Kann man auf menschliche Gefühle verzichten?

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    • Kann man auf menschliche Gefühle verzichten?

      Hi, jetzt hab ich endlich ein bisschen Zeit, um den Thread zu eröffnen.
      Die Motivation dazu kam, als ich kürzlich den Film Equilibrium sah. In diesem Film spielt Prozium eine große Rolle, dieses 'Wundermittelchen' unterdrückt nämlich sämtliche menschlichen Gefühle.
      In diesem Thread soll es darum gehen, ob der Mensch auf Gefühle verzichten oder überhaupt ohne sie leben kann. Eure Meinungen dazu interessieren mich. ;)
      We're society's only protection.

      Ein Mensch, der für nichts zu sterben gewillt ist, verdient nicht zu leben.
      Martin Luther King
    • Ich kenn die Dystopie.
      Meiner Meinung nach bezweifle ich,daß der Mensch ohne Gefühle leben kann, weil sie doch ein großes Maß daran haben, das wir Menschen uns als Menschen betrachten.
      Better to reign in Hell, than serve in Heaven.

      "Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Philosophie ist, wenn man trotzdem denkt. Religion ist, wenn man trotzdem stirbt." (Jürgen Becker)
    • RE: Kann man auf menschliche Gefühle verzichten?

      Original von Tiwjaz
      Es gibt Gefühle - darauf zu verzichten - den Menschen menschlicher macht.


      Kannst Du mir den Satz genauer erläutern?
      Er ist irgendwie "leicht" unverständlich.
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    • Ich verstehe ihn auch nicht.
      Ein Mensch wird doch nicht menschlicher wenn er auf bestimmte Gefühle verzichtet. Maximal wird er ein "besserer" Mensch, wie immer man das persönlich definieren will.
      Für mich ist menschlich sein einfach die Summe aller gelebten Gefühle. Egal ob sie nun i.A. negativ oder positiv behaftet sind. Das hängt denke ich auch stark vom persönlichen Blickwinkel ab.

      Simply you can breath doesn't mean you are alive.

      Etwas verwest in uns. Unter diesem dünnen Lack aus Anstand, Moral und Zivilisation, gärt abgestandenes Menschsein und wenn die Membran reisst, wird die Welt ertrinken, in einem Meer aus Blut, Tränen und Pisse.

      "Wenn man mit anonymen Fremden im Internet diskutiert, muss man auf alles gefasst sein, denn fast immer entpuppen sie sich als von ihrer Unfehlbarkeit überzeugte Sechzehnjährige mit unendlich viel freier Zeit."
      Neal Stephenson
    • Es gibt eine Art von Empfindungen - die mir und andern schaden:

      Gefühle von Eifersucht - neid - jähzorn - beleidigt sein - unzufrieden - ruhelos - gereizt - empört - schadenfroh -
      eingebildet - hochmütig - überempfindlich - besserwisserisch - unversöhnlichkeit - wut.....
      um einige beim Namen zu nennen.

      Solche Gefühle ziehen den Menschen hinunter so das sein Wesen darunter leidet.
    • Dennoch wird ein Mensch nicht menschlicher, wenn er diese Gefühle und Emotionen abschalten könnte.

      Gerade die Fähigkeit auch solche Gefühle zu durchleben machen das Menschsein aus. Meinst du nicht?

      Simply you can breath doesn't mean you are alive.

      Etwas verwest in uns. Unter diesem dünnen Lack aus Anstand, Moral und Zivilisation, gärt abgestandenes Menschsein und wenn die Membran reisst, wird die Welt ertrinken, in einem Meer aus Blut, Tränen und Pisse.

      "Wenn man mit anonymen Fremden im Internet diskutiert, muss man auf alles gefasst sein, denn fast immer entpuppen sie sich als von ihrer Unfehlbarkeit überzeugte Sechzehnjährige mit unendlich viel freier Zeit."
      Neal Stephenson
    • Das sehe ich genauso.
      Original von ArturiusRex
      einer Meinung nach bezweifle ich,daß der Mensch ohne Gefühle leben kann, weil sie doch ein großes Maß daran haben, das wir Menschen uns als Menschen betrachten.
      Das ist bestimmt richtig, aber wäre es nicht schön, wenigstens bestimmte Gefühle abstellen zu können? Wenn man keine Gefühle hat, kann sie niemand verletzen und es ist einem selbst egal, ob man die Gefühle anderer verletzt hat.
      Der Mensch kann ohne Gefühle nicht leben, das ist auch ein 'Fehler' im Film (davon mal abgesehen, dass viele Charaktere im selbigen oft Reaktionen zeigen, die nur von Gefühlen herrühren können). :rolleyes:

      Doch wie würde ein Mensch ohne Gefühle reagieren?
      Wenn ich so drüber nachdenke, komme ich zu dem Schluss, dass ein gefühlloser Mensch eigtl gar nicht reagieren würde (auf was ist jetzt mal egal). Schließlich weckt der Auslöser einer Reaktion (ein Ereignis) ein Gefühl (oder mehrere). Das Bewusstsein reagiert darauf, indem es Befehle an den Körper gibt, eine Bewegung/Geste zu machen oder ein paar Worte zu sagen. Das müsste in den meisten Fällen unbewusst passieren. Also kann man seine Gefühle schon nicht mal wirklich ignorieren.
      Hier breche ich ab, bevor ich noch weiter abschweife... xD
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      Martin Luther King
    • Ich denke mal komplett ohne Gefühle würdest du einfach nur noch nach purer Rationalität und Logik handeln.
      Ich denke, ein solcher Mensch wäre wahrscheinlich oft ziemlich verwirrt, müsste er mit "emotionalen" Menschen interagieren. Da viele Verhaltensweisen, ohne die Kenntnisse der entsprechenden Gefühle und Emotionen überhaupt keinen Sinn ergeben. :D
      Es gibt ja ein paar Menschen, die extrem rational sind. Ich finde den Umgang mit diesen schon manchmal ziemlich anstrengend, wenn ich darüber nachdenke. Würde jeder Mensch so sein, könnten wir uns auch einfach in ein paar Roboter verwandeln und unserem Tagewerk nachgehen.
      Die entscheidende Frage ist natürlich: Wie sinnvoll ist ein Leben ohne Gefühle und Emotionen. Wenn ich nichts empfinde bei dem was ich tue, wie soll man dann jemals einen Sinn ins eigene Leben bringen?
      Man freut sich ja nicht mal über Erfolge auf die man hinarbeiten könnte. Oder empfindet Empathie oder auch Hass. Gefühle sind meiner Meinung nach doch die einzigene Motoren unserer Handlungsweisen.
      Ohne Gefühle wären wir wahrscheinlich einfach fremdgesteuerte Maschinen ohne jeden individuellen Sinn und Zweck.

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    • Original von blackrider
      [...]könnten wir uns auch einfach in ein paar Roboter verwandeln und unserem Tagewerk nachgehen.
      Genauso ist es im Film gedacht :D
      Das Volk besteht aus willenlosen Sklaven, ohne dass es sie stört, während die Regierung ihren Nutzen daraus zieht - und fühlt.

      Original von blackrider
      Wie sinnvoll ist ein Leben ohne Gefühle und Emotionen. Wenn ich nichts empfinde bei dem was ich tue, wie soll man dann jemals einen Sinn ins eigene Leben bringen?
      Man freut sich ja nicht mal über Erfolge auf die man hinarbeiten könnte. Oder empfindet Empathie oder auch Hass.
      Jedoch hat das auch seine guten Seiten: man kann nicht verletzt werden, sich schlecht fühlen o.ä. Wobei man sich daran - sofern man gar keine Gefühle hat - sich nicht erfreuen kann. :think:
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    • Ich denke ohne Gefühle werden wir nichts weiter tun außer unsere Urtriebe zu versorgen. So wie jedes andere Tier auch. Am leben bleiben und sich fortpflanzen. Wir haben keinen anderen Grund mehr Befehle zu befolgen. Pflichtgefühl haste dann nicht mehr, Und mit viel kann man dir nicht drohen, du hängst an nichts, was man dir nehmen könnte. Außer deinem Leben.
      Also Ausführen von Befehlen unter Androhung von Gewalt.
      So gesehen finde ich ist der Mensch ohne Gefühle sicher Lebensfähig, allerdings rein medizinisch gesehen. Ob diese Art zu leben auch als lebenswert bezeichnet werden kann, muss jeder für sich selbst wissen. Unkomplizierter ist sie sicherlich schon!

      Für mich selbst wär das nichts. Ich mag meine Emotionen :P
      Denn die Fäulnis gebiert gräueliches Leben und die trägen Aasfresser des Erdreichs wachsen tückisch, es zu quälen und wuchern grässlich, es zu schinden.

      Gewaltige Löcher werden insgeheim gegraben, wo die Poren der Erde genügen sollten,

      und Dinge haben zu gehen gelernt, denen zu kriechen gebührt!

      [right]H.P.Lovecraft - "Das Fest" [/right]
    • Original von blackrider
      Dennoch wird ein Mensch nicht menschlicher, wenn er diese Gefühle und Emotionen abschalten könnte.

      Gerade die Fähigkeit auch solche Gefühle zu durchleben machen das Menschsein aus. Meinst du nicht?


      Der Mensch wäre immer noch so wie er ist. Gefühle sind eine Ausdrucksweise von dem was im Menschen drin vorhanden ist -
      wie sein Herz - sein Wesen für eine Beschaffung hat. Ausgelebte Gefühle in Aktion sind wie ein Messgerät das etwas anzeigt...

      Ja sie machen das menschliche aus das ist wahr. Doch leiden viele Menschen an der menschlichkeit ihrer Artgenossen.

      Verletzt ein Mensch einen anderen Menschen mit Blicken oder Worten oder gar mit einer Tat - dann reagiert der Angegriffene mit Gefühlen.
      Doch mit welchen? Mit Zorn und Wut und hass oder mit einem weh - einem traurigen Empfinden?

      Was ist mit dem Menschen los das er so verletzlich ist? Warum haben andere Menschen eine so grosse Macht auf das eigene Empfinden?
    • Original von Morgoth666
      Original von blackrider
      Wie sinnvoll ist ein Leben ohne Gefühle und Emotionen. Wenn ich nichts empfinde bei dem was ich tue, wie soll man dann jemals einen Sinn ins eigene Leben bringen?
      Man freut sich ja nicht mal über Erfolge auf die man hinarbeiten könnte. Oder empfindet Empathie oder auch Hass.
      Jedoch hat das auch seine guten Seiten: man kann nicht verletzt werden, sich schlecht fühlen o.ä. Wobei man sich daran - sofern man gar keine Gefühle hat - sich nicht erfreuen kann. :think:


      Was ist ein Mensch wert, der keine Schmerzen, sondern nur Freude kennt? Klar mag es positiv zu sein, nicht verletzt werden zu können, aber ist es das wert? Ich glaube man muss Schmerzen kennen um überhaupt echte Freude und Glück fühlen zu können.

      Was ist mit dem Menschen los das er so verletzlich ist? Warum haben andere Menschen eine so grosse Macht auf das eigene Empfinden?


      Ich würde ganz einfach sagen, weil so gut wieder Mensch ein soziales Tier ist und auf die Interaktion mit seinen Mitmenschen angewiesen ist. Diese Abhängigkeit rührt wahrscheinlich nicht zuletzt von unserem physischen Aufbau her.
      Aber eine wirkliche Antwort kann ich dir darauf nicht geben. Wenn es eine Möglichkeit gibt, diese Macht zu umgehen, dann wäre ich bitte der Erste, dem dieser Weg offenbart wird. ;)

      Simply you can breath doesn't mean you are alive.

      Etwas verwest in uns. Unter diesem dünnen Lack aus Anstand, Moral und Zivilisation, gärt abgestandenes Menschsein und wenn die Membran reisst, wird die Welt ertrinken, in einem Meer aus Blut, Tränen und Pisse.

      "Wenn man mit anonymen Fremden im Internet diskutiert, muss man auf alles gefasst sein, denn fast immer entpuppen sie sich als von ihrer Unfehlbarkeit überzeugte Sechzehnjährige mit unendlich viel freier Zeit."
      Neal Stephenson
    • Was ist mit dem Menschen los das er so verletzlich ist? Warum haben andere Menschen eine so grosse Macht auf das eigene Empfinden?


      Beantworten kann ich dir das auch nicht, aber ist die negative Empfindung nicht auch wichtig für den Menschen?
      Sie mag vielleicht verletzen, aber sie zeigt uns auch unsere Grenzen, verweist uns auf unsere Plätze im Leben. Das ist für den Moment oftmals schmerzhaft, kann uns aber vor schlimmerem bewahren.
      Denn die Fäulnis gebiert gräueliches Leben und die trägen Aasfresser des Erdreichs wachsen tückisch, es zu quälen und wuchern grässlich, es zu schinden.

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      und Dinge haben zu gehen gelernt, denen zu kriechen gebührt!

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    • Das ist ein sehr gutes Thema für eine Diskussion denke ich.
      Die Gefühle, die ein Mensch empfinden kann sind die Sensoren seiner Person. So würde ich es gerade beschreiben. Ich bin mir nicht sicher ob man das so sagen kann, dass die Emotion der Rationalität gegenübersteht. Ich fragte heute Lord Syn und er sprach von einer Krankheit psychischer Art, bei der die Person nur gedämpft oder möglicherweise auch gar nicht emotional reagieren kann. Allerdings, so sagte er mir, sei bei diesen Personen auch der Selbsterhaltungstrieb nicht mehr ausgebildet.
      Ich selbst dachte mir, dass Gefühle für den menschlichen Geist wichtig seien. Emotionen seien so Etwas wie Lesezeichen für das Gedächtnis, eine Art Verzeichnis vergangener Taten und darauffolgenden Empfindungen, die uns durch ihre Präsenz auf dem Weg halten, den wir eingeschlagen haben. Insofern halte ich eigentlich die jeweiligen Gefühlsbereiche für sehr wichtig. Fünf müssten es ungefähr sein wenn ich mich nicht recht irre, in die man grob unsere Emotionen einordnen kann. Schwierig wird es wenn ein Gefühl ausschließlich überwiegen würde. Es gebe eigentlich nur einen Bereich, den der Mensch als positiv bezeichnen würde wenn man außer Acht lässt, dass Wut ein sehr erregendes und intensives Gefühl ist. Ein Mensch ohne Gefühl würde uns "blank" erscheinen denke ich. Eigentlich vermute ich, dass die Gegenwart eines gefühllosen Menschen erschreckend wirken kann. Die Menschen, die man gemeinhin als gefühllos bezeichnet, besitzen schließlich im Grunde zumindest eine Emotion. Gefühle funktionieren faszinierenderweise durchaus ein wenig mechanisch. Ohne Gefühle dürfte sich der Mensch als das offenbaren was er eigentlich biologisch ist: ein lebendiger Roboter.
      Ich denke, dass Gefühle für die Logik nicht unwichtig sind und dieser auch nicht gänzlich gegenüberstehen auch wenn die Gehirnhälften die Bereiche unterteilen. Denn wie bereits erwähnt basieren unsere Entscheidungen grob auf unserem Gefühl und wir greifen auf Emotionen bei unseren Analysen zurück. Den objektiven Menschen wird es wohl nicht geben weil der Mensch als Subjekt kein Objekt ist. Gut, 'Körperwelten' mag uns etwas anderes zeigen und nun gut, wir bestehen aus Materie. Wir dürften Materie sein, insofern sind wir wahrscheinlich doch Objekte. Allerdings ist der Geist uns wahrscheinlich auch weiterhin ein großes Rätsel. Der Grund weshalb ich Logik und Emotion nicht als gegenüberstellig beschrieben habe liegt in meiner Vermutung, dass die Gefühle den menschlichen Geist sozusagen im Lot behalten. Auch die als negativ bezeichneten Gefühle haben ihren Grund. Der Schmerz zum Beispiel ist ein Signal, dass uns aufzeigt, dass Etwas nicht in Ordnung ist. Wenn der Mensch keine Empfindungen hat so kann er sich selbst womöglich schlecht einschätzen. Sind Hunger und Durst zum Beispiel durch Chemie ausgeschaltet kann es durchaus wohl zu Dehydrierungen in jenen Kreisen kommen, die Pharmazeutika nicht abgeneigt sind. Freude intensiviert Wahrnehmung und Tempo denke ich, Verliebtheit ( ungefähr grob maximal auf zwei Jahre ausgedehnt bei Zusammenkunft ) regt die Person zu dem an was sich die Biologie fortpflanzungsbezogen wünscht, einmal ungeachtet des Gefühls der Liebe. Hass und Wut lassen Menschen wohl zu sehr intensiven Taten bewegen. Angst untermauert Vorsicht um zum Beispiel am Abgrund die Konzentration nicht zu verlieren. Verstimmung wirkt angeblich auf das Gedächtnis. Ich denke, der Körper und seine Gefühle sind ein filigranes Werk, dass sehr ausgeklügelt für die Forscher wirkt. Es gibt eigentlich auch nicht wirklich Etwas, dass keine Bedeutung hätte. Ich denke auch, dass bei der Erstellung des Threads wahrscheinlich die Frage mitschwang ob wir auf negative Gefühle verzichten können. Ich gebe Arturius Rex und Blackrider recht. ich denke, die Emotion macht uns menschlich. Der Buddhismus als Religion ist eher dafür bekannt innere Ruhe/Ausgleich durch die Verminderung von Leidenschafft zu erzielen. Der Versuch sich von der Materialität und den darauf fußenden Gefühlen zu lösen scheint durchaus seine Blüten zu entfalten wenn es stimmt dass kein Blut durch den Glauben vergossen worden sei ( aufgrund der japanischen Politik bei der Einführung halte ich das aber für zweifelhaft ). Ich denke wenn wir nur das Gefühl der Freude kennen würden, dann würden wir salopp gesprochen wahrscheinlich blumenbekränzt auf die Straße laufen um den Tornado zu umarmen. Ich mache erst einmal hier Schluss sonst schreibe ich vielleicht noch einen Absatz und komme nicht in das Bett.
      Mea Culpa: "Ich glaube, du bist von uns Beiden der mit den vielen Ideen..."
      Lord Syn: " Und du der, der sie nicht umsetzt!"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Mea Culpa ()

    • Original von blackrider
      Ich würde ganz einfach sagen, weil so gut wieder Mensch ein soziales Tier ist und auf die Interaktion mit seinen Mitmenschen angewiesen ist. Diese Abhängigkeit rührt wahrscheinlich nicht zuletzt von unserem physischen Aufbau her.
      Ich habe neulich eine Doku gesehen: 'Das Wunder der Evolution' (oder so ähnlich) Die handelte zwar hauptsächlich von Augen, aber auch der Ursprung des menschlichen Sozialverhaltens wurde kurz angeschnitten. Und zwar entstand es nach dem Urknall, als es keine Dinosaurier mehr gab. Die Primaten fingen sofort an, die Bäume zu besteigen und in ihnen zu leben. Dadurch wurden sie leichte Beute für Raubvögel und sie mussten sich in Gruppen zusammenrotten, um aufeinander aufpassen zu können.

      @Mea Culpa:
      Danke für deine Ausführungen :)
      Original von Mea Culpa
      Ich fragte heute Lord Syn und er sprach von einer Krankheit psychischer Art, bei der die Person nur gedämpft oder möglicherweise auch gar nicht emotional reagieren kann. Allerdings, so sagte er mir, sei bei diesen Personen auch der Selbsterhaltungstrieb nicht mehr ausgebildet.
      Das kenne ich. Ich würde sowas als 'gefühlsverkrüppelt' bezeichnen.

      Original von Mea Culpa
      Den objektiven Menschen wird es wohl nicht geben weil der Mensch als Subjekt kein Objekt ist.
      Warum muss man selbst ein Objekt sein, um etwas objektiv betrachten zu können? Ich meine, wir Menschen haben doch ein gewisses Vorstellungsvermögen. Ich glaube, dass man sich 'nur' emotional von einer Sache lösen muss, um sie objektiv betrachten zu können. Ich denke da jetzt an jemanden wie einen "Einsiedler", also jemand, der zurückgezogen, zB. in einer Hütte in einem Wald, lebt und auf jeden Fall völlig unabhängig von der Gesellschaft ist.
      Hier muss ich abbrechen, da ich weg muss... :rolleyes:
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    • Original von Morgoth666
      Ich meine, wir Menschen haben doch ein gewisses Vorstellungsvermögen. Ich glaube, dass man sich 'nur' emotional von einer Sache lösen muss, um sie objektiv betrachten zu können.


      Ich bin mir nicht sicher ob es wirklich Menschen gibt, die emotionsfrei einer Sache beliebiger Natur gegenüberstehen. Ich denke, dass zumindest die meisten Menschen eine Meinung zu einer Sachlage haben, die sich aus Sympathie und Antipathie grob ergibt. Die Objekte und Gegenstände um uns herum, ja unsere ganze Umwelt und ihre Struktur ist für den einzelnen Menschen, wie mir scheint, mit Werten beladen. Die Wirklichkeit, die wir erleben muss nicht konform sein mit Jener eines anderen Menschen. Ein Einsiedler kam wahrscheinlich bei seiner Überlegung zu dem Schluss sich von der Zivilisation zu entfernen. Der Grund liegt in der Bewertung, die sich für ihn ergab. Biologisch betrachtet würde es für Ihn nicht unbedingt einen Vorteil ergeben, zumal die Natur den Menschen zu einem geselligen Wesen gemacht hat, welches wie andere Tiere auch der Nachhaltigkeit des eigenen Geschlechtes entgegensinnt. Da wir in wenigen Sekunden Menschen und wahrscheinlich auch die Dinge um uns herum bewerten und in der Zeit schon festgelegt wird ob uns Jemand oder Etwas sympathisch ist dürfte Objektivität in eingeschränktem Maße möglich sein. Nämlich eingebunden in den Rahmen der subjektiven Erfahrungswelt der einzelnen Person. Man kann durch Verständnis einer Sachlage sein Weltbild revidieren aber letzten Endes befürworten wir das Eine und lehnen dafür das Andere ab. Der Einsiedler wird wahrscheinlich pro Naturerfahrung argumentieren und von dem kranken Geist der menschlichen Zivilisation sprechen. Oder er verweist auf die spirituelle Energie und Ruhe, die ihm in der Natur zukam. Da er aber eine Meinung hat ist er nicht objektiv. Zumindest ist das grob meine Meinung.
      Noch Etwas: In Bezug auf die Basisemotionen habe ich mich geirrt. Gänzlich überein scheint man sich dabei wohl nicht zu sein. Eine eindeutige Anzahl ist mir nicht bekannt. Es pendelt wohl nach Theorie.
      Mea Culpa: "Ich glaube, du bist von uns Beiden der mit den vielen Ideen..."
      Lord Syn: " Und du der, der sie nicht umsetzt!"
    • @Mea Culpa:
      Jetzt verstehe ich, was du meinst. Du hast recht, ein Mensch kann nicht permanent alles um sich herum emotionsfrei betrachten. Ich meinte jedoch den Moment der Entscheidung, wenn man beispielsweise vor eine Wahl gestellt wird. Man beurteilt dann objektiv die Wahlmöglichkeiten und kommt so zu dem theoretisch besten Ergebnis.
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      Martin Luther King
    • Gefühle sind etwas seelisches, sie kommen aus der Seele. Gefühle können täuschen und verführen. Die Seele verlangt nach Befriedigung in Form von guten Gefühlen, sie streitet ständig gegen den Geist. Der Geist hat aber über die Seele zu herrschen, wie der Mann über die Frau.
      Das Herz ist ein Muskel aus Fleisch, den man im richtigen Moment anspannen kann, dann wird das Herz hart, falls notwendig. Schlechte Emotionen von außen können Dich dann nicht mehr treffen. Alles eine Sache der Beherrschung.