Neue Antwort erstellen

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

Neu erstellte Beiträge unterliegen der Moderation und werden erst sichtbar, wenn sie durch einen Moderator geprüft und freigeschaltet wurden.

Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.

Informationen
Sicherheitsabfrage („reCAPTCHA“)
Nachricht

Slovenska schrieb:

(Klicken um eine Quelle anzugeben)

Original von Lord Syn
Das kommt davon, wenn man aus der Geschichte nichts lernt und 1930 in Wirtschaft und Politik wiederholt.
Bitte? Die Weimarer Republik ist aufgrund vieler unterschiedlicher Probleme zusammengebrochen- ideologisch (nachdem das Kaiserreich fiel) und wirtschaftlich- aufgrund hoher Reparationszahlungen. Der letzte große Patriot, Rathenau, wurde ja von einer Strömung der Nationalsozialisten '21 getötet, weil jene den endgültigen Krieg bevorzugte und nicht den Rathenaukurs, der auf eine vernünftige Senkung der Reparationszahlungen beruhte. Danach war der Kontakt zum Ausland noch wesentlich schlechter.
Der wirtschaftliche Zustand von 1930 lässt sich definitiv nicht mit den heutigen Zuständen vergleichen.
Wenn es nach der noch jungen nationalsozialistischen Bewegung gegangen wäre, wäre Deutschland längst annektiert; man hätte sich auf einen aussichtslosen Krieg gegen alle umliegenden europäischen Staaten eingelassen. So früh nach dem 1. Weltkrieg wäre das zweifelsohne noch giftiger geworden, als es dann später gewesen ist.
Und das alles ist nur die Kurzform eines wesentlich komplexeren Problems.
Ein Nationalsozialismus-Experte hat das Ganze sehr schön auf den Punkt gebracht. Ich hab' das Zitat zur Übersicht ein wenig verändert:
"Er [der Nationalsozialismus] hat die an sich
komplizierten Vorgänge des politisch-wirtschaftlichen Lebens wieder auf ihre
einfachste Formel gebracht. Dies geschah aus der natürlichen Überlegung heraus, die
breiten Massen des Volkes wieder an das politische Leben heranzuführen. Um bei
den Volksmassen Verständnis zu finden, trieben sie [die Nationalsozialisten] bewußt eine volksgebundene
Propaganda. So haben sie Tatbestände, die sonst nur einigen Sachverständigen und
Experten zugänglich waren, auf die Straße getragen und dem kleinen Mann ins
Gehirn eingehämmert; alle Dinge wurden so einfach dargelegt, daß auch der
primitivste Verstand sie aufnehmen konnte."
Das sagt alles über das Wesen des Nationalsozialismus. In komplexen Zeiten wie diesen werden einfache Lösungen bevorzugt. Die einen (Rechtsextreme) glauben ernsthaft, Lösungen gefunden zu haben, die anderen (Linksextremen) verweisen apokalyptisch auf die Zeit nach der Revolution, in der sich alles von selbst in eine Ordnung fügen wird, wenn erst einmal die Bourgeoisie gestürzt ist.
Die Leute, die heute NPD wählen, "fühlen" nur, dass die Dinge sich verschlechtert haben; sie haben kein Verständnis für komplexe Vorgänge, glauben aber, dass die NPD es richten wird. Das was man damit unterstützt ist gewiß kein politisches Umdenken, sondern man unterstützt die Kreise und Vereine die an der NPD herankleben, die die Führungsleute der NPD für sich nutzen- die gut trainierten Mitläufer, die sie in Schlägertrupps organisiert beschützen und die immer noch finanziell von der NPD gestützt werden. Natürlich, der eigentlich gefährliche Neonazi ist nicht der Typ mit der Glatze, das Angstklischee, sondern so jemand wie Riger;- ein intelligenter Mann, der gezielt Dinge vereinfacht- zum Beispiel die "Germanen" als homogene Einheit begreift und Leute an ein Ideal bindet.

(Klicken um eine Quelle anzugeben)

Original von Lord Syn
Und ich gebe erneut den Altparteien die Schuld daran, denn diese haben den Karren so dermaßen an die Wand gefahren, daß es für viele, die hungern und überschuldet sind, in Ghettos mit riesigem Migrantenanteil leben (und dem kriminellen Migrantenanteil schutzlos ausgeliefert sind, weil die Polizei sich nicht mehr hintraut!), keine Zukunftsperspektive mehr haben und die Wahlügen der Großen satt haben, denn sie haben nach der Wahl noch jedes Wahlversprechen gebrochen keine Alternative mehr gibt, außer Extrem.
Das ist dieselbe Art einfachen Denkens, wie sie in dem oben genannten Zitat beschrieben wurde. Wir nehmen den Einzelfall- nicht in jedem Ghetto geht es so ab wie in den Brennpunkten- und konstruieren daraus einen allgemeinen Schluß. Wir werfen auch nicht die Frage auf, woran das alles liegt; der Feind ist ja ohnehin schnell gefunden. Dass die Ghettoisierung darauf zurückzuführen ist, dass es bis 1990 keine offizielle Integrationspolitik gab, dass Ausländerhass in breiten Teilen der Bevölkerung zu enormer Ausgrenzung und Gewaltanwendungen geführt hat, dass vieles genau darauf zurückzuführen ist- z.B. die deutschfeindliche Erziehung in einigen Familien- das alles sind Dinge, die unterschlagen werden. Dass derlei Ghettozustände, wie in den Brennpunkten, gewaltbereite Personen egal welcher Ethnie hervorbringt, (Leute werden dort auch zu prügelnden Neonazis), dass die Zustände letzten Endes schuld sind und dass selbige geändert werden müssen, das wird alles in derlei Polemik unterschlagen. Man braucht einen einfachen Nenner. Wie in Mecklenburg-Vorpommern, einem Bundesland mit niedrigem Ausländeranteil: "Die Ausländer sind schuld und nehmen Euch den Job weg!". Vollkommener Unsinn, auf allen Ebenen. Aber man hat einen Feind, einen Verantwortlichen und ein einfaches "Spruchband".
Ich lasse noch einmal den Nationalsozialismus-Experten von oben sprechen:
"Eine Weltanschauung hat - und das ist ihr wesentlichstes Charakteristikum - nichts
mit Wissen zu tun. Ein armer, unbekannter Arbeiter mit einem geringen Vorrat an
Wissen kann eine Weltanschauung vertreten, während es bei einem höchstgelehrten
Universitätsprofessor, der souverän alle Gebiete des Wissens beherrscht, keineswegs
der fall zu sein braucht, Die Erfahrung hat sogar gelehrt, daß je größer das Wissen,
oftmals um so geringer der Mut ist, für eine Weltanschauung einzutreten.
Weltanschauung ist - wie das Wort schon sagt - eine bestimmte Art, die Welt
anzuschauen. Voraussetzung hierfür ist, daß diese Art der Anschauung immer unter
demselben Gesichtswinkel vonstatten geht. Als Vertreter einer Weltanschauung legt
man an die Wirtschaft keine anderen Maßstäbe als an die Politik, während das
Kulturleben im organischen Zusammenhang mit dem Sozialen steht und die
Außenpolitik in organischer Beziehung zum innenpolitischen Zustand betrachtet
wird. Weltanschauung bedeutet, die Menschen und ihre Verhältnisse zur Welt, zum
Staat, zur Wirtschaft, zu Kultur und Religion immer unter dem gleichen
Gesichtswinkel betrachten, Dieser Vorgang benötigt kein großes Programm, sondern
kann meist in einem kurzen Satz definiert werden."
Mehr braucht dazu nicht gesagt zu werden. Es sagt deutlich alles...

Hochladen

Maximale Anzahl an Dateianhängen: 10
Maximale Dateigröße: 1 MB
Erlaubte Dateiendungen: bmp, gif, jpeg, jpg, pdf, png, txt, zip
Internet-Adressen werden automatisch erkannt und umgewandelt.
Smiley-Code wird in Ihrer Nachricht automatisch als Smiley-Grafik dargestellt.
Sie können BBCodes zur Formatierung Ihrer Nachricht nutzen.

Vorherige Beiträge 34

  • Jep! Ende der 90er Jahre war ich Mitglied der Jusos. Bin aber wieder ausgetreten, als ich merkte, daß dort einfach mehr gelabert wird, als wirklich etwas bewegt. Ein, zwei Jahre später sollte die Hartz Reform dann auch dazu führen, daß ich der Partei gänzlich den Rücken kehrte und sie nicht mehr gewählt habe. Der Schrödi ist dran Schuld! :D

    Tja, erstaunlich was? Aber kein Wunder, daß ihr das nicht wußtet. Ich bin noch vor der Gründung des Hellboardes ausgetreten und es ist nie mehr zur Sprache gekommen. Und danach war ich auch für eine längere Zeit extrem unpolitisch und verfiel eher destruktiveren Lebensanschauungen. ;)
  • Original von Slovenska
    Das Faß wurde ja von Lord Syn aufgemacht. Aber da Du mit einem Neonazi befreundet bist, kann ich Deinen strapazierten Thementoleranzbogen durchaus nachvollziehen; nur leider scheint er etwas sehr selektiv strapaziert zu sein.


    Ich würde ja eher behaupten dass du hier einen Schwall von was auch immer ausbrachst aber vielleicht ist es nur meine Wahrnehmung und meine mangelnde Toleranz gegenüber sinnlosen Tiraden. :rolleyes:

    Oh ja, und es wird gerne genutzt. Besonders eifrig da wo es um Extreme geht. In der Weimarer Republik herrschte ein ähnliches Fehlverhalten und das wurde dann konsequent weitergetrieben, bis zum übelsten Appeasement. Man kann keinen Staat dauerhaft erhalten, wenn man dabei zusieht, wie fröhlich jene Kräfte an Macht gewinnen, die im Grunde vorhaben die bestehende staatliche Ordnung (damit auch die Meinungsfreiheit) komplett auszuhebeln- das gilt für Linke, Rechte und auch für extreme Moslems. Leider möchte man das weder komplett einsehen, noch trifft man Gegenmaßnahmen. Kann in diesen Zeiten sehr gefährlich sein und ist es konkret auch.


    Nun bleibt die Frage wer deiner Meinung nach unterstützenswert ist. Hat von der Leyen nicht erst kürzlich die Internetzensur eingeführt um ein wenig Augenwischerei in Sache Kinderpornographie zu betreiben? Ist nicht Schäuble konstant dabei den Überwachungsstaat neu zu erfinden? Um das Grundgesetz zu zersetzen bedarf es in diesen Tagen keineswegs irgendwelche Extremisten, das bekommen wir auch so schon ganz gut hin.


    Deinen Eskapismus in allen Ehren- Du wirst viel davon aufwenden, um mit einem Neonazi befreundet sein zu können. Aber dieses Thema wird viel zu wenig "durchgekaut". Man will ja dem netten lieben Hanspeter von nebenan, der sich- bis auf seine etwas extreme politische Anschauung- ganz nett und lieb verhält nicht auf den Schlips treten. Und in einigen Städten, besonders in den neuen Ländern, ist es für einen Kaufmann geradezu geschäftsschädigend, in dieser Sache Stellung zu beziehen. Nein, wenn es ein Thema gibt, das man durchkauen muss, dann das- insbesondere wenn rechtsradikale Tendenzen so deutlich geschildert werden, wie in dem Post auf das ich mich bezog.


    Hast du nicht einen Absatz weiter oben auchnoch gegen Fundamentalismus und die extreme Linke gewettert? Wo bleibt deine Empörung gegenüber den Rattenfängern der Linken oder den wachsenden Gemeinden fundamentalistischer Moslems?
    Dein Betreiben zum konstanten, dogmatisierten Antifaschismus sind aus zwei Gründen nicht nur dumm sondern vor allem gefährlich.
    1. Du spielst damit der NPD Propaganda vom armen, vom linken Establishment untedrückten Deutschen voll in die Hände. Bessere Wahlwerbung als stumpf auf sie draufzuhauen kannst du der NPD nicht geben denn damt provozierst du das jeder der sich dann doch eingehender mit ihr befasst sich denkt dass sie ja garnicht so schlimm sind wie man immer sagt.
    2. Du gibst damit den von mir genannten Gruppen Narrenfreiheit. In dem du das politische Spektrum klar in Gut und Böse aufteilst öffnest du Diffamierung und Polemik Tür und Tor. Gerade die liberalen haben massiv damit zu kämpfen das man ihnen konstant faschistoide Tendenze vorwirft wenn sie gegen linke Heilsphantasien ankämpfen und das Thema Immigration und Integration sind durch solches Verhalten zu einem reinen Minenfeld verkommen in dem jede Diskussion nach spätestens 5 Minuten dazu verkommt das mindestens einem der Beteiligten Rechtsradikalismus vorgeworfen wird.

    Nebenbei, derartige Tendenzen wie du sie zeigst gab es auch in der Weimarer Republik, allerdings damals gegen das Linke Spektrum und wir wissen wohin das führte. Ich für meinen Teil könnte auf eine Neuauflage der DDR verzichten.


    Im Zusammenhang des Goebbelszitats, ich habe mir den Spaß gemacht, ihn einmal als "Nationalsozialismus-Experten" auftreten zu lassen; gemerkt hat's lustigerweise keiner


    Wäre mir neu das man seinen Göbbels jederzeit aus der Masse heraus erkennen können sollte.

    [..]


    Schonmal auf die Idee gekommen dass die NPD nicht zu letzt auch deshalb gewählt wird weil es keine alternativen gibt? Die NPD ist die einzige Partei die noch im konservativen-rechten Sprektrum exisitiert was ihnen ein gewaltiges Wählerpotential gibt. Solange keine anderen Parteien konservative Themenbereiche abdecken wird sie auch weiterhin Zulauf haben, auch wenn die Antifa sich auf den Kopf stellt. Egal wie sehr du und andere sich bemühen die NPD zu dämonisieren, der Schaden den ihr damit anrichtet ist überschaubar. Man könnte ja mal zur Abwechslung versuchen der NPD die Themen und vor allem ihre Bühne zu nehmen, aktiv mit Konzepten in Bereichen zu arbeiten auf die die NPD derzeit in vielen Regionen durch schlichte Inaktivität anderer Parteien das Monopol besitzt aber halt, das würde ja glatt eigene Arbeit erfordern und nicht nur große Worte und vor allem, welches Feindbild soll die Lücke füllen wenn die NPD tatsächlich verschwinden würde? :rolleyes:
  • Original von Mea Culpa
    Ich würde es gut finden wenn die allgemeine Diskussion wieder dem Thema Wahlen 2009 näher käme in Bezug zu den Fragen Three of Fives.
    Ich meine, das Thema Nationalsozialismus haben wir an allen Kanten und Ecken gehabt und ich habe eigentlich auch ziemlich genug davon.


    Das Faß wurde ja von Lord Syn aufgemacht. Aber da Du mit einem Neonazi befreundet bist, kann ich Deinen strapazierten Thementoleranzbogen durchaus nachvollziehen; nur leider scheint er etwas sehr selektiv strapaziert zu sein.

    Original von Mea Culpa
    Es ging hier doch eigentlich um die Wahl an und für sich. Ich glaube nicht an den Grund, den Lord Syn nennt. Aber Meinungsfreiheit ist nun einmal ein Recht, welches unser System ausmacht.


    Oh ja, und es wird gerne genutzt. Besonders eifrig da wo es um Extreme geht. In der Weimarer Republik herrschte ein ähnliches Fehlverhalten und das wurde dann konsequent weitergetrieben, bis zum übelsten Appeasement. Man kann keinen Staat dauerhaft erhalten, wenn man dabei zusieht, wie fröhlich jene Kräfte an Macht gewinnen, die im Grunde vorhaben die bestehende staatliche Ordnung (damit auch die Meinungsfreiheit) komplett auszuhebeln- das gilt für Linke, Rechte und auch für extreme Moslems. Leider möchte man das weder komplett einsehen, noch trifft man Gegenmaßnahmen. Kann in diesen Zeiten sehr gefährlich sein und ist es konkret auch.

    Original von Mea Culpa
    Grundsätzlich kann ich Slovenskas Ausführungen besser nachvollziehen. Aber kann man hier keine Themen eröffnen ohne dass wieder das Thema Nationalsozialismus durchgekaut wird?


    Deinen Eskapismus in allen Ehren- Du wirst viel davon aufwenden, um mit einem Neonazi befreundet sein zu können. Aber dieses Thema wird viel zu wenig "durchgekaut". Man will ja dem netten lieben Hanspeter von nebenan, der sich- bis auf seine etwas extreme politische Anschauung- ganz nett und lieb verhält nicht auf den Schlips treten. Und in einigen Städten, besonders in den neuen Ländern, ist es für einen Kaufmann geradezu geschäftsschädigend, in dieser Sache Stellung zu beziehen. Nein, wenn es ein Thema gibt, das man durchkauen muss, dann das- insbesondere wenn rechtsradikale Tendenzen so deutlich geschildert werden, wie in dem Post auf das ich mich bezog.
    Original von Mea Culpa
    Masse mag ich als Wort nicht wirklich. Ich meine, schließlich ist jeder Mensch doch ein Individuum, wenn auch nicht immer individualistisch.


    Im Zusammenhang des Goebbelszitats (ich habe mir den Spaß gemacht, ihn einmal als "Nationalsozialismus-Experten" auftreten zu lassen; gemerkt hat's lustigerweise keiner) auf das sich ja dann später bezogen wurde, ist "Masse" kein wertender Begriff. Er bezieht sich halt auf eine Menge an Leuten- und eine Menge an Leuten hat kein Verständnis für politische Zusammenhänge. Das ist auch nicht unbedingt eine Frage der Intelligenz. Auch das mediale Bild ist ein extrem eingeschränktes und simplifiziertes. Bestimmte Zusammenhänge sind ja auch derart komplex, dass sie Politiker selbst nicht in ihrer vollen Tragweite zu verstehen imstande sind- aber dann sind wir wieder beim Thema Lobbyismus.
    So hat natürlich die Partei, die es versteht, Zusammenhänge auf kleinstmögliche Nenner zu reduzieren, mehr Chancen. Insbesondere wenn sie den "Aha"-Effekt bei dem Publikum erzielt... Gefährlich sind nicht unbedingt die sog. "Populisten" (wobei das ja mittlerweile schon ein anerkanntes Schimpfwort für alle Parteien untereinander geworden ist), sondern vor allen Dingen die rhetorisch erfolgreichen "Welterklärer".

    Original von Mea Culpa
    Ich meine, im Grunde genommen sind Meinungen sehr beschränkt. Es gibt das Dafür und das Dagegen in seiner allergröbsten Form. Ich habe auch noch nie einen Menschen kennen gelernt, der nicht in irgendeiner Weise aus irgendeinem Winkel irgendeiner Masse bzw. Gruppe zuzuordnen wäre. Natürlich, wenn ich nach Draußen gehe und unter den Menschen weile bin ich auch wieder Teil der Masse und Niemand sieht mich und man würde mich Ebendieser ohne Weiteres zuordnen. Eigentlich glaube ich, dass wahrscheinlich jeder Mensch sehr komplex ist und um diesen Menschen einzuordnen braucht man die Kategorien. Und da ist man als Linksextremer oder Rechtsextremer auch drin.


    Wir reden über Politik, nicht über Differentialsoziologie. Und da zählt am Ende ganz platt was Du tust- unterstützt Du die NPD, wählst Du sie, dann zählst Du ganz automatisch zu ihnen. Versuchst Du mit simplen Parolen in bestimmten Foren und anderen Äußerungen außerhalb der Öffentlichkeit Leute für sie zu gewinnen, dann bist Du selbstverständlich ein ideologischer Anhänger dieser Partei. Da gibt es nichts zu differenzieren.
    Über den 'Wert' und die 'Komplexität' eines Menschen im Allgemeinen könntest Du einen anderen Thread eröffnen- das heißt, den gibt es glaube ich hier schon.

    Original von Mea Culpa
    Ich denke, dass durch die Medien wie das Internet wir in der Informationsvertreibung sehr liquid sind. Man könnte sich auch überall informieren. Außer man fühlt sich übersättigt. Es ist eine nicht geringe Frage unserer Zeit was man braucht und was nicht. Und man lässt sich berieseln. Aber auch das ist von Individuum zu Individuum verschieden.
    Naja, dann kommt hinzu wie neutral die Medien sind. Wir wissen, dass sich Menschen hinter Ihnen befinden und Menschen wie ich sie kenne, sind nicht neutral.


    Möchtest Du jetzt einen (mehr oder) weniger individualpsychologischen Ansatz bemühen, um Dich über die so vielseitigen und komplexen Motive auszulassen, die einen armen von der bösen überinformierten Mediengesellschaft getriebenen dazu führen könnte, eine solche Partei zu wählen oder was genau versuchst Du in diesem Zusammenhange gerade mitzuteilen, außer, dass Du eine Gruppierung nicht als 'Masse' begreifst?

    Original von Mea Culpa
    Wir haben ein Grundgesetz und wir haben die Regeln unseres Staatssystems. Ich würde gerne einmal an anderer Stelle ( in einem anderen Thread ) das Gedankenspiel verfolgen was die extremen Parteien und ihre extremen Anhänger schlimmstenfalls Deutschland und seinen Bewohnern antun könnten.


    Ach, so abstrakt brauchst Du gar nicht zu denken, (auch wenn Du damit wiederum verharmlosen willst, das ignoriere ich jetzt mal einfach). Jede Stimme, die sie bekommen ist im Grunde gefährlich. Stimmen bedeuten nämlich Geld. Geld, das dabei hilft, die Organisationsstruktur zu beeinflussen, das an die Heimatvereine geht, die verschiedentlich auftreten. Geld bedeutet Steigerung des Einflusses, ganz automatisch. In der Marketinghinsicht und der Frage, wie man sich am besten verkauft und auch so auftritt, dass Dir im direkten Gespräch selbst ein Gebildeter Deine zivilisierte und ganz und gar ablehnende Haltung gegenüber Gewalt abkauft, ist die NPD richtig gut geschult. Die Fassade bröckelt entweder dann, wenn Du ernsthafte Gespräche mit bestimmten Leuten führst oder aber den Heimatvereinen vis-à-vis begegnest. Dann solltest Du die Tarnkappe nicht vergessen...
    Die Gefahr liegt im kommunalem Einflußbereich. Und der ist in den neuen Ländern im Laufe der letzten Jahre heftig gestiegen. Das ist derzeit DAS Geschäft; nicht die Bühne der großen Politik, da ist es auch schwieriger mit solchen Inhalten zu glänzen, sondern die kleine Ratspolitik, das ist eine gute Projektionsfläche. Für einen flächendeckenden Einfluß bräuchte man etwas Großes- vielleicht mal ein Terroranschlag?

    Original von Mea Culpa
    Könnten sie ohne Weiteres Alles auskurbeln? Und wie würde der Mensch auf der Straße reagieren? Aber wer ist denn der kleine Mann? Also, ich kann es mir nicht erklären warum Jemand die Parteien wählt angesichts den Dauerreportagen über das dritte Reich, die Artikel in den Zeitschriften oder empörte Aufrufe, wenn auf einem Buch ein nationalsozialistisches Zeichen abgebildet wird gegen das man klar Stellung beziehen soll.
    Ich denke eigentlich, dass es Trotz ist. Die Argumentationen klingen für mich sehr nach Verschwörungstheorien.


    Die Medien helfen doch dabei. Man zeigt ihnen rechte Schlägertrupps im Fernsehen. Komischerweise stehen die Leute am NPD-Informationsstand aber nie in voller "Glatzen-"Montur da. Die sind teilweise perfekt gescheitelt, tragen schöne Anzüge. Sie reden sogar mit Dir und präsentieren Dir Inhalte, die ins Schwarze treffen- Dinge, die Du schon immer gedacht hast. (Weil die NPD sehr gut Trends verfolgen und auch für sich nutzen kann). Und dann kommst Du auf die Idee, dass das ja alles Mist ist, was im Fernsehen kommt (teilweise ist das ja sogar richtig), und Du fängst an, an dem ganzen System zu zweifeln;- ja, wenn das nicht stimmt, was erzählen uns "die da oben" denn dann sonst noch, was so falsch ist? Und die Erklärungen dafür? Die liefern Dir dieselben Leute frei Haus. Von Amerika bis in den Orient, von dem fünften Flugzeug im World Trade Center bis zur Deutschland AG... Der Auslöser einer solchen Entwicklung ist immer die persönliche Erfahrung. Bei der NPD in der Führungsebene gibt es keine Spinner. Die Leute versuchen Dich nicht krampfhaft auf ihre Seite zu ziehen, nicht flächendeckend. Sie sorgen dafür, dass Du selbst lernst...
    Und jetzt kannst Du nochmal mit Deinem Gerede über die individuelle Entwicklung der Masse ankommen und wie schrecklich falsch jener Begriff gewählt seie.
  • Die Tatsache,daß der Haushalt vor der Agenda 2010 konsolidiert werden mußte steht außer Frage,aber warum auf Kosten der Armen und immer ärmer werdenten Bürger?
    Für mich kommt da nur die einzig plausible Möglichkeit in Betracht,daß der durch die Lobbyisten auf die Politker eingewirkte "Druck" (Korruption?) dafür sorgte,das die Schere zwischen Arm und reich immer weiter spreizte sowie in Zukunft spreizen wird.
    Ich studiere zwar keine Politik,aber das was ich sehe-indem ich mit offenen Augen mich durch die Gesellschaft bewege-genügt mir,auch wenn Du durch dein Studium mehr Fachwissen dahingehend besitzt,dabei meine ich das nicht als Angriff. Ich will nur darauf hinaus,daß man auch ohne Studium wissen besitzen kann. ;)
    Aber ich will nicht abschweifen.

    Es stimmt.
    Würde die Regierung jene Schlupflöcher schliessen wäre damit allen gedient,doch da steuern wieder die Lobbys mit ihrem Vermögen dagegen.

    Zu den Hartz IV Heerscharen sollte noch egsagt sein,daß dank der momentanen Krise das Heer noch mehr wachsen wird,was letztendlich dafür sorgt,daß die Basis der Linken wächst und sie somit von der Klientel- zur Volkspartei werden könnte (Oder irre ich?).
    Darüberhinaus läuft es doch wohl langfristig darauf hinaus,daß sich die SPD mit der Linken anfreunden muß und damit wieder ein soziales Gewissen sowie ihre Glaubwürdigkeit erlangt?

    Anzumerken ist auch die Freude der Steuerverschwendung der bisherigen Regierungen-dem sollte auch mal entgegengewirkt werden. ;)
  • Zuallererst eine kleine Berichtigung, die einzigen "Volks"parteien in Deutschland sind Union und SPD. FDP, Grüne und Linke sind, ebenso wie die Piratenpartei übrigens, Klientelparteien.
    Grüne binden das linksliberale ökologisch interessierte Bürgertum, FDP das ökonomische rechtsliberale Bürgertum. Linke die Hartz 4 Heerscharen, Altkommunisten und enttäuschte SPD Mitglieder. :)

    Unter der Gefahr mich jetzt unbeliebt zu machen, Hartz 4 war nötig. Vor der Agenda 2010 wäre das deutsche Sozialsystem zusammengebrochen oder zumindest dem Zusammenbruch nahe.
    Wenn es garkein Geld mehr vom Staat gäbe, DANN gäbe es wirklich erst ernstzunehmende Ausschreitungen auf den Straßen.

    Zum Thema Steuern, (Ja, ich springe zwischen den Themen aber wenn man eh PoWi studiert hat man nicht auch noch in der Freizeit Lust ewige Abhandlungen zu schreiben. :) )
    ja da wurden massive Fehler gemacht. Eigentlich sind die letzten 15 Jahre der Steuergesetzgebung ein einziger Graus. Daher befürworte ich auch die Steuerreform der FDP die das Steuersystem stark vereinfachen will und dafür die ganzen Ausnahmen die eingeführt worden sind abgeschafft. Also ein Wechsel weg von den direkten Steuern hin zu den indirekten Steuern. Beispiel: Weniger Sozialabgaben, dafür werden Teile der Mehrwertsteuer erhöht. Bleibt beim Bürger immer noch genug Geld in der Tasche übrig.
    Der Vorteil wäre sogar das diese Reform bei JEDEM Bürger ankommt, wenn man Steuern senkt kann man sich nicht auf einzelne Gruppen konzentrieren weil sonst der Tanz ebenso weitergeht wie in den letzten Jahrzehnten. Die Reform der Linkspartei hingegen entlastet die Geringverdienenden etwas, belastet dafür den Mittelstand und die Unternehmer sehr stark. Allein durch den Verlust des Ehegattensplittings wird die Schicht in Deutschland noch weiter ausgenommen auf deren Rücken sowieso das meiste ausgetragen wird.

    Im übrigen: Es würde allein schon reichen wenn die Bundesregierung die gigantischen Steuerschlupflöcher für die Konzerne und Banken schließen würden, denn dort gehen die Milliarden verloren. Geringverdiener, Kleine und Mittelständische Unternehmen entlasten. Konzerne belasten. Leider läufts bisher genau umgekehrt.
  • Gut,daß wir im Kern übereinstimmen.
    Durch Schöders Regierungzeit wurde,wie schon bemerkt, der Sozialabbau eingeleitet-ich denke,dahingehend stimmen wir überein-dennoch denke ich,daß das,was jene mittlerweile volksfernen Repräsentanten des Volkes zu Ungunsten der Menschen,von denen sie den Regierungsauftrag bekommen haben, über die Jahre und leider wohl auch noch in Zukunft produzieren werden uns alle betrifft.
    Aufgrunddessen vertrete ich die Meinung,daß der soziale Kahlschlag durch jene Leute weiter vorangetrieben wird.

    Mag sein,daß es für dich wie Propaganda klingt,doch schau dir doch mal an,was auf den Straßen dieser Republik mit dem Segen des Parlamentes geschieht.
    Die Gesellschaft reißt doch,vor allem verstärkt durch Hartz IV und dessen Auswirkungen sowie die Erhöhung der fiskalen Belastungen für jeden Bürger (wobei diverse Reformen wie z.B. die Erhöhung der Mehrwertsteuer vor allem die Verdiener geringerer Einkommen trifft,während Konzerne und Geldadel extrem bevorteilt werden) und dem damit verbundenen "Rattenschwanz"; als da wären z.B. das marode Bildungssystem zu nennen, sowie ein immer stärkeres Pochen von diversen Lobbyisten (Raffelhüschen als perfekter Vertreter jener Mietmäuler) auf eine private Vorsorge zu Gunsten der Renditen der Finanzindustrie; immer mehr auseinander.

    Ich denke nicht,daß die Linke die Mauer wieder hochziehen will.
    Allerdings habe ich die Befürchtung,daß wenn unsere großen und kleinen,volksfernen "Volksparteien" (SPD,Union,FDP und Grüne) nicht endlich einsehen,daß sie sich mit den Linken,die sie auf ihre Fehler der letzten 10-15 Jahre aufmerksam und wegen jenen Fehlern eine größere Basis im Volk bekommt,arrangieren müssen und endlich wieder Politik für die Bürger,statt auf deren Kosten, zu machen es eines Tages soweit kommt,daß wieder Blut auf den Straßen vergossen wird,weil die Menschen die zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit,welche wir derzeit haben,nichtmehr ertragen können sowie wollen.

    Ein Bürgerkrieg ist m.E. das Allerletzte, was jeder von uns haben will,oder liegt da ien Irrtum meinerseits vor?

    Die Geschichte hat gezeigt,daß es je schlimmer es dem Volk ging,desto blutiger waren deren Befreiungsschläge.
    Nach der ersten Weltwirtschaftkrise hat Hitler die Macht einerseits nur bekommen,weil die monarchistischen Eliten in ihm den Heilsbringer gesehen haben,der ihnen ihre Macht sowie das alte kaisertreue System sichert,andererseits,weil es dem dreckfressenden Volk erbärmlich schlecht ging und die Leute mit ihm die Hoffnung verbunden aus dieser Misere herauszukommen,was auch funktionierte,indem er den Staat zur Diktatur umbaute und dabei die Menschen in der Rüstungsindustrie in Arbeit brachte.
    (Schön,dann hatten alle Arbeit,aber sie haben auch ihre Freiheit aufgegeben.)

    Weder Merkel noch Steinmeier sind "Heilsbringer".
    Beide wollen an der Macht bleiben bzw. die Macht haben.
    Die Politik beider ist nicht zugunsten der kleinen Leute,die sie wählen sollen und welche durch die Medien dahingehend manipuliert werden sollen,sich für jene Pest oder Cholera zu entscheiden.
    Natürlich kann man auch kleinere Parteien,zu denen ja auch die NPD sowie die Linken gehören,wählen,aber meiner Meinung nach sind die Linken die derzeit einzig gute Möglichkeit die großen Parteien aus ihrem von Korruption und Klüngel durchtränkten,fernab der Realität geschehenden Schlaf zu wecken.
  • Sozialer Kahlschlag ist kein Patent von Schwarz-Gelb oder sonstigen Kombinationen. Man muss auch immer daran denken das der Grundstein von Sozialabbau und teilweise sogar der Finanzkrise von einer linken Regierung gelegt worden ist, namentlich Rot-Grün.
    Die Regierung Schröder hat erst den Zertifikatehandel gesetzlich erlaubt, was zu diesen Exzessen im Bankensektor geführt hat.
    Eben die ganze Agenda 2010 etc. pp.
    Abgesehen davon, selbst die Linkspartei kann kein Geld ausgeben wo keines ist. Siehe Berlin, Verkauf der Wasserwerke und Jobkahlschlag bei den öffentlichen Nahverkehrsbetrieben. Aber dank der Linkspartei haben die frisch Arbeitslosen ja vergünstigsten Eintritt in den Zoo. :)
    Du hast natürlich im Kern Recht, die Union und die SPD sind teilweise noch im Zeitgeist der letzten Jahre verhaftet, und das war nun einmal ein neoliberaler Zeitgeist.
    Aber deshalb gleich den Teufel des Sozialabbaus an die Wand zu malen ist ebenso Propaganda wie die das die Linkspartei die Mauer wieder aufbauen will und die Stasi wieder einführt.