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quigor schrieb:

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Original von Amalthea
Der Reiz des Buches liegt im Märchencharakter. Coelho hat ein modernes Märchen geschaffen, angelehnt am „Hans im Glück“.
Genau dieses Märchen ist mir auch dazu eingefallen.

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Dadurch wird gewährleistet, dass sich auch wirklich jeder angesprochen fühlen kann, sich in der Rolle des Santiago sehen kann. Vorallem in der Rolle des Machbaren. Die von dir bemängelte „Banalität“ ist das Geheimnis des Buches. Dadurch entsteht der Eindruck, dass jeder „seines Glückes Schmied ist“ und allenfalls selbst erbaute Hindernisse dem persönlichen Glück und Erfolg im Weg stehen können.
Und auch diese Hindernisse dienen nur der Reifung des Charakters - so man seinem Ziel treu bleibt.
Du hast ja völlig Recht, das ist die message. Und fragst Du Dich da nicht, wieso sie nicht zu Heulen und Zähneklappern beim Großteil der Leser führt? Denn das bedeutet im Umkehrschluß ja auch, daß jeder selbst schuld ist, der feig darauf verzichtet, 'seinem Traum zu folgen'.
Persönlich denke ich, daß es an der starken Betonung des 'Aufgehobenseins' liegt, die in dem Buch vermittelt wird ('maktub'), daß diese doch recht zweischneidige Botschaft so anstandslos goutiert wird.

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Natürlich wirkt er allwissend, hat aber an sich keine rühmliche Rolle, da ihm das Wesentliche fehlt, was Santiago unabhängig von der Kunst der Alchemie gefunden hat: Die Liebe. Wieder ein Märchenelement.
Und diesmal ein klar verlogenes Märchen: Die 'Wüstenfrau'... *g*

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Ein weiterer Ansatz ist die Genügsamkeit. Die Frage stellt sich doch. Wäre dieser Weg überhaupt nötig gewesen?
Die Antwort ist klar und deutlich: Jeder Schritt davon war 'notwendig'. Ein Abgesang nicht nur auf Genügsamkeit, sondern auch auf enge Zweckfixiertheit: "Wenn ich dich gewarnt hätte, dann hättest du die Pyramiden nicht zu sehen bekommen. Und sie sind sehenswert, findest du nicht auch?", sagt der Alchimist.

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Andererseits der Engländer, der trotz Wissens keinen Erfolg hat. Dadurch schafft Coelho wieder einen märchenhaften Aspekt. Er zeigt, dass Wissen allein nicht reicht um glücklich zu sein, also jeder von uns, unabhängig seines Wissenstandes, ein „Hans im Glück“ sein kann.
Yep, die Theorie allein hat keinen Wert - solange man sie nicht in die Praxis umsetzt. In der realen Auseinandersetzung mit der Welt zeigt sich der Wert von Wissen - so man das 'wagt'.
Coelho postuliert, daß Innenschau und Außenschau reichen, um Gottes geliebtes und behütetes Kind zu sein: Sein Santiago verläßt den schulischen Schoß der Mutter Kirche... und ich finde leider momentan nicht die Stelle, in der er sich recht abschätzig über die ihm abstrus erscheinende Idee äußert, Gott hinter Klostermauern finden zu können...
Was sagst Du zu dieser deutlichen Absage an einen hochgeschätzten Weg der RKK?

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Mysterien gibt es genug in diesem Buch - es ist für jeden etwas dabei - damit sich auch wirklich jeder finden kann und einen kurzen Moment die eigene „Bürowelt“ verlassen kann und so mal je nach Wunsch (Engländer, Santiago, Alchimist, Karawanenführer) den Gegensatz leben kann.
Du siehst das Buch also eher als 'Musik zum Träumen', denn als 'Lebenshilfe'?

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  • Vergehen.

    Edit: Nö, den Spruch kannt' ich noch nicht.


    Jetzt mal ernsthaft, unter uns und den restlichen hier. Willst du nur die Kontra-Position oder ist das alles, was du dir von deinem Leben erwartest?
  • "Man darf niemals glauben, am Ziel angekommen zu sein, was will man denn sonst noch, wenn man das Gefühl hat, bereits alles vom Leben erhalten zu haben[...]"

    Vergehen.

    Edit: Nö, den Spruch kannt' ich noch nicht.
  • Original von MoD3000
    Das weißt du erst, wenn du es erlebt hast. Und wenn es so war, dann ist es eine gute Tat - diese Enttäuschung.


    Jau. Aber der Kristallverkäufer will das nicht wissen, weil er es eigentlich schon weiß. Er spart sich die Enttäuschung.
  • "Man darf niemals glauben, am Ziel angekommen zu sein, was will man denn sonst noch, wenn man das Gefühl hat, bereits alles vom Leben erhalten zu haben - das Leben hat doch überhaupt keinen Sinn mehr, wenn man all seine Träume verwirklicht hat." - Eros Ramazzotti
  • Original von Amalthea
    Wenn du dann irgendwann tatsächlich dort stehen solltest, wärst du wahrscheinlich enttäuscht. So wie der Kristallverkäufer vielleicht von Mekka.

    Das weißt du erst, wenn du es erlebt hast. Und wenn es so war, dann ist es eine gute Tat - diese Enttäuschung.
  • Original von quigor
    Eine durch und durch gräßliche Idee.
    Ewig hungrig bleiben, damit man sich aufs Essen freuen kann? Und dann vielleicht noch die Angst haben, es könnte nicht so schön sein, wie man sich das vorstellt? Also der Traum als doppelte Lebenslüge?


    Ich nehme an, es kommt auf die Wertigkeit des Traumes an. Und wie "ausgearbeitet" der Traum ist. Schau, nehmen wir an du träumst von einem bestimmten Ort, einem, bei welchem die Wahrscheinlichkeit, dass du ihn je real sehen wirst, sehr gering ist. Und die Träume werden immer ausgefeilter und auch unrealistischer natürlich.
    Wenn du dann irgendwann tatsächlich dort stehen solltest, wärst du wahrscheinlich enttäuscht. So wie der Kristallverkäufer vielleicht von Mekka.
    No risk no fun KANN stimmen, aber wenn du bereits weißt, dass aus fun nichts wird, kannst dir auch risk sparen. Und meist (auch wenn es sich der Kristallverkäufer sicher nicht eingestehen will) weiß man ja schon, dass die Erfüllung des Traumes dem geträumten Traum das Wasser nicht reichen kann. Also kann man nur verlieren. Zumindest aus Sicht des Kristallverkäufers, nicht wahr?
    Inwiefern es erstrebenswert ist, sich unbedingt an der Person des Kristallverkäufers zu orientieren, ist allerdings schon fraglich.



    Wo siehst Du denn da einen Widerspruch?


    Es erscheint mir einfach zu konstruiert. Zu "typisch". Gut. Vieles in dem Buch ist typisch, aber ich hab schon bessere Gründe gehört um auf "Wanderung" zu gehen.
    Für mich wirkt es fast so, als würde sich der Autor selbst gerne in der Rolle des Santiago sehen. *fast aus dem Fenster fall*