Mal was von mir...

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    • Mal was von mir...

      Hey Leute,

      Ich sitze momentan viel einsam auf meinem Zimmer in Hagen, wo ich meinen Zivi mache und schieb langeweile. Vor zwei Wochen habe ich wieder mal eine geschichte angefangen. Es ist das erste mal, dass ich aus Ich-Perspektive schreibe,( kam ich drauf, weil ich so viel Lovecraft hörbücher in den letzten Wochen gehört habe :) ) und mich würd eure Meinung interessieren.

      Die ganze Sache hat noch keinen Namen und ich weiß auch nicht wie lang ich das ziehen werde, hängt wohl davon ab, wie weit ich mich noch in meine Tagträume flüchte.

      Hier also das erste Kapitel
      Viel spaß beim lesen.

      Offene Augen


      1


      Die Welt, wie wir sie uns geschaffen haben, ist ein Organismus für sich. Ein riesiges, atmendes, lebendes Individuum. Ein skurriles Abbild des Schöpferischen Geistes einer Art, die sich selbst als Mensch betitelt hat.
      Es waren Gedanken wie diese, welche immer wieder in meinen Kopf drangen während ich aus den Fenstern der Züge blickte. Ständig auf der Reise zwischen den Städten, welche mein Leben, ein Leben, darstellte. Bewegung war das wichtigste Element in diesem Lebewesen genannt Zivilisation. Ohne Bewegung kein Leben. Reisen war nichts anderes als Logistik. Das Gut Mensch muss immer dort hin, wo es funktioniert. Egal ob es arbeitet oder sich entspannt. Hauptsache es hält den Kreislauf in Schwung.
      Das war nie das Schlimmste. Das Schlimmste war die Wucht, mit der wir uns in diesen deprimierenden Trott schmissen.
      Der Mensch unterliegt dem Drang sich unter zu ordnen, sich ein zu reihen. Wo auch immer. Selbst ein noch so stolzes Individuum kommt irgendwann an den Ort, an dem es in der Masse seiner Gleichgesinnten unterging.
      Ich war immer einer dieser Menschen gewesen, die tief in sich den Drang zum Individualisten verspürte, doch etwas drückte mich immer wieder in das System auf dem der Lauf des Lebens in einer Gesellschafft wie unserer, oder besser ihrer, basierte. Das Prinzip S.A.A.R.T. Schule, Ausbildung, Arbeit, Rente, Tod.
      Wenn man sich dessen bewusst wurde, hatte man drei Möglichkeiten: Man fand es gut und folgte eifrig der Spur der Brotkrumen bis ins eigene Grab. Man akzeptierte es und unterwarf sich. Oder man ging am eigenen Wahnsinn zu Grunde, erlag seiner Verzweiflung und geht kaputt. Viele der bekannteren Amokläufe fußten auf diesem Abgrund der menschlichen Psyche.
      Ein schlauer Mann, ich habe seinen Namen leider vergessen, sagte einmal, dass es nicht von Gesundheit zeugen kann, perfekt an eine von Grund auf kranke Gesellschafft angepasst zu sein.
      Diese Gesellschaft selbst züchtet sich unablässig solche Mörder. Das liegt daran, dass dieses Konstrukt seit jeher gegen sämtliche Regeln unserer eigenen Natur verstößt. Wir, oder vielleicht jetzt besser sie, sind nicht dafür gemacht, unter so vielen Regeln und Gesetzen erdrückt zu werden. Wie ich bereits sagte suchen wir nach einer Masse, zu der wir uns zu ordnen können. Doch in der Masse, wollen wir tief im Innersten Frei sein. Menschen. Zu komplex zum Leben und zu widerspenstig zum sterben.
      Auch ich dachte immer mal wieder daran diese Strukturen zu stören. Nicht mit einem Amoklauf, keine Angst. Aber etwas Feineres. Etwas, was in gewisser Weise an Terrorismus grenzen könnte, was die Säulen der Kultur, auf die die Menschen so stolz waren erschüttern würde. Diese Säulen waren so instabil, dass die Fragen nicht wirklich „Wie“ lautete. Die Frage war immer nur was. Die Frage war: „Was würde der Joker tun?“
      Es tut mir leid, ich neige zum Predigen. Der Kern dieses Gedankenganges ist, dass ich irgendwie glaube schließlich einen vierten Weg gefunden habe. Eine vierte Antwort auf die Frage nach dem Umgang mit S.A.A.R.T. Ich glaube nun irgendwie aus der ganzen Sache raus zu sein.

      Ich kann nicht sagen, ob mich dieser Gedanke schon länger verfolgte, oder ob er mir erst mit den abwertenden Blicken der Leute kam. Die wenigen Menschen, die um diese späte Uhrzeit mit mir in der Regionalbahn fuhren, hatten mich alle schief angesehen. Ich schnitt den Blick einer molligen Frau in Billigen Discounterklamotten mit einer Alditüte neben sich auf dem Sitz. Es war ein bisschen Spät für Flaschensammler. Wahrscheinlich ihre letzte Fahrt an diesem Tag. Als sie merkte, dass mir ihre Blicke aufgefallen waren, sah sie schnell weg und wurde rot.
      Irgendwie musste ich lächeln. Sie war so Typisch für Ballungsräume wie diesen.
      Ich drückte meinen feuchten Schal etwas fester Gegen den Hals und sah weiter aus dem Fenster, den Rucksack mit meinen Arbeitssachen neben mir auf dem Sitz. Ich würde ihn hier stehen lassen. Einfach vergessen. Dieses Gepäckstück, welches mich auf meinen Jahren der Reisen immer begleitet hatte würde ich nicht mehr brauchen. Ich weiß nicht wieso, aber ein Gefühl, oder ein Gedanke im Unterbewusstsein, sagte mir genau das. Sollte irgendwer damit glücklich werden.
      Es beunruhigte mich schon etwas, dass ich mich so schnell beruhigt hatte. Ich glaube heute, dass es damals in dieser bahn noch der nachlassende Schock war. Auf jeden Fall rede ich mir das gerne ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich tief im innersten mit allerhand Gefühlen zu kämpfen. Mit Gedanken um die sonderbaren Ereignisse, welche sich an diesem Tag abgespielt hatten und den Schleier aus seichten Schatten, der mit ihnen in Verbindung stand. Noch eine halbe Stunde Vorher war ich heiß gelaufen vor Panik. Jetzt schien alles halbwegs ok zu sein zumindest dieser grad von ok, an den man sich die meiste Zeit des Lebens hielt.
      Der Zug wurde schließlich langsamer und fuhr im Bahnhof ein. Vor lauter Grübeln hätte ich es fast versäumt aus zu steigen. Schnell rappelte ich mich auf und wollte in Richtung Tür stürzen. Es war nicht die beste Idee des Abends gewesen, denn schlagartig drehte sich die Welt um mich herum. Es war wie dies typische Gefühl, wenn man sich stundenlang im sitzen getrunken hatte und dann das erste mal aufs Klo musste. Nur tat mir hier das Schwindelgefühl über die Maßen weh. Es stach wie Nadeln in mein Gehirn und ich torkelte den Weg zur Tür.
      Mit verschwommenem Blick nahm ich noch einmal das Gesicht der Flaschensammlerin war, die anscheinend erschrocken zu mir herüber starrte. Ich konnte ihren Gesichtsausdruck nicht ganz deuten, aber ich bin mir sicher, dass sie meine Einstellung zum Thema ok nicht teilte.
      Meine trafen im zweiten Anlauf den Knopf zum öffnen der Tür und schließlich kam ich ins Freie. Meine Lungen saugten begierig die frische Luft. Etwas stimmte nicht. Frisch war die Stadtluft nie wirklich, doch mir fiel das Gefühl in meiner Brust auf. Es war als würde sich jedes Schmutzteilchen abzeichnen, als spürte ich die kleinen Feinstaubpartikel alle einzeln in der Lunge. Wie Nadelstiche auf der Haut.
      Ich stützte mich an einen Snackautomaten während hinter mir das widerlich nervige Ziepen erklang, welches das Schließen der Tür ankündigte. Ich hörte, wie sie sich schloss. Dann setzte sich die rote Stahlschlange langsam in Bewegung. Der Rucksack und die Flaschensammlerin verließen leise surrend diese Geschichte in Richtung Endstation. Ich hingegen blieb zurück. Wieder zog ich meinen Schal fester um den Hals und sah geistesabwesend in die Auslage des Automaten. Schließlich fiel mein Blick auf die M&Ms. Ich zog mir welche. Das heraus kramen von Kleingeld aus meiner Tasche entpuppte sich als eine Herausforderung für meine feinmotorischen Fähigkeiten, doch schließlich gelang das Vorhaben. Ich bückte mich um die Packung zu entnehmen und achtete beim Aufstehen darauf, nicht zu schnell zu sein. Mir ging es gar nicht mehr so gut.

      Ich hatte das Gleis über die Treppe verlassen und bemühte mich, so würdevoll und aufrecht wie nur möglich zu laufen. Am Rande meines Blickfeldes nahm ich immer wieder Menschen war, die sich nach mir umdrehten, oder auf mich deuteten. Gott sei dank war es schon fast ein Uhr Nachts, was in dieser Stadt hieß, dass sich niemand von Bedeutung mehr auf den Straßen aufhielt.
      Über den Bahnhofsvorplatz gelangte ich zur Hauptstraße. Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen und kaute dabei zaghaft auf den M&Ms, die ich nur mühsam einzeln aus der kleinen Tüte bekam. Auf der Hauptstraße angelangt entschied ich mich dafür, den Weg über Schleichwege fort zu setzen. Ich wollte gerade an einem Restaurant vorbei in die Gasse daneben einbiegen, als ich mein Abbild in dessen Scheibe erblickte. Es dauerte kurz, bis ich meinen Blick klar bekam, dann betrachtete ich mich ausgiebig in der Spiegelung. Mein Haar war zerzaust, dicke Ringe zeichneten sich unter meinen Augen ab. Zumindest wirkte es so, denn die Scheibe reflektierte mein Spiegelbild nur sehr schattenhaft. Viel interessanter war allerdings der Schal. Er hatte sich komplett dunkel verfärbt und als ich an mir herab sah, bemerkte ich dass das Blut auch die Front meines Pullovers unter der Jacke und selbst das Rechte Hosenbein schon komplett eingeweicht hatte. Jetzt wo ich mir dessen wirklich bewusst wurde, merkte ich auch wie unangenehm die Nasse Kleidung an der Haut klebte. Selbst in meinem rechten Schuh stand die Flüssigkeit schon.
      Mein verstand sagte mir, dass es überflüssig war, aber ich suchte trotzdem am Handgelenk nach meinem Puls. Überflüssig war es, weil ich das schon vor einer halben Stunde gemacht hatte. Wie hätte ich davon ausgehen können, dass sich irgendwas gebessert hätte? Es ging mir immer noch sehr schlecht, was mich nicht wunderte, bedachte man meinen nicht unerheblichen Blutverlust. Das wirklich bewundernswerte an meinem Zustand war die Tatsache, dass ich selbst es war, der die Diagnose stellte.
      Ich war tot.

      Fortsetzung folgt...
      mfg
      Grave
      Denn die Fäulnis gebiert gräueliches Leben und die trägen Aasfresser des Erdreichs wachsen tückisch, es zu quälen und wuchern grässlich, es zu schinden.

      Gewaltige Löcher werden insgeheim gegraben, wo die Poren der Erde genügen sollten,

      und Dinge haben zu gehen gelernt, denen zu kriechen gebührt!

      [right]H.P.Lovecraft - "Das Fest" [/right]
    • Ein großartiger Anfang. Ich hoffe da kommt noch mehr auch wenn es irgendwie den Anschein macht du beginnst die Geschichte mit dem Ende.

      Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen.
      Das kleine Rote Buch - Mao Zedong

      Ich bin ja auch nur irre in Kombination mit einem Ticken diabolischer Intelligenz. So eine Art Montgomery Burns auf Crack mit einem Gewaltproblem.
      Avalon
    • Danke für dein Lob! Klar kommt da noch was.Wie heißt es so schön: Der Tod ist nur der Anfang ;)
      Denn die Fäulnis gebiert gräueliches Leben und die trägen Aasfresser des Erdreichs wachsen tückisch, es zu quälen und wuchern grässlich, es zu schinden.

      Gewaltige Löcher werden insgeheim gegraben, wo die Poren der Erde genügen sollten,

      und Dinge haben zu gehen gelernt, denen zu kriechen gebührt!

      [right]H.P.Lovecraft - "Das Fest" [/right]
    • @ Graverunner

      Du hast mich durch den ansteigenden Spannungsbogen an deine Geschichte gefesselt. Ich habe den Text in einem Ruck durchgelesen. Deine Beschreibungen zeichnen sich meiner Meinung nach durch eine nachvollziehbare Genauigkeit in der Beobachtung aus. Und dieser Moment des Kippens, ab dem sich die Erwartung auf das Grausen, welches die anderen Menschen scheinbar erfasst, konzentriert und der Leser auf die Auflösung wartet ist, wie ich denke, gut arrangiert.
      Ich denke, dass der Einfluss Lovecrafts sich wiederfinden lässt, soweit ich das überhaupt beurteilen kann, dein Text aber nicht an Eigenständigkeit verliert.
      Die Kombination des Alltäglichen mit der Stimmung von Ungewissheit und dem, was man wohl nicht zum Repertoire des Alltags zählen würde hat mich angesprochen und ich finde, dass du das sehr gut gemacht hast.
      Ich bin auch auf weitere Texte gespannt.
      Mea Culpa: "Ich glaube, du bist von uns Beiden der mit den vielen Ideen..."
      Lord Syn: " Und du der, der sie nicht umsetzt!"
    • Ah wieder eine Woche rum bekommen.
      Es freut mich sehr zu sehen, dass diese Sache gut an kommt und ich danke allen für die netten Worte. Das mit den Fehlern tut mir leid, da hat Word mich wohl im Stich gelassen. Ich habe auch leider die Angewohnheit, Sachen unüberarbeitet zu presentieren. In einer ruhigen Minuten werd ich mich da mal ran setzen.
      Noch ein Lob an alle beteiligten: Ich hab noch nie so detailreiche klare Kritik bekommen. Ich bin sonst nur Einzeiler gewohnt, nach dem Motto: "Geil, schreib weiter!" oder "gefällt mir nicht!" thx, dafür!

      Und hier gehts weiter. Der Teil ist nicht so aufregend, denn ich wollte schnell in "meine" Wohnung, hatte aber das Gefühl, vorher noch etwas erzählen zu müssen...


      2


      Es dauerte etwas, bis ich zu Hause angekommen war. Auf meinem Weg torkelte ich wie betrunken durch Gassen und Nebenstraßen. So sehr sich meine Motorik und mein Sinn für Gleichgewicht verschlechterten, so sehr besserte sich mein… ja, mein Sinn für das Lebendige. Vielleicht, so kam es mir in den Kopf, ging es auch mehr um das Tote. Ich meine, was ist schon Leben? Stehen wir nicht alle staunend vor dem Universum, uns selbst fragend, was wir alles nicht begreifen können?
      Nein, nicht alle. Ich musste an die vielen Menschen denken. Verborgen hinter den Häuserwänden in ihren kleinen Wohnungen, eingepfercht in diesen Festungen der Ignoranz. Triste Fassaden einer Zivilisation, die auf Unwissenheit fußt. Diese Welt hatte schon so vieles gelernt und wieder vergessen, weil es zur Gewohnheit geworden war, einfach in die falsche Richtung zu blicken.
      Als ich mich gedankenverloren an einer Backsteinmauer entlang tastete, kamen mir zwei Menschen entgegen. Ein Paar. Zwei glückliche Leben die sich gefunden hatten und nun romantisch durch die Nacht spazierten. Ich bemerkte sie erst relativ spät. Sie waren schon dabei die Straßenseite zu wechseln, als mein Blick sie streifte. Ich empfand sie als das typische Paar, dem Zeitgeist der Medien entsprechend. Sie waren beide sehr darauf konzentriert mich nicht anzusehen. Ich hätte wohl auch tot mit aufgerissenem Bauch und heraushängendem Gedärm hier an der Mauer liegen können, sie wären trotzdem weiter gegangen. Was man nicht sehen wollte war auch nicht da.
      In gewisser Weise könnte ich ihnen ihr Glück. Als ich ihnen kurz hinterher sah, formte sich in meinen Gedanken das Bild der beiden. Ihr Alltag. Sie war zierlich, strahlte jedoch etwas freches aus, mit ihren Schulterlangen blonden Haaren und den verwaschenen engen Jeans. Sie war sicher sehr selbstbewusst, solange sie schön in ihrer eigenen Gesellschaftsschicht war. Unter Studenten die sich gebildet fühlten und sich gerne als verrückt sahen. Gerade so verrückt wie die Gesellschafft es ihnen erlaubte zu sein. Sie war denke ich mal bis zu einem gewissen Grad sehr emanzipiert. Das schätze ich sehr. Irgendwie habe ich ein Fable für starke Frauen.
      Während ich mit der Emanze mehr als leben konnte stach er mir wie ein Dorn ins Auge. Metrosexuell. Muss ich dazu noch mehr sagen?
      Aber ich gönnte es ihnen. Auch wenn meine Sicht und meine Wahrnehmung verschwommen war, so war mein Geist doch klar und ich hielt immer an meinem Motto fest. Leben und leben lassen. Und wieso eigentlich nicht? Sollten sie sich doch vor ihre Fernseher setzen und sich latenight talkshows ansehen, immer der Meinung das hätte mehr Niveau als deren Gegenstücke am Nachmittag, wo sich die letzten Harz4 Empfänger tummelten und über Nonsens redeten, als wäre es alles was zählte.
      Sollten sie doch den verdammten Focus lesen anstatt der Bild. Ich hatte andere Probleme. Eins davon kündigte sich mit der schlaghaften Verkrampfung meines Magens an, und hatte sich schnell wieder erledigt, als ich seinen Inhalt gegen die Mauer gelehnt auf den Gehweg erbrach. Was für ein erleichterndes Gefühl. Irgendetwas sagte mir, dass es mich reinigte. Ich war tot und mein Körper machte Hausputz.
      Als ich weiter ging wurde ich mir zum ersten Mal der Stimmen bewusst. Mir kam das Paar in den Sinn. Er musste mir etwas hinterher gerufen haben. Mistkerl. Wütend drehte ich mich um, und währe beinahe gestürzt, als die Welt sich so rasant um mich wandte. Kurz torkelte ich hin und her, fand wieder festen Stand und sah die Straße hinab. Die beiden waren schon überraschend weit weg. Ich sah ihre Konturen verschwommen in der Ferne durch die Lichtkegel der Straßenlaternen wandern. Konnten sie so schnell sein? Oder wahr ich einfach nur so langsam. Ich drehte mich erneut, diesmal vorsichtiger, und setzte meinen Weg fort.
      Die Stimmen hallten in meiner Erinnerung nach. Zumindest kam es mir so vor. Ich hörte das Geflüster, aber verstand die Worte nicht. Mehrmals wurde es noch stärker und ich zweifelte daran, dass das Gehörte nur widerhall war.
      Schließlich endete die Mauer und ich stieß mich von ihr ab. Ich torkelte über die Kreuzung und fand kurz wieder halt an einer Hauswand. Es dauerte noch ein paar Schritte bis mir auffiel, dass mein Kopf wieder frei von imaginären Gesprächen war. Ich hielt kurz inne und blickte über die Schulter zurück.
      Der irre Gedanke, körperlose Stimmen hinter mir zu sehen muss mich dazu getrieben haben, aber da war nichts. Was hatte ich erwartet. Nur die leere Straße. Eine Pfütze Erbrochenes die in der Ferne vor sich hin dampfte. Und die Friedhofsmauer, an die ich mich gestützt hatte. Der Friedhof. Irgendwie lustig, das fiel mir erst jetzt auf. Die letzte Ruhestätte der Toten. Nicht meine.
      Ich sah wieder nach vorne, und näherte mich Schritt für Schritt dem Ziel. Waren wir nicht eh alle von Anfang an zum Sterben verurteilt. War nicht jeder einzelne von uns „lebenden“ nur eine Totgeburt, die noch etwas vor hatte. Irgendwie waren wir doch alle Zombies. Und ich? Nun ja. In diesem Moment war ich nur eine weitere Leiche in dieser verdammten Stadt, die eigentlich nur nach Hause wollte.

      Die Kreuzungen und Straßen schienen sich ewig zu ziehen. Jegliches Zeitgefühl war verschwunden. Es schien, als würde ich schon seit Stunden durch die Stadt irren, doch ich wusste, dass ich den richtigen Weg genommen hatte, ich hätte ihn blind laufen können. Bis heute weiß ich nicht, wie lange ich unterwegs war, aber ich tröste mich mit dem Gedanken, dass mein Zustand schlimmer war, als alle Besäufnisse meiner bisherigen Kneipenlaufbahn zusammen. Die Heimwege dauerten danach immer etwas länger…
      Tröstend ist auch die Erinnerung, dass es noch dunkel war, als ich den Schlüssel ins Schloss der Haustür schob, wie auch immer mir das gelungen war. Ja es war sogar finster. Ich kann mich nicht entsinnen, je einen so schwarzen Himmel gesehen zu haben. Mondlos und Unheil verkündend. Mein Gott, was für eine trostlose Nacht.
      Oh. Das G-Wort wollte ich mir eigentlich abgewöhnt haben. Das hat nichts mit Rebellion gegen die Kirche zu tun oder mit dem albernen Hollywood Gedankengut, dass der Name des Herrn den unheiligen Kreaturen in den Ohren schmerzt. Es kam auch nicht von meinem derzeitigen Zustand, welcher mich selbst wohl zu einer solchen Kreatur machte. Tatsächlich hatte es wohl doch schon etwas mit trotz zu tun. Aber gegen den schöpferischen Grundgedanken. Ich war einfach Atheist. Und ich war immer der Überzeugung dass man nicht mit Begriffen um sich schmeißen sollte, von denen man nichts verstand. Irgendwie dachte ich auch, dass man in diese alten, anerzogenen Redewendungen X-beliebige Götter und Hirngespinste einsetzen konnte. Jahwe. Allah. Weiß Shiva wen! Also, >Großer Chutulu, war das eine finstre Nacht!<
      Aber ich neige wieder dazu ab zu schweifen. Vielleicht einfach nur deshalb, weil ich den Teil der Geschichte überspringen will, der sich auf das Treppenhaus bezieht. Auf das Bezwingen dieses Gebirges aus Fliesen und Holzgeländer, welches irgendein Witzbold in diese Haus gebaut hat. So kam es mir zumindest vor.
      Ich weiß nicht wie oft ich stolperte und wie viele Nachbarn ich geweckt hatte, bis ich schließlich an meiner Tür war. Wieder erscheint es mir heute wie ein Wunder, dass ich dieses Schloss im dritten Stock des Altbaus öffnen konnte. Der Altbau, in den ich erst vor kurzem eingezogen war. Die erste eigene Wohnung. Etwas ganz besonderes. Ich stolperte durch den kahlen Flur, dessen Kalte Wände nur halb Tapeziert waren. Ich machte nur wenige Bahnen am Tag, bis ich die Lust daran verlor, oder zur Arbeit musste. Die Tür zum Badezimmer war offen und ich fiel mehr in den Raum, als dass ich ihn wirklich betrat. Ich schälte mich aus meinem Mantel und kroch zur Toilette. Dort übergab ich mich das zweite Mal. Diesmal wenigstens wie jemand halbwegs zivilisierter.
      Das kalte Porzellan hatte eine beruhigende, fast hypnotische Wirkung, mal ganz abgesehen von den kleinen Brocken, die unter mir im Wasser schwammen. Ich hab sie noch genau vor Augen, denn mein Kopf hing nicht weit von ihnen entfernt. Als sich mein Magen erneut umdrehte und ich das dritte mal diese Nacht seinem Inhalt freie Bahn ließ, kam nur noch Galle aus mir heraus. Ich fühlte mich beruhigend leer und sank neben dem Klo zusammen. Mein letzter Gedanke war den grellen Farben und den stechenden Gerüchen gewidmet. Alles war so hell. Wann hatte ich das Licht an gemacht? Hatte ich den Schalter überhaupt berührt? Egal. Der Kopf sackte mir auf die Brust und so verweilte ich dort. Zumindest glaube ich das. Ich wusste in diesem Moment noch nicht, dass die nächsten zwanzig Stunden meines Lebens später einmal nur reine Spekulation sein würden.


      Fortsetzung folgt...
      mfg
      Grave
      Denn die Fäulnis gebiert gräueliches Leben und die trägen Aasfresser des Erdreichs wachsen tückisch, es zu quälen und wuchern grässlich, es zu schinden.

      Gewaltige Löcher werden insgeheim gegraben, wo die Poren der Erde genügen sollten,

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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Graverunner ()

    • @ Graverunner

      Ich hoffe, dass bei dir soweit Alles in Ordnung ist.

      Ich mag deinen Schreibstil.
      Der erste Teil gefiel mir zwar ein wenig mehr aber nichtsdestotrotz ist auch dieser Text recht gut wie ich finde. Ich bin gespannt darauf welche Richtung es noch einschlagen wird. Du nutzt den Text als eine Möglichkeit dir das von der Seele zu reden was dich selbst mitnimmt, kann das sein? Zumindest wirkt das Geschriebene sehr persönlich. Ich mag wie du schreibst. Es besitzt soviel Seele.
      Mea Culpa: "Ich glaube, du bist von uns Beiden der mit den vielen Ideen..."
      Lord Syn: " Und du der, der sie nicht umsetzt!"
    • Mir geht es gut, danke der Nachfrage ;)

      Vieles von dem, was mich ankotzt, amüsiert oder beschäftigt geht in die Persöhnlichkeit des Hauptcharakters mit ein, allerdings stark dramatisiert. Ich denke wenn man etwas schreibt, sollten alle Figuren auch Züge des Autors haben. Egal wie entartet diese später sein mögen.

      Ja, der zweite Teil war auch nicht mein Liebling, aber irgendwie musste er sein. Teil 3 hab ich noch nicht ganz fertig, der wird aber auch lang. Ich komm hier mal mit der ersten Hälfte.

      3


      Ich kam in der kleinen Küche meiner Wohnung wieder zu mir. Auf dem Bauch liegend war das erste was ich wahr nahm der kalte Fliesenboden. Als ich mühsam meine Augen öffnete, überkam mich ein Gefühl von schwerer Übelkeit. Mit nichts anderem hatte ich gerechnet. Das Licht im Raum erschien mir zu erst sehr unwirklich. Ein hektisches flackern dass den Raum in ein Brutales Inferno verwandelte. Mit der Zeit wurde mein Kopf klarer und der flackernde Lichtschein, der auch vom Mündungsfeuer einer MG hätte stammen können, verlangsamte sich. Schließlich war das Licht in der Küche wieder gleichmäßig und halbwegs erträglich. Mit schwerem Kopf und zitternden Händen zog ich mich an der Arbeitsplatte der kleinen Einbauküche empor.
      Ich fand schließlich festen Stand und sah mich um. Es war ein Chaos sondergleichen, in dem ich hier stand. Ich meine, ich war nie der ordentlichste gewesen. Volle Müllbeutel, Leere Konservenbüchsen und dreckiges Geschirr waren schon immer Begleiterscheinungen meines Lebensstils. Seitdem ich hier alleine wohnte, waren diese Dinge sogar zu einer Art Dekor geworden. Wenn ich schon keine Blumen auf meinen Fensterbänken hatte, dann wenigstens Schimmelpilze in meinem Müll. Die musste man auch nicht gießen.
      Aber was ich nun hier erblickte, war ein Schlag ins Gesicht jeder halbwegs motivierten Putzfrau. Es fing mit dem bräunlich roten Zeug an meinen Fingern an. Beim hochziehen an der Arbeitsplatte hatte ich in diese Schmiere gefasst. Die zähe Flüssigkeit war über die ganze Platte und die Spüle verspritzt. Epizentrum dieser Katastrophe war eine an der Wand zerschellte Flasche. Ich schob einige Scherben zusammen, die noch durch das Etikett verbunden waren. „Heinz Barbecue Sauce“. Ich schleckte zaghaft etwas davon von meinen Fingern, und verspürte plötzlich ein starkes verlangen nach Rippchen. Allerdings schien ich satt zu sein. Das sagte mir nicht mein Magen sondern der Anblick der Küche. Der Kühlschrank war geöffnet. Der Gefrierschrank darunter auch. Der Inhalt war über den ganzen Boden verstreut. Direkt vor dem Kühlschrank war eine weitere Flasche zersprungen. Ich musste hier nicht das Etikett sehen um zu wissen, dass es sich um Thai Sauce handelte, welche die Fliesen zierte. Die anderen Flaschen lagen geöffnet über die Fächer verteilt. Ein Mitbewohner der WG in der ich vorher gelebt hatte, hatte mich einmal scherzhaft den Herrn der Saucen genannt. Das kam daher, dass ich immer gern die Wahl hatte. Salsa, Schaschlik, Steak… so viel Luxus musste sein. Den Rest meiner Verpflegung fand ich ebenfalls auf dem Fliesenboden wieder. Käse, Schinken, Salami. Ein ganzes Frühstücksbuffet verstreut auf den Fliesen meiner Wohnung. Ein Gemisch der verschiedensten Gerüche stürmte meine Nasenflügel. Ich folgte den Spuren der halb gegessenen Nahrungsmitteln, traf auf aufgerissene und zerdrückte Packungen von Aufstrich. Der Boden und die untere Hälfte der Westwand waren beschmiert mit Handabdrücken aus Frischkäse und Leberwurst. Ich sah erneut auf die Innenseiten meiner Hände und fragte mich, wie ich das Zeug zwischenzeitlich wieder ab bekommen hatte. Die Spüle war dreckig und beschmiert, aber trocken.
      Ich wand mich schließlich der Tür des Raumes zu und durchschritt sie mit leicht zitternden Füßen. Ich fühlte mich schon besser, aber etwas wacklig war ich immer noch auf den Beinen. Das Licht im Flur fing wieder etwas zu flackern an. Alles wurde in diese unwirkliche Atmosphäre gehüllt, wie man sie vielleicht aus Horrorfilmen kennt. Diese Momente, wenn der Protagonist unter kaputten Straßenlampen hindurch geht, etwas knurrt oder raschelt und er sich plötzlich alarmiert umsieht. Die Kamera fährt auf sein Gesicht, er dreht sich um und aus dem Schatten fällt ihn >bitte beliebiges Filmmonster wählen< an. Auch ich drehte mich in diesem Moment nun von der Kamera weg, sah im Schein der Beleuchtung zurück in die Küche. Doch da war nichts. Niemand. Kein Monster in meiner Wohnung außer vielleicht mir. Jetzt kam mir ein anderer Gedanke. Als die Regisseure von Horrorfilmen merkten, dass diese Szenen nicht mehr wirkten, weil der Zuschauer wusste, was gleich kommen wird, taten sie etwas schlaues. Sie ließen die Szene so weiter laufen, den Zuschauer glauben, dass da kein Ungeheuer, kein Zombie oder sonst was ist. Die Stimmung flacht ab, die bedrohliche Musik wird leiser, bis sie ganz verstummt. Langsam kehren die Geräusche der Umgebung, des Alltags wieder ins Bild zurück und unser Held dreht sich erleichtert um, will seinen Weg wieder aufnehmen.
      Und genau hier ist der neue Punkt an dem das Publikum erschrickt. Denn die Kreatur der Nacht greift von vorne an, nicht von hinten. Es hat die ganze Zeit neben der Kamera Gelauert. Mann. Das muss in den ersten Filmen dieser Art der Schocker gewesen sein.
      Nun ich war gerade jetzt an diesem Wendepunkt. Die lange Seite des L-förmigen Flures lag hinter mir, wo sie hinten bei der Eingangstür endete. Von dort, dachte ich mir, würde jetzt gerade die Kamera filmen. Aber nicht mit mir. Unlängst hatte eine verschmierte Spur aus Essensresten, Müll und etwas, über dass ich gar nicht nachdenken wollte, meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die Spur führte Rechts von mir die kurze Seite des Flures entlang und verschwand einige Meter weiter hinten in der Tür zum Bad, auf der linken Seite.
      Nicht mit mir, dachte ich. Was auch immer vielleicht hinter mir lauern mochte, eine klassische Horrorfilm Szene sollte nicht zu einem Knackpunkt in meiner Biographie werden. Also tat ich, was den Intellekt des Durchschnittscineasten vielleicht verwirrt Hätte. Ich streckte meine Hand aus, und fand schließlich die Beiden Schalter für das Licht. Ich betätigte sie und in Küche und Flur wurde es dunkel. Beinahe Finster. Durch das Fenster der Küche fiel etwas Mondlicht hinein. In diesem Moment realisierte ich, dass es tatsächlich schon wieder Nacht war. Erst jetzt dachte ich darüber nach, wie viel Zeit mir in meiner Erinnerung fehlte. Fast ein ganzer Tag.
      Mein erster Gedanke war lustiger Weise einer von diesen Reflexen, auf die einen das Leben konditioniert. Ich habe den ganzen Tag auf der Arbeit gefehlt und nicht angerufen. Schlimmer noch. Ich hatte mir keinen Krankenschein besorgt. Seit zwei Jahren hielt man mich mit befristeten Verträgen hin. Nie hatte ich gefehlt, mal abgesehen von ein paar Tagen Krankenschein wegen eines gequetschten Fingers. Es war Interessant zu sehen, dass dieser Eingriff in die geregelten Vorgänge des Alltags es schaffte mich von den irrealen Geschehnissen, oder deren Zeugen, im Hier und Jetzt ablenkte.
      Der Schmerz dieses Schlages mit dem Baseballschläger der Realität hielt allerdings nur kurz an. Denn jetzt, in der Schwärze meines Flures sprang mich etwas von der Seite an, was mich schlagartig wieder zurück riss zu dem, was unmittelbar zählte. Nein, nicht ein Monster aus einem Horrorfilm, sondern etwas, was mich begleitete, seit dem ich im Dreck meiner Küche aufgewacht war. Das unverkennbare Markenzeichen dieses Abends. Der Schein von grellem, flackerndem Licht traf mein Gesicht. Diesmal kam es aus dem Badezimmer.
      Ich schob meinen Arbeitgeber und den Krankenschein auf meiner Liste von Sachen über die man sich sorgen sollte ganz nach unten und ging auf das Licht zu. Als ich um die Ecke in das Badezimmer blickte, wurde das Licht schneller. Die Impulse verschmolzen soweit, dass man fast von einem Konstanten Leuchten sprechen könnte.
      In diesem Moment wurde mir etwas klar. Ich wusste nun, wie ich einen Horrorfilm in Szene setzen würde. Das, was einem wirklich Angst einjagte, war nicht der kurze Schreck. Nicht das Biest, was aus dem Gebüsch sprang, wie Statisten in einer Geisterbahn. Es waren die Bilder, die klar vor einem lagen. Die Stummen Zeugen skurriler Ereignisse und die Rückschlüsse, welche der gesunde Verstand verzweifelt versuchte aus ihnen zu ziehen.

      fortsetzung folgt...
      mfg
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      Denn die Fäulnis gebiert gräueliches Leben und die trägen Aasfresser des Erdreichs wachsen tückisch, es zu quälen und wuchern grässlich, es zu schinden.

      Gewaltige Löcher werden insgeheim gegraben, wo die Poren der Erde genügen sollten,

      und Dinge haben zu gehen gelernt, denen zu kriechen gebührt!

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    • Ich weiß nicht, was ihr am zweiten Teil auszusetzen habt... Ich finde alles, was ich bisher gelesen habe, ziemlich gut. Im zweiten Teil spielt sich halt in den Gedanken des Protagonisten mehr ab als in der Handlung selbst.

      Ich bin gespannt auf die Fortsetzungen.

      Hast du vor, irgendwann ein Buch zu veröffentlichen? Das Potential ist vorhanden, vorausgesetzt du hast eine buchfüllende Story parat.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sauron ()

    • @ Sauron

      Ich habe im Grunde Nichts an dem zweiten Teil auszusetzen. Was ich meinte war, dass mich der erste Teil etwas mehr angesprochen hat.

      @ Graverunner

      Du schreibst nachvollziehbar. Ich glaube das ist das Wort, dass ich suchte. Das Gruseln entsteht meiner Meinung nach vor Allem durch das Bekannte. Gerade der L-förmige Flur rief Etwas in mir wach was ich kenne. Mich beschäftigt seit einiger Zeit die Frage nach dem Grauen und würde dazu gerne einen Thread eröffnen. Ekel hatte ich bereits.

      Besonders gut gefiel mir die Stellen über die Horrorfilmdramatik. Ja, genauso ist es habe ich gedacht. Wir wissen in den Filmen doch schon wo das Monster lauert. Es greift in diesem kurzen aber dennoch langgezogenen Moment der Stille an.
      Es erinnerte mich an die Stelle aus " das Mädchen aus dem Wasser" in der der Filmkritiker kurz vor seinem endgültigen Verschwinden sich selbst als unsympathische Nebenfigur, die als Erstes stirbt, identifiziert.
      Wenn ich mich grusele, fangen meine Augen zu tränen an. Das war bei dir auch der Fall. Das ist ungefähr so wie wenn man etwas Scharfes isst und die Nase zu laufen beginnt.
      Ich bin gespannt auf den nächsten Teil. Ich lese es jedesmal in einem Ruck mit nur wenigen Pausen durch.
      Mea Culpa: "Ich glaube, du bist von uns Beiden der mit den vielen Ideen..."
      Lord Syn: " Und du der, der sie nicht umsetzt!"