Dunbars Nummer: 147.8

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Dunbars Nummer: 147.8

      Ich will hier Dunbars Number diskutieren. Der Antrophologe Dunbar hat (schon vor einiger Zeit) postuliert, dass die durchschnittliche Zahl an Individuen, mit denen wir gleichzeitig Kontakt halten koennen in Abhaengigkeit zur Gehirngroesse steht. Dabei soll die menschliche Kapazitaet bei der sozialen Vernetzung eben jene 147.8 Personen ergeben. Das, so spricht der Meister, entspreche unter anderem der durchschnittlichen Gruppengroesse praehistorischer Staemme.
      Fuer Onlinecommunitys enthaelt der verlinkte Artikel einige sehr interessante Sachen, etwa, dass "achievement based games", also Onlinespiele mit vorwiegender Umgebungs- und nicht Spielerinteraktion dieses Limit nicht zeigen, wohl aber stark auf Rollenspiel und damit soziale Interaktion ausgelegte Titel.

      Was meint ihr? Habt ihr diese Begrenzung selber schon erlebt? Wie steht es um die Groesse eures Bekanntenkreises?
    • RE: Dunbars Nummer: 147.8

      Original von MoD3000
      Wie steht es um die Groesse eures Bekanntenkreises?

      Das kommt darauf an, was man unter "Bekannten" versteht... :think:
      Im Privatbereich scheint mir eine Zahl von fast 150 eher hoch gegriffen (denn es ist mit einigem Aufwand verbunden), aber in der Berufswelt läßt sich das sicher gut handlen.

      Interessant finde ich die statistische Auswertung der Gruppenzufriedenheit im darunterliegenden Bereich: Optimal ist sie bei einer Größe von 7, sinkt auf ein Minimum bei 12 - 15 und steigt auf einen zweiten Peak bei ca. 55.
      Christopher Allen begründet so, daß die Größe einer Jury (12) sehr gut gewählt ist: Weder wird ein einzelner mit seiner Meinung die Gruppe dominieren, noch wird der Zusammenhalt der Gruppe so groß sein, daß sie aus diesem Grund zu einer einheitlichen Meinung tendiert, sondern es werden sich mit großer Wahrscheinlichkeit zwei Lager bilden, die es untereinander ausmachen.

      Mylord Syn, wir sollten die magische 7 erreichen... ;)
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • Die 6-8 sind eine andere Gruppenzahl. Bei Dunbar ging es um den Kreis der Menschen, mit denen wir ein "soziales Netz" bilden. Also keine 'engen Bekannten', sondern eine weitere Gruppe. Das ist enorm interessant, weil das Milgramexperiment zu dem Thema ja etwas anderes sagt: die durchschnittliche Anzahl an Personen (Knoten) durch die ein Kontakt gehen muss um zwei beliebige Menschen in Kontakt zu bringen, ist 6. Das legt ein enormes Netz nahe, das wesentlich interessantere daran ist aber nicht die Zahl, sondern dass es offenbar "Hubs" im Netz gibt (bei Blogs nennt man das A[lpha]-Blogger), die ein immenses soziales Netz unterhalten. Meiner Meinung nach hat die Arbeitsteilung und Spezialisierung auch hier zugeschlagen. Diese Menschen verwenden Unmengen an Zeit auf Kontaktpflege und 'bedienen' damit ihre Bekannten.

      Noch einmal kurz den magischen 7: das ist Gruppenzahl fuer ein Face-to-Face Meeting unter Gleichberechtigten. Wenn die Gruppe groesser wird, muss moderiert werden und es bilden sich Hierarchien. Deswegen hat jede Jury auch eine(n) Fore(wo)man. Bekommt man in diesen Rhetorik bzw. Managerkursen gesteckt: bis 7 Kleingruppe, ab 8 bis 30 moderiertes Gespraech, danach kommt nur noch Frontalpraesentation in Frage.
    • Original von MoD3000
      Bei Dunbar ging es um den Kreis der Menschen, mit denen wir ein "soziales Netz" bilden. Also keine 'engen Bekannten', sondern eine weitere Gruppe.


      So gesehen muß ich verneinen, diese Grenze ist mir nicht bekannt. Damit wäre ich mit meinem imensen sozialen Netz wohl einer dieser "Hubs", ob mir diese Rolle jetzt gefällt sei dahin gestellt.
      [Blockierte Grafik: http://home.arcor.de/sehtos/signatur3.jpg]
      Sic Luceat Lux

      Mein Blog