Original von Taliesin
Original von MoD3000
Der Schluss, oder besser die Definition, dieses "etwas" als "ich" zu bezeichnen, ist wacklig, aber noch das geringste Problem.
Warum sollte diese Definition wackelig sein? Warum sollte dieses "etwas" eben nicht das "ich sein?
Falscher Ansatz. Descartes war auf einem Dekonstruktionstrip. Die Frage lautete: "was kann ich gegen jeden Zweifel wissen?"
Und da ich nicht weiß, was 'ich' bin, kann ich auch nicht sagen, 'ich' sei 'etwas'. Das ist das erste Axiom. Unsere Individualität ist quasi der unterste Stab des Mikadospiels. Und Descartes hat sehr wohl kapiert, dass wenn er daran zieht, der Turm des Wissens sich nicht rekonstruieren lässt (dass er es trotzdem nicht einwandfrei geschafft hat, und ein zweites und drittes Axiom, den guten Gott, gebraucht hat, war seine wirkliche Schwäche).
Sind wir damit nicht schon nahe an der Behauptung creatio ex nihilo. (schlagt mich bitte nicht, wenn die Grammatik nicht ganz stimmt) Das aus dem Nichts etwas geschaffen wurde, was allerdings auch wiederum Nichts ist. Irgendwie klingt es doch Paradox... Wir/Ich/Es erschafft aus dem Nichts... Nichts, und doch "schaffen" wir "etwas"
Negativ. "Nichts" ist nicht. Dieses Hilfswort drückt ja schließlich nur das Fehlen von etwas aus. Und genau das ist das einzige, was Descartes zeigen konnte: es gibt etwas. Wir wissen streng genommen nicht einmal, dass wir existieren, aber dass die Leere nicht vollkommen ist, dessen können wir uns sicher sein. Was uns mit dem Sack existentieller Fragen zurücklässt: Wie kam das 'etwas' hierher?
Ich möchte nicht ausschließen, dass wir lediglich eine Fluktuation sind, ähnlich den Quantenpaaren. Aber ihr müsst zugeben, die Wahrscheinlichkeit dafür wäre absurd.