(von Frater Jago)
In der metaphysischen Bedeutung der Runen können wir das Gerüst des germanischen "Glauben" erkennen, der sich für manchen von uns als Wotanismus offenbaren kann, so wie auch für mich der Gott Wotan(Wodan,Odin...) meinem Leben eine besonders große Rolle spielte. Das heiß für mich, daß Wotan als oberste Gottheit der Germanen auch heute noch Bedeutung hat. Andere mögen den Göttern überhaupt keine Bedeutung mehr zuordnen oder fühlen sich eher mit einer anderen Gottheit des germanischen Pantheons verbunden. Alle diese Möglichkeiten waren für unsere germanischen Vorfahren existent. Wotanismus ist für mich die Befreiung des göttlichen in uns und damit die Wiedergeburt der Götter durch uns; die Morgendämmerung des Germanentums. Ich möchte hier außerdem darauf aufmerksam machen, daß es sich bei der germanischen Religiosität nicht um einen Glauben handelt, sondern um ein tief in ihm verankertes Wissen, ja geradezu einer Gewißheit, dem ein tiefes Verständnis oder Erahnen über den naturgesetzlichen Ablauf der Welt zugrunde liegt. Darum spreche ich hier lieber vom germanischen Weistum, den man auch als germanisches Heidentum oder Artglauben bezeichnen kann. Nur über dem Pantheon vermögen Loki und Surtur zu stehen, die Gots Zerstörungskraft, Umwandlungskraft und Natürlichkeit besonders symbolisieren.
Es ist wichtig zu erkennen, daß die Germanen keine Monotheisten waren, sondern ausgesprochene Pantheisten, die ihrer Götter als Personifizierung bestimmter göttlicher (geistartiger) Prinzipien sahen. Diese Kräfte wurden in allen Existierenden gesehen, in der belebten-, wie in der unbelebten Materie, vor allem in der Natur und dem Menschen (=Emanation). Der Germane kannte nicht den Ausdruck "der Gott", sondern ein "das Got". Wir sagen heute "das Göttliche", welches als die Gesamtheit aller urwirkenden Kräfte zu definieren ist.
Wotan ist als oberste Gottheit des germanischen Pantheons nicht der höchste, allmächtige und einzige Gott, wie wir ihn aus dem Judäochristentum kennen; auch er ist den schicksalshaften "ewigen Gesetzen" unterworfen, die er stets zu ergründen sucht, um sein Schicksal bewältigen zu können. Er gab sogar ein Auge für dieses Wissen von Werden, Sein und Vergehen. Got!
Er eine Symbolik für die göttliche Kraft, die am stärksten in das Schicksal unseres Volkes eingreift; er ist der Gott der germanisch-deutschen Volksseele in all seinen Lebensäußerungen. Darum ist Wotan eines der vielschichtigsten Gestalten des germanischen Pantheons und kann nicht so einfach, wie viele es immer wieder versuchen, als Gott der Raserei und Kriegstreiberei diffamiert werden. Das Wütende ist tatsächlich einer seiner geringsten Eigenschaften. Demgegenüber ist er als Allvater (Himmelsgott und Göttervater) Ursprung, Seele, Geist und Wille, Kraft, Bewußtsein, tiefste Erkenntnis, Vervollkommnung, Höherentwicklung, Aktivität, Transzendenz, und Vereinigung - er ist in seiner metaphysischen Form die schöpferische Energie des Werdens, Seins und Vergehens, um wieder zu Werden. Für die einfachere Volksseele ist er Wunsch-und Minnegott, Schicksalsverkünder, Gott der kämpferischen Ekstase, Sturmgott und Gott der musischen Künste. Goethe, Nietzsche, Wagner und Bach sowie viele andere große deutsche Geister, Dichter und Denker waren von ihm durchdrungen. Die von mir immer wieder angegeben Zitate von Goethe und Nietzsche sollen die Tradition, in der sie sich bewegten, verdeutlichen. So schrieb Nietzsche 1864 dem "Unbekannten Gotte" gewidmet:
"Ich will dich kennen, Unbekannter,
Du tief in meine Seele Greifender,
mein Leben wie ein Sturm Ergreifender,
Du Unfaßbarer, mir Verwandter!
Ich will Dich kennen, selbst Dir dienen."
20 Jahre später schieb er:
"Mistral Wind, du Wolkenjäger,
Trübsal-Mörder, Himmelfeger,
Brausender, wie lieb ich Dich!
Sind wir zwei nicht eines Schooßes,
Erstlingsgabe, Eines Looses
Vorbestimmt ewiglich?"
Der wahre "Wotanist" ist kein Durchschnittsmensch. Er hebt sich durch seine vielfältigen Fähigkeiten von der Masse ab, er ist eine Führungspersönlichkeit. Darum betet er ihn nicht als ein außerhalb seiner Selbst stehenden Gott an, sondern vereinigt sich mit ihm, strebt ihn als sein Idealbild an, wird selbst zum aktiven Teil dieser Gottheit. Auf diese Weise erkennt Wotan sich durch uns, wir erkennen uns durch ihn, er handelt durch uns, wir handeln durch ihn. Das ist das Geheimnis dieses Gottes und der Weg unserer Befreiung durch seine Wiedergeburt in uns.
Jakob Grimm schreibt: "...die Eigenschaften dieses Gottes kurz zusammengefaßt, so ist er die alldurchdringende schaffende und bildende Kraft, der den Menschen und allen Dingen Gestalt wie Schönheit verleiht, von dem Dichtkunst ausgeht und Lenkung des Krieges und Sieges, von dem aber auch die Fruchtbarkeit des Feldes, ja der Wunsch, alle höchsten Güter und Gaben, abhängen."
Hans Naumann stellt Odin/Wotan den verläßlichen Freund der einfachen, bäuerlichen Volksseele, Thor gegenüber: "Aber der fast ewig verläßliche göttliche Nachbar und Freund ist Thor, der in seiner Haltung schwerer begreifbare Freund und Führer ist Odin...,...demgegenüber ist Odin ein schwieriger Freund, dunkler und unbegreiflicher. Wer sich ihm verschworen hat, begehrt nach Bindungen und Kräften anderer Art, hat- zeitweilig oder für immer- eine Entfernung vom rein Vegetativen und Geschichtslosen genommen, aus der Ruhe zur Gefahr, zur Macht, zum Ruhm und zum Geist", zu seinen Gaben an seine Gefolgschaft gehören: Rede, Geist und Dichtkunst, Lust zur Aktivität, Klugheit und die Vermählung von Geist mit schöner Gestalt.
Aus dem pantheistischen Gedanken heraus läßt sich auch das germanische Staatswesen erklären, welches kein christliches Gottkönigtum und Feudalsystem kannte. Germanische Könige waren keine aristokratischen Alleinherrscher, die nach Lust und Laune herrschen und walten konnten, wie Herrscher christlicher Gottesgnadentum, die den ihnen Untergebenden Menschen gegenüber keine Pflichten kannten, was sich gerade darin zeigte, daß diese christlichen Feudalherren jahrhundertelang das eigene Volk versklavten, sogar Söhne ihrer "Untertanen" an ausländische Mächte als Kanonenfutter verkauften. Die Germanen der Bronzezeit kannten das Zwölfer-Königtum (urbild: Tafelrunde); diese Könige waren dem Thing gegenüber Rechenschaft schuldig und waren den Gesetzen und Weisungen unterworfen, die für alle galten. Nur im Extremfall, wie in Zeiten höchster Not oder Gefahr, konnten Sonderrechte für einen Einzigen Gültigkeit bekommen, die nach Abwenden der Gefahr sofort wieder aufgehoben wurden . Diese Könige trugen, wie ihr Stammvater Wotan (Uranos, Zeus, Tuisto, Mannaz), den blauen Mantel als Zeichen ihres göttlichen Ursprunges, waren Teil eines oligarchischen Herrschaftssystems und an den heiligen Eid gebunden, den göttlichen Ordnungsprinzipien, damit dem Wohle des Volkes zu dienen (dieses Prinzip finden wir in der Teiwaz-Rune). In der Eisenzeit trat die Führerschaft (Fürst; der erste in der Schlacht, Häuptling etc.) in den Fordergrund. Man schloss sich aber nur freien Stücken einer Führerschaft an, wenn man das tat, war mit ihm bis in den Tot verschworen, es sei denn, der Führer hat sich einer schweren Verfehlung schuldig gemacht.
Bei Mißachtung der göttlichen Gesetze konnten auch diese "Könige" abgesetzt oder getötet werden. Bis in die späte Eisenzeit hinein finden wir noch solche Feme gegen führende Edlinge, die sich unter Umständen nach Fehlschlägen und dem daraus resultierenden Ehrverlust dann selbst opferten . Diesen Vorgang kennen wir bis in die heutige Zeit, zum Beispiel finden wir ihn im preußischen Ehrenkodex wieder.
Mythologisch kann Wotan ebenso wie Rigr, Mannaz als Urvater der Germanen gesehen werden, da er uns mit seinem Odem=Atem (Wotan=Odin) belebt und sein Blut mit eingebracht hat; uns unsere Seele und unser Ahnenblut als ein Teil seiner Selbst gab; also ist jeder Germane eine Emanation Wotans (=Mannaz-Rune). Nach C.G.Jung ist er der Archetyp der Deutschen und damit ein Symbol für unsere ureigensten Seeleninhalte, das Sinnbild unserer Volksseele. Wer den Wotanismus verstanden hat, hat sich selbst verstanden, kennt die Geschichte seines Volkes und den Weg, den dieses in Zukunft gehen wird. Er ist der Gott der Götterdämmerung, der sich auf den letzten Kampf vorbereitet, auf den der neue Aufgang der germanischen Götter folgen wird. In diesem letzten Kampf tritt diese Gottheit wieder in ein besonders intensives Verhältnis zu den Menschen seines Volkes.
Wotan hat sich selbst neun Nächte lang an den Weltenbaum Yggdrasil gefesselt, sich selbst mit seinem Speer verletzt und so die Runen erhalten. Hier fließen zwei wichtige wotanische Prinzipien zusammen. Einmal der Preis oder das Opfer, welches wir geben müssen, wollen wir (Runen)-Wissen erlangen, und durch dieses Macht, Stärke und Freiheit; zum anderen der Mechanismus der Selbsterhöhung durch Schmerz oder Not, den wir uns letztendlich selbst (meist unbewußt oder als Selbstopfer) zufügen. Nur im Schmerz werden Helden geboren, in der Not erschafft der Held sich selbst (=Nauthiz-Rune). Wer die Geschichte unseres Volkes kennt, wird feststellen, daß die Deutschen sich nur in "schlechten Zeiten" selbst übertrafen, in "guten Zeiten", und gerade heute, hingegen hoffnungslos der Dekadenz anheim fallen.
Damit sei eine weitere Säule germanischen Weistums angesprochen: das Wissen, das sich alles im steten Wandel befindet, dem Gesetz von Werden und Vergehen unterworfen ist, Teil eines Kreislaufes des immer wiederkehrenden Lebens ist und im Kern sein Gegenteil in sich trägt, der eines Tages hervorbricht, bis die Kräfte sich in einem ausgewogenen Zustand befinden. Die Massen, die heute auf der einen Seite stehen, werden morgen auf der anderen sein. Das ist das Gesetz ihrer Dynamik. Der Artgläubige weiß von der Wiederkehr seines verlorenen germanischen Reiches, von der Wiederauferstehung der in der Götterdämmerung untergegangenen Götter. Damit werden unsere Ursprünge zu unserem Kulturziel. Diesen Vorgang der "ewigen Wiederkehr", das "ewige Werden" mit gleichzeitiger Höherentwicklung drückten die nordischen Völker mit dem Spiralsymbol aus, welches darüber hinaus den Sonnenlauf symbolisiert. Wir finden dieses Gesetz in der Dagaz-Rune wieder, das auch Nietzsche erkannte:
"...der Satz vom Bestehen der Energie fordert die ewige Wiederkehr.
Extreme Positionen werden nicht durch ermäßigte abgelöst, sondern wiederum durch Extreme, aber umgekehrte."
aus: Der Wille zur Macht
Die Betrachtungsweise von der Wiederkehr des untergegangenen "goldenen Zeitalters" bildete die Basis der antiken Weltschau und unserer abendländischen Kultur, welche immer noch fälschlicherweise dem Judäochristentum als kulturschaffendes Fundament zugesprochen wird.
Und um das vorgeschriebene noch zu verkomplizierende: Die Vorstufe zu dieser Gnosis stellt das Wissen Gots dar. Satan ist Got!
In der metaphysischen Bedeutung der Runen können wir das Gerüst des germanischen "Glauben" erkennen, der sich für manchen von uns als Wotanismus offenbaren kann, so wie auch für mich der Gott Wotan(Wodan,Odin...) meinem Leben eine besonders große Rolle spielte. Das heiß für mich, daß Wotan als oberste Gottheit der Germanen auch heute noch Bedeutung hat. Andere mögen den Göttern überhaupt keine Bedeutung mehr zuordnen oder fühlen sich eher mit einer anderen Gottheit des germanischen Pantheons verbunden. Alle diese Möglichkeiten waren für unsere germanischen Vorfahren existent. Wotanismus ist für mich die Befreiung des göttlichen in uns und damit die Wiedergeburt der Götter durch uns; die Morgendämmerung des Germanentums. Ich möchte hier außerdem darauf aufmerksam machen, daß es sich bei der germanischen Religiosität nicht um einen Glauben handelt, sondern um ein tief in ihm verankertes Wissen, ja geradezu einer Gewißheit, dem ein tiefes Verständnis oder Erahnen über den naturgesetzlichen Ablauf der Welt zugrunde liegt. Darum spreche ich hier lieber vom germanischen Weistum, den man auch als germanisches Heidentum oder Artglauben bezeichnen kann. Nur über dem Pantheon vermögen Loki und Surtur zu stehen, die Gots Zerstörungskraft, Umwandlungskraft und Natürlichkeit besonders symbolisieren.
Es ist wichtig zu erkennen, daß die Germanen keine Monotheisten waren, sondern ausgesprochene Pantheisten, die ihrer Götter als Personifizierung bestimmter göttlicher (geistartiger) Prinzipien sahen. Diese Kräfte wurden in allen Existierenden gesehen, in der belebten-, wie in der unbelebten Materie, vor allem in der Natur und dem Menschen (=Emanation). Der Germane kannte nicht den Ausdruck "der Gott", sondern ein "das Got". Wir sagen heute "das Göttliche", welches als die Gesamtheit aller urwirkenden Kräfte zu definieren ist.
Wotan ist als oberste Gottheit des germanischen Pantheons nicht der höchste, allmächtige und einzige Gott, wie wir ihn aus dem Judäochristentum kennen; auch er ist den schicksalshaften "ewigen Gesetzen" unterworfen, die er stets zu ergründen sucht, um sein Schicksal bewältigen zu können. Er gab sogar ein Auge für dieses Wissen von Werden, Sein und Vergehen. Got!
Er eine Symbolik für die göttliche Kraft, die am stärksten in das Schicksal unseres Volkes eingreift; er ist der Gott der germanisch-deutschen Volksseele in all seinen Lebensäußerungen. Darum ist Wotan eines der vielschichtigsten Gestalten des germanischen Pantheons und kann nicht so einfach, wie viele es immer wieder versuchen, als Gott der Raserei und Kriegstreiberei diffamiert werden. Das Wütende ist tatsächlich einer seiner geringsten Eigenschaften. Demgegenüber ist er als Allvater (Himmelsgott und Göttervater) Ursprung, Seele, Geist und Wille, Kraft, Bewußtsein, tiefste Erkenntnis, Vervollkommnung, Höherentwicklung, Aktivität, Transzendenz, und Vereinigung - er ist in seiner metaphysischen Form die schöpferische Energie des Werdens, Seins und Vergehens, um wieder zu Werden. Für die einfachere Volksseele ist er Wunsch-und Minnegott, Schicksalsverkünder, Gott der kämpferischen Ekstase, Sturmgott und Gott der musischen Künste. Goethe, Nietzsche, Wagner und Bach sowie viele andere große deutsche Geister, Dichter und Denker waren von ihm durchdrungen. Die von mir immer wieder angegeben Zitate von Goethe und Nietzsche sollen die Tradition, in der sie sich bewegten, verdeutlichen. So schrieb Nietzsche 1864 dem "Unbekannten Gotte" gewidmet:
"Ich will dich kennen, Unbekannter,
Du tief in meine Seele Greifender,
mein Leben wie ein Sturm Ergreifender,
Du Unfaßbarer, mir Verwandter!
Ich will Dich kennen, selbst Dir dienen."
20 Jahre später schieb er:
"Mistral Wind, du Wolkenjäger,
Trübsal-Mörder, Himmelfeger,
Brausender, wie lieb ich Dich!
Sind wir zwei nicht eines Schooßes,
Erstlingsgabe, Eines Looses
Vorbestimmt ewiglich?"
Der wahre "Wotanist" ist kein Durchschnittsmensch. Er hebt sich durch seine vielfältigen Fähigkeiten von der Masse ab, er ist eine Führungspersönlichkeit. Darum betet er ihn nicht als ein außerhalb seiner Selbst stehenden Gott an, sondern vereinigt sich mit ihm, strebt ihn als sein Idealbild an, wird selbst zum aktiven Teil dieser Gottheit. Auf diese Weise erkennt Wotan sich durch uns, wir erkennen uns durch ihn, er handelt durch uns, wir handeln durch ihn. Das ist das Geheimnis dieses Gottes und der Weg unserer Befreiung durch seine Wiedergeburt in uns.
Jakob Grimm schreibt: "...die Eigenschaften dieses Gottes kurz zusammengefaßt, so ist er die alldurchdringende schaffende und bildende Kraft, der den Menschen und allen Dingen Gestalt wie Schönheit verleiht, von dem Dichtkunst ausgeht und Lenkung des Krieges und Sieges, von dem aber auch die Fruchtbarkeit des Feldes, ja der Wunsch, alle höchsten Güter und Gaben, abhängen."
Hans Naumann stellt Odin/Wotan den verläßlichen Freund der einfachen, bäuerlichen Volksseele, Thor gegenüber: "Aber der fast ewig verläßliche göttliche Nachbar und Freund ist Thor, der in seiner Haltung schwerer begreifbare Freund und Führer ist Odin...,...demgegenüber ist Odin ein schwieriger Freund, dunkler und unbegreiflicher. Wer sich ihm verschworen hat, begehrt nach Bindungen und Kräften anderer Art, hat- zeitweilig oder für immer- eine Entfernung vom rein Vegetativen und Geschichtslosen genommen, aus der Ruhe zur Gefahr, zur Macht, zum Ruhm und zum Geist", zu seinen Gaben an seine Gefolgschaft gehören: Rede, Geist und Dichtkunst, Lust zur Aktivität, Klugheit und die Vermählung von Geist mit schöner Gestalt.
Aus dem pantheistischen Gedanken heraus läßt sich auch das germanische Staatswesen erklären, welches kein christliches Gottkönigtum und Feudalsystem kannte. Germanische Könige waren keine aristokratischen Alleinherrscher, die nach Lust und Laune herrschen und walten konnten, wie Herrscher christlicher Gottesgnadentum, die den ihnen Untergebenden Menschen gegenüber keine Pflichten kannten, was sich gerade darin zeigte, daß diese christlichen Feudalherren jahrhundertelang das eigene Volk versklavten, sogar Söhne ihrer "Untertanen" an ausländische Mächte als Kanonenfutter verkauften. Die Germanen der Bronzezeit kannten das Zwölfer-Königtum (urbild: Tafelrunde); diese Könige waren dem Thing gegenüber Rechenschaft schuldig und waren den Gesetzen und Weisungen unterworfen, die für alle galten. Nur im Extremfall, wie in Zeiten höchster Not oder Gefahr, konnten Sonderrechte für einen Einzigen Gültigkeit bekommen, die nach Abwenden der Gefahr sofort wieder aufgehoben wurden . Diese Könige trugen, wie ihr Stammvater Wotan (Uranos, Zeus, Tuisto, Mannaz), den blauen Mantel als Zeichen ihres göttlichen Ursprunges, waren Teil eines oligarchischen Herrschaftssystems und an den heiligen Eid gebunden, den göttlichen Ordnungsprinzipien, damit dem Wohle des Volkes zu dienen (dieses Prinzip finden wir in der Teiwaz-Rune). In der Eisenzeit trat die Führerschaft (Fürst; der erste in der Schlacht, Häuptling etc.) in den Fordergrund. Man schloss sich aber nur freien Stücken einer Führerschaft an, wenn man das tat, war mit ihm bis in den Tot verschworen, es sei denn, der Führer hat sich einer schweren Verfehlung schuldig gemacht.
Bei Mißachtung der göttlichen Gesetze konnten auch diese "Könige" abgesetzt oder getötet werden. Bis in die späte Eisenzeit hinein finden wir noch solche Feme gegen führende Edlinge, die sich unter Umständen nach Fehlschlägen und dem daraus resultierenden Ehrverlust dann selbst opferten . Diesen Vorgang kennen wir bis in die heutige Zeit, zum Beispiel finden wir ihn im preußischen Ehrenkodex wieder.
Mythologisch kann Wotan ebenso wie Rigr, Mannaz als Urvater der Germanen gesehen werden, da er uns mit seinem Odem=Atem (Wotan=Odin) belebt und sein Blut mit eingebracht hat; uns unsere Seele und unser Ahnenblut als ein Teil seiner Selbst gab; also ist jeder Germane eine Emanation Wotans (=Mannaz-Rune). Nach C.G.Jung ist er der Archetyp der Deutschen und damit ein Symbol für unsere ureigensten Seeleninhalte, das Sinnbild unserer Volksseele. Wer den Wotanismus verstanden hat, hat sich selbst verstanden, kennt die Geschichte seines Volkes und den Weg, den dieses in Zukunft gehen wird. Er ist der Gott der Götterdämmerung, der sich auf den letzten Kampf vorbereitet, auf den der neue Aufgang der germanischen Götter folgen wird. In diesem letzten Kampf tritt diese Gottheit wieder in ein besonders intensives Verhältnis zu den Menschen seines Volkes.
Wotan hat sich selbst neun Nächte lang an den Weltenbaum Yggdrasil gefesselt, sich selbst mit seinem Speer verletzt und so die Runen erhalten. Hier fließen zwei wichtige wotanische Prinzipien zusammen. Einmal der Preis oder das Opfer, welches wir geben müssen, wollen wir (Runen)-Wissen erlangen, und durch dieses Macht, Stärke und Freiheit; zum anderen der Mechanismus der Selbsterhöhung durch Schmerz oder Not, den wir uns letztendlich selbst (meist unbewußt oder als Selbstopfer) zufügen. Nur im Schmerz werden Helden geboren, in der Not erschafft der Held sich selbst (=Nauthiz-Rune). Wer die Geschichte unseres Volkes kennt, wird feststellen, daß die Deutschen sich nur in "schlechten Zeiten" selbst übertrafen, in "guten Zeiten", und gerade heute, hingegen hoffnungslos der Dekadenz anheim fallen.
Damit sei eine weitere Säule germanischen Weistums angesprochen: das Wissen, das sich alles im steten Wandel befindet, dem Gesetz von Werden und Vergehen unterworfen ist, Teil eines Kreislaufes des immer wiederkehrenden Lebens ist und im Kern sein Gegenteil in sich trägt, der eines Tages hervorbricht, bis die Kräfte sich in einem ausgewogenen Zustand befinden. Die Massen, die heute auf der einen Seite stehen, werden morgen auf der anderen sein. Das ist das Gesetz ihrer Dynamik. Der Artgläubige weiß von der Wiederkehr seines verlorenen germanischen Reiches, von der Wiederauferstehung der in der Götterdämmerung untergegangenen Götter. Damit werden unsere Ursprünge zu unserem Kulturziel. Diesen Vorgang der "ewigen Wiederkehr", das "ewige Werden" mit gleichzeitiger Höherentwicklung drückten die nordischen Völker mit dem Spiralsymbol aus, welches darüber hinaus den Sonnenlauf symbolisiert. Wir finden dieses Gesetz in der Dagaz-Rune wieder, das auch Nietzsche erkannte:
"...der Satz vom Bestehen der Energie fordert die ewige Wiederkehr.
Extreme Positionen werden nicht durch ermäßigte abgelöst, sondern wiederum durch Extreme, aber umgekehrte."
aus: Der Wille zur Macht
Die Betrachtungsweise von der Wiederkehr des untergegangenen "goldenen Zeitalters" bildete die Basis der antiken Weltschau und unserer abendländischen Kultur, welche immer noch fälschlicherweise dem Judäochristentum als kulturschaffendes Fundament zugesprochen wird.
Und um das vorgeschriebene noch zu verkomplizierende: Die Vorstufe zu dieser Gnosis stellt das Wissen Gots dar. Satan ist Got!