Eine Geschichte, die Gesellschaft transparent zu machen

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    • Eine Geschichte, die Gesellschaft transparent zu machen

      Ein Schausteller steht vor einem pappenen Torbogen, der wie mittelalterlich angemalt ist. Der Mann selbst trägt Pelzmantel und nennt einen zigeunerisch anmutenden Bart sein Eigen. Über dem Torbogen prangt, dessen Wölbung in ihrem Verlauf imitierend, die Wortgruppe „Meine Welt“ in orangefarbenen Lettern. Eben jene (Welt) scheint es zu sein, die der Schausteller anpreist, er hat neben sich ein Schild zu stehen, das wie folgt beschriftet ist: „Eintritt frei“. In dieser Konstellation also wird dem Vorübergehenden Ungeahntes verhießen.
      Eine Person macht Halt vor des Schaustellers Installation, Zögern steht in ihr Gesicht geschrieben. Der Schausteller entlockt seiner Mimik ein gewinnendes Lächeln, sagt aber nichts. Schließlich überwindet sich sein Gegenüber: „Ist es mir erlaubt, einfach – einfach so einzutreten?“ Der Schausteller schweigt, deutet auf das Schild, das da sagt: „Eintritt frei“. „Einen Haken“, hakt die Person nach, „ich vermute an der Sache einen Haken.“ Der Schausteller seufzt, setzt dann sofort wieder sein Lächeln auf und versichert: „Meine Welt ist deine Welt.“ Nun scheint der unentschlossene Kunde überzeugt, er nickt nur und durchschreitet den Torbogen.
      Somit ist der Schausteller wieder allein. Es sei an dieser Stelle bemerkt, er steht seit bereits vielen Jahren mit seinem Schild und Torbogen dort, eigentlich fast schon immer. Jedoch, er wird häufig nicht wahrgenommen von den Leuten. Nicht so diese Person, die ihn jetzt mit ihrer Aufmerksamkeit zu beehren sich anschickt. Skeptischen Blicks baut sich der Neukunde auf. „Wenn der Eintritt frei ist“, hinterfragt er, „wie toll kann sie dann sein, deine Welt? Worin unterscheidet sie sich von zum Beispiel meiner Welt?“ Der Schausteller lächelt und offenbart ihm: „Meine Welt ist deine Welt.“ Damit scheint auch der hier überzeugt, er marschiert schnurstracks durch den Torbogen.
      Der Nächste kommt den Schausteller besuchen, es ist jemand, der einen durchaus verwirrten Eindruck macht. In der Tat, er scheint verrückt zu sein, denn er richtet an den Schausteller die Frage: „Angenommen, deine Welt sei ein Eichhörnchen und die meine eine Nussschale – Wer würde gewinnen??“ „Meine Welt isst deine Welt“, erwidert der Schausteller. Diese Antwort befriedigt den Verrückten, er geht durch den Torbogen.
      Hier trifft er die anderen Beiden, die heute schon durch den Torbogen gegangen sind. Sie drehen sich zu ihm um und entdecken, dass auf der Rückseite des pappenen Torbogens auch etwas geschrieben steht, eine Wortgruppe, die in ihrem Verlauf die Wölbung des Torbogens imitiert. Sie lautet: „Meine Welt“. Das ist die Pointe!
      YO YO YO WHAT GOES

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