Ragnars Saga

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    • Ragnars Saga

      Wie angekündigt ... die Geschichte zu meinem Hauptmarktcharakter. Es werden noch weitere Geschichten und eventuell Heldenlieder über meine Taten und Untaten folgen.

      Einleitung

      Ragnar Goldbart wurde im Jahre 788, in einem sächsischem Dorf, das die Slawen Starasfurtje genannt hatten, geboren. Also nur 3 Jahre nach Widukinds Kapitulation gegenüber des Kaisers Karl. Das Dorf, in dem er aufwuchs, lag nahe der östlichen Grenze und dort hatte das Christentum noch nicht so recht Fuß fassen können und gar viele Leute verfluchten Widukind, der sich von den alten Göttern abgewandt hatte und sich zum Sklaven des Kaisern gemacht hatte, trotz dass dieser hunderte Sachsen abgeschlachtet hatte. Dadurch wuchs Ragnar mit den alten Traditionen und alte sächsischen Göttern auf.
      Seine Eltern waren ein überaus fähiger Schmied, Manfred genannt, und eine Näherin, die den Namen Heidrun trug, die ihm alles beibrachten, was sie wussten. Auch hatte er einen älteren Bruder, der unter dem Namen Thorsten bekannt wurde, welcher aber früh die Heimat verließ und als Händler durch die Welt zog.
      Als im Jahre 806 Kaiser Karl den Abt Fulrad von St. Quentin zur Heeresversammlung in Starasfurtje einlud, entschied sich Ragnar seine Heimat zu verlassen, um so der Einberufung in das Kaiserliche Heer zu entgehen. Seine Eltern blieben zurück, da sie das Christentum akzeptierten um nicht Haus und Hof zu verlieren und auch da Ragnars Vater zu alt für das kaiserliche Heer war.

      Er zog anfangs nach Süden, in die dichten Wälder und hohen Berge des Harzes. Auf seiner Reise fand er schnell einen Mitstreiter, Asgar genannt, groß und stark wie ein Frostriese, doch mit einem edlem Herzen, mit dem ihn noch immer eine tiefe Freundschaft verbindet und mit welchem er so manches Abenteuer erlebt hatte, bei welchen er unter anderem den Bartkamm des Hrym und das Fell des einäugigen Marders des Surtur, aber auch feindlichen Besitz, wie das Siegel von Karl dem Großen, erobern konnte. In dieser Zeit erhielt Ragnar den Ruf, so listig wie Loki zu sein und ebenso wie er das Feuer zu lieben. Da er alle Götter respektierte und die Geschichten kannte, in denen Loki den Asen half, war es für ihn mehr ein Lob als eine Verunglimpflichung.
      Auch fand er ein Ziel im Leben: Er wollte verhindern, dass die Alten Wege und der Glaube an die Götter vernichtet wurde. Er besuchte und pflegte heilige Orte, besuchte die vom Kaiser zerstörte Irminsul und zollte ihr so Respekt. Er lernte das Runenorakel und half vielen Anhängern des alten Glaubens nicht entdeckt zu werden und ihre Riten weiter zu führen.

      Nach einigen Jahren trennten sich die Wege von Ragnar und Asgar, als Ragnars Freund noch ferner nach Süden zog, während Ragnar weiter durch den Harz streifte.
      Auf diesen Wanderungen lernt er viele Dinge, wie das Kochen, das Überleben in der Natur, aber auch das Kämpfen. Alsbald traf er einen anderen jungen Krieger, der sich ebenfalls nicht dem Kaiser beugen wollte. Sie zogen eine Weile zusammen durch die Welt und nach einigen Monden schloss sich ihnen ein alter Bekannter des Kriegers an. Durch diesen gerieten sie in die Bekanntschaft einiger ehemaligen Sklavenhändler, mit denen sich eine lose Gemeinschaft entwickelte. Mal reisten alle gemeinsam, mal in einer kleinen Gruppe und mal zog jeder für sich allein durch die Welt.

      Im Jahre 812 zog Ragnar allein nach Norden, an die Küste des Reiches, zu dem Stamm der Friesen. Dort traf er zufällig auf eine Gruppe von Nordmänner, die Proviant für eine Reise in den Osten, tief in das Land der Slawen und der Rus, auf ihr Drachenboot aufluden. Nach einer durchzechten Nacht in der Taverne, in der er den Männern aus Norwegen seine Trinkfestigkeit bewies und wo er durch seine abenteuerlichen Geschichten ihren Respekt erntete, wurde Ragnar ein Mitglied der grimmigen Mannschaft. Er zog mit ihnen durch die kalte Nordsee, über die wilde Wolga und über weites Land, bis zu der großen Handelstadt der Slawen und der Rus: Kyiv. Dort trennte er sich wieder von der Mannschaft und zog allein durch fremde Lande und sah und lernte viel Neues. Dort war es auch, wo er sein Herz an eine junge Frau verlor:
      Sie wohnte in einem Dorf, einige Meilen von Kyiv entfernt. Sie war eine hoch gebildete und wunderschöne slawische Schamanin und wurde von allen Blahovista genannt. Man könnte meinen, dass es ihr Zauber war oder gar eine Fügung der Götter, denn Ragnar schenkte ihr vom ersten Tag an sein Herz und sie ihm das ihre. Doch Ragnar musste zurück in die Heimat, da seine Verbündeten in der Heimat seinen Schwertarm brauchten und so ließ er vorerst seine Liebste zurück, da auch diese in jenen Tagen für ihre Sippe vorerst unabdingbar war.
      Also Ragnar zog schweren Herzens zurück in sächsische Lande, zurück zu seinen Gefährten. Er reiste im Frühjahr noch ein zweites Mal zu seiner Liebsten, dieses Mal im Verbund mit einer Wiking, bei welcher er einigen Schmuck aus Silber erbeutete, sowie einige andere Kostbarkeiten, von welchen er sich ein Versteck nahe seines Heimatdorfes errichten konnte. Auch Blahovista unternahm zwei Reisen zu ihm, einmal im Sommer und ein anderes mal zur Wintersonnenwende.

      In den beiden Jahren und vielen Monden zwischen den Reisen, zog Ragnar mit seinen Gefährten durch die Wälder und Städte, verbreitet und beschützte den alten Glauben, zechte sich durch die Tavernen und lernte immer mehr neue Dinge.
      Doch die lose Gemeinschaft zerbrach allzu rasch, nach nicht einmal einem vollen Jahr. Ragnar trennte sich vollends von seinen Gefährten. Von einigen in Freundschaft, von anderen in großer Enttäuschung und Wut.
      Doch grämte ihn das nicht lange, denn sehr bald darauf, im Sommer des Jahres 814, zog seine Liebste zog vollends zu ihm und wurde seine Gemahlin vor der Welt und vor den Göttern. In diesem Jahr starb auch der verdammte Kaiser Karl und so war es für Ragnar trotz der Entbehrungen und Enttäuschungen ein gutes Jahr.

      Und nun ... nun ist es Frühjahr, im Jahre 815. Ragnar ruht zusammen mit Blahovista in ihrem Versteck, verborgen vor den christlichen Häschern und sie waren bereit, alsbald wieder auf neue Reisen auszuziehen.
      mors est quies viatoris
      finis est omnis laboris
      mors est quies