Original von RexPaimon
Wenn dieses noch darin mahnt, in verschiedenen Dingen gegen die menschliche Natur zu verstoßen, kann es durchaus vorkommen, dass sich alles Unterdrückte irgendwann entleert- insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass ein Zweifel an dem Fundament die Bestrafung nach sich zieht, die der zu Bestrafende zumeist schon in seinen Gedanken vollzieht.
Hallo RexPaimon!
das sehe ich als korrekte Beobachtung.
Allerdings klingt hier auch ein bisschen heraus, dass es sich bei den sogenannten "sieben Todsünden" um die dummerweise unterdrückte gesunde menschliche Natur handle. Dem stimme ich aber nicht zu. Was sicher jeden Satanisten aufjaulen lässt!
Sondern aus meiner Sicht sind diese sieben Todsünden lediglich eine Art Extrem bezw. Perversion der ursprünglichen natürlichen und legitimen menschlichen Bedürfnisse.
Die Masslosigkeit ist ja hier als separater Punkt aufgeführt, ich habe aber aus meiner Sicht das Gefühl, dass durch die Masslosigkeit und z.T. dadurch auch "Umkehrung" der einzelnen Bedürfnisse erst das entsteht, was hier unter Todsünden aufgeführt ist:
Sünden entstehen nach der klassischen Theologie aus sieben schlechten Charaktereigenschaften:
1. Superbia: Hochmut (Übermut, Hoffart, Eitelkeit, Stolz)
2. Avaritia: Geiz (Habgier, Habsucht)
3. Gula: Völlerei (Gefräßigkeit, Unmäßigkeit, Maßlosigkeit, Selbstsucht)
4. Ira: Zorn (Wut, Vergeltung, Rachsucht)
5. Luxuria: Wollust (Unkeuschheit)
6. Invidia: Neid (Missgunst, Eifersucht)
7. Acedia: Trägheit des Herzens / des Geistes (Überdruss)
Diese Eigenschaften/Verhaltensweisen können sowohl durch Unterdrückung von Bedürfnissen durch fanatische christliche Dogmatisioerung entstehen, wie auch dadurch, dass ihnen bereits von Anfang an freien Lauf gelassen werden.
Das Tragische ist jeodch tatsächlich, dass bei Dogmatisierung/Indoktrinierung durch Strafandrohung diese Züge überraschenderweise durch-bezw. ausbrechen können und somit auch auf unberechenbare Art und Weise solche Massaker anrichten.
Jüdischstämmige Religionen sind besonders anfällig auf dieses Modell- auch wenn es einige Querelen im Buddhismus gab, (insbesondere im Kontext zu den Konfuzianisten), hat es nie zu puritanischen Verhältnissen geführt.
Da möchte ich aber doch gerne erwähnen, dass die Kämpfe zwischen dem grossen und kleinen Rad viele blutige und unnötige Tribute fordern....
Aber ich stimme hier RexPaimon zu: Die jüdischstämmigen Religionen sind tatsächlich eher in solchen Gefahren durch ihre Orientierung an Dogmen.
Die Gefahr besteht darin, dass der Fokus oft zu sehr auf dem "Verbot" gerichtet ist, was zu diesem Unterdrücken-Ausbrechen-Schema führt. Anstatt dass auf das geschaut wird, wozu die Gebote eigentlich ursprünglich dienen sollten: Zu lieben.
Das Problem, welches ich sehe, je mehr ich mir die Berichterstattung zu "meinen" Themen zur Gemüte führe, ist die Art und Weise, in der Simplifikationen, manchmal Halbwahrheiten, oftmals jedoch komplette Lügen, als "Berichterstattung" verkauft werden. Es ist m.E. skandalös, dass man keinem medialen Phänomen, sei es noch so "anspruchsvoll" (zumindest dem Schein nach) trauen kann- das ist etwas, das mich beängstigt.
Ob nun "Deine" oder "meine" Themen - das ist wohl wahr.
Allerdings:
Was mich ankotzt sind nicht die Medien, die Politiker oder die Diktatoren- sondern die Masse. In einer Gruppe aus starken Menschen hätte kein Diktator, kein Volksverdummer, jemals eine Chance. Aber so ist es ja leider nicht...
Eine Rückfrage an Dich, RexPaimon: So nachvollziehnbar dieser Gedanke einerseits ist, andererseits: Eine Gruppe aus starken Menschen?
Ich denke, dass sich da automatisch Rangkämpfe bilden, Reibung entsteht, wo es wieder Sieger, Verlierer, Anführer, Unterlegene Mitläufer usw. geben wird....Gruppenhierarchie eben. Automatische Dynamik, oder nicht?
Und was geschieht dann aus einer Gruppe mit starken Menschen?
Kommen nicht doch die Anfälligkeiten für Hierarchie, Diktatur usw. wieder zum Vorschein, auf irgend eine Art und Weise?
Original von LordSyn
Sogar in der Bibel im alten Testament wird doch geschrieben, wie JHWH den Vater aufhält, ihm seinen Sohn zu opfern! Das ist echt verwirrend! Für Otto-Normalchrist reicht doch da das Beichten und Bereuen schon aus! Da muß es doch nicht gleich der Tod sein! Zumal das schließlich auch ein Gebot ist, was der Vater damit verletzt hat!
Völlig richtig auf den Punkt gebracht.
Übrigens, kurze Bem,erkung dazu aus Wiki (hihi, also ich brauch kein Conservapedia

das bewahrt ja auch nicht davor, Schmarrn zu schreiben):
"Nach traditioneller Lehre der katholischen Kirche zieht man den zweiten Tod, die Höllenstrafe nach sich, wenn man mit einer Todsünde im Herzen stirbt. Die Vergebung der Todsünde kann nur in der Beichte oder durch vollkommene Reue erreicht werden - auch bei vollkommener Reue ist die schnellstmögliche Beichte jedoch Pflicht. Ohne Beichte aller Todsünden befindet sich der Gläubige im Zustand der Sünde, was die Teilnahme an der Kommunion nicht erlaubt."
Also, wenn man sich das durchliest, dann hat dieser kranke Typ wohl genau das Gegenteil von dem erreicht, was er wollte. Wieso kam er denn auf die UIdee, sein Sohn müsse vor einer Todsünde bewahrt werden? Wohl weil er etwas bereits getan hat in die Richtung.
Damit hat er ihm ja die Möglichkeit zu Beichte und somit zur Rettung (laut kirchlichem Dogma wohlverstanden) genommen - höchst verdächtig unlogisch!
Das ist für mich nicht mehr religiös sondern einfach nur noch krank - und nicht mal mehr die eigene Religion kennend! .... puh und es widert mich gerade an, so pro-christlich zu reden!
Eine förmliche Entschuldigung! Es tut mir leid! großes Grinsen
Mir nicht - find ich natürlich cool!
Naja - ich bin ja schliesslich auch zwischendurch mal mit einem Satanisten einig - was ist da schon dabei?
Es grüsst das Adlerauge