Heiliger Vater, was für ein Sprachbombardement an Verteidigung und Angriff auf eine so friedliche Person - hast Du dazu auch was bei Jung & Co. gefunden?
Nein, ich glaube nicht an die Macht von Psychologie. Ich glaube an gar keine Macht - auch nicht an Materialismus und dessen mehr oder weniger würdige Vetreter. Ich glaube, wie das viele hier auch schon gesagt haben, an mich. Und das Erkennen meiner selbst. (Dazu muss ich keine weltlichen Tugenden wie Raffgier und whatever Du mir sonst so süffisant mit Jung unterstellen möchtest, entwickeln. Ich gelte als renitent - brav und fromm geht glaub ich anders.)
In meinem Kopf tummeln sich alle möglichen An- und Einsichten - die sind einzig, weil selbst hergestellt. Täglich neu, verstehst Du. Unabhängig von Anbetung irgendwelcher Götzen und heiligen Schriften, ob nun christlich heilig oder satanisch oder fernöstlich. Ich habe die großen Religionen studiert, also gelesen, Primärliteratur - Betonung auf Literatur. Sie sind also irgendwie in den großen Kontext eingegangen, schon. Aber auf eine von ihnen mein Leben aufbauen - undenkbar.
Und nein, das fand ich schon bei Braindead mit dem Ritzen unpassend, ich meine keinen körperlichen Schmerz. Und auch beim psychischen gibt es Grenzen. An denen Medikation sinnvoll ist. Drogenabhängigkeit mit Narkose zu assoziieren, hm. Unter Niveau, großer Meister, sorry. Passiert.
Und nein, ich verachte Gläubige nicht. Ich sympathisiere auch nicht, korrekt. Aber ich verstehe, was sie treibt. Mittlerweile. Habe mich viel damit befasst. Manchmal macht es mich schon traurig, ja. Thema Manipulation, das hatten wir in einem anderen Thread. (Ist das so entfernt von Versicherungsbranchen? Es wird Angst und Not und all das versichert, zu einem oft doch ansehnlichen Preis. Very simple.) Und lese ich in der letzten GEO über schwarze Magie in Afrika, komme ich schon sehr an Grenzen. Manchmal erfasst mich auch etwas unheilige Wut, das gebe ich zu. Machenschaften als des Schöpfers Werk?
Und nein, ich sehe Religion nicht als volksverdummend. Eher als geschickt operierenden Verführer. Als Trostspender. Als Wegegeleiter. Als Krückstock. Und besser all das als ein Suizid. Aber nicht besser - da besteh ich nunmal drauf - als das Besinnen auf die eigene Kraft. Oder/ und ein Freund. Ein Arzt. Ein Psychologe. Irgendein Mensch in real, der hilft.
Natürlichste Prozesse (wie Atmen) mit spirituellen zu vergleichen, hm, nicht sehr logisch. Um nicht zu sagen an den Haaren... Etwas Unbeeinflussbares mit etwas willentlich sehr Gesteuertem... Ach nein. Und Abhängigkeit von nie versiegenden Energiequellen - pardon, das erinnert mich peinlich an Werbung für ein Produkt. Ich kaufe keines aus dieser Firma. Punktum. Aber wer es braucht... Ich sag doch, jedem das Seine. Wenn es hilft und selig macht - bitte.
Mir kommt es ja ein bisschen so vor, als unterhalten sich Nachthemd und Unterhose, ob der Orgasmus nun echt oder vorgetäuscht war. So what. Lassen wir das. Ficken wir lieber in echt. Und leben wir was uns wichtig ist. Nadia, Du hast so recht.

Diese Diskussion hier ist ne Schinderei. Man kann das auch ganz kurz... Abfackeln!!!
P.S. Wenn Du wieder in der ZEIT surfst - such mal Ian McEwan. (Rubrik Ich habe einen Traum) Toller Mann! Kleines Zitat gefällig?
"Es ist absolut möglich, ohne jede Beziehung zum Übernatürlichen zu leben und trotzdem ozeanische Gefühle zu entwickeln: Angesichts einer Landschaft, der Pfirsiche von Cezanne oder der unglaublichen Ekstase frischer Verliebtheit."
Und falls Du Dich dann davon erholen musst - Nacktwandern in der Eifel! KÖSTLICH. Esoterisch köstlich. Zum Quietschen.
Ohgott, edit, um Deinen nächsten Bolzen gleich mal zu entschärfen: "ficken wir" meinte nicht
wir beide... Definitiv. Da seien nun aber wirklich alle Götterteufel vor...