Original von Three of Five
so, dass das Thema hier existiert is ja irgendwie auch meine Schuld *gg*
'Irgendwie'?

Vornehm britisch ausgedrückt...
Okay, 'Moby Dick' wurde bereits angesprochen, und ich möchte kurz erklären, was der Roman von Melville mit dem Bibelcode zu tun haben soll.
McKay hat zur Widerlegung von Rips zweierlei gemacht: Er hat an der wissenschaftlichen Seriosität des von Rips gewählten Ansatzes Zweifel angemeldet und postuliert, daß die Gruppe um Rips "die Daten an den Text angepasst" hätte - das konnte von Rips et al. entkräftet werden, die verwendete Methodik war als korrekt verifizierbar. Und zweitens führten McKay et al. eine eigene Experimentalreihe durch, wobei der Roman 'Krieg und Frieden' verwendet wurde. Dabei wurden Daten bewußt manipuliert und damit ein nicht vorhandener Code vorgetäuscht - das war aber leider kein Beweis dafür, daß Rips dies auch so gehandhabt hätte.
Ganz im Gegenteil hat die Jerusalemer Gruppe mit demselben Programm und dem identischen mathematischen Procedere bereits vor Erstveröffentlichung ihrer Ergebnisse in nicht-biblischen Texten nach den 32 Namen und zugehörigen Daten gesucht, die sie für das Originalexperiment in der Thora verwendet hatten - im Gegensatz zum Pentateuch fand sich keine gemeinsame Codierung in den drei gewählten Büchern. Angeblich beträgt die Wahrscheinlichkeit dafür, daß diese Informationen gemeinsam gefunden würden, 1 : 10 Millionen. Und im Rahmen dieser Überprüfungen kam wohl auch 'Moby Dick' zu Ehren.
Ich möchte nur einmal kurz umreißen, wie das Originalexperiment von Rips aufgebaut war:
Es wurde eine Liste von 32 Rabbinern erstellt, die allesamt nach Niederschrift der Bibel gelebt haben (die Auswahl erfolgte doppelblind, wobei ein zweites, vom ersten unabhängiges Forschungsteam involviert war). Die Namen dieser Männer erschienen im Bibelcode gemeinsam mit ihren Geburts- und Sterbedaten - nicht aber in anderen danach geprüften Texten.
Im Rahmen der Überprüfung durch Gans von der NSA wurde dann nach Geburts- und Sterbeort der Gelehrten in signifikanter Nachbarschaft mit dem Namen gesucht: Das Ergebnis war positiv.
Das Hauptargument der Gegner ist, daß man in jedem Text, so er nur eine ausreichende Länge hat, Buchstabensequenzen finden wird. Um aber statistisch signifikant zu sein, müssen gewissen Bedingungen erfüllt sein, die offenbar nicht beliebig gegeben sind, in der Thora aber vorliegen.
Soweit der wissenschaftliche Ansatz.
Wieweit nun die diversen 'Prophezeiungen', die in Zusammenhang mit Rips´Methodik publiziert wurden, seriös sind - ist wieder eine andere Frage. Ich möchte davor warnen, die Arbeit der Jerusalemer Gruppe unbesehen in einen Topf zu werfen mit den daraufhin erschienenen Büchern, die sämtlich von Nicht-Wissenschaftern auf den Markt geworfen wurden. Nach meiner persönlichen Beobachtung hat noch nie ein Journalist korrekt verstanden und wiedergegeben, was ihm ein Wissenschafter zu erklären versuchte.
Auch glaube ich nicht, daß ein Vergleich mit Nostradamus angebracht ist.
Aber spannend ist das allemal.
Und hier noch ein link, den ich gefunden habe:
digilander.libero.it/asali/biblecodes.htm