Egoismus

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • In manchen Threads ist in der letzten Zeit das Thema Egoismus angesprochen wurden bzw. sind Leute dafür kritisiert worden, sie seien Egoisten.
      Offensichtlich ist das Thema recht kontrovers, zumal der Begriff auch von verschiedenen Menschen unterschiedlich definiert wird. Meiner Meinung zu diesem Thema und meiner allgemeinen Lebenseinstellung entspricht am ehesten folgendes Zitat:

      Egoisten können aus guten Gründen anderen Menschen helfen aber erkennen keinen moralischen Anspruch anderer auf das eigene Leben an.

      de.wikipedia.org/wiki/Egoismus
      Auf dieser Seite gibt es auch einen Link zur Erklärung von Egozentrik, da hier ein deutlicher Unterschied besteht.
      Egozentrik ist als krankhaft definiert und ist für den Egozentriker in der Regel kontraproduktiv.
      Also bitte nicht verwechseln!

      Wie seht ihr die ganze Sache? Haltet ihr euch für Egoisten?
      Wie viel tut ihr für andere Menschen? Und weshalb tut ihr es?
      Weil ihr glaubt, dass es euch letztendlich nützen wird?
      Weil es euch ein inneres Bedürfnis ist und ihr euch dabei gut fühlt?
      Weil ihr Angst vor Ablehnung habt?

      Das ist der erste Thread, den ich eröffne und ich würde mir sehr wünschen, dass es ein Thread ohne größere Flamerei wird. Also bitte sachlich bleiben! :)
      Greatness, at any cost.
    • Ich bin ein Egoist!
      Ich tu so viel für andere Menschen, wie ich finde, dass sie es wert sind, etwas für sie zu tun.
      Es ist einfach nun einmal so, dass jeder Mensch mehr oder weniger egoistisch ist. Aber ich finde es nicht unnützlich, das auch bewusst zu sein. :)
      +++ Rege Satanas! +++
      +++ Ave Satanas! +++
      +++ Heil Satan! +++
    • Kann mich da Syn nur anschließen, meiner Meinung nach ist jeder Mensch Egoist, egal was er von sich behauptet. es ist dem Mneschen einfach angeboren: erst ich, dann andere. Für andere Menschen tue ich nur das, was ich selbst von ihnen erwarte, oder was mir Nutzen bringt, oder wenn, wie Yannick schon sagte, sie es wert sind, dass ich was für sie tue. Wobei dieser Teil an einer Hand abzählbar ist. Etwas für andere tun aus Angst vor Ablehnung? Ich weiss nicht, dann müsste dieser Mensch schon zu dem Teil gehören der mir entweder Nutzen bringt oder der es meines erachtens wert ist, dass ich einen Finger für ihn krumm mache, Menschen die nicht in diese Kategorien reinfallen sind mir egal, ergo habe ich auch keine Angst vor Ablehnung durch diese Menschen. Und ich betone nochmal, jeder der von sich behauptet nicht egoistisch zu sein, ist scheinheilig :P

      Simply you can breath doesn't mean you are alive.

      Etwas verwest in uns. Unter diesem dünnen Lack aus Anstand, Moral und Zivilisation, gärt abgestandenes Menschsein und wenn die Membran reisst, wird die Welt ertrinken, in einem Meer aus Blut, Tränen und Pisse.

      "Wenn man mit anonymen Fremden im Internet diskutiert, muss man auf alles gefasst sein, denn fast immer entpuppen sie sich als von ihrer Unfehlbarkeit überzeugte Sechzehnjährige mit unendlich viel freier Zeit."
      Neal Stephenson
    • Ich sehe das auch so. Aber warum wird Egoismus dann allgemein als etwas Schlechtes angesehen?
      Liegt es an den Eigenschaften, die ganz gerne in Kombination mit dem Egoismus auftreten?
      Oder etwa nur daran, dass man Egoisten schlechter ausnutzen kann?
      Übrigens danke, dass du mich nicht wegen des Wikipedia-Zitates niedermetzelst ;)
      (Du warst doch der Wikipedia-Hasser oder?)
      Greatness, at any cost.
    • Ich bekenne mich ebenfalls klar zum Egoismus.

      Und bin wie blackrider und Lord Syn der festen Überzeugung, daß ausnahmslos JEDER Mensch ein Egoist ist.

      Menschen unterscheiden sich nur darin, wo genau sie ihren Vorteil jetzt eigentlich sehen - und ob sie geruhen, diesen Vorteil auch zu _sehen_, sich also zuzugeben, daß sie sich auch mit einer oberflächlich betrachtet "selbstlosen" Tat gerade einen Vorteil verschaffen respektive verschaffen wollen.
      Und das gilt, glaube ich, insbesondere für jene, die den "moralischen Anspruch anderer auf das eigene Leben" so bereitwillig anerkennen. Daraus resultieren im persönlichen Bereich unsaubere, schuldverstrickte Beziehungen voll unterschwelliger Ansprüche, mit geheimen Truhen gefüllt mit gehorteten Schuldscheinen (z.B. "undankbares Kind, was hab ich alles für Dich getan!"). Das ist ekelhaft.

      Offene Egoisten tun sehr wohl Dinge für andere. Aber sie sind nicht so penetrant in einer üblicherweise zunächst unausgesprochenen Erwartung von Dankbarkeit ("ach, das hab ich doch gern getan, ich erwarte mir ja nichts dafür..") - und nicht so frustriert und bösartíg, wenn diese Erwartung nicht erfüllt, die "Schuld" nie bezahlt wird.

      Das ist in meinen Augen ein klarer Vorteil für das Funktionieren von Gemeinschaften, auch in größerem Maßstab.
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • Und das gilt, glaube ich, insbesondere für jene, die den "moralischen Anspruch anderer auf das eigene Leben" so bereitwillig anerkennen. Daraus resultieren im persönlichen Bereich unsaubere, schuldverstrickte Beziehungen voll unterschwelliger Ansprüche, mit geheimen Truhen gefüllt mit gehorteten Schuldscheinen (z.B. "undankbares Kind, was hab ich alles für Dich getan!"). Das ist ekelhaft.

      So ist es.
      Damit hätten wir jetzt 4 bekennende Egoisten zusammen und noch keine gegenteilige Meinung.
      Irgendwie hatte ich in letzter Zeit den Eindruck, dass das Verhältnis eher umgekehrt wäre... :think:

      Los, Gutmenschen, kommt raus aus euren Löchern! :D

      Irgendwie scheint das mit dem Egoismus auch ne Sache der Religion zu sein: 2 Satanisten, ein Atheist und bei blackrider weiß ich es nicht.
      Zumindest was den Buddhismus angeht, ist klar das dieser einen Gegensatz zum Egoismus darstellt, wenn man das ich (lat. ego) überwinden will...
      Greatness, at any cost.
    • Den erhofften Protest kann ich euch leider nicht bieten, aber ich verewige mich trotzdem mal in diesem Thread.

      Wie seht ihr die ganze Sache? Haltet ihr euch für Egoisten?


      Wie war das noch einst vor vielen Jahren: Klein-Melmoth hatte mal wieder ein Fremdwort aufgeschnappt, fragte seinen Vater, was "Altruismus" bedeutete, und bekam von ihm die Antwort: "Na das glaub ich, dass du das nicht weißt!" Recht hatte er :D Wobei ich heute kein Problem mehr mit dem Wort habe, wohl aber mit dessen Umsetzung - glücklicherweise *g*

      Wie viel tut ihr für andere Menschen? Und weshalb tut ihr es?


      Wieviel ich für andere Menschen tue, variiert extrem in Abhängigkeit davon, wer diese "anderen Menschen sind". Ich kann hilfsbereit, loyal und immer für jemanden da sein, oder aber vollkommen abweisend - mit allen Zwischenstufen, versteht sich - je nachdem, welche Reaktion mein Gegenüber meiner Meinung nach verdient hat und vor allem, was ich für denjenigen zu tun bereit bin.
      Es gibt einige wenige - und wirklich sehr wenige - Menschen, die habe ich derartig liebgewonnen, dass es mir unerträglich ist, wenn sie leiden, und ich unweigerlich das Bedürfnis habe, dazu beizutragen, dass es ihnen gut geht.
      Dann gibt es Menschen, die mir in bestimmtem Maße sympathisch sind und denen ich durchaus helfen und mich darüber freuen kann, wenn sich dadurch für sie etwas verbessert, die meine Hilfe aber auch irgendwann wieder los sind, wenn ich merke, dass ich von ihnen auf selbige reduziert werde. Wenn ich jemandem freiwillig Hilfe zuteil werden lasse, die dieser nicht von mir verlangt hat, erwarte ich logischerweise auch nicht, dass derjenige sich seinerseits mir gegenüber so verhält; wer allerdings immer gern ankommt, wenn ich etwas für ihn tun kann, mich ansonsten aber meidet oder mir vielleicht sogar schadet, der darf sich darauf einstellen, vor verschlossenen Türen zu stehen. Und mir selbst ihnen zuliebe zu schaden, dafür reicht mein Mitgefühl bei dieser Sorte Menschen auch nicht.
      Fremde sind mir hingegen meist ziemlich gleichgültig und ich muss mir keine Daseinsberechtigung dadurch zusammenbasteln, dass ich durch die Gegend renne und gucke, wem ich helfen kann, um irgendeiner Allgemeinheit nützlich zu sein.

      Weil ihr glaubt, dass es euch letztendlich nützen wird?


      Bei Menschen, die mir gleichgültig sind, kann man auf diesen Grund tippen, wenn ich trotzdem etwas für sie tue.

      Weil es euch ein inneres Bedürfnis ist und ihr euch dabei gut fühlt?


      In den Fällen, in denen ich so viel Anteil am Leben eines Menschen nehme, ist es mir ein Bedürfnis - wie bereits geschrieben, allgemein habe ich aber kein Bedürfnis, mich sozial zu engagieren und das angeblich so tolle Gefühl, etwas nützliches für die Gesellschaft getan zu haben, ist mir absolut fremd.

      Weil ihr Angst vor Ablehnung habt?


      Nein. Wem ich nicht helfen will, weil er mir zu gleichgültig ist, der ist mir auch zu gleichgültig, um mir etwas aus seiner Ablehnung zu machen.
    • Nachdem wir hier offenbar "unter uns" sind, und ergo nicht gleich ein Kübel Gülle zu befürchten ist, möchte ich noch etwas hinzufügen:

      Nicht nur Egoismus ist "gut".
      ALLE unseren "guten" Motive basieren auf dem, was als "böse" verrufen ist: auf Materialismus, Egoismus, Sinnlichkeit, der Lust des Fleisches etc.

      Die "guten" freiwilligen Rettungssanitäter opfern ihre Freizeit - unter anderem, wie z.B. soziale Akzeptanz, Heimat in einer Gruppe - deswegen, weil sie Blut und zerstörte Menschenkörper GEIL finden und sich das als Sanis ganz aus der Nähe geben können.. sind jedesmal wie aufgezogen nach so einem Einsatz!
      Und, soll das vielleicht "böse" sein? Natürlich nicht, das ist "gut", weil sie ganz realiter anderen helfen..
      Das einzige, was ich daran despektierlich finde, ist, daß sie es sich in der Regel nicht eingestehen können - wären sie dazu fähig, könnten sie es noch viel mehr genießen!

      Ausnahmslos alles "Gute", auch die hochgerühmte Liebe, ist bedingt durch das "Böse" und somit von ihm abhängig. Wer das Böse in sich verleugnet, gräbt sich seine eigenen Lebenswurzeln ab.

      Satan ist damit auch der Schöpfer alles "Guten", wie schon Goethe in seinem Faust formuliert hat: "Ich bin die Kraft, .."

      Seht ihr das auch so?
      Oder fällt euch ein Beispiel ein, das diese These falsifiziert?
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • Natürlicherweise sehe ich das genauso.

      Ich würde sogar so weit gehen, dass wer das 'Böse' in sich verleugnet, in sich das Böse stark werden lässt und dadurch krank wird. Ein Grund, warum ich Weißlichkulte wie das Christentum u.ä. für Geisteskrankheiten halte und ihre Anhänger folgerichtig für Psychopathen. Weißlichkulte sind meiner Meinung nach und anhand deiner Überlegungen sogar menschenverachtend.
      +++ Rege Satanas! +++
      +++ Ave Satanas! +++
      +++ Heil Satan! +++
    • Verwandelt sich mein harmloser Thread in einen Hort des Bösen? :8O:
      Ich würde ja vorschlagen, einen neuen Thread über menschenverachtende Religionen zu eröffnen aber da gäbe es ohnehin nur sinnlose Flamerei ohne Ende. :rolleyes:
      Also zumindest ich mache das nicht! Wer sich traut, kann es ja tun, wird bestimmt den besagten Eimer Gülle nach sich ziehen :D
      Aber es stimmt eigentlich: Weshalb sollte man sich auf Egoismus beschränken?

      Das Thema wird hiermit auf alle zutiefst menschlichen Triebe und Neigungen ausgeweitet, die generell als schlecht oder "böse" gelten.
      Im wesentlichen also die Charaktereigenschaften, die viele Menschen lieber leugnen oder verdrängen.

      Warum werden diese Dinge unterdrückt? Welche Konsequenzen hätte es, wenn sie nicht unterdrückt würden?
      Besonders interessant finde ich auch die Frage, wie sich diese Kultur der Unterdrückung etablieren konnte und was dabei ihre Werkzeuge waren.

      Das Bankett ist eröffnet. :D
      Greatness, at any cost.
    • MoD3000, Du respektloses Geschöpf (wessen auch immer)!

      Ich stelle ernsthaft die Behauptung auf, daß alles, was man gemeiniglich als "gut" bezeichnet, gespeist wird aus Quellen, die als "böse" eingestuft werden.
      Daß somit nichts "Gutes" möglich ist ohne das "Böse".

      Kannst Du mir auch nur ein _einziges_ Beispiel nennen, das diese These widerlegt?

      Und bitte, mach´s Dir nicht billig, indem Du Dich auf den Standpunkt zurückziehst, Du habest den westlichen Dualismus bereits überwunden... ;)
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • Nein, kann ich nicht. Warum sollte ich auch? Nimm dir bitte die Zeit und betrachte wenige Sekunden meinen Avatar. Das "Gute" definiert sich dadurch, dass es nicht "Boese" ist. Und vice versa. Die Meisten gehen dann induktiv das verneinte durch. Diese Praxis hat bereits Jesus angekotzt (s. Nadeloehr-Gleichnis, Mt. 22,39).

      Aber etwas, dass nicht aus "boesen" Quellen kommt:
      man Altruismus
      Mit ein wenig griechisch: Agape.

      Aber was meinst du genau mit "gespeist"?
    • Altruismus ist eine Illusion. Die Annahme, etwas für (jeden) andere(n) außer für sich selbst zu tun ist falsch. Denn man tut dies letzen Endes, weil man sich auf irgendeine Art und Weise dazu genötigt fühlt. Ob aus Hilfsbereitschaft, Gruppenzwang, Glaube oder was auch immer. Letzlich tut man es, weil es einem etwas gibt bzw einem vor etwas bewahrt. -> Gesellschaftliches Ansehen, Schuldgefühle, etc.
      +++ Rege Satanas! +++
      +++ Ave Satanas! +++
      +++ Heil Satan! +++
    • Altruismus existiert schon,man muß nur versuchen ihn zu leben,nicht ihn verdammen.
      Es sei denn man kann bzw. will es nicht...............
      Okay,entsprechend deiner Selbstcharakterisierung auf deiner HP erspare ich weiter darauf einzugehen,da dies in einem Kampf gegen Windmühlen enden würde und mir meine Lebensenergie dafür zu schade ist.
      Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite.
      Furcht führt zu Wut.
      Wut führt zu Hass.

      Hass führt zu unsäglichem Leid.
    • Nur schade,daß man hier von sehr wenigen Usern Einsicht erfährt bzw. bemerkt.

      [Edit Syn]Ja... die Welt ist so schrecklich ungerecht. Bitte. Erspar mir das. Gehört außerdem nicht zum Thema.[/Edit]
      Edit: Das sagte ich nicht,Syn. Ja,ich bedaure,daß viele Menschen (inklusive dir) keine Hoffnung haben,allerdings zwinge ich diese niemanden auf. Zudem hast Du durch deinen vorherigen Post mich zu meiner Aussage am Beginn meines Postings gezwungen-es schallt immer so aus dem Wald hinaus,wie man zuvor reingerufen hat.
      Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite.
      Furcht führt zu Wut.
      Wut führt zu Hass.

      Hass führt zu unsäglichem Leid.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von DefBenskiObiWan ()

    • Zudem hast Du durch deinen vorherigen Post mich zu meiner Aussage am Beginn meines Postings gezwungen

      Wenn man dich so leicht zwingen kann, dann tust du mir Leid.

      Du solltest übrigens ARGUMENTE bringen, weshalb es denn deiner Meinung nach doch Altruismus gibt. Syns Argumentation ist ja schon recht fundiert und btw auch Ansicht unzähliger Philosophen. Du könntest höchstens versuchen, Altruismus umzudefinieren. Ansonsten stehst du auf ziemlich verlorenem Posten.
      Einfach mal "Bäääh, geht ja wohl!" zu blöken ist definitiv NICHT angebracht. :nono:

      @Syn: ICH BIN DER EINZIGE UND WAHRE BEN!!! :D
      Nenn ihn doch Obi, sonst denke ich im ersten Moment immer, dass du mich für eine Dummheit kritisierst, die ich gar nicht begangen habe...
      Greatness, at any cost.