Original von MoD3000
Die Frage war lediglich, ob Atheisten oder Laizisten oder Miralleswurscht Denker zu den drängenden Fragen der Welt so gar nichts zu sagen haben, ob ihre Modelle einfach so schlecht und kompliziert geworden sind, dass sie keiner mehr anschaut, oder warum sonst die Religion Stück für Stück den öffentlichen Raum wiedergewinnt
es ist wohl so, daß verschiedene charaktere verschiedene fragen als drängend empfinden. mir z.b. gehts am arsch vorbei, ob da ein höheres wesen existiert, was nach dem tod ist usw. für mich sind das keine drängenden fragen, weils darauf sowieso keine eindeutige antwort gibt
für andere sind genau das die drängenden fragen, eben weil es darauf keine eindeutige antwort gibt
da müssen atheismus, laizismus oder miralleswurscht-denke einfach passen, bzw. "versagen"
Original von MoD3000
Das klingt so, als ob es einem peinlich sein müsste, mit der "Krücke" des Glaubens laufen zu müssen. Auch als Minimalist bin ich mir in diesem Punkt wirklich nicht sicher
es ist allein deine eigene sicht der dinge, ob und was du peinlich findest. ich kann für mich nur sagen, daß ich keines glaubens bedarf, und es eine beobachtbare tatsache ist, daß andere dieses bedürfnis haben
Original von mod3000
Denn wo der Staat "Privatsache" reglementiert, da tritt zu Tage, dass unsere "mindeststandards an menschen-, bürger- und freiheitsrechten" offensichtlich reichlich diskutabel sind
ja natürlich. überrascht dich das etwa? willkommen in der realität
Du warst derjenige, der den Konsens von Demokratie und Menschenrechten erstaunt als Selbstverständlichkeit hingestellt hat ("natürlich aber muß religion privatsache bleiben - in dem sinn, als religionen nicht die demokratische konsensbildung ablösen dürfen" - impliziert für mich, sie hätten nichts mehr hinzuzufügen). Willkommen im Jahre 1984.
ich habe nicht "den Konsens von Demokratie und Menschenrechten erstaunt als Selbstverständlichkeit hingestellt". ich sprach davon, daß eine demokratische konsensbildung stattzufinden hat. vor der konsensbildung sind unterschiedliche auffassungen ganz natürlich, sonst bräuchte es ja keine bildung eines konsens
den rest versteh ich nicht so recht. wer hat wozu nichts hinzuzufügen? was hat das mit 1984 zu tun?
Original von mod3000
Das ist die Grundfrage: was tun wir als aufgeklärte Humanisten im Angesicht solcher Realität?
an unseren werten festhalten. was sonst?
Well, dafür müssen wir nicht sonderlich viel tun. Mir ging es im Zusammenhang eher darum, ob wir etwas bewegen können, und wenn ja, wie.
was genau ist die realität, angesichts derer du was bewegen willst? ich möchte vermeiden, daß wir hier irgendwie aneinander vorbei reden
wenn es darum geht, religiösen fundamentalismus zu bekämpfen, so meine ich ja nach wie vor (kann mich natürlich auch täuschen), daß dieser meist ersatz ist für bedürfnisse, die anderweitig nicht befriedigt werden. seien es materielle (wer hier nichts zu beißen hat, träumt wenigstens von einem paradies) oder psychologische (wer sich als mensch nicht respektiert fühlt, verschafft sich eben respekt als religiöser eiferer). so müßte man also dort ansetzen, wo diese bedürfnisse befriedigt werden können