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Original von Lord Syn
Das kommt davon, wenn man aus der Geschichte nichts lernt und 1930 in Wirtschaft und Politik wiederholt.
Bitte? Die Weimarer Republik ist aufgrund vieler unterschiedlicher Probleme zusammengebrochen- ideologisch (nachdem das Kaiserreich fiel) und wirtschaftlich- aufgrund hoher Reparationszahlungen. Der letzte große Patriot, Rathenau, wurde ja von einer Strömung der Nationalsozialisten '21 getötet, weil jene den endgültigen Krieg bevorzugte und nicht den Rathenaukurs, der auf eine vernünftige Senkung der Reparationszahlungen beruhte. Danach war der Kontakt zum Ausland noch wesentlich schlechter.
Der wirtschaftliche Zustand von 1930 lässt sich definitiv nicht mit den heutigen Zuständen vergleichen.
Wenn es nach der noch jungen nationalsozialistischen Bewegung gegangen wäre, wäre Deutschland längst annektiert; man hätte sich auf einen aussichtslosen Krieg gegen alle umliegenden europäischen Staaten eingelassen. So früh nach dem 1. Weltkrieg wäre das zweifelsohne noch giftiger geworden, als es dann später gewesen ist.
Und das alles ist nur die Kurzform eines wesentlich komplexeren Problems.
Ein Nationalsozialismus-Experte hat das Ganze sehr schön auf den Punkt gebracht. Ich hab' das Zitat zur Übersicht ein wenig verändert:
"Er [der Nationalsozialismus] hat die an sich
komplizierten Vorgänge des politisch-wirtschaftlichen Lebens wieder auf ihre
einfachste Formel gebracht. Dies geschah aus der natürlichen Überlegung heraus, die
breiten Massen des Volkes wieder an das politische Leben heranzuführen. Um bei
den Volksmassen Verständnis zu finden, trieben sie [die Nationalsozialisten] bewußt eine volksgebundene
Propaganda. So haben sie Tatbestände, die sonst nur einigen Sachverständigen und
Experten zugänglich waren, auf die Straße getragen und dem kleinen Mann ins
Gehirn eingehämmert; alle Dinge wurden so einfach dargelegt, daß auch der
primitivste Verstand sie aufnehmen konnte."
Das sagt alles über das Wesen des Nationalsozialismus. In komplexen Zeiten wie diesen werden einfache Lösungen bevorzugt. Die einen (Rechtsextreme) glauben ernsthaft, Lösungen gefunden zu haben, die anderen (Linksextremen) verweisen apokalyptisch auf die Zeit nach der Revolution, in der sich alles von selbst in eine Ordnung fügen wird, wenn erst einmal die Bourgeoisie gestürzt ist.
Die Leute, die heute NPD wählen, "fühlen" nur, dass die Dinge sich verschlechtert haben; sie haben kein Verständnis für komplexe Vorgänge, glauben aber, dass die NPD es richten wird. Das was man damit unterstützt ist gewiß kein politisches Umdenken, sondern man unterstützt die Kreise und Vereine die an der NPD herankleben, die die Führungsleute der NPD für sich nutzen- die gut trainierten Mitläufer, die sie in Schlägertrupps organisiert beschützen und die immer noch finanziell von der NPD gestützt werden. Natürlich, der eigentlich gefährliche Neonazi ist nicht der Typ mit der Glatze, das Angstklischee, sondern so jemand wie Riger;- ein intelligenter Mann, der gezielt Dinge vereinfacht- zum Beispiel die "Germanen" als homogene Einheit begreift und Leute an ein Ideal bindet.
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Original von Lord Syn
Und ich gebe erneut den Altparteien die Schuld daran, denn diese haben den Karren so dermaßen an die Wand gefahren, daß es für viele, die hungern und überschuldet sind, in Ghettos mit riesigem Migrantenanteil leben (und dem kriminellen Migrantenanteil schutzlos ausgeliefert sind, weil die Polizei sich nicht mehr hintraut!), keine Zukunftsperspektive mehr haben und die Wahlügen der Großen satt haben, denn sie haben nach der Wahl noch jedes Wahlversprechen gebrochen keine Alternative mehr gibt, außer Extrem.
Das ist dieselbe Art einfachen Denkens, wie sie in dem oben genannten Zitat beschrieben wurde. Wir nehmen den Einzelfall- nicht in jedem Ghetto geht es so ab wie in den Brennpunkten- und konstruieren daraus einen allgemeinen Schluß. Wir werfen auch nicht die Frage auf, woran das alles liegt; der Feind ist ja ohnehin schnell gefunden. Dass die Ghettoisierung darauf zurückzuführen ist, dass es bis 1990 keine offizielle Integrationspolitik gab, dass Ausländerhass in breiten Teilen der Bevölkerung zu enormer Ausgrenzung und Gewaltanwendungen geführt hat, dass vieles genau darauf zurückzuführen ist- z.B. die deutschfeindliche Erziehung in einigen Familien- das alles sind Dinge, die unterschlagen werden. Dass derlei Ghettozustände, wie in den Brennpunkten, gewaltbereite Personen egal welcher Ethnie hervorbringt, (Leute werden dort auch zu prügelnden Neonazis), dass die Zustände letzten Endes schuld sind und dass selbige geändert werden müssen, das wird alles in derlei Polemik unterschlagen. Man braucht einen einfachen Nenner. Wie in Mecklenburg-Vorpommern, einem Bundesland mit niedrigem Ausländeranteil: "Die Ausländer sind schuld und nehmen Euch den Job weg!". Vollkommener Unsinn, auf allen Ebenen. Aber man hat einen Feind, einen Verantwortlichen und ein einfaches "Spruchband".
Ich lasse noch einmal den Nationalsozialismus-Experten von oben sprechen:
"Eine Weltanschauung hat - und das ist ihr wesentlichstes Charakteristikum - nichts
mit Wissen zu tun. Ein armer, unbekannter Arbeiter mit einem geringen Vorrat an
Wissen kann eine Weltanschauung vertreten, während es bei einem höchstgelehrten
Universitätsprofessor, der souverän alle Gebiete des Wissens beherrscht, keineswegs
der fall zu sein braucht, Die Erfahrung hat sogar gelehrt, daß je größer das Wissen,
oftmals um so geringer der Mut ist, für eine Weltanschauung einzutreten.
Weltanschauung ist - wie das Wort schon sagt - eine bestimmte Art, die Welt
anzuschauen. Voraussetzung hierfür ist, daß diese Art der Anschauung immer unter
demselben Gesichtswinkel vonstatten geht. Als Vertreter einer Weltanschauung legt
man an die Wirtschaft keine anderen Maßstäbe als an die Politik, während das
Kulturleben im organischen Zusammenhang mit dem Sozialen steht und die
Außenpolitik in organischer Beziehung zum innenpolitischen Zustand betrachtet
wird. Weltanschauung bedeutet, die Menschen und ihre Verhältnisse zur Welt, zum
Staat, zur Wirtschaft, zu Kultur und Religion immer unter dem gleichen
Gesichtswinkel betrachten, Dieser Vorgang benötigt kein großes Programm, sondern
kann meist in einem kurzen Satz definiert werden."
Mehr braucht dazu nicht gesagt zu werden. Es sagt deutlich alles...