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Angsthase schrieb:

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Original von Murkser
das stimmt, hat aber auch nicht immer funktionert - zb wenn die anderen Staaten mit deiner modernen Technik nix anfangen können und du alles nur im eigenen winzigen Land verkaufen kannst und deshalb die Preise wegen der kleinen Auflage recht hoch sind
Sowas nennt man übrigens Marktwirtschaft. Denn die Gesetze des Marktes beruhen auf Angebot und Nachfrage. Ist schon interessant, dass in einem sozialistischem Musterland eben diese Gesetze so radikal zuschlagen.

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stimmt, aber der Staat hält noch Anteile und sie waren mal so schillernde Vorbilder - naja
Anteile an Siemens??? Das wär mir neu. Besuch doch mal die hp.

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Probieren wir mal etwas Klarheit zu meiner Vorstellung von großen öffentlichen Unternehmen zu vermitteln. Ich meine mit staatlichen Unternehmen zb bei Energie solche, die nicht den Gewinn, sondern das gemeinwohl als oberstes prinzip haben. Diese können dann Aufträge an Zulieferer - also kleinerer Firmen mit anständigen Arbeitsbedingungen vergeben. Insgesamt wird so die Leistung zwar teurer, aber sie hat eine bessere Qualität und die Kunden können sie sich leisten, weil sie selbst besser entlohnt werden.
Es gibt kein Beispiel dafür, dass eine staatlich garantierte Versorgung z. B. im Strommarkt, tatsächlich zu einer besseren Versorgung für die Menschen geführt hätte. Und ein anderes Beispiel hierzu: Die Deutsche Post als Monopolist hat noch Anfang der 90er Jahre das Tastentelefon im Vergleich zur Wählscheibe als neuesten Stand der Technik verkauft, während man woanders mit freien Märkten da schon längst viel weiter war. Und nicht nur im Westen haben staatliche Unternehmen nicht eine bessere Versorgung, sondern das Gegenteil garantiert, z. B. war der Trabi ja vielleicht erschwinglich, aber du willst doch nicht ernsthaft behaupten, dass das ein Beispiel für bessere Versorgung ist?
Und ich kann nur spekulieren, aber mir fallen doch einige Beispiele ein, in denen die Menschen von den marktwirtschaftlich geprägten Bedingungen der Automobilindustrie im Westen besser leben konnten, als im Osten. Auch die Mitarbeiter der Zulieferindustrie hatten ein, im Vergleich, gutes Einkommen und es waren mehr Menschen in der Automobilindustrie in der BRD beschäftigt und ernährt als in der DDR. Das soll nicht heißen, dass die aktuellen Entwicklungen tatsächlich immer gut für die Betroffenen sind, aber diese zu verbessern, in dem man längst überholte und erwiesen nicht funktionierende Konzepte wieder einführt, ist sicher keine Lösung.

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Zur Subventionspolitik der EU im Agrarbereich - ich kritisiere sie deshalb, weil sie auf Masse fördert und nicht auf Qualität. Kleinbauern und Ökolandwirte haben so große probleme. Außerdem überschwämmen wir mit diesen Produkten noch die afrikanischen Märkte, was diese kollabieren lässt und millionen Wirtschaftsflüchtlinge hervorbringt, die dann oft tot an unseren europäischen Küsten stranden.
Vielleicht ist es ja auch ein Beispiel dafür, dass es gesamtwirtschaftlich gesehen für die Menschen kein Gewinn ist, wenn der Staat die Gesetze des Marktes aushebelt. Ich stell mir nur mal vor, wir würden den Agrarwirten in der EU keine Milliarden zukommen lassen und sie tatsächlich gegen die von dir angesprochenen afrikanischen Landwirte konkurrieren lassen. Am Ende würden wahrscheinlich die Rohstoffpreise für Grundnahrungsmittel sinken und den Menschen in Afrika wäre es möglich von ihren Erzeugnissen zu leben. Aber so etwas nennt man wieder Marktwirtschaft und ist ein weiteres Beispiel dafür, dass staatliche Lenkung eben nicht das beste Prinzip ist. Schon spannend, dass du in diesem Bereich einen liberalisierten Markt als echten Fortschritt befürwortest.

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du meinst es ironisch - ich ernst - über Dritte (CubaSi) komme ich regelmäßig mit Cubanern - also auch mit den einfachen Normalos auf Kuba in Kontakt und sie sind jederzeit dazu bereit die Revolution zu verteidigen.
Mag ja sein, dass einige die Ideologie so verinnerlicht haben, dass sie sie auch gerne verteidigen (scheint mir kein auf Cuba begrenztes Phänomen zu sein, hm?), aber ich finde es schon sehr zynisch, ein Land als Musterland hinzustellen, in welchem Menschen leben, die bereit sind ihr Leben zu riskieren und auch zu verlieren, nur um daraus zu fliehen. Eine Gesellschaft, die eben nicht auf freiheitlichen Grundsätzen basiert, scheint für manche Menschen nicht das Paradies zu sein, wie es andere gerne darstellen wollen. Vielleicht ist die Würde des Menschen ja doch ein wichtiges Gut und diese zu opfern auf dem Altar ideologischer Grundsätze ist wohl kein wirklich fortschrittliches Konzept.

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Bei der SU habe ich gesagt, dass die Revolution an sich funktioniert hat und die Besitzverhältnisse verändert wurden. Gulags gabs zu der Zeit noch nicht, oder?
"Noch nicht" ist hier wohl der springende Punkt. Natürlich hat die Enteignung der Großgrundbesitzer für viele im ersten Moment eine Verbesserung dargestellt, aber dass das Konzept des Kommunismus - also kein Privateigentum - nicht funktioniert, sollte doch irgendwann mal aufgefallen sein. Wie soll die Gesellschaft denn tatsächlich verbessert werden, wenn man sich an alten, nicht funktionierenden Konzepten festklammert? Meine Uroma sagte auch, dass zu Kaiserszeiten alles noch viel besser war., Nur weil die Generation, die sich an solchen Vorstellungen festklammert, langsam ausstirbt, glorifizieren Menschen wie du jetzt halt den Sozialismus und Kommunismus und ignorieren dabei, dass auch in diesen Staaten viele Menschen bereit waren ihr Leben zu opfern für den Kampf für Menschenrechte. Und wenn man nur die Arbeitslosenzahl im Blick hat, dann hat die Machtergreifung Hitlers für die Deutschen ja auch eine echte Verbesserung gebracht. Aber vielleicht ist diese Betrachtungsweise _etwas_ zu kurz. Wirklich tragende Konzepte für eine bessere Gesellschaft in der Zukunft und für die Bewältigung der heutigen Probleme findet man sicher nicht rückwärtsgewandt, sondern es ist Zeit in die Zukunft zu sehen. Dabei sehe ich übrigens auch den Turbokapitalismus, z. B. aus dem England des 19. Jhd. als gescheitert und ich kenne auch niemanden, der jetzt anfängt diesen zu glorifizieren und als das bessere Prinzip zu verkaufen.

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Zu den Bedingungen des DDR-Beitritts - meine ich Bedingungen die nicht auf die Ausplünderung der Ostdeutschen Wirtschaft hinauslaufen.
Ja die Ostdeutsche Regierung hat die Mauer gebaut. Das ist richtig. Es war eine Möglichkeit, die DDR zu stabiliseren. Es war vielleicht nicht die beste und für die Menschen sowieso tragisch. Es war Kalter Krieg - über 40 Jahre - und ja Bananen ist ein besseres Beispiel - und die ostdeutsche Regierung hat sich bemüht dafür eine Lösung zu finden.
Vielleicht war die Mauer nicht die beste Lösung. Welche Lösung wäre denn besser gewesen? Ein Zaun? Oder schwebt dir da mehr ein Wassergraben vor? Zu den Bedingungen des Beitritts der DDR zur BRD, die auf der "Ausplünderung" der ostdeutschen Wirtschaft beruhten, kann ich nur sagen, dass "wir" da ja auch geblendet waren von dem Versteckspiel der DDR hinter ihrer "vielleicht besten Lösung" (Mauer!!!).
Dank unserer wesentlich ineffizienter organisierten Geheimdienste haben wir doch tatsächlich geglaubt, dass die DDR die 10. stärkste Wirtschaftsnation der Welt ist. Und dann haben wir diese Wirtschaft ausgeplündert. Kaum wurden in Zwickau die Automobilwerke kapitalistischen Grundsätzen unterworfen, haben sich die Mensch um die Trabis nur so geprügelt. Oder war es vielleicht in Wirklichkeit so, dass die Wirtschaft der DDR am Rande des Kollaps stand und auch die Mauer diesen Kollaps kaum noch verhindern konnte? Diese rückwärtsgewandte und menschenverachtende Glorifizierung der DDR würde vielleicht nicht stattfinden, wenn der Westen die Rufe der Ostdeutschen nach Freiheit und Wiedervereinigung ignoriert hätte und noch 10 Jahre gewartet hätte bis die Leute nicht mehr aus dem Wunsch nach Freiheit geflohen wären, sondern um den wirtschaftlichen Missständen zu entgehen. Dass die Wiedervereinigung nicht bei allem wirklich reibungslos funktioniert hat, ist unbestritten, aber es wäre wohl noch zynischer gewesen, tatsächlich den Zusammenbruch abzuwarten, nur um solche Diskussionen zu verhindern.
Aber natürlich wäre alles nie so weit gekommen, da die ostdeutsche Regierung ja versucht hat für die Probleme "eine Lösung zu finden". Und diese Lösung wäre bestimmt genauso kreativ und wohlschmeckend gewesen, wie der leckere Muckefuck. ;)
Noch heute kehr ich gerne beim subventionierten Bauern um die Ecke mal den Stall aus um mir danach ein leckeres Kaffeeersatzgetränk zu brühen. Ist klar.

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Original von quigor
Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten, Murkser: Du bist entweder ein Agent der Reaktionäre, dessen Aufgabe es ist, die Thesen von Marx in den Dreck zu ziehen - oder Du hast tatsächlich nicht die geringste Ahnung von der Geschichte der Arbeiterbewegung und der Entwicklung der KPDSU und der UdSSR.
Es stimmt schon, wenn man so die Vergangenheit verklärt, bekommt der Kapitalismus in der Rückschau auch wieder richtig angenehme Züge. Zum Beispiel die von Marx kritisierte Ausbeutung der Kinder in den Kohleminen des 19. Jhd. wäre nach Murksers Umdichtung nur eine kreative Art der Ausgestaltung von Krippenplätzen.

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Vorherige Beiträge 33

  • Original von Murkser
    ok der Fall hier liegt komplizierter

    :D :D :D
    Dies wird Dich lehren, in Zukunft etwas vorsichtiger und nicht ganz so verschwenderisch mit Deinen anklagenden Links umzugehen - hoffe ich zumindest.
    Denn richtig - für einen Linken, der das Böse im Kapitalismus - und NUR im Kapitalismus - sieht, ist dieses Beispiel recht unglückselig gewählt. Man könnte diesen Fisch geradezu als einen Agent provocateur der Reaktion betrachten, nicht wahr?

    das Experiment mit dem Aussetzen des Fisches begann in den 60igern als Tansania in die Unabhängigkeit entlassen wurde. Da versuchten die Menschen dort ein sozialistisches System aufzubauen, was leider gescheitert ist.

    Nun wollen wir doch - angesichts der Tatsache, daß unser Verständnis ökologischer Zusammenhänge in dieser Zeit noch nicht auf dem heutigen Stand war - nicht gleich dem Sozialismus per se die Schuld in die Schuhe schieben für dieses ökologische Desaster. Lass uns aber doch festhalten, daß es ein Regierungsbeamter einer linken Regierung war, der sich einen Dreck um die Zerstörung natürlicher Habitate geschissen hat - und nur an der Ausbeutung der natürlichen Ressource Victoriasee und am potentiellen Profit interessiert war.
    Generell scheint es so gewesen zu sein, daß solche Entscheidungen in den Ländern des 'realen Sozialismus' etwas rücksichtsloser zugunsten der Ökonomie und zuungunsten der Umwelt ausgefallen sind, als in jenen Ländern, in denen der kapitalistische Erzfeind das Sagen hatte, nicht wahr?

    Für den Fisch selbst, bekommt Tansania Waffen (meist aus Osteuropa), ein paar Lebensmittel und zahlt Auslandschulden, nach dem alle kräftig am Handel verdient haben.Uganda liegt auch am See und brauchte wahrscheinlich ebenfalls Waffen für den Krieg mit Ruanda.

    Na so was aber auch! Es ging gar nicht um Diamantringe für schmerbäuchige Couponschneider? Die linke Regierung eines Landes der dritten Welt hat ein Ökosystem vernichtet, um Waffen aus sozialistischen Bruderländern zu bekommen?
    Und welche Auslandsschulden? Ich darf doch wohl vertrauensvoll davon ausgehen, daß es sich hier um Gelder handelt, die humanitären Projekten zugutegekommen sind - und nein, mit humanitär meine ich nicht die Fortsetzung alter Stammesfehden mit moderneren Mitteln... auch, wenn es dabei um Menschen geht, die dann endlich mit aktueller Waffentechnik gemetzelt werden können.

    Nun meine Kritik geht nun dahin, das alle Regierungen sowie ausländische Firmen (die Täter) am Fisch verdient haben zu Lasten der Bevölkerung (die Opfer).

    So kritisierst Du also diverse sozialistische Regierungen, sowie von ihnen betriebene Wirtschafts- und Handelsunternehmen. Bon. Aber wieso stellst Du die - von ihnen doch angeblich vertretene - Bevölkerung in einen so krassen Gegensatz? Ist das Täter/Opfer-Schema nicht eigentlich undenkbar in dieser Form - in einem sozialistischen System? Oder... ist das alles Humbug? Verlogene rhetorische Tünche über einer diktaturhaften Realität, die ihre Brutalität und generelle Lebensfeindlichkeit wahrlich hinreichend bewiesen hat?

    Gut das ist nun in sozialistischen wie in kapitalistischen Zeiten passiert, wobei es früher wahrscheinlich gut gemeint war und man dann aus Sachzwängen heraus das Experiment nicht mehr stoppen konnte und wohl auch nicht wollte - da mach ich mir nix vor.

    Ohne Zweifel. Eine gut gemeinte 'Fischfabrik' im Victoriasee, um gut gemeinte Waffenankäufe tätigen zu können, von gut gemeinten Waffenlieferanten aus dem Ostblock. Den Zweck dieser Vorgehensweise haben wir noch nicht besprochen - aber er war sicherlich auch gut gemeint.

    Was ich weiterhin kritisiere ist, dass es die Weltbank und die internationale Gemeinschaft heute eigentlich nicht weiter interessiert, Hauptsache die Zinszahlungen für die Kredite werden eingehalten und das die Menschen dort vom Fisch nichts haben.

    Na, da haben wir doch endlich einen *echten* Bösewicht: die Weltbank!
    Das ist ja wieder einmal die typische kapitalistische Schweinerei: Die Hundesöhne bestehen doch tatsächlich darauf, die Zinsen sehen zu wollen für das Geld, das ein notleidendes afrikanisches Land dringend benötigt hat, um endlich aufrüsten und seine kleinen internen und externen Schwierigkeiten auf aktuellem Stand ausfechten zu können.
    Die 'internationale Gemeinschaft' sollte auf die Rückzahlung ihrer Kredite verzichten: Die Aussicht auf malerische afrikanische Gemetzel müßte uns allemal ein bißchen Steuergeld wert sein, nicht wahr?

    Und Du vermißt also das tatkräftige Interesse von Seiten der Wirtschaftsmächte und ihrer Institutionen am Victoriasee selbst und seinen Anrainern? Nun, das ist diffizil - denn wie sollte dieses aussehen? Das Land ist ein souveräner Staat, keine Kolonie...

    Was mich eigentlich noch interessiert ist, wer auf die Idee kam den Nilbarsch im Victoriasee auszusetzen.

    Sollte es ein wissenschaftlicher Berater aus den Bruderstaaten des Ostblocks gewesen sein, war es ohne Zweifel gut gemeint. Sowohl für die große Sache der internationalen Revolution, als auch für die brüderliche sozialistische Waffenproduktion.
    'So oder so, die Erde wird rot' - nicht wahr? In Afrika ist sie teilweise sogar ziemlich rot geworden.

    Aber antisozialistischen Spaß beiseite, im Grunde schließe ich mich hier MoD3000 an:
    Original von MoD3000
    Ich halte das fuer einen Fehler im System Mensch, nicht seiner Wirtschaftsform.

    Yep.

    Ich bestreite nicht, dass Regierungsformen wie die Diktatur durch ihre Organisationsform solcherlei Korruption geradezu einladen.

    Und noch einmal: Yep!
    Aus diesem Grund ist es sinnvoller, nicht die 'unangenehmen Begleiterscheinungen' des Sozialismus zu bekämpfen, sondern besser die gesamte 'Diktatur(!) des Proletariats' auf dem Müllhaufen der Geschichte zu entsorgen.
  • na richtiger - ich kritisiere, dass Unternehmen in zusammenarbeit mit regierungen diese länder ausbeuten, und nur wenige ernsthaft etwas dagegen unternehmen

    zur wirtschaftsform - im Kapitalismus ist diese Ausbeutung Basis - im Sozialismus unangenehme Begleiterscheinung die bekämpft werden muss
  • Original von Murkser
    Das ist ähnlich wie in vielen anderen eigentlich reichen afrikanischen Ländern. Es werden Konzessionen und natürliche Reichtümer von korrupten Regierungen geschmiert verschleudert und internationale Organisationen halten da auch mal die Hand drüber.

    Du kritisierst also, in der Kurzfassung, die internationalen Organisationen und Regierungen wuerden die afrikanischen Laender ausbeuten. Ich verstehe nicht, was das mit dem Sozialismus zu tun hat. Offensichtlich passiert das unabhaengig von der Wirtschaftsform...
    Ich halte das fuer einen Fehler im System Mensch, nicht seiner Wirtschaftsform. (Ich bestreite nicht, dass Regierungsformen wie die Diktatur durch ihre Organisationsform solcherlei Korruption geradezu einladen.)
  • ok der Fall hier liegt komplizierter

    das Experiment mit dem Aussetzen des Fisches begann in den 60igern als Tansania in die Unabhängigkeit entlassen wurde. Da versuchten die Menschen dort ein sozialistisches System aufzubauen, was leider gescheitert ist.

    Für den Fisch selbst, bekommt Tansania Waffen (meist aus Osteuropa), ein paar Lebensmittel und zahlt Auslandschulden, nach dem alle kräftig am Handel verdient haben.Uganda liegt auch am See und brauchte wahrscheinlich ebenfalls Waffen für den Krieg mit Ruanda.

    Nun meine Kritik geht nun dahin, das alle Regierungen sowie ausländische Firmen (die Täter) am Fisch verdient haben zu Lasten der Bevölkerung (die Opfer).

    Gut das ist nun in sozialistischen wie in kapitalistischen Zeiten passiert, wobei es früher wahrscheinlich gut gemeint war und man dann aus Sachzwängen heraus das Experiment nicht mehr stoppen konnte und wohl auch nicht wollte - da mach ich mir nix vor.

    Was ich weiterhin kritisiere ist, dass es die Weltbank und die internationale Gemeinschaft heute eigentlich nicht weiter interessiert, Hauptsache die Zinszahlungen für die Kredite werden eingehalten und das die Menschen dort vom Fisch nichts haben.

    Das ist ähnlich wie in vielen anderen eigentlich reichen afrikanischen Ländern. Es werden Konzessionen und natürliche Reichtümer von korrupten Regierungen geschmiert verschleudert und internationale Organisationen halten da auch mal die Hand drüber.

    Was mich eigentlich noch interessiert ist, wer auf die Idee kam den Nilbarsch im Victoriasee auszusetzen.
  • So seid ihr also von den kostenlosen Schulbüchern bis zum Victoriaseebarsch gekommen.

    Nun gut, Murkser, dann erläutere einmal an diesem schmackhaften Beispiel die Richtung Deiner Kritik - denn ich darf doch davon ausgehen, daß Du diese Entwicklung kritisierst?
    Okay, aber was genau? Wo wurden welche 'Fehler' gemacht? Wer sind die 'Verbrecher' im Namen des großen kapitalistischen Teufels? Wer ihre unschuldigen (?) 'Opfer'?
  • hier mal ein interview mit Regisseur Erwin Wagenhofer - we feed the world - Titel:
    Der Markt ist eine große Lüge - wo wir gerade beim thema waren ;)

    jungewelt.de/2007/05-12/061.php

    850 Mio Menschen hungern - gleichzeitig werden jeden Tag riesige berge an Nahrungsmitteln vernichtet

    Auszüge:

    "Wir wollten natürlich auch eine kritische Gegenstimme haben, und da hat sich der ehemalige Agrarkommissar der Europäischen Union, Franz Fischler, angeboten, der zehn Jahre lang diesen Riesentanker mit dem größten Budget im EU-Haushalt geleitet hat. Aber als der Herr Fischler zur Podiumsdiskussion auf die Bühne kommt, stellt sich heraus, daß er wider Erwarten der größte EU-Kritiker ist, daß er der größte Globalisierungsgegner ist, daß er jetzt Präsident des Ökosozialen Forums ist, vehementer Gegner des Transitverkehrs und daß er sich für die Tobin-Steuer einsetzt – die bereits Anfang der 1970er Jahre von James Tobin vorgeschlagene, aber bisher nicht eingeführte Steuer auf internationale Devisengeschäfte … Ein solcher Mann ist das beste Beispiel, daß das System komplett falsch ist, denn kaum sind diese Menschen aus der Verantwortung entlassen, kehren sie ihre eigentlichen Gefühle und ihre wirkliche Meinung hervor und agieren ganz anders, als man es vielleicht von ihnen gewohnt war."

    "Glauben Sie, der Herr Blair zieht in den Irak-Krieg, weil er das für so lustig hält? Dahinter stehen zwei Namen: die heißen Shell und BP. Die zwingen den Herrn Blair, die britischen Truppen in den Nahen Osten zu schicken."

    "Ein Beispiel: 90 Prozent der Menschen in den Ländern der »Dritten Welt« sind Bauern. Das sind alles Subsistenzwirtschaften, das heißt, die Menschen bauen das an, was sie zum Essen brauchen. Und wenn sich keine Katastrophen ereignen, kommen sie damit auch recht gut durch. So hat es seit Jahrtausenden funktioniert.

    Nun geht aber die Weltbank her – früher waren es die Kolonien – und sagt: Das ist falsch, wie ihr das macht; ihr müßt Cash-Crops anbauen – also Pflanzen, die ihr verkaufen könnt. Und mit diesem Geld könnt ihr dann eure Nahrung kaufen. Viele Bauern stellen aufgrund dieser Empfehlungen der Weltbank um und bauen beispielsweise statt Hirse Baumwolle an. Wir waren vor kurzem erst in Burkina Faso und haben das für den neuen Film gedreht.

    Nun aber stellen die Bauern plötzlich fest, daß ihre Baumwolle aus Burkina Faso, die die beste und die billigste Baumwolle der Welt wäre, auf dem Weltmarkt nicht zu verkaufen ist. In diesem Jahr müssen sie erstmals draufzahlen, das heißt, sie verdienen nicht nur wenig, sondern überhaupt nichts mehr daran. Warum ist die Baumwolle nicht zu verkaufen? Weil die Amerikaner ihre Baumwollfarmer so hoch subventionieren, daß die amerikanische Baumwolle nun billiger ist als die Baumwolle aus Afrika. So, und jetzt sitzen die afrikanischen Bauern auf ihrer Baumwolle und haben aber inzwischen vergessen, weiterhin auch Lebensmittel anzubauen. Und jetzt beginnen sie zu hungern."

    typische Situationen - ein weiteres Bsp. wäre der Victoriaseebarsch
    195.27.247.38/feedback.cfm?fan…tart=1&feedback_archive=0
  • Nur um dann herauszufinden - "gar keine von Beiden"? Erst rechnest du dir einen Wolf mit den Modellen, um dann zu erfahren, dass die reale Implementation aufgrund von Fehlannahmen versagt hat. Ich mag empirische Wissenschaft :)
  • nana - aber ok - wenns den Menschen (und zwar jedem) dort auch ohne Sozialismus besser gehen wird - drauf gesch... - zum teufel damit - entscheidend is, was unterm strich rauskommt

    eine spannende Diskussion wäre auch mal - was die bessere Wirtschaftsform ist - Markt- oder Planwirtschaft - aber erst nach umfassenden wissenschaftlichen Quellenstudium
  • Original von Murkser
    Zur sozialistischen Bonzenelite - auch der Sozialismus entwickelt sich weiter und entstehende und eventuell zukünftigen sozialistische Staaten vor allem in Lateinamerika werden wohl ohne auskommen.

    Ohne Sozialismus? Denk ich auch. SCNR.