Ist es sinnvoll, sich zu ändern?

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    • @Murkser!

      Wie kann man nur so hoffnungslos unromantisch sein!

      Dieser schöne Text inspiriert Dich zu nichts anderem als dem Gedanken an diese unglückselige Flasche? Kann doch nicht Dein Ernst sein!
      Laß Dir das bitte mal auf der Zunge zergehen: "Durst nach Sinneslust, Durst nach Werden, Durst nach Wohlsein" - und, Dir wächst dabei kein einziges Federchen von Ikarus´Flügeln?

      Du würdest im konkreten Fall nicht auch lieber ausprobieren, was man mit diesem Cash bewegen kann, als Dir die Zinsen gutschreiben zu lassen?
      Gut, der Kerl war ein Idiot, alles zu verlieren, aber 90% davon zu riskieren, wieso nicht, im schlimmsten Fall: wie gewonnen, so zerronnen.
      Obwohl, wenn ich´s mir so konkret überlege - 11 Mio € - da kann man wahrscheinlich auch ohne Baugeschäft eine Menge Spaß haben. Trotzdem kann ich ihn prinzipiell verstehen.

      Nichtsdestotrotz sind Baugeschäft und Hartz 4 ästhetisch unbefriedigende Antworten auf die Worte Buddhas!
      Ich bin geneigt, gezielte Bosheit Deinerseits zu suspizieren... :(
      Und okay, vielleicht lässt er sich nicht ganz stillen - aber man kann´s doch wenigstens mal engagiert probieren, eh?


      @Mod3000,

      klar, Stiftungen sind der klassische Trick, um seine Kröten von der Steuer zu befreien, insofern ein guter Tipp, nur unerwartet kapitalistisch aus Deinem Munde..
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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von quigor ()

    • Haha, du solltest wirklich mal Siddharta lesen. Ich finde dort gut illustriert, wie Gautama alle lokalen Haendler ausgestochen hatte, weil er sich aus Geld nichts gemacht hat. Ist dabei zu einem der reichsten Typen geworden, bis er genauso angefangen hat, das Geld lieber zu verprassen.
      Aber: ich wollte mit der Stiftung wirklich helfen. Aber wenn ich so drueber nachdenke: keine buddhistische Idee. Das Geld in mehrere lokale Projekte (Wasserpumpen, Wiederaufforstung,etc.) zu investieren ist nachhaltiger.
    • Knurz, also gut, ich lese es, ich hab´es ja schließlich.

      Ich hab´es nur nie angerührt. Ich habe den Steppenwolf gelesen, Demian und Narziß und Goldmund. Okay.
      Aber zu Siddharta hat Henry Miller geschrieben: "Siddharta ist für mich eine wirksamere Medizin als das Neue Testament". Daraufhin habe ich das Buch im Bücherschrank unter "H" eingeordnet.

      Aber gut, ich habe es gerade herausgesucht, es wird ja nicht beißen. Sicher total subversive Lektüre.

      Ich habe z.B. gerade eine Seite aufgeschlagen, na, great: "Tot war der Singvogel, von dem er geträumt. Tot war der Vogel in seinem Herzen. Tief war er in Sansara verstrickt, Ekel und Tod hatte er von allen Seiten in sich eingesogen, wie ein Schwamm Wasser einsaugt, bis er voll ist. Voll war er von Überdruß, voll von Elend, voll von Tod, nichts mehr gab es in der Welt, das ihn locken, das ihn freuen, das ihn trösten konnte."

      Gell, Du magst mich.. *böseIronie*



      EDIT: Und obwohl sich ja konkret wirklich nichts gegen Wasserpumpen sagen lässt - ich bin jetzt beleidigt und beharre verstockt auf dem Primat des Schönen: Tempel! Investiere lieber in Tempel - sie lassen uns wenigstens träumen.
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    • Ich hab´es gelesen. Mit vielen Pausen.

      Gräßliche Geschichte. Armer Typ! Was für eine Vergeudung. Aber das sieht ein Buddhist sicher anders.
      Durchaus Hoffnung besteht in meinen Augen für den Sohn, der positivste Aspekt an der Erzählung. Der ist schlau und offenbar nicht masochistisch veranlagt.

      Ich denke, wenn man ein Problem damit hat, sein eigenes Selbst zu akzeptieren und sich nicht lieben will/kann, ist der Ausweg, nicht nur das eigene, sondern prinzipiell jede Form von "Selbst" abzulehnen, zwar gangbar, aber nur second-best.

      Satanismus bietet eine bessere Lösung - er gestattet Dir nicht nur, er fordert sogar, daß Du Dich liebst - und diese Liebe "heilt".

      Das mag sehr primitiv klingen, aber ich glaube, daß etwas daran wahr ist.
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    • ich lobe mir Nihillisten, die haben so eine einfache Weltanschauung :/
      ja, o je. ihr suhlt euch in halluzinierter genialität und flennt trotzdem unentwegt rum, weil man euch nicht zufächert und wie die herren behandelt, für die ihr euch haltet. nehmt doch euren distinktionsgewinn und dämmert sanft der umnachtung entgegen. macht es wie nietzsche!
      (spunkkkyyy - 20.1.2006 // Über das hb)
    • Original von MoD3000
      Ich glaube, dass die Vorraussetzung andere zu lieben, die Selbstliebe ist.


      Oja, davon bin ich auch überzeugt. Und damit auch von den rundum positiven Auswirkungen des Satanismus.

      Aber wieso ignorierst Du so nobel meine kleine Unterstellung, daß Menschen aus unserem Kulturkreis, die sich vom Buddhismus angezogen fühlen, diese Voraussetzung gar nicht erfüllen, weil seine Attraktivität vielleicht gerade darin bestehen könnte, mit seiner Hilfe das ungeliebte Selbst endlich in den Hintergrund stellen, schlußendlich "loswerden" zu können? Hältst Du das für möglich?

      Als ich die Schlußszene des Buchs gelesen habe, ist mir nämlich M. wieder eingefallen, den ich in einer Therapiegruppe kennengelernt habe, und der sich selbst von Grund auf widerlich und nicht liebenswert fand. Er hat sich dann dem Buddhismus zugewendet und dieses seltsame Halblächeln entwickelt - und sein autoaggressives Verhalten war plötzlich kein Problem mehr, eher eine Art "schlechter Gewohnheit", mit gelegentlichen "Rückfällen" (über die er immer besonders weise gelächelt hat), denn dieses lästige Selbst sollte sich ja sowieso zugunsten der größeren Weltsicht in Luft auflösen...
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    • Mh, das hatte ich gar nicht so gelesen.
      Aber es ist schon erstaunlich, wie interpretationszugaenglich so etwas ist. Ich finde den Hype hier auch reichlich uebertrieben. Es fehlt halt der Kontakt zum Ursprung der Religion. Jeder macht was er fuer richtig haelt. Das ist nichts schlechtes und wirkt vllt. deshalb so anziehend. Pluralitaet! Weisheit! Gottlos! Und das alles im praktischen Familienbundle! :P

      Ich denke aber nicht, dass die von dir beschriebenen Menschen ihr Ego eigentlich loswerden wollen. Sie wollen es geliebt sehen. Sie wollen Beachtung fuer ihr Ego. Der Buddhismus stellt dich als Ego ja auch heraus, fordert _deine_ Erkenntnis. Endlich erlebt sich der Patient mal als aktiv (und gleichzeitig in einer Gemeinschaft). Dass das sekundaer ist, wollen die meisten nicht wahrhaben.
    • Original von MoD3000
      Der Buddhismus stellt dich als Ego ja auch heraus, fordert _deine_ Erkenntnis.

      Ein interessanter Aspekt, den ich gar nicht beachtet habe. Danke für dieses schöne weitere Argument gegen Verfechter der reinen Selbstlosigkeit, Buddhismus gilt immerhin als "ethischer Goldstandard" des weißen Pfades - und das zu Recht, ist am Arsch immer noch besser als Islam oder Christentum im Gesicht. Schon beeindruckend.

      Ich finde den Hype hier auch reichlich uebertrieben. Es fehlt halt der Kontakt zum Ursprung der Religion.

      Schön, das von Dir zu hören. "Familienbundle", *lol*!
      Als ich das gelesen habe, ist mir eingefallen, daß ich Dich noch etwas fragen wollte: Ich habe im Netz gefunden, daß in vielen Formen des Buddhismus eigentlich sehr wohl Götter verehrt werden und wir im Westen nur glauben, diese Religion wäre atheistisch, weil in ihren Texten davon keine Rede ist. Der Autor der webside beruft sich dabei auf ein Buch von einem gewissen Moojan Momen: "The phenomenon of Religion", 1999 erschienen.
      Weißt Du, ob das stimmt?
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