Verweigerung!!!

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    • Verweigerung!!!

      Da anscheinend wirklich Interesse besteht:

      Sehr geehrte Damen und Herren,

      nachdem ich mich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich den Kriegsdienst verweigern will, weil ich diesen nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann.

      Ich wurde nach christlichen Werten erzogen und mir wurde schon früh klar gemacht, dass durch Gewalt vor allem Schaden angerichtet wird. Nach diesem Grundsatz lebte ich bereits während der Kindheit. Mit Gewalt habe ich bisher nur unfreiwillig Bekanntschaft gemacht.
      Der Ansatz zur Lösung eines Konfliktes sollte immer in verbaler Kommunikation gesucht werden.

      Mit zunehmendem Alter beschäftigte ich mich, angeregt durch die Firmkatechese und den Sozialkunde-, sowie katholischen Religionsunterricht in der Schule, auch häufiger mit der Frage, wie gerechtfertigt Gewalt unter den verschiedenen Umständen sei. In meinen Überlegungen betrachtete ich auch die Kriegssituation und kam zu dem Entschluss, dass eine solche unmenschliche Situation unter allen Umständen verhindert werden sollte, da sie keinem Menschen zuzumuten ist, egal für welche Mission er kämpft. Man kann von niemandem erwarten, dass er andere, vielleicht ebenso unschuldige Menschen tötet, ohne deshalb den Rest des Lebens mit Gewissensbissen leben zu müssen. Dabei ist es unerheblich, wieviel Verantwortung derjenige für sein Verhalten übernommen hat, die Tat hat er immernoch begangen. Ich kann nicht sagen, ob ich mit so einer Situation umgehen könnte. Dass es Menschen gibt, die sich freiwillig darauf einlassen, stößt bei mir auf Unverständnis.
      Ich empfinde die psychische Belastung, der man ausgesetzt ist, wenn man jemanden getötet hat, als unmenschlich hoch. Allein die Tatsache, dass der getötete Mensch einem Feind des Heimatlandes dient, rechtfertigt diese Handlung nicht. Außerdem darf man nicht außer Acht lassen, dass es immer möglich ist, dass man im Krieg vollkommen unbeteiligte Zivilisten verletzt oder tötet, was ich als unverantwortbar ansehe. Denn jeder Mensch hat das Recht auf Leben. Eine besondere Staatszugehörigkeit ändert daran nichts. Aus diesem Grundsatz der Menschenrechte lässt sich ableiten, dass das Töten von Menschen unrechtens ist, selbst, wenn diese Menschen selbst getötet haben. Ein Gegner der Todesstrafe kann nicht gleichzeitig Kriegshandlungen unterstützen.

      Aufgrund all dieser Überlegungen möchte ich von Artikel 4 Abs. 3 des Grundgesetzes Gebrauch machen und beantrage die Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer.

      Zeitgleich zu diesem Schreiben bemühe ich mich bereits um eine Zivildienststelle, um den Zivildienst als Ersatz für den Kriegsdienst abzuleisten.


      Mit freundlichen Grüßen,

      Ich habe übrigens darauf geachtet nichts zu schreiben, was nicht meiner Meinug entspricht. Deshalb hat es lange gedauert, bis ich überhaupt daran glaubte, noch etwas zu finden, was meiner Meinung entspricht und zu einer Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer führt. Als ich dann mal drin war, ließ es sich relativ gut schreiben.
    • Hrm... Ich bin versucht dich jetzt mit "Was wäre wenn...?"-Szenarien zu bombardieren bis du abdrückst aber ich belasse es dann doch lieber bei: Absolut nicht meine Meinung.

      Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen.
      Das kleine Rote Buch - Mao Zedong

      Ich bin ja auch nur irre in Kombination mit einem Ticken diabolischer Intelligenz. So eine Art Montgomery Burns auf Crack mit einem Gewaltproblem.
      Avalon
    • Dann möchte ich an dieser Stelle doch mal auf einige fundamentale Lücken der Argumentation hinweisen.

      1. Nicht jeder Konflikt ist durch Verhandlungen lösbar.
      2. Du reduzierst alles auf Land A gegen Land B. Das Krieg in dieser Betrachtungsweise nur Mörder vs. Mörder bedeutet ist mir klar aber durch die völlige Ignoranz von Gründen und Handlungsweisen ist dieses Szenario fern ab von der Realität.
      3. Du vernachlässigst jede Form von Verteidigungsaufgaben in deiner Betrachtung.
      4. In der Summe liest es sich wie "Es ist Krieg und wir gehen einfach nicht hin!" und ignorierst dabei völlig dass das noch lange nicht heist das die Gegenseite nicht hingeht.

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      Avalon
    • allerdings, gäbe es diese land a gegen land b szenarien nicht, und somit die eigentliche kriegsführung wegfallen würde, wäre alles in einem anderen rahmen, und auch der punkt mit der verteidigung würde wegfallen.
      würde niemand angreifen und töten wollen, was meiner ansicht nach der grund für das debakel ist, wäre ein millitär in dieser form auch nicht notwenig, und die verbleibenden aufgaben würden anders geregelt.
      Klar bin ich verrückt, aber das heißt nicht,
      dass ich falsch liege. Ich bin irre, aber nicht krank.
      - [Werewolf Bridge, Robert Anton Wison]
    • Ich meinte damit keine linken anarchofantasien von "Keine Staaten mehr!" sondern das er gewaltig verkürzt und reduziert und dadurch fernab von einer realistischen Betrachtung gelandet ist. :rolleyes:

      Weiterhin sind Angriffe aufeinander nunmal fundamentaler Bestandteil der menschlichen Natur, zum Glück, und dabei Stellen verbale und körperliche Attacken verschiedener Grade nur die Abstufungen des selben Prozesses dar. Politik ist nunmal Krieg mit anderen Mitteln. ;)

      Davon ab interessiert mich wo in deinem Gedankengang Sonic ein Bürgerkrieg hineinpassen würde.

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      Avalon
    • @ Lord Braindead

      Das stimmt zwar durchaus. Aber warum entfachen wir an dieser Stelle eine solche Diskussion? Es würde sich wohl kaum Etwas an seinem Brief und seiner Begründung ändern wenn wir hier darlegen wieso es sinnvoll ist, dass ein Land gegen womögliche Angriffe gefeit ist, oder?
      Es gibt und das sollte doch nicht vergessen werden Menschen, die von sich selbst sagen, dass sie der Krieg verändert hat. Solche Aussagen gibt es auch von Familien der betroffenen Personen. Daran sollen Ehen zerbrochen sein. Und ich möchte nicht auf das von amerikanischer Seite häufig aufgegriffene Thema des Vietnamkrieges zurückgreifen. Es mag sein, dass es natürlich empfunden wird, dass sich Menschen bekämpfen. Und woran liegt es? Ich würde Unverständnis für die Gegenseite nicht ausschließen. Und an den täglichen Nachrichten aus Krisengebieten haben "wir" unseren Anteil auch gehabt. Aber deshalb sollten wir den Kopf doch nicht in den Sand stecken, oder?
      Was sollte Sauron denn deiner Meinung nach schreiben? Wie bereits erwähnt ist es eine persönliche Betrachtung. Inwieweit soll Sauron den Verteidigungsgedanken deiner Meinung nach in dieses Schreiben integrieren?
      Mea Culpa: "Ich glaube, du bist von uns Beiden der mit den vielen Ideen..."
      Lord Syn: " Und du der, der sie nicht umsetzt!"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Mea Culpa ()

    • Weil ich das Theme interessant und diskussionwürdig finde. Immerhin ist das auch der Sinn eines Forums. ;)

      Ich halte den ewig aufgeführten Mangel an Verständniss übrigens für absoluten Stuss. Nur weil ich Verstehe warum mein Gegenüber Ziele verfolgt die meinen zuwieder laufen ändert sich daran noch lange nichts. Ein Konflikt löst sich nicht durch Gruppenkuscheln in Wohlgefallen auf.

      Wenn wir nicht den Kopf in den Sand stecken sollen aber auch ja keine bewaffneten Truppen dorthin schicken sollen um Frieden zu schaffen, wie sonst sollen wir einen bewaffneten Konflikt beenden? Uri Geller vorbeischicken und alle Gewehrläufe verbiegen lassen? Das hochtrabende Friedenskongresse nur heiße Luft sind wenn das Problem nicht aus der Welt geschafft wird beweisen Israel und Palästina sehr eindrucks- (und durchschlags-) voll.

      Da für mich eine Verweigerung nie in Frage kam habe ich keine Empfehlung für Sauron parat und eine Integration des Verteidigungsgedankes wäre dem Ziel dem Bund fern zu bleiben nicht unbedingt zuträglich obwohl im Endeffekt jede noch so scheinheilige Begründung genügt, nur die magischen Worte "Artikel 4 Absatz 3" müssen fallen.

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      Avalon
    • Zuerst mal:
      Die Verweigerung ist seit Samstag anerkannt. Das hatte ich vergessen in diesem Thread noch zu erwähnen.

      Zur Diskussion:

      Mir ist bewusst, dass Kriege nicht verhindert werden können, indem man nicht zum Bund geht.
      Ebenso ist es natürlich Unsinn, sich im Kriegsfall nicht zu verteidigen. Sollte also die mögliche Gefahr eines Krieges bestehen, braucht man auch eine Bundeswehr, klar.

      Aber ich setze auch eigentlich viel früher an, dass eben Kriege generell vermieden werden sollten.
      Dass das in dieser Welt unter den aktuellen Umständen unmöglich ist, weiß ich auch.
      Aber das muss man ja nicht in die Verweigerung schreiben.

      Mein eigentlicher Grund, dass ich nicht zur Bundeswehr will, ist, dass ich mich nicht dem Militär unterordnen lassen will. Vor allem stört mich der Gedanke, vllt. einen militanten Halb-Ork als Vorgesetzten zu haben, der mich beim Marschieren hetzt und ich noch nicht mal sagen kann, dass ich keinen Bock mehr habe.
      Das müsste eigentlich schon Grund genug sein, den Kriegsdienst zu verweigern. Vielleicht kommen wir ja irgendwann dahin, dass man es sich einfach aussuchen kann.

      Nuja, auf jeden Fall bin ich mir bewusst, dass meine in der Verweigerung dargelegten Ansichten rein terroretisch sind. Aber sie niederzuschreiben hat seinen Zweck erfüllt.

      A propos terroretisch:
      Was bringt einem die Bundeswehr, wenn zB. ein Flugzeug entführt und in die Frankfurter Skyline gelenkt wird?
      Klar, sobald der Schuldige erkannt ist, kann man versuchen, ihn mit Waffengewalt dingfest zu machen und zur Rechenschaft zu ziehen. Aber dann hat die Bundeswehr ihren eigentlichen Zweck verfehlt, nämlich die zivile Bevölkerung vor Kriegshandlungen zu schützen.
    • Na dann herzlichen Glückwunsch zum Zivitum. ;) Eigentlich sind wir schon da das man es sich aussuchen kann. Es gibt reichlich Musterungsärzte die dich angucken, "Wollen se?" fragen und dich im Falle von nein einfach T5 schreiben. War zumindest bei meinem Jahrgang so.

      Nun, im Falle eines solchen Angriffes wäre es der Bund der die nötigen Waffe hätte das Flugzeug runter zu holen bevor es in der Frankfurter Skyline ankommt und ich persönlich hoffe weiterhin das wir auch Offiziere beim Bund haben die genug gesunden Menschenverstand aufbringen um diese auch einzusetzen.

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      Avalon
    • Ich hatte damals noch den Punkt 'Ich kenne viele Leute im Ausland, auch im Osten, und könnte nicht verantworten denen mit einer Waffe gegenüber zu stehen', weiterhin habe ich zwar auch katholische Erziehung mit drin, aber trotzdem die Tatsache das ich damit nichts mehr am Hut habe.

      Was die 'Was wäre wenn'-Szenarien wie angeht ... das ist ja schon ewig her ;)

      Sie sind mit ihrer Freundin allein im Wald unterwegs und es kommen 5 Schläger auf sie zu und schlagen ohne Diskussion auf ihre Freundin ein.
      Sie haben zufälligerweise eine Automatikpistole dabei. Was tuen sie?


      Schwachfug sowas...
      Realität, so wissen wir aus eigener vielfacher Erfahrung, Realität ist etwas für Leute, die nicht mit Science-Fiction klarkommen