Ich kenne dein Problem.
Einige Bekannte lebten exakt genau das Selbe durch wie du.
Ich allerdings muss sagen, dass mein damaliges Leben teilweise im Kontrast zu Deinem steht.
Ein zwanghafter Drang zum Individualismus existierte bei mir nie wirklich.
Na ja, also einen "zwanghaften Drang" zum Individualismus hatte ich selbst noch nicht. Ich war nur erleichtert über alles, was mich von den "Anderen" abgrenzte.
Doch wider meines Erwartens mochten mich trotzdem alle.
Ich war immer einer der beliebtesten Menschen und verstand nicht warum.
Manchmal genoß ich auch höchste Beliebtheit. Aber häufig hängt das nur mit äußeren Dingen zusammen (nicht bei mir), aber wenn Du dem gängigen Schönheitsideal entsprichst, wirst Du i.d.R. sehr geliebt.
Der bewegt sich leider nicht nur in diesem Land.
Man nehme Amerika als (bestes) Beispiel, in denen keine elterliche Erziehung mehr existiert und Kinder durch Sendungen Erfahrungen sammeln und lernen.
Was kann man schon von der Zukunft erwarten, wenn man seine Kinder täglich Sendungen wie 'Teletubbies' gucken lässt?
TV heutzutage ist sowieso pure Volksverdummung.
Du sagst es. Ein Grund, weshalb ich hauptsächlich DVDs schaue. Aber es ist tatsächlich bedenklich, dass Kinder öfter in die Glotze gaffen, als mit ihren Elternteilen zu spielen. Noch bedenklicher ist, dass die meisten Eltern keine Ahnung haben und dauernd nur darüber sinnieren, was sie ihren Kindern als nächstes verbieten.
Mich hätte (hat) das Ganze weniger depressiv als hasserfüllt gemacht.
Ich bin ebensowenig wenig frustriert wie froh über die ungeheure Inkompetenz der Menschheit.
Mehr als Verachtung sind sie einfach nicht wert.
Sehe ich mittlerweile recht ähnlich.
@quigor:
Das Sein bestimmt das Bewußtsein und Du bist ein Prinzchen, daß sich den Luxus erlaubt, mit manchen Dingen einfach nicht in Kontakt zu kommen - und sei froh darüber.
Ich bin in meinem Leben mit so ziemlich jeder Gesellschaftsschicht in Kontakt gekommen. Daher weiß ich auch, dass es sehr bedenklich ist, wenn eine andere Schicht über die jeweils Andere zu urteilen versucht.
Rex, ganz objektivierbar gibt es menschlichen "Abschaum", meist geprägt durch die Trias Dummheit/Faulheit/(Alkohol-)Sucht. Und ich bezweifle, daß Du diese Sorte tagtäglich amüsant finden würdest.
Tagtäglich? Gewiß nicht. Aber sie stören mich auch nicht. Ich meine, was soll man sich darum kümmern? Sie zerstören sich doch ohnehin selbst und sind schneller bei ihrem Schöpfer, als man annehmen kann. Ich erinnere mich an einen versoffenen Typen, der dauernd in irgendeinem billigem Schuppen, mitten im Downtown-District Capetowns herumhing, (so direkt zwischen irgendwelchen Townships), und alles angrabbelte, was zwei Beine hatte und ein wenig weiblich aussah. Er hat von einem Transvestiten derart ein paar gescheuert bekommen, dass er über die Theke in das Spiegelglas geflogen ist *gg*. Solche Leute handeln durch und durch selbstzerstörerisch in ihrer Penetranz. Okay, das war nicht das Thema... Aber auch diese Typen haben irgendwem, der irgendetwas an ihnen findet- sei es auch nur ein verwandtschaftliches Verhältnis. Dieser Kerl, Hector hieß er glaube ich (oder irgendein anderer Name, der holländisch ausgesprochen wurde), war Sohn von Buren (den Söhnen der ehem. europäischen, meist holländischen, Einwanderern, die sich dort in der Regel mit Farmen und größeren Einflussmöglichkeiten im wirtschaftlichem Bereich über Wasser halten und auch maßgeblich an der wachsenden AIDS-Bedrohung beteiligt sind). Sein Vater war ein recht erfolgreicher Winzer aus Stellenbosch. Er selbst hatte ihn verleugnet, seine Schwester stand jedoch jeden Abend da und sah sich das an, was von ihrem Bruder noch übrig blieb. Sie nahm ihn ständig mit zu sich nach Hause, ließ ihm seinen Rausch auspennen und dergleichen.
Es gibt immer etwas, was diesen "Abschaum" trägt. Und der "Abschaum" ist in dem Falle nicht der Mensch, sondern sein Verhalten. Das, was man hinter dieser Fassade entdeckt, ist oftmals eine recht zwiespältige Geschichte. Den richtigen versoffenen Trottel gibt es nur noch recht selten- und oftmals wird er nicht älter als 40. Wobei ich einräumen muss, dass es diesen versoffenen Trottel demnächst noch sehr viel häufiger geben dürfte- meine Generation (und die etwas jüngeren) arbeitet durchaus gut darauf hin.
Vergiß es! Ich bin ein sadistisches Arschloch, das Tiere ihrer Freiheit und ihrer Fortpflanzungsorgane beraubt und berauben läßt. Man sollte mir den Hals durchschneiden.
Ich hätte noch einen Ritualdolch anzubieten;).
Und was könnte schlimmer sein als das, was Du so treffend als "Gipfel evolutionärer Unterentwicklung" bezeichnest?
Reicht Deine Kreativität dazu aus, Dir das fürchterlichste Ausmaß menschlicher Dummheit vorzustellen? Da muss ich sogar passen...
Hey, Rex, hast Du nie Spaß am Risiko? Muß immer alles so vermaledeit berechenbar sein? An zuviel Sicherheit erstickt man im Hirn! Nichts schlimmer als ein Leben, in dem alles geregelt und geplant ist bis zum Ende. "Panta rhei."
Natürlich. Aber darum geht es ja auch nicht. Viel eher darum, dass es in dieser Gesellschaft nicht im mindesten auf Talent oder Handwerk ankommt.
Und in der von mir erträumten Gesellschaft hätte Ms. Rowling keinen Erfolgt gehabt.
Dito;)
Die Backgroundstory ist witzig, aber auch grotesk. Sehr passend zu diesem Misthaufen, zu dem der Teil der Kultur verkommen ist, der sich aus pekuniären Gründen volksnah gibt.
Was ich daran vor allem bemerkenswert finde, ist, dass man das Publikum allein durch Marketing anziehen kann. Niemand wird diesem Verlag einen Vorwurf machen, ich hätte nicht anders gehandelt, aber es ist doch faszinierend, wie man jemandem die reinste Scheiße als goldig verkaufen kann.
Ja. Und das wird auch so bleiben, solange unsere rückgratlose egalitäre Gesellschaft ihre Standards an ungebildeten Grenzdebilen ausrichtet, denen zu Kultur nur einfällt: "Zuwas brauchen mir das? Tuts lieber den Sport fördern und bringts mehr Fußball im Fernsehen.." Panem et circenses, in der Variante der Demokratie. Ich sehe nicht ein, wieso ich mir von einer Mehrheit von Ignoranten aufoktroyieren lassen soll, was förderungswürdige Kultur ist und was nicht. Demokratie ist der Todfeind der Kunst!
Ich denke, jeglicher Kommentar hierzu ist überflüssig. Du sagst genau das, was ich schon seit ich überhaupt denken kann mit mir herumschleppe. Und "Kultur" können wir genauso gut auf die Musik übertragen; ich habe nichts gegen gepflegten Metal (der aber gewiß nicht gegen die Atmosphäre eines orchestralen Stücks ankommt), aber das was uns derzeit unter "Musik" aus den guten alten Staaten präsentiert wird, ist unter jeglicher Würde der musikalischen Historie.
Satan, alles, was ich mir wünsche, ist eine Menschheit, die sich nicht mehr prinzipiell an ihren dümmsten Vertretern ausrichtet - und nicht durchfüttert und sich vermehren läßt, was bereits bewiesen hat, daß es ohne permanente Betreuung nicht lebensfähig ist!
Und wieder- exakt! Mehr kann man dazu nicht sagen, außer, dass ich mir genau das wünsche.
Das bescheuerte Beispiel hast Du von der CoS. Typisch.
Habe ich. Aber so bescheuert ist es gar nicht. Es lässt sich auf alles übertragen.
Ach? Einen Versuch wäre es wert. Die Anforderungen ein bißchen hinaufschrauben. Die Unterstützungen ein bißchen zurücknehmen. Ich glaube, manch Talent würde sich dann viel engagierter entwickeln.
Bedauerlicherweise ist das richtig. Ich finde es schon komisch, dass der einzige Antrieb vieler Menschen Druck ist. Spricht nicht gerade für diese Rasse.
Und ich meine hier nicht die Künstler - bei euch sind die Verhältnisse weit härter als sonst üblich, und zusätzlich ist der Wettbewerb verzerrt.
Ja, schon klar. Die Künstlerszene hat etwas andere Arbeits- und auch Wirtschaftsbedingungen, daher ist das nicht das adäquate und gut übertragbare Beispiel.
Ja. Nicht böse sein, aber das hielte ich auch für ein Desaster..
*lach* aber es ist durchaus amüsant. Stelle Dir mal vor so Typen wie Kant, Hegel und Nietzsche steigen in einen Wagen und wollen sich, um es philosophisch-elementar auszudrücken, von einem Punkt zum anderen bewegen, und philosophieren mehrere Wochen darüber, warum der Wagen so funktioniert, wie er in der Theorie funktioniert.
Ja, das wäre die Gesellschaft des endgültigen Stillstands.
Mancher tut aber gut daran.
Angenehm ist es deshalb lange nicht.
Rege Satanas,
Rex