Einleitung
Die Frage, warum ich mich überhaupt mit einem Gott beschäftige, wo es doch wahrscheinlich gar keinen gibt, ist durchaus interessant. Wie kann die Idee von etwas, das es nicht gibt, die Menschheit dermassen faszinieren? Das dümmste, was man tun könnte, wäre zu behaupten, die Existenz der Idee »Gott« in der Welt beweise seine Existenz. Genausowenig wie die Existenz der Idee »Pegasus«, »Krokofant« oder »Einhorn« deren Existenz beweisen, beweist die Idee »Gott« Gottes Existenz. Einige Leute glauben daran von Ausserirdischen entführt worden zu sein, andere bilden sich ein, sie werden durch Marsmenschen »gerettet« (wovor auch immer), dann gibt es noch diejenigen, die an an den Nikolaus oder gute und böse Dämonen glauben. Sie unterscheiden sich mitnichten von denen, die an einen Gott glauben. Das Vorhandensein eines Glaubens beweist absolut gar nichts. Vielmehr sollten wir uns ernsthaft überlegen, wie der Mensch auf die Idee »Gott« kommen konnte.
Was ist Gott?
Alles deutet darauf hin, dass Gott nichts anderes ist, als eine Fantasiegestalt, die dazu herhalten muss, (noch) nicht oder schwer erklärbare Fänomene zu erklären. Von der Entstehung der ganzen Welt, bis zur Erkenntnisfähigkeit des Verstandes versuchen Christen immer wieder zu zeigen, dass es ohne Gott eben doch nicht gehe. Ich befürchte, dass es unmöglich sein wird, diese Leute in ihre Schranken zu weisen, bevor die Wissenschaft nicht auch das letzte Geheimnis erklärt hat. Egal wieviel die Wissenschaft bereits herausgefunden hat, und egal wie oft sie die Theologen bereits Lügen gestraft hat, gibt es doch immer wieder unbelehrbare, die zu »beweisen« versuchen, dass die Wissenschaft gewisse Dinge nicht herausfinden kann. Gegen soviel Ignoranz habe ich wirklich einen schweren Stand. Dabei hat sich in der Vergangenheit bei Streitigkeiten zwischen der Wissenschaft und der Theologie noch immer die Wissenschaft durchgesetzt, sofern Ihre Erkenntnis richtig war.
Gott entspringt aber auch dem menschlichen Wunsch nach Macht und Schutz. Je stärker, gefährlicher und grausamer ein Gott ist, desto mächtiger fühlen sich seine Anhänger. Der christlich-biblische übertrifft in Macht und Grausamkeit alles bisher dagewesene und stellt daher eine beinahe vollkommene Inkarnation dieser menschlichen Triebe dar.
Gott ist ein Produkt menschlicher Wünsche und Erklärungsversuche. Eine Theorie, wie jede andere auch. Eine Hypothese, die verifiziert oder falsifiziert werden muss. Ich versuche in diesem Buch anhand zahlreicher Beispiele diese Theorie zu widerlegen.
Sehnsucht der Menschen
Gott ist ein Wunderwesen, das allen möglichen menschlichen Wünschen entsprechen und gleichzeitig eine Erklärung für unsere Existenz bieten muss. Die Schwierigkeit dieser Anforderung erklärt, warum es so viele Götter gibt und warum selbst unter den Christen kaum je zwei dasselbe Gottesbild haben. Gott ist gut und mächtig, trotzdem muss das Böse und Unperfekte auf der Welt erklärt werden. Daher ergeben sich Verrenkungen wie »Gott ist zwar unendlich gut, aber leider eben doch nicht so mächtig« oder »Gott will uns halt prüfen (als ob wir irgend ein Maschinenteilchen wären, das einer Qualitätskontrolle bedarf!), daher müssen wir leiden«.
Ich denke eher, Gott ist ebenso ein aus der Evolution entstandenes Wunschbild, wie der Wunsch nach ewigem Leben und der Überwindung des Todes. In den autokratischen Gesellschaftsformen festigt der Glaube an eine höhere Macht die Treue der Untergebenen zu ihren Stammesfürsten.
Der Mensch hat als vorläufiges Endergebnis der Evolution seine tierische Abstammung bis heute nicht überwunden. Wer das nicht glaubt, solle mal die Kriegsführung genauer untersuchen. Da geht es um nichts anderes als um die Verteidigung von Revieransprüchen und um die möglichst reine Verbreitung der eigenen Gene. Da der Mensch als einziges Tier seine Zukunft planen kann, sowie seine Geschichte über Generationen hinweg kennt, sind seine Methoden gründlicher und tödlicher als bei den eher spielerischen Revierkämpfen im Tierreich. Man will seinen Gegner in alle Zukunft besiegen und sich für früher begangenes Unrecht rächen. Diese Kombination aus tierischem Instinkt und menschlicher Intelligenz scheint mir die Triebfeder des menschlichen Glaubens zu sein. Der Mensch sehnt sich nach Geborgenheit, denn er fühlt sich immer noch unwohl in der Welt, die er erst langsam zu begreifen beginnt. Er sehnt sich nach sicheren Werten, nach Felsen im Sturm immer neuer Ideen und Erkenntnisse. Der Verstand, die eigentliche Ursache des Überlebens unserer Rasse, öffnet immer weitere Tore der Einsicht, ohne dass ein Ende absehbar wäre. Doch verlangt die arterhaltende Neugierde alles genau zu wissen und begnügt sich lieber mir Offenbarungen, die schnellere Antworten bringen, als die verstandesmässige Forschung. Doch eben weil diese göttlichen Ideen Sicherheit und Geborgenheit versprechen, werden sie auch so vehement verteidigt. Solange sich ein Mensch in seiner Gruppe unter Gleichgläubigen befindet ist er in Sicherheit, doch wehe wenn die vermeintliche Sicherheit gestört wird. Dann wandelt sich Glaube in Aggression. Am Ende wird wohl die geistige Evolution siegen und die richtigen Ideen werden sich durchsetzen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Gotteserfahrung
Viele Menschen erzählen, selbst Gott erlebt zu haben. Wie kann ein Mensch Gott erfahren? Die richtige Frage, die man diesen Menschen stellen müsste ist, woher wollen sie wissen, dass sie soeben Gott erfahren haben? Nur weil die Erfahrung, die sie gemacht haben in der Kirche, Bibelgruppe oder beim Beten erfolgt ist, heisst das noch lange nicht, dass sie von einem Gott kommt, oder dass die Kraft, die man zu spüren glaubt eine übernatürliche, gar göttliche ist.
Der Mensch hat ein Unterbewusstsein, das sich nicht direkt steuern lässt - meiner Meinung nach ein Überbleibsel aus der Evolution, welches in bestimmten Situationen das Verhalten günstig beeinflussen konnte. Sehr wohl kann das Unterbewusstsein aber indirekt beeinflusst werden. Eine Gotteserfahrung wird kaum je mit den Sinnen wahrgenommen, sondern durch das Unterbewusstsein. Das Unterbewusstsein kann beispielsweise ein wohliges, kraftspendendes, den Körper durchströmendes Gefühl erzeugen, wie es bei vielen Gotteserfahrungen beschrieben wird. Voraussetzung dazu ist ein bestimmter Modus des Körpers, respektive dessen was man allgemein mit Seele oder Geist bezeichnet. Dies kann ein Gefühl grosser Freude, Erwartung, Müdigkeit, Verzweiflung oder starker Trauer sein. Wenn dazu noch die äusseren Umstände passen, erfolgt das oben erwähnte Gefühl der durchströmenden Kraft und Stärke. Gepaart mit einem inneren Glauben an Übernatürliches, Mystisches in beliebiger Form wird es als übernatürliches Ereignis interpretiert. Etwas weniger mystisch formuliert, ist eine Gotteserfahrung lediglich ein in Extremsituationen erfolgender erhöhter Adrenalinausstoss.
Ein solches Gefühl der inneren Kraft und Stärke kann mit technischen Mittel zusätzlich gefördert werden. Technische Mittel sind inniges beten, vor allem gemeinschaftlich, aber auch alleine, monotone Musik, beispielsweise durch Chöre, Trommeln oder Orgeln, alle Arten von feierlichen Ritualen, schreien, laut beten und lobpreisen, monoton gemeinsam beten, schweigen, meditieren, zuhören von Predigten (im typischen an- und abschwellenden Tonfall eines Predigers, dessen Mystik meist noch verstärkt wird durch den Hall der Kirchengewölbe), verdampfen von pflanzlichen Essenzen, speziell Weihrauch und Myrrhe, Hypnose, Massenansammlungen, (wild) tanzen, Adrenalinausstoss infolge erhöhter Nervosität beim Auftreten oder Sprechen vor Publikum und Preisgeben von intimen Geheimnissen, beispielsweise bei der Beichte. Diese Hilfsmittel wurden in der Menschheitsgeschichte schamlos ausgenutzt. Gläubigen Christen werden einige der Mittel bekannt vorkommen. Aber auch Naturvölker, wie die Indianer oder Negerstämme bedienten sich bei Geisterbeschwörungen dieser Methoden.
Dieses Kraftgefühl, ein simpler Adrenalinausstoss, ist ein von der Evolution übriggebliebener Schutzmechanismus für aussergewöhnliche Situationen. Wer denkt, das erlebte Gefühl habe etwas mit übernatürlichen Kräften oder Gott zu tun, irrt.
Die Frage, warum ich mich überhaupt mit einem Gott beschäftige, wo es doch wahrscheinlich gar keinen gibt, ist durchaus interessant. Wie kann die Idee von etwas, das es nicht gibt, die Menschheit dermassen faszinieren? Das dümmste, was man tun könnte, wäre zu behaupten, die Existenz der Idee »Gott« in der Welt beweise seine Existenz. Genausowenig wie die Existenz der Idee »Pegasus«, »Krokofant« oder »Einhorn« deren Existenz beweisen, beweist die Idee »Gott« Gottes Existenz. Einige Leute glauben daran von Ausserirdischen entführt worden zu sein, andere bilden sich ein, sie werden durch Marsmenschen »gerettet« (wovor auch immer), dann gibt es noch diejenigen, die an an den Nikolaus oder gute und böse Dämonen glauben. Sie unterscheiden sich mitnichten von denen, die an einen Gott glauben. Das Vorhandensein eines Glaubens beweist absolut gar nichts. Vielmehr sollten wir uns ernsthaft überlegen, wie der Mensch auf die Idee »Gott« kommen konnte.
Was ist Gott?
Alles deutet darauf hin, dass Gott nichts anderes ist, als eine Fantasiegestalt, die dazu herhalten muss, (noch) nicht oder schwer erklärbare Fänomene zu erklären. Von der Entstehung der ganzen Welt, bis zur Erkenntnisfähigkeit des Verstandes versuchen Christen immer wieder zu zeigen, dass es ohne Gott eben doch nicht gehe. Ich befürchte, dass es unmöglich sein wird, diese Leute in ihre Schranken zu weisen, bevor die Wissenschaft nicht auch das letzte Geheimnis erklärt hat. Egal wieviel die Wissenschaft bereits herausgefunden hat, und egal wie oft sie die Theologen bereits Lügen gestraft hat, gibt es doch immer wieder unbelehrbare, die zu »beweisen« versuchen, dass die Wissenschaft gewisse Dinge nicht herausfinden kann. Gegen soviel Ignoranz habe ich wirklich einen schweren Stand. Dabei hat sich in der Vergangenheit bei Streitigkeiten zwischen der Wissenschaft und der Theologie noch immer die Wissenschaft durchgesetzt, sofern Ihre Erkenntnis richtig war.
Gott entspringt aber auch dem menschlichen Wunsch nach Macht und Schutz. Je stärker, gefährlicher und grausamer ein Gott ist, desto mächtiger fühlen sich seine Anhänger. Der christlich-biblische übertrifft in Macht und Grausamkeit alles bisher dagewesene und stellt daher eine beinahe vollkommene Inkarnation dieser menschlichen Triebe dar.
Gott ist ein Produkt menschlicher Wünsche und Erklärungsversuche. Eine Theorie, wie jede andere auch. Eine Hypothese, die verifiziert oder falsifiziert werden muss. Ich versuche in diesem Buch anhand zahlreicher Beispiele diese Theorie zu widerlegen.
Sehnsucht der Menschen
Gott ist ein Wunderwesen, das allen möglichen menschlichen Wünschen entsprechen und gleichzeitig eine Erklärung für unsere Existenz bieten muss. Die Schwierigkeit dieser Anforderung erklärt, warum es so viele Götter gibt und warum selbst unter den Christen kaum je zwei dasselbe Gottesbild haben. Gott ist gut und mächtig, trotzdem muss das Böse und Unperfekte auf der Welt erklärt werden. Daher ergeben sich Verrenkungen wie »Gott ist zwar unendlich gut, aber leider eben doch nicht so mächtig« oder »Gott will uns halt prüfen (als ob wir irgend ein Maschinenteilchen wären, das einer Qualitätskontrolle bedarf!), daher müssen wir leiden«.
Ich denke eher, Gott ist ebenso ein aus der Evolution entstandenes Wunschbild, wie der Wunsch nach ewigem Leben und der Überwindung des Todes. In den autokratischen Gesellschaftsformen festigt der Glaube an eine höhere Macht die Treue der Untergebenen zu ihren Stammesfürsten.
Der Mensch hat als vorläufiges Endergebnis der Evolution seine tierische Abstammung bis heute nicht überwunden. Wer das nicht glaubt, solle mal die Kriegsführung genauer untersuchen. Da geht es um nichts anderes als um die Verteidigung von Revieransprüchen und um die möglichst reine Verbreitung der eigenen Gene. Da der Mensch als einziges Tier seine Zukunft planen kann, sowie seine Geschichte über Generationen hinweg kennt, sind seine Methoden gründlicher und tödlicher als bei den eher spielerischen Revierkämpfen im Tierreich. Man will seinen Gegner in alle Zukunft besiegen und sich für früher begangenes Unrecht rächen. Diese Kombination aus tierischem Instinkt und menschlicher Intelligenz scheint mir die Triebfeder des menschlichen Glaubens zu sein. Der Mensch sehnt sich nach Geborgenheit, denn er fühlt sich immer noch unwohl in der Welt, die er erst langsam zu begreifen beginnt. Er sehnt sich nach sicheren Werten, nach Felsen im Sturm immer neuer Ideen und Erkenntnisse. Der Verstand, die eigentliche Ursache des Überlebens unserer Rasse, öffnet immer weitere Tore der Einsicht, ohne dass ein Ende absehbar wäre. Doch verlangt die arterhaltende Neugierde alles genau zu wissen und begnügt sich lieber mir Offenbarungen, die schnellere Antworten bringen, als die verstandesmässige Forschung. Doch eben weil diese göttlichen Ideen Sicherheit und Geborgenheit versprechen, werden sie auch so vehement verteidigt. Solange sich ein Mensch in seiner Gruppe unter Gleichgläubigen befindet ist er in Sicherheit, doch wehe wenn die vermeintliche Sicherheit gestört wird. Dann wandelt sich Glaube in Aggression. Am Ende wird wohl die geistige Evolution siegen und die richtigen Ideen werden sich durchsetzen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Gotteserfahrung
Viele Menschen erzählen, selbst Gott erlebt zu haben. Wie kann ein Mensch Gott erfahren? Die richtige Frage, die man diesen Menschen stellen müsste ist, woher wollen sie wissen, dass sie soeben Gott erfahren haben? Nur weil die Erfahrung, die sie gemacht haben in der Kirche, Bibelgruppe oder beim Beten erfolgt ist, heisst das noch lange nicht, dass sie von einem Gott kommt, oder dass die Kraft, die man zu spüren glaubt eine übernatürliche, gar göttliche ist.
Der Mensch hat ein Unterbewusstsein, das sich nicht direkt steuern lässt - meiner Meinung nach ein Überbleibsel aus der Evolution, welches in bestimmten Situationen das Verhalten günstig beeinflussen konnte. Sehr wohl kann das Unterbewusstsein aber indirekt beeinflusst werden. Eine Gotteserfahrung wird kaum je mit den Sinnen wahrgenommen, sondern durch das Unterbewusstsein. Das Unterbewusstsein kann beispielsweise ein wohliges, kraftspendendes, den Körper durchströmendes Gefühl erzeugen, wie es bei vielen Gotteserfahrungen beschrieben wird. Voraussetzung dazu ist ein bestimmter Modus des Körpers, respektive dessen was man allgemein mit Seele oder Geist bezeichnet. Dies kann ein Gefühl grosser Freude, Erwartung, Müdigkeit, Verzweiflung oder starker Trauer sein. Wenn dazu noch die äusseren Umstände passen, erfolgt das oben erwähnte Gefühl der durchströmenden Kraft und Stärke. Gepaart mit einem inneren Glauben an Übernatürliches, Mystisches in beliebiger Form wird es als übernatürliches Ereignis interpretiert. Etwas weniger mystisch formuliert, ist eine Gotteserfahrung lediglich ein in Extremsituationen erfolgender erhöhter Adrenalinausstoss.
Ein solches Gefühl der inneren Kraft und Stärke kann mit technischen Mittel zusätzlich gefördert werden. Technische Mittel sind inniges beten, vor allem gemeinschaftlich, aber auch alleine, monotone Musik, beispielsweise durch Chöre, Trommeln oder Orgeln, alle Arten von feierlichen Ritualen, schreien, laut beten und lobpreisen, monoton gemeinsam beten, schweigen, meditieren, zuhören von Predigten (im typischen an- und abschwellenden Tonfall eines Predigers, dessen Mystik meist noch verstärkt wird durch den Hall der Kirchengewölbe), verdampfen von pflanzlichen Essenzen, speziell Weihrauch und Myrrhe, Hypnose, Massenansammlungen, (wild) tanzen, Adrenalinausstoss infolge erhöhter Nervosität beim Auftreten oder Sprechen vor Publikum und Preisgeben von intimen Geheimnissen, beispielsweise bei der Beichte. Diese Hilfsmittel wurden in der Menschheitsgeschichte schamlos ausgenutzt. Gläubigen Christen werden einige der Mittel bekannt vorkommen. Aber auch Naturvölker, wie die Indianer oder Negerstämme bedienten sich bei Geisterbeschwörungen dieser Methoden.
Dieses Kraftgefühl, ein simpler Adrenalinausstoss, ist ein von der Evolution übriggebliebener Schutzmechanismus für aussergewöhnliche Situationen. Wer denkt, das erlebte Gefühl habe etwas mit übernatürlichen Kräften oder Gott zu tun, irrt.
Was ist ist was nicht ist möglich