Neue Antwort erstellen

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

Neu erstellte Beiträge unterliegen der Moderation und werden erst sichtbar, wenn sie durch einen Moderator geprüft und freigeschaltet wurden.

Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.

Informationen
Sicherheitsabfrage („reCAPTCHA“)
Nachricht
Maximale Anzahl an Dateianhängen: 10
Maximale Dateigröße: 1 MB
Erlaubte Dateiendungen: bmp, gif, jpeg, jpg, pdf, png, txt, zip
Internet-Adressen werden automatisch erkannt und umgewandelt.
Smiley-Code wird in Ihrer Nachricht automatisch als Smiley-Grafik dargestellt.
Sie können BBCodes zur Formatierung Ihrer Nachricht nutzen.

Vorherige Beiträge 65

  • mal hier ein paar Auszüge aus einem Artikel über die Geständnise der britischen Soldaten:


    "In iranischem Gewahrsam hatten die meisten der im Persischen Golf festgenommenen 15 britischen Marinesoldaten durch ihre Bereitwilligkeit verblüfft, mit den Iranern zu kooperieren. Vor laufenden Kameras legten sie Geständnisse über die Verletzung der Seegrenze ab und lobten die nicht nur korrekte, sondern geradezu freundliche Behandlung durch ihre »Gastgeber«.

    Colonel Bob Stewart, der sich vor einigen Jahren als Kommandant britischer »Friedenstruppen« in Jugoslawien einen Namen machte, sprach vermutlich für viele seiner Landsleute, nicht nur in militärischen Kreisen, als er nach der Freilassung der 15 in einem BBC-Interview das Verhalten der Soldaten taktvoll, aber deutlich kritisierte: »Früher pflegte man bei uns nicht viel zu sagen, wenn man in Gefangenschaft geriet – den Namen, den Rang, die Dienstnummer, das Geburtsdatum. Ich weiß, daß sich einiges geändert hat, und ich weiß auch, daß sie keine Kriegsgefangenen waren. Aber es beunruhigt mich doch ein bißchen.« – Andere sprachen mit weniger vornehmem Understatement von »Würdelosigkeit«.
    ...
    Lieutenant Felix Carman verlas im Namen der 15 eine Stellungnahme, die im wesentlichen aus Danksagungen an die britische Öffentlichkeit bestand und mit keinem einzigen Wort auf die Geständnisse einging. Anschließend hatten die Exgefangenen kurz Gelegenheit, Verwandte zu begrüßen, die nach Chivenor gekommen waren, bevor sie in eine stundenlange harte Klausur genommen wurden.
    ...
    Um den 15 Gefangenen ihre Erzählungen zu versüßen und sie zum Sprechen zu »ermutigen«, hat die militärische Führung ihnen die Ausnahmegenehmigung erteilt, für ihre Interviews mit den Medien Geld zu kassieren. So etwas war Soldaten bisher strikt verboten. Der Ärger und die Kritik in der britischen Bevölkerung sind entsprechend groß. Als erste hat die einzige Frau unter den 15 ihre Geschichten an die Boulevardzeitung Sun und an einen Fernsehsender verkauft. Der Lohn der Angst beträgt angeblich 150000 Pfund, rund 230000 Euro."
    jungewelt.de/2007/04-10/036.php
  • Zweifel sind allgemeiner Natur. Ich meine- keine der beiden Seiten ist sehr vertrauenserweckend, da beide befangen sind. Ganz davon abgesehen spricht das Verhalten der Iraner zur Zeit eher dafür, dass die Soldaten die Grenzen tatsächlich durchbrochen haben- diese ganze Situation wäre nämlich eine Möglichkeit gewesen, die Situation zu entschärfen. Allerdings reagiert der iranische Präsident gleich wieder mit Säbelrasseln und der Versicherung, er würde sein Atomprogramm ausbauen. Diese Reaktion hätte nur dann taktischen Sinn gemacht, wenn er die Soldaten als Druckmittel gebraucht hätte. Hat er aber nicht, folglich passt die jetzige Taktik nicht zu der Freilassung.
    Dass Du ein KL, dessen Betreiber sich herausnehmen, Leute international zu entführen und dort unterzubringen, mit einer staatlichen Maßnahme vergleichst, ist etwas komisch. Aber es wundert mich irgendwie nicht. Man lernt nur aus der Geschichte, indem man nicht nur Muster, sondern die gleichen Situationen sieht. Die Situationen sind aber selten gleich; die Muster dafür umso mehr.
  • es gibt aber nun mal sehr starke zweifel, dass die iranische darstellung korrekt ist. ist ja kein zufall, dass iran die zunächst angegebenen koordinaten korrigieren musste, um den vorfall nachträglich doch noch auf die eigene seite des schatt al arab zu verlegen. die ersten angabe waren dann doch zu offensichtlich...
    außerdem hat das mittel der geiselnahme in der geschichte der islamischen republik iran eine gewisse tradition

    die lage in guantamo würde ich jetzt nicht drastischer als im iran nennen. ich vermute die lage in evin ist weit schlimmer als auf cuba, aber ein sicheres urteil kann sich in dem punkt vermutlich niemand von uns bilden. hoffe ich zumindest...

    um ein land "in die steinzeit zu befördern" braucht´s im übrigen gar kein us-militär. die mullahkratie schafft das auch ganz alleine...
  • Geiselnahme? So die Darstellung der Iraner korrekt ist war das ganze völlig rechtens aber ob dem so ist wird sich nie klären lassen. Auf jeden Fall war der Ablauf des ganzen weit zivilisierter als ähnliche Ereignisse unlängst weiter westlich und gingen ohne bleibende Schäden vonstatten. Wobei der Vergleich mit Guantanamo gewalitg hinkt, die Lage dort gestaltet sich dann doch etwas drastischer als im Iran...

    Im zweiten Absatz gehst du nebenbei von einem enormen Trugschluss aus. Die Fähigkeit ein Land in die Steinzeit zu befördern und die das folgende Chaos zu bewältigen sind zwei Paar Schuhe wie man sehr eindrucksvoll am irakischen Bürgerkrieg sieht.
  • sorry lord syn, aber ich finde, der iran hat kein lob dafür verdient, dass er eine krise mildert, die er selbst ausgelöst hat...
    die lage ist auch ohne die von iranischer seite begangene geiselnahme angespannt genug. ist ohnehin traurig, dass hier zum wiederholten male die regierung eines landes geiselnahme als mittel der politik begreift. aber leider gehen die usa auf dem gebiet ja mit schlechtem beispiel voran, so dass der westen durch deren verhalten im zuge der terrorismusbekämpfung in argumentationsnöte kommen dürfte.

    und sicher haben die usa in den iranischen nachbarländern ein ziemliches chaos angerichtet, aber doch wohl zum nutzen irans. ahmadinedschad fühlt vermutlich insgeheim den usa gegenüber dankbarkeit, da diese ihm seine machtvolle position erst ermöglicht haben. die bedrohung irans durch die usa war noch nie so gering wie heute, da dieses land gegenwärtig überhaupt nicht in der lage zu einem feldzug gegen iran ist. der gröfaz im weißen haus hat auch in dem punkt ein gewaltiges chaos angerichtet...
  • Ich finde, damit hat der Iran es auch geschafft, diese Kriese zu mildern. Finde ich so erst einmal gut. Daß das ganze politisch motiviert ist, muß man ja nicht mehr extra erwähnen, aber man sieht dadurch auch, daß der Iran keinen Konflikt mit dem Westen will, sondern lediglich seine Souveränität in der Weltöffentlichkeit bekräftigen will. Und mal ehrlich. Nachdem die Amis rechts und links ganz schön randaliert haben, ist das echt kein Wunder.