Unter "yoga" verstand man im alten Indien ursprünglich das Anschirren von Zugtieren vor einen Wagen: so bewirkte man die Vereinigung der Kräfte und die Kontrolle über die Tiere, die "unter das Joch" gezwugen wurden.
Aus den Upanishaden: "Der menschliche Körper ist das Fahrzeug des Selbst (der Seele, atman). Die menschlichen Sinne aber sind zunächst wie wilde Tiere. Sie müssen zusammengeführt und kontrolliert werden, damit der Mensch mit seinem Fahrzeug Selbstverwirklichung erlangen kann".
Alle Techniken, die darauf abzielten, Kontrolle über Körper und Geist, sowie Vereinigung mit der höchsten Macht zu erreichen (und damit dukkha, "das, was schwer zu ertragen ist", zu beenden), wurden in Indien unter dem Begriff "Yoga" zusammengefaßt. Yoga ist "der Weg und das Ziel".
Bekannt wurde der indische Yoga im Westen erst 1893 durch Svami Vivekananda, der als Vertreter des Hinduismus beim "Weltparlament der Religionen" über die Yoga-Tradition gesprochen hat. Bis dahin war der Yoga nur wenigen Menschen in unserem Kulturkreis bekannt, danach aber wurde Vivekananda zum "Missionar", der in einer Reihe von Vorträgen versuchte, die indische Spiritualität dem Westen verständlich zu machen.
Von ihm stammt auch das Konzept der Einteilung in vier große Gruppen:
1. Karma-Yoga (der Yoga des selbstlosen Tuns)
2. Bakhti-Yoga (der Yoga der selbstlosen Liebe, der Hingabe)
3. Jnana-Yoga (der Yoga der spirituellen Erkenntnis, des Wissens, der Vernunft)
4. Raja-Yoga (der "königliche" Yoga, der Yoga der Beherrschung)
Die ersten drei Margas (=Wege) sind bereits in der Baghavadgita zu finden, der "Raja" steht für den klassischen achtgliedrigen Pfad Patanjalis, den er in seinen Yoga-Sutras beschrieben hat - der berühmteste Text zum Yoga, historisch nicht genau datierbar, laut Wiki 200 vor bis 200 nach Christi anzusetzen.
Etwa im 13./14. Jahrhundert ist in Indien auch ein fünfter marga entstanden, der durch den Tantrismus beeinflußte Hatha-Yoga, der den Körper viel stärker miteinbezieht und daher durch eine Unzahl von asanas (Stellungen, Körperhaltungen) geprägt ist.
Hatha Yoga bedeutet (laut einem Paramahamsa, also einem "verwirklichten Meister" des Kriya, einer Art Sonderform des Raja) Vereinigung (Yoga) von ha (dem Sonnenprinzip) und tha (dem Mondprinzip) und dient zur Regulation der Energie von Körper und Geist. Er wurde ursprünglich als Vorstufe zum Raja gesehen.
Persönlich halte ich es nicht für einen Zufall, daß Vivekananda in seiner Vortragsserie im Westen auf die Vorstellung des Hatha verzichtet hat - der weise Mann muß vorhergesehen haben, daß die hiesigen Vollkoffer eine heilige spirituelle Tradition in eine Gymnastik für bewegungsfaule Gesundheitsfanatiker verwandeln werden.. Ich habe mich daher vom Hatha immer ferngehalten, kann ergo auch nicht mit persönlichen Erfahrungen dienen, glaube aber, daß es bei uns sehr schwierig sein dürfte, einen originalen Hatha kennenzulernen.
Um einen der Margas zu erlernen, bedarf es der persönlichen Unterweisung: Die exakten Techniken werden nämlich niemals publiziert. Die bei uns massenhaft anzutreffenden Yoga-Bücher, die im Do-it-yourself-Verfahren beschreiben, wie man vorzugehen hat, sind samt und sonders nicht genuin. Die Yoga-Bücher der echten spirituellen Lehrer hingegen beschreiben die Technik nicht. Ihre Weitergabe an Nicht-Eingeweihte ist verboten, erst, wenn man selbst einen spirituellen Grad erreicht hat, der einen zur Lehre befähigt und berechtigt, darf man andere "einweihen". Soviel zu den Kursen an der Volkshochschule und im Wellness-Center.
MoD, ich habe nicht gewußt, wie ich es angehen soll - über Yoga kann man dicke Bücher schreiben, verstehst Du?
Dies ist einmal als kurzgefaßter Einstieg gemeint. Ich hoffe, daß Du mir Hinweise geben kannst, was Dich daran interessiert.. ob wir z.B. verschiedene Begriffe (wie Pranayama, Shakti, Kundalini etc.) abklären sollen. Oder vielleicht willst Du Paranjalis Sutras durchbesprechen (was zwar einige Zeit in Anspruch nehmen würde, mir aber kein Problem wäre).
Zu den einzelnen Margas kann ich Dir aus persönlicher Erfahrung nur zum Kriya und zum Raja selbst etwas sagen - und zu dem "schwarzen Kriya", das ich in meinem Orden gelernt habe.
Was praktische Unterweisung betrifft, ist die Sache eher schwierig: In keiner der beiden "reinen" Formen bin ich zum Lehrer berechtigt, und die schwarze Abart ist für jeden weißen Yogi ein Inbegriff des Greuels von vorne bis hinten und wieder zurück - ergo gehe ich davon aus, daß Du nicht wirklich Wert darauf legst, die Erleuchtung auf diesem Weg zu suchen.
Aus den Upanishaden: "Der menschliche Körper ist das Fahrzeug des Selbst (der Seele, atman). Die menschlichen Sinne aber sind zunächst wie wilde Tiere. Sie müssen zusammengeführt und kontrolliert werden, damit der Mensch mit seinem Fahrzeug Selbstverwirklichung erlangen kann".
Alle Techniken, die darauf abzielten, Kontrolle über Körper und Geist, sowie Vereinigung mit der höchsten Macht zu erreichen (und damit dukkha, "das, was schwer zu ertragen ist", zu beenden), wurden in Indien unter dem Begriff "Yoga" zusammengefaßt. Yoga ist "der Weg und das Ziel".
Bekannt wurde der indische Yoga im Westen erst 1893 durch Svami Vivekananda, der als Vertreter des Hinduismus beim "Weltparlament der Religionen" über die Yoga-Tradition gesprochen hat. Bis dahin war der Yoga nur wenigen Menschen in unserem Kulturkreis bekannt, danach aber wurde Vivekananda zum "Missionar", der in einer Reihe von Vorträgen versuchte, die indische Spiritualität dem Westen verständlich zu machen.
Von ihm stammt auch das Konzept der Einteilung in vier große Gruppen:
1. Karma-Yoga (der Yoga des selbstlosen Tuns)
2. Bakhti-Yoga (der Yoga der selbstlosen Liebe, der Hingabe)
3. Jnana-Yoga (der Yoga der spirituellen Erkenntnis, des Wissens, der Vernunft)
4. Raja-Yoga (der "königliche" Yoga, der Yoga der Beherrschung)
Die ersten drei Margas (=Wege) sind bereits in der Baghavadgita zu finden, der "Raja" steht für den klassischen achtgliedrigen Pfad Patanjalis, den er in seinen Yoga-Sutras beschrieben hat - der berühmteste Text zum Yoga, historisch nicht genau datierbar, laut Wiki 200 vor bis 200 nach Christi anzusetzen.
Etwa im 13./14. Jahrhundert ist in Indien auch ein fünfter marga entstanden, der durch den Tantrismus beeinflußte Hatha-Yoga, der den Körper viel stärker miteinbezieht und daher durch eine Unzahl von asanas (Stellungen, Körperhaltungen) geprägt ist.
Hatha Yoga bedeutet (laut einem Paramahamsa, also einem "verwirklichten Meister" des Kriya, einer Art Sonderform des Raja) Vereinigung (Yoga) von ha (dem Sonnenprinzip) und tha (dem Mondprinzip) und dient zur Regulation der Energie von Körper und Geist. Er wurde ursprünglich als Vorstufe zum Raja gesehen.
Persönlich halte ich es nicht für einen Zufall, daß Vivekananda in seiner Vortragsserie im Westen auf die Vorstellung des Hatha verzichtet hat - der weise Mann muß vorhergesehen haben, daß die hiesigen Vollkoffer eine heilige spirituelle Tradition in eine Gymnastik für bewegungsfaule Gesundheitsfanatiker verwandeln werden.. Ich habe mich daher vom Hatha immer ferngehalten, kann ergo auch nicht mit persönlichen Erfahrungen dienen, glaube aber, daß es bei uns sehr schwierig sein dürfte, einen originalen Hatha kennenzulernen.
Um einen der Margas zu erlernen, bedarf es der persönlichen Unterweisung: Die exakten Techniken werden nämlich niemals publiziert. Die bei uns massenhaft anzutreffenden Yoga-Bücher, die im Do-it-yourself-Verfahren beschreiben, wie man vorzugehen hat, sind samt und sonders nicht genuin. Die Yoga-Bücher der echten spirituellen Lehrer hingegen beschreiben die Technik nicht. Ihre Weitergabe an Nicht-Eingeweihte ist verboten, erst, wenn man selbst einen spirituellen Grad erreicht hat, der einen zur Lehre befähigt und berechtigt, darf man andere "einweihen". Soviel zu den Kursen an der Volkshochschule und im Wellness-Center.
MoD, ich habe nicht gewußt, wie ich es angehen soll - über Yoga kann man dicke Bücher schreiben, verstehst Du?
Dies ist einmal als kurzgefaßter Einstieg gemeint. Ich hoffe, daß Du mir Hinweise geben kannst, was Dich daran interessiert.. ob wir z.B. verschiedene Begriffe (wie Pranayama, Shakti, Kundalini etc.) abklären sollen. Oder vielleicht willst Du Paranjalis Sutras durchbesprechen (was zwar einige Zeit in Anspruch nehmen würde, mir aber kein Problem wäre).
Zu den einzelnen Margas kann ich Dir aus persönlicher Erfahrung nur zum Kriya und zum Raja selbst etwas sagen - und zu dem "schwarzen Kriya", das ich in meinem Orden gelernt habe.
Was praktische Unterweisung betrifft, ist die Sache eher schwierig: In keiner der beiden "reinen" Formen bin ich zum Lehrer berechtigt, und die schwarze Abart ist für jeden weißen Yogi ein Inbegriff des Greuels von vorne bis hinten und wieder zurück - ergo gehe ich davon aus, daß Du nicht wirklich Wert darauf legst, die Erleuchtung auf diesem Weg zu suchen.

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