kämpfen kann.
Wir ziehen also auch unsere Grenzen anders, du zwischen Deutschen und anderen und ich zwischen Arbeitern und Unternehmern. Wobei ich die Unternehmer auch nicht alle über einen Kamm scheren bzw. revolutionär beseitigen will. (falls man mir das als so krassen Extremisten gleich unterstellen will)
Zum Punkt Deutschland - Asylland und Wohlfahrtsstaat. Ich weiß nicht, ob du die letzten 10 Jahre verschlafen hast, aber diese Zeiten sind spätestens seit rotgrün vorbei. Die Asylanträge sind auf einem legenderen Tiefstand und die Erfolgsquote ebenfalls (0,9%). Wenn wirs drauf anlegen kommt hier keiner mehr rein und zur Zeit legen wirs drauf an.
bmi.bund.de/nn_122688/Internet…Asylzahlen__November.html
web.uni-bamberg.de/~ba6ef3/ds25_1_d.htm
Die Abschiebeknäste und Auffanglager für Flüchtlinge sind in einem schrecklichen Zustand und die Sterberate in diesen Lagern ungewöhnlich hoch.
freitag.de/2006/14/06140401.php
Selbst wenn es Leute schaffen aus diesen Lagern rauszukommen und gültige Papiere erhalten, sind das oft nur befristete Duldungen die alle paar Wochen verlängert werden müssen und mit denen kannst du nur erschwert arbeiten und keine Verträge abschließen - also kein Bankkonto, kein richtiger Mietvertrag, kein Lehr- oder Arbeitsvertrag. Wobei man dann hier auch mal die Integrationsmöglichkeit bzw. Notwendigkeit hinterfragen muss, wenn du 3 Jahre auf gepackten Koffern lebst.
Auch zur Abschiebung kann ich noch ein paar Sachen erzählen. Hier hat jedes Bundesland seine Härtefallkommission die sich mit Abschiebungen oder Duldung beschäftigt. Diesen Job könnten eigentlich auch Analphabeten machen, denn es gibt nur einen Stempel - Abschiebung. Besonders hart trifft es hier zb Kurden, die jetzt generell abgeschoben werden können, da die Türkei als sicher gilt. Leider können die Abgeschobenen dann oft nicht mehr von den Verhältnissen dort erzählen (r.i.p.).
Hier mal ein link über deutsche Abschiebungspraktiken proasyl.de/texte/mappe/2004/86.htm
Dann könnte man noch was zu unseren Einwanderungskriterien sagen, die mittlerweile so hoch scheinen, das selbst intelligente und wichtige Leute es nicht mehr schaffen nach Deutschland zu kommen und wir dadurch wirtschaftliche Potentiale verlieren.
zuwanderung.de/2_neues-gesetz-a-z/hochqualifizierte.html da auch mal auf den link Greencard klicken und über das dortige geforderte gehalt staunen.
Inzwischen hab ich auch schon ein GG in deutscher und nebenstehender türkischer Übersetzung inklusive Nationalhymne gesehen. Dann muss ich die Komplimente an Ströbele leider wieder zurücknehmen, da er sich nun geäußert hat, dass er es schade findet, dass unsere Truppen im Kongo nicht in den Ostgebieten mitkämpfen dürfen und nur so kurz im Kongo sind.
@ Three of Five - abschließend zu deinen Auswanderungsgedanken - auch in den USA gibt es deutsche Stadtviertel und auch ein Kollege von mir, der nach Brasilien ausgewandert ist, hat dort zum Großteil erst mal deutsche Bekannte gefunden. Das ist auch ganz normal, weil sie anfangs die gleichen Probleme hatten und sich so gegenseitig helfen können und natürlich pflegt man dort auch die deutsche Kultur - Flaggen, Bier und Sonntags grillen.
@ Syn - zunächst muss ich mal sagen, dass ein Ausländeranteil von 11% für mich nicht außergewöhnlich ist, eher normal bis niedrig, aber da hat wohl jeder andere Vorstellungen.
Mir persönlich sind diese Anteilshöhen relativ egal und auch meine Hauptstraßen hier sind von ausländischen Geschäften gesäumt und das ist auch gut so, denn sonst würden sie leer stehen wie zb in Apolda, eine thüringische Kleinstadt in der gerne mal der braune Mob geschwungen wird um letzte verbliebene Ausländer aufzuklatschen.
Ok deine schulischen Erfahrungen kann ich nicht teilen, allerdings wohne ich in einem recht international besetzten Wohnheim mit ca 150 Menschen aus wohl fast genauso vielen Nationen und es funktioniert ohne großartiges Integrationsgeschrei. Aber du hast recht, grundlegende Dinge wie Sprache müssen klappen. Hier denke ich inzwischen auch, dass die deutsche Bildungspolitik da was verpennt hat und man solche Sachen wie Deutschpflicht oder Integrationsklassen mit verstärktem Deutschunterricht wohl notwendig sind.
Rechte Türken sind mir durchaus ein Begriff. Im Wedding - nicht weit von hier - gibt es verschiedene Gangs die so drauf sind und auch mit anderen Migranten oder Deutschen Stress haben. Für so etwas hab ich auch kein Verständnis. Aber hier zeigt es sich auch schon, dass wir beide einfach verschiedene Ansätze haben. Für dich gibt es Deutsche und Ausländer, die wenn sie intelligent und lieb sind vielleicht auch hier leben dürfen.
Für mich gibt es Menschen, die grundsätzlich überall leben dürfen und überall willkommen sind. Und dann kommt die altbekannte Klassentheorie von Ausbeutern und Ausgebeuteten hinzu. Es gibt überall Unternehmer und Arbeiter. Und diese Gruppen haben in jedem Land die gleichen Interessen für die man gemeinsam kämpfen kann.
Wir ziehen also auch unsere Grenzen anders, du zwischen Deutschen und anderen und ich zwischen Arbeitern und Unternehmern. Wobei ich die Unternehmer auch nicht alle über einen Kamm scheren bzw. revolutionär beseitigen will. (falls man mir das als so krassen Extremisten gleich unterstellen will)
Zum Punkt Deutschland - Asylland und Wohlfahrtsstaat. Ich weiß nicht, ob du die letzten 10 Jahre verschlafen hast, aber diese Zeiten sind spätestens seit rotgrün vorbei. Die Asylanträge sind auf einem legenderen Tiefstand und die Erfolgsquote ebenfalls (0,9%). Wenn wirs drauf anlegen kommt hier keiner mehr rein und zur Zeit legen wirs drauf an.
bmi.bund.de/nn_122688/Internet…Asylzahlen__November.html
web.uni-bamberg.de/~ba6ef3/ds25_1_d.htm
Die Abschiebeknäste und Auffanglager für Flüchtlinge sind in einem schrecklichen Zustand und die Sterberate in diesen Lagern ungewöhnlich hoch.
freitag.de/2006/14/06140401.php
Selbst wenn es Leute schaffen aus diesen Lagern rauszukommen und gültige Papiere erhalten, sind das oft nur befristete Duldungen die alle paar Wochen verlängert werden müssen und mit denen kannst du nur erschwert arbeiten und keine Verträge abschließen - also kein Bankkonto, kein richtiger Mietvertrag, kein Lehr- oder Arbeitsvertrag. Wobei man dann hier auch mal die Integrationsmöglichkeit bzw. Notwendigkeit hinterfragen muss, wenn du 3 Jahre auf gepackten Koffern lebst.
Auch zur Abschiebung kann ich noch ein paar Sachen erzählen. Hier hat jedes Bundesland seine Härtefallkommission die sich mit Abschiebungen oder Duldung beschäftigt. Diesen Job könnten eigentlich auch Analphabeten machen, denn es gibt nur einen Stempel - Abschiebung. Besonders hart trifft es hier zb Kurden, die jetzt generell abgeschoben werden können, da die Türkei als sicher gilt. Leider können die Abgeschobenen dann oft nicht mehr von den Verhältnissen dort erzählen (r.i.p.).
Hier mal ein link über deutsche Abschiebungspraktiken proasyl.de/texte/mappe/2004/86.htm
Dann könnte man noch was zu unseren Einwanderungskriterien sagen, die mittlerweile so hoch scheinen, das selbst intelligente und wichtige Leute es nicht mehr schaffen nach Deutschland zu kommen und wir dadurch wirtschaftliche Potentiale verlieren.
zuwanderung.de/2_neues-gesetz-a-z/hochqualifizierte.html da auch mal auf den link Greencard klicken und über das dortige geforderte gehalt staunen.
Inzwischen hab ich auch schon ein GG in deutscher und nebenstehender türkischer Übersetzung inklusive Nationalhymne gesehen. Dann muss ich die Komplimente an Ströbele leider wieder zurücknehmen, da er sich nun geäußert hat, dass er es schade findet, dass unsere Truppen im Kongo nicht in den Ostgebieten mitkämpfen dürfen und nur so kurz im Kongo sind.
@ Three of Five - abschließend zu deinen Auswanderungsgedanken - auch in den USA gibt es deutsche Stadtviertel und auch ein Kollege von mir, der nach Brasilien ausgewandert ist, hat dort zum Großteil erst mal deutsche Bekannte gefunden. Das ist auch ganz normal, weil sie anfangs die gleichen Probleme hatten und sich so gegenseitig helfen können und natürlich pflegt man dort auch die deutsche Kultur - Flaggen, Bier und Sonntags grillen.
"Und ois kaputt geht wei wir ned durchblicken,
waun Yoghurt Landliebe haast obwoi ma`d Natur ficken!
...
Während`s fost olle blenden mit da Reizüberflutung,
oba kana mehr merkt das uns nix bleibt für die Zukunft;
An dem Punkt wo a da Bischof si`s im Netz besorgt -
was i dass jetz kumman muass mei letztes Wort!"
Ivan Ivanov - Die Unsichtbaren - das Ende
Nesh Nivel: "wir sind unsichtbar für dich solange du nicht an uns glaubst"
waun Yoghurt Landliebe haast obwoi ma`d Natur ficken!
...
Während`s fost olle blenden mit da Reizüberflutung,
oba kana mehr merkt das uns nix bleibt für die Zukunft;
An dem Punkt wo a da Bischof si`s im Netz besorgt -
was i dass jetz kumman muass mei letztes Wort!"
Ivan Ivanov - Die Unsichtbaren - das Ende
Nesh Nivel: "wir sind unsichtbar für dich solange du nicht an uns glaubst"