Soziale Utopien

    • Original von MoD3000
      Original von quigor
      Kannst Du mir einmal erklären, was Dir an der Vorstellung, daß eine große Zahl nicht so starker Menschen auch jemanden, der sehr stark ist, besiegen kann, eigentlich so taugt?

      Aber natuerlich. Sogar in deinen eigenen Worten:
      es gibt durchaus unheilige Allianzen von "second-bests", die den eigentlichen Platzhirsch erlegen können.

      Hey, ich habe meine Frage ernst gemeint: Was geilt Dich an der Vorstellung auf?
      Abgesehen davon, daß es natürlich persönlich erfreulich ist, mit geeigneter Vorbereitung eines solchen Coups auch einen Kontrahenten, der eigentlich besser ist als man selbst, erledigen zu können, kann ich nämlich partout nichts Nettes darin sehen.
      Nachdem ich einmal davon ausgehe, daß Du Dir solche widerwärtigen Anwandlungen in Richtung Intrige und Komplott nicht erlaubst, interessiert es mich wirklich, was Dir daran schön erscheinen könnte!

      Ich finde es gut, dass Ideen sich beweisen muessen.. es muss etwas bringen, sonst teste es lieber noch mal im Sandkasten (mehr Sandkaesten, groessere Sandkaesten!!)

      Und wie soll sich die geschätzte Idee beweisen können, wenn sie die Gelegenheit dazu nicht bekommt? Ich meine, wie stellst Du Dir konkret die Sandkästen für die Nationalökonomie vor?

      Informatiker propagieren, dass Schlipse deswegen solche graesslichen (Fehl-)Entscheidungen treffen, weil ihnen ihr Accessoire die Blutzufuhr zum Hirn unterbindet.

      *lol*, klingt cool, keine Frage. Und wenn ihr dann eure Projekte Hand in Hand mit der Wirtschaft macht und zunächst zumindest bei den Präsentationen, in weiterer Folge aber immer öfter mit dem ungeliebten Schlips erscheint, tut ihr das wahrscheinlich, damit ihr eure Hirnaktivität so weit reduziert, daß eine Verständigung auf der ach so niedrigen Basis des guten Einkommens möglich wird, häh? :P
      Homo est Deus
      utrolibet.de

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    • Original von quigor
      [Herkules koennte von 13 Maennern verpruegelt werden]
      Hey, ich habe meine Frage ernst gemeint: Was geilt Dich an der Vorstellung auf?

      In short: nichts. Ich benutzte das nur zur Illustration und Unterstuetzung deiner Aussage. Ich finde absolut nichts daran, Herkules die Fresse zu polieren und wuerde das nicht mit meiner Ethik vereinbaren koennen. Allerdings bin ich der Ansicht, dass Herkules sich ein paar weitere Herkulesse gesucht hat, und damit die Geschichte lediglich ein lustiges Beispiel ist.

      Und wie soll sich die geschätzte Idee beweisen können, wenn sie die Gelegenheit dazu nicht bekommt? Ich meine, wie stellst Du Dir konkret die Sandkästen für die Nationalökonomie vor?

      Nimm Staaten die eh nichts mehr zu verlieren haben ;)
      Ansonsten bin ich gerade deshalb Verfechter dezentraler Netze. Kann man viel besser testen und hat gewisse Selbstheilungseffekte.

      Informatiker propagieren, dass Schlipse deswegen solche graesslichen (Fehl-)Entscheidungen treffen, weil ihnen ihr Accessoire die Blutzufuhr zum Hirn unterbindet.

      *lol*, klingt cool, keine Frage. Und wenn ihr dann eure Projekte Hand in Hand mit der Wirtschaft macht und zunächst zumindest bei den Präsentationen, in weiterer Folge aber immer öfter mit dem ungeliebten Schlips erscheint

      Das wir genau das nicht tun ist unser Markenzeichen. Dafuer gibt es Sales-Droiden, aka Vertriebler.

      tut ihr das wahrscheinlich, damit ihr eure Hirnaktivität so weit reduziert, daß eine Verständigung auf der ach so niedrigen Basis des guten Einkommens möglich wird, häh? :P

      Ich hoffe: nein. Alle meine Bekannten tragen zu ihrer Arbeit und sonstigen Erledigungen keinen Schlips und sind materiell nicht unbedingt schlecht gestellt.
    • Original von MoD3000
      In short: nichts. Ich benutzte das nur zur Illustration und Unterstuetzung deiner Aussage.

      Sorry, da habe ich Dich mißverstanden. Das beruhigt mich zutiefst. Ich glaube nämlich wirklich, daß man der Gesellschaft einen schlechten Dienst erweist, wenn man ausgerechnet die Fähigen "abschießt" - egal aus welchen Motiven.

      Nimm Staaten die eh nichts mehr zu verlieren haben ;)

      Mir bleibt die Spucke weg.
      Du willst doch damit nicht etwas Ähnliches sagen wie "Nimm Dein neues Medikament und teste es erst einmal an den kleinen Negerkindern im Kongo aus"? :(

      Ansonsten bin ich gerade deshalb Verfechter dezentraler Netze. Kann man viel besser testen und hat gewisse Selbstheilungseffekte.

      Prinzipiell richtig. Ich habe nur zu wenig Einblick, um beurteilen zu können, inwieweit ein Konzept wie beispielsweise das von Smith in einem solchen Rahmen erprobt werden kann.

      Das wir genau das nicht tun ist unser Markenzeichen. Dafuer gibt es Sales-Droiden, aka Vertriebler.

      Hm. Der spezielle Herr, den ich vor meinem geistigen Auge hatte, ist Universitätsdozent. Ich bin mir nicht sicher, ob der Ausdruck "Vertriebler" wirklich passend für ihn ist.
      Homo est Deus
      utrolibet.de

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von quigor ()

    • Original von quigor
      Nimm Staaten die eh nichts mehr zu verlieren haben ;)

      Du willst doch damit nicht etwas Ähnliches sagen wie "Nimm Dein neues Medikament und teste es erst einmal an den kleinen Negerkindern im Kongo aus"? :(

      Wir sprachen von Oekonomie. Man sieht doch recht schnell ob sich etwas rentiert. Auch hier sollte man wie in klinischen Studien vorgehen. Ich sage doch nicht das jeder Sicko sich sofort an einem echten Objekt mit einer Wahnsinnsidee austoben darf. Ich sage, dass wir mehr ausprobieren muessen, und zwar von den ganz praktischen, leicht pruefbaren Ideen. Gerade in der "Dritten Welt" gibt es einen gerade zu herausragenden Druck/Drang zu praktischen Loesungen. Einige Entwicklungshelfer machen da einen phantastischen Job.

      [dezentrale Netze]
      Prinzipiell richtig. Ich habe nur zu wenig Einblick, um beurteilen zu können, inwieweit ein Konzept wie beispielsweise das von Smith in einem solchen Rahmen erprobt werden kann.

      Gar nicht. Dezentrale Netze haben keine "Nationaloekonomie". Da bringt man Spieltheorie und Kooperationsanreize.

      Das wir genau das nicht tun ist unser Markenzeichen. Dafuer gibt es Sales-Droiden, aka Vertriebler.

      Hm. Der spezielle Herr, den ich vor meinem geistigen Auge hatte, ist Universitätsdozent. Ich bin mir nicht sicher, ob der Ausdruck "Vertriebler" wirklich passend für ihn ist.

      Fuer Dozenten ist aber auch der Begriff Informatiker nicht passend. Ich wollte mit dem Begriff etwas mehr Praxis verbinden. Dozenten sind Beamte und damit automatisch fuer einen Schlips qualifiziert. Was nicht heisst, es gaebe nicht durchaus erfrischende Dozenten. Eine Veranlagung ist schliesslich noch keine Diagnose :P
    • Original von MoD3000
      Wir sprachen von Oekonomie. Man sieht doch recht schnell ob sich etwas rentiert. Auch hier sollte man wie in klinischen Studien vorgehen... Ich sage, dass wir mehr ausprobieren muessen, und zwar von den ganz praktischen, leicht pruefbaren Ideen. Gerade in der "Dritten Welt" gibt es einen geradezu herausragenden Druck/Drang zu praktischen Loesungen. Einige Entwicklungshelfer machen da einen phantastischen Job.

      Ich muß zugeben, ich bin noch immer leicht schockiert. Aber ohne Zweifel, Du hast da ein Argument, vor allem, wenn man es unter dem Aspekt betrachtet, daß es meines Wissens ja tatsächlich bereits Projekte abseits der üblichen Pfade geben soll.

      Dozenten sind Beamte und damit automatisch fuer einen Schlips qualifiziert. Was nicht heisst, es gaebe nicht durchaus erfrischende Dozenten. Eine Veranlagung ist schliesslich noch keine Diagnose :P

      Die studentische Jugend von heute.. kein Respekt mehr vor den würdevollen Talaren! Weiter so! :D



      @all!

      Nachdem wir mit unserer Diskussion doch schon ein bißchen von RexPaimons ursprünglichem posting weggekommen sind, möchte ich einen Teil davon hier noch einmal zitieren:

      Original von RexPaimon
      Diejenigen, welche meine Beiträge ein wenig mitlesen, werden verblüfft sein, dieses zu lesen.

      In der Tat, Rex, ich war verblüfft.
      Und zwar weniger, weil Du hier bekannt hast, daß es tatsächlich Menschen gibt, die bei Dir nicht postwendend zu einer Magenverstimmung führen, sondern vor allem, als ich gelesen habe, um welche Art Menschen es sich dabei handelt:

      Ich meine damit den Menschen, welcher von seinem "sozialem Umfeld" und den "Regeln der Gesellschaft" einigermaßen unberührt geblieben ist, sich seine tiefste innere Persönlichkeit bewahrt hat und diese nach außen kehrt und versucht, sich mit einigem Egoismus und tiefster Selbstliebe durchzusetzen.

      Und dann kam sogar noch die Erwähnung von Chefetagen und Golfplatz.. oops!
      Worauf es Murkser spontan nach Abknallen gelüstet hat.. die Begeisterung für diesen Menschentyp ist also keine allgemeine, um es einmal vorsichtig zu formulieren.

      Ich persönlich teile Deine "Zuneigung" zu diesem Menschenschlag. Lord Syn mag ihn wohl auch.
      Wie geht es den anderen hellboardern damit? :D
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • Ok, gebe ich auch mal meinen Senf zum Ausgangsstatement dazu.

      Ich meine damit den Menschen, welcher von seinem "sozialem Umfeld" und den "Regeln der Gesellschaft" einigermaßen unberührt geblieben ist, sich seine tiefste innere Persönlichkeit bewahrt hat und diese nach außen kehrt und versucht, sich mit einigem Egoismus und tiefster Selbstliebe durchzusetzen.

      Was ist eine "tiefste Persoenlichkeit"? Willst du mir allen ernstes sagen, ich haette "einigen Egoismus" und "tiefste Selbstliebe" verloren?
      Du schreibst "vom sozialen Umfeld ... unberuehrt". Das halte ich fuer ein Geruecht. Ich kenne nicht mal vom Hoerensagen solche Leute. Kannst du Beispiele nennen?

      Und dann kam sogar noch die Erwähnung von Chefetagen und Golfplatz.. oops!
      Worauf es Murkser spontan nach Abknallen gelüstet hat.. die Begeisterung für diesen Menschentyp ist also keine allgemeine, um es einmal vorsichtig zu formulieren.

      Warum eigentlich? "Erfolgreiche" Menschen sollte man gerade als Buddhist nicht anders behandeln als andere Menschen: mit Mitleid. Diese zerfressenen, von ihrem sinnentleerten "Stundenplan" aufgefressenen Malocher will man nicht ernsthaft bewundern?

      Ich persönlich teile Deine "Zuneigung" zu diesem Menschenschlag. Lord Syn mag ihn wohl auch.
      Wie geht es den anderen hellboardern damit? :D

      Gar nicht. Ich bezweifle die Existenz und will sehen :)
    • Original von MoD3000
      Was ist eine "tiefste Persoenlichkeit"? Willst du mir allen ernstes sagen, ich haette "einigen Egoismus" und "tiefste Selbstliebe" verloren?

      Sorry, MoD, ich weiß, daß sich dieser Teil Deines postings an Rex selbst wendet - aber ich muß Dir jetzt einfach versichern, daß es Dir meiner Meinung nach weder an "einigem Egoismus" noch an "tiefster Selbstliebe" mangelt.. :P

      "Erfolgreiche" Menschen sollte man gerade als Buddhist nicht anders behandeln als andere Menschen: mit Mitleid. Diese zerfressenen, von ihrem sinnentleerten "Stundenplan" aufgefressenen Malocher will man nicht ernsthaft bewundern?

      Das ist exakt der Punkt, den Rex gemeint hat: Eben keine überarbeiteten, von ihrem Terminkalender versklavten Malocher, sondern Typen, denen das, was sie tun, dermaßen Spaß macht, daß sie eben nicht darunter leiden, einen derartig hohen Teil ihrer Zeit und Energie darauf zu verwenden. Der Lustfaktor ist dann das entscheidende Moment!
      Okay, es sind eine Art Junkies, die von der Gesellschaft dafür "belohnt" werden, daß sie sich regelmäßig ihren "Schuß" verpassen - aber damit leben sie verdammt glücklich.

      Kennst Du das wirklich nicht? Daß Dir etwas soviel Spaß macht, daß es Dir völlig gleichgültig ist, wieviel Zeit und Mühe Du dafür aufwenden mußt, weil Du Dir zu diesem Zeitpunkt einfach nichts besseres vorstellen kannst, als genau das zu tun? Ich gebe zu, daß sich dieses Konzept wahrscheinlich mit Deiner Vorstellung vom Primat der harmonischen Mitte beißt, aber wenn man nur einen kleinen Hang zu einer etwas exzessiveren Lebensart hat, dann ist sowas einfach nur saugeil.
      Solange Du nicht "satt" bist, ist dabei alles in Butter (für viele lebenslänglich). Erst wenn der Fall eintritt, daß Du Dich so vollgefressen hast, daß Dich die Geschichte nicht mehr wirklich interessiert, kriegst Du ein Akzeptanzproblem mit Deinen Lebensumständen - und wenn Du "verrückt" und erfolgsgewohnt genug bist, um dann konsequent zu sein, dann wirst Du einfach auf die gesellschaftlichen Konventionen und die Erwartungshaltung Deines sozialen Umfelds pfeifen und Dir ein anderes Betätigungsfeld suchen, das Dir wieder Deinen Spaß verspricht. Alle unsere Spiele - for conquest is never done.

      Gar nicht. Ich bezweifle die Existenz und will sehen :)

      Mann, was soll ich dazu sagen? Alle, die ich persönlich kenne (und das sind etliche!), kennst Du nicht wirklich. Also, was tun wir da?
      Homo est Deus
      utrolibet.de