Erinnerungen

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    • Erinnerungen

      Ich hatte gestern mit zwei Bekannten ein Gespräch darüber, wie unsre Erinnerungen aussehen.

      Herausgestellt hatte sich, dass meine Erinnerungen irgendwie - wie ich erwartete - ziemlich zerfickt sind. Ich erinner mich nur noch an Sachverhalte, Tatsachen, Begebenheiten und sie sind einfach als Faktum da. Kein Bild, kein Ton, kein Video, ja ich kann solche Sachen nichtmal rekonstruieren. Ein anderer hatte Bilder mit Ton, aber werder lokale noch temporale Einordnung.
      Bilder kann ich mir nur manchmal einbilden,w enn ich versuche, mich an Bilder zu erinnern. Dann ist es aber keine Erinnerung, sondern ich konstruiere sie auf Grund der Fakten selbst.

      Woher kommt das? Was hat es zu bedeuten und welche Erinnerungsschemata besitzt ihr oder überwiegen bei euch?
      theharlekin.de
    • RE: Erinnerungen

      Hm, ich erinnere mich an teilweise Dinge sehr gut, zumindest die groben Sachverhalte und einzelheiten kommen erst durch bestimmte Bedingungen wieder zum Vorschein.
      Ansonsten kann ich mich an vieles nur aus Erzählungen erinnern oder von Fotos, die dann ein paar Bruchstücke der Erinnerungen wieder hervorrufen. Ansonsten sind es meistens nur einzelne Dinge wie Worte, Sätze, Bilder oder Gefühle, nichts bestimmtes.
      :.†.:

      My body will be burned until the bones are gone it'll burn!

      :.†.:
    • ich erinnere mich nicht viel, meist aber durch irgendwas auslösendes ... das meiste hab ich vergessen ... weil ich mich nicht erinnern will, aber wenn, dann ist es verschieden, von fahl und schwarzweiß ohne ton bis zu gesammten rl palette ... aber ansich recht verschieden
      Klar bin ich verrückt, aber das heißt nicht,
      dass ich falsch liege. Ich bin irre, aber nicht krank.
      - [Werewolf Bridge, Robert Anton Wison]
    • Das Komischste ist, dass ich mich an Banalität komplett gar nicht mehr erinnern kann.

      Ich habe mich schon oft dabei erwischt, wie ich aus meinem Zimmer rausgehe, wieder reinkomme, auf den Stuhl setze und mich irgendwann umdrehe, ob ich die Tür zugemacht habe. Ja, sie ist zu, aber ich bin mir 100%ig sicher, sie weder beim Rausgehen geöffnet noch beim Hineingehen geschlossen zu haben. Vorteil: Es kommt mir vor, als könnte ich feste Materie durchtreten. Nachteil: Man kommt sich ziemlich dämlich vor, weil man weiß, dass es nicht möglich ist.
      theharlekin.de
    • Erinnerung ist ein TopTenThema meines Lebens. Mein Gedächtnis ist, so kommt es mir vor, UNFASSBAR schlecht. Während ich das hier schreibe, ist es mir unmöglich, einen Großteil der letzten Woche zu rekonstruieren, und das Bisschen, das da ist, kann ich nicht zuordnen. Weiter hinten wird es sowieso unheimlich.

      Die meisten Erinnerungen legen sich bei mir so ab, dass ich irgendwann mal von einer Sache erzähle, und danach verschwindet die Sache selbst aus meinem Gedächtnis, und nur die Erzählung bleibt. Das hat einige Konsequenzen, so kann ich zum Beispiel meine Einstellung zu einer Begebenheit erst neuerfassen, wenn ich sie MITSAMT meiner (damaligen) Einstellung mitgeteilt habe und dann eventuell bemerke, dass ich alles inzwischen ganz anders bewerte. Außerdem vermengt sich die Erinnerung an meine Erzählung manchmal mit dem Nachdenken darüber, wie ich es gerne gehabt hätte oder mit etwas, das mir jemand anderer erzählt und ich bin insgesamt einfach eine unheimlich schlechte Quelle für mündliche Überlieferung. Andererseits erzähle ich die prickelndsten Geschichten !
      Ich hab nichts gegen Menschen als solche:
      meine besten Freunde sind welche,
      aber
    • Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es mir manchmal ähnlich wie Heineken ... dann und wann habe ich schon mal eine Erinnerung wiedergegeben, bei der ich mich kurze Zeit später fragte, ob das überhaupt meine eigene ist.

      Auch der kurzzeitige Verlust von Erinnerungen ist mir bekannt ... vor allem bringt es mich zur Weißglut, wenn ich z. B. schwören könnte, vor einer Sekunde beispielsweise eine Kassette auf mein Bett gepackt zu haben und sie genau eine Sekunde später nicht mehr da ist und ich dann Stundenlang suchen muss, um sie nicht zu finden ... wenn man die Suche aufgibt, findet sich das natürlich alles wieder von alleine an, nur irgendwo anders, als man der festen Überzeugung war, das abgepackt zu haben ... desweiteren Dinge wie, in die Küche zu gehen und nicht mehr zu wissen, was man dort wollte; mit jemanden zu reden und urstplötzlich zu fragen, worüber man geredet hat, ohne abwesend gewesen zu sein -jedenfalls denkt man das- etc.

      Ansonsten verlaufen meine Erinnerungen eher, als erzählt mir eine innerliche Stimme etwas, zu dem ich neue Bilder male ... andere, negative Erinnerungen fressen sich teilweise als quälende Bilder in das Hirn und springen dir ganz plötzlich vor die Augen und du siehst es, als wäre genau das vor Dir und nichts mehr übrig von der eigentlichen vorhandenen Umgebung ... und wenn ich mich an Dinge erinnern soll, die ich fast vergessen habe, springen mir Worte nach einer Weile total aus dem nichts ins Gehirn und bringen mich total aus dem Konzept -da ich inzwischen mit etwas ganz anderem beschäftigt bin- ... aber ich bin allgemein schnell verwirrt und orientierungslos :D
      Intelligenz ist, seinen Verstand soweit auf Null zu stellen, um das Lebewesen Mensch zu ertragen und unter seiner Art zu überleben. -SF-
    • Also ich sehe Erinnerungen fast immer wie Farbfilme. Allerdings erinnere ich an sehr viele Sachen überhaupt nicht. Es muss schon irgendwie außergewöhnlich gewesen sein...
      Legendär ist mein Gedächtnis für Filmzitate. Legendär beschissen ist mein Gedächtnis für Namen und Orte.
      Ich verlege trotzdem quasi nie etwas, da alles seinen festen Platz hat, wo es hin muss.
      Meinen Mitmenschen bringe ich auch teilweise bei, wo die Sachen hingehören, indem ich etwas z.B. spontan durch die ganze Wohnung trete und dann in irgendeiner Ecke vergammeln lasse, wenn es wo lag, wo es nichts zu suchen hatte. Meistens mache ich das allerdings mit Sachen, die davon nicht kaputtgehen. Es sei denn, ich hatte die betreffende Person schon öfter vorgewarnt.

      Interessant finde ich auch, dass ich mich bei Büchern nie daran erinnere, was genau da drin stand. Ich hab einfach Wissen und keine Ahnung wo es herkommt. Manchmal weiß ich allerdings noch, auf welcher Seite (rechts oder links) es gestanden hat - allerdings selten, was es für ein Buch war :think:
      Wenn mich jemand beim lesen anspricht, so kann es durchaus passieren, dass ich mich 15 min lang mit ihm unterhalte und mich hinterher an die Unterhaltung überhaupt nicht erinnern kann.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Ben ()

    • Mh, wenn ich das nochmal aufgreifen dürfte. Ich hatte eine Diskussion mit einem Freund in der auch dieser Satz vor kam (sinngemäß).

      Kreativität ist der Fehler des Denkens, dass Erinnerung falsch zusammen gebaut wird.

      Ich lasse das mal im Raum stehen mit einem leicht neckischem Blink in Richtung hummel.

      edit: Weiß jemand Quellen, wo man sich über den Aufbau des Gehirns informieren kann. Bzw. woran mathematische und / oder sprachliche Begabung gebunden sind etc.?
      theharlekin.de

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von stanny ()

    • Zur Hirnanatomie (mehrere Seiten im google, Suchbegriff Hirnanatomie ist besser als Neuroanatomie) findest Du mehrere Links, die als Einführung ganz brauchbar sind, auf mc600.de/forum/index.php?board…ion=display;threadid=1020

      Einer der Links führt auch zu einem kurzen Absatz über die Gehirne von Mathematikern: Sie meinen dort, daß der Parietallappen stärker ausgebildet wäre.
      Im Gegensatz dazu steht die Info auf dieser Seite: morgenwelt.de/368.html

      Weitere Seiten zur Hirnanatomie: arcismuc.de/neuroanatomie.htm
      uni-duesseldorf.de/MedFak/mai/mrXpert.htm (sind ein paar Kernspin-Bilder)
      med.harvard.edu/AANLIB/home.html (auch MR)

      Zur sprachlichen Begabung habe ich nichts sinnvolles gefunden, am ehesten noch ku-eichstaett.de/Fakultaeten/P…t/DaszweigeteilteHirn.pdf

      Falls Dich auch die Verarbeitung von Musik im Gehirn interessiert, kann ich Dir ein tolles Buch empfehlen: "Musik im Kopf. Hören, Musizieren, Verstehen und Erleben im neuronalen Netzwerk" von Manfred Spitzer, erschienen im Schattauer-Verlag.
      Homo est Deus
      utrolibet.de

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von quigor ()

    • Was? Ich und dement? Ich wende meine Hirnkapazitäten nur sinnvoll an.
      Im übrigen bin ich ohnehin der Ansicht, dass die meisten nur existieren um nach dem Weg gefragt zu werden. :D
      Also Ruhe da hinten auf den billigen Plätzen! *grummel*

      Aber immerhin weiß ich dank deiner Links, dass ich ein Gehirn wie Einstein habe.
      Nur die Frisur ist stylischer! :P

      Die andere Seite widerspricht da ja auch nicht direkt, sondern rückt nur einen anderen Zusammenhang in den Vordergrund. Offensichtlich ist der Testosteronspiegel während der Entwicklung im Mutterleib wichtig. Wenn ich mich richtig erinnere, hängt dieser wiederum u.a. mit dem Stress zusammen, den die Mutter während der Schwangerschaft erlebt.
      Und das Längenverhältnis von Ring- und Zeigefinger wird soweit ich weiß auch hormonell bestimmt. Je kürzer der Zeigefinger im Verhältnis, desto höher die Testosteronkonzentration.
      Und die Testosteronkonzentration beeinflusst über das Gehirn auch das Aggressionspotential.
      Andererseits war Einstein ja nicht so der Killer... :think:

      Egal, ich wollte nur mal so feststellen, dass ich ein Gehirn wie Einstein habe und dass mein Zeigefinger ca 1cm kürzer als der Ringfinger ist. *rumprahl* :D
      Und ich will nichts von Demenz hören, aber egal, das habe ich in 5 min ohnehin schon wieder vergessen ;)
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    • Möglich. :D
      Du bist der Mediziner. Ich fürchte aber mein Gedächtnis ist einfach nur bei Sachen schlecht, die mir egal sind. Wie bei den meisten Menschen:
      Nur bei starker emotionaler oder sensorischer Anregung feuern genügend Nervenzellen, um etwas dauerhaft zu verankern - daher Ausdrücke wie "etwas begreifen" "sich ein Bild machen"...
      Das Problem dürfte sein, dass mir 99,9% aller Ereignisse egal sind. Ebenso wie die meisten Menschen. Dinge, die mir wirklich wichtig sind, vergesse ich nicht. Lediglich das schlechte Ortsgedächtnis scheint bei uns in der Familie zu liegen...
      Obwohl, den Weg zur Pommesbude oder dem Büchergeschäft würde ich sogar im Schlaf finden...
      Eben alles eine Sache der Prioritäten.
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