Epischer Zweikampf

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    • Epischer Zweikampf

      Während das Leben Geschichten schrieb, in denen u. a. Kokain eine Rolle spielte, sah es im Reich der Tiere schon ganz anders aus. Friedlich existierte man nebeneinander her. Mitunter wurde auch aufeinander existiert, aber das ist hiermit nicht von Belang. Höchstens unter dem Gesichtspunkt, dass die Aufeinanderexistenz auf das Fortbestehen der tierischen Rasse abzielte, worum es ja letztendlich geht in dieser Geschichte. Nämlich der Mensch bringt schleppend, wie es der Gang einer dicken Frau ist, die Tiere um, zum Beispiel indem er organisch belastete Haushaltsabwässer in die Nahrungskette reintut. Dagegen wollten die Animalen nun auch einmal anders vorgehen als immer nur sich fortzupflanzen den ganzen Tag. Wenn sie nicht aufpassten, wurden sie noch selber so wie ihr Feindbild: Mensch. Das galt es zu verhindern und noch einiges mehr! –
      Mit einer Gangart, die Respekt impregnierte, beschritt der Löwe sein Revier, das da lautete: Reich der Tiere. In seiner Rolle als König dieser ehrenwerten Gesellschaft, welche im Fortgang der Evolution durchaus sich hatte zu etablieren gewusst, rekrutierte er eine Armee des kollektiven Nichtgoutierens der anthropogenen Hegemonie (AKNAH)! Es war ihm schon zahlreiche Kräfte zu mobilisieren gelungen, so zum Beispiel die Gravitation, als er zwecks Rekrutierens eines Papageis auf einen Mangrovenbaum geklettert, dann aber doch wieder heruntergefallen war. Doch dieser Typ ließ sich nichts anmerken! Der Löwe schien aus Hartplaste gegossen, derart gelassen nahm er all die Rückschläge an, die sich ihm im Rahmen seiner Mission zu präsentieren erdreisteten. Selbst hatte er sich nicht desillusionieren lassen, als ihm die Gazellen, die er gerade frisch für die Sache überzeugt hatte, vor den Nüstern wurden weggeschnappt, und zwar sogar von ihm selber. Das traf noch mal so hart. Mit der Ruhe eines mit Stahlwolle geknebelten Pantomimen jedoch trug er diese Schuld vor der Weltgemeinschaft der Tiere und seiner eigenen inneren Stimme. Jetzt aber zu Potte kommen!
      Nachdem der Löwe einige Zeit war umhergewandert, kam er zum Archaeopteryx. Werter Herr Archaeopteryx, richtete der König der Tiere das Wort an seinen gefiederten Untertan, geruht Ihr mir beizustehen in meinem Kampf gegen die Menschen? Ihr allein führt einen Kampf gegen die Menschen, ehrwürdiger Löwe? zeigte die Flügelechse sich erstaunt. Dass Ihr Euch nicht übernehmt! Durchaus nicht allein, versicherte der Löwe. Zahlreich haben mir die Tiere ihre Unterstützung zugesagt, wie auch Ihr es tun werdet, sollte meine Hoffnung sich bestätigen. Auch viele Vögel befanden sich unter jenen, die mit mir die bevorstehende Schlacht zu schlagen gelobten, fügte er hinzu. So, so, dehnte der Archaeopteryx seine Silben, zahlreiche Vögel. Was, glaubt Ihr, haben jene mit mir zu tun? verlangte er vom Löwen zu wissen. Nun, antwortete dieser, ich nahm an, dass Ihr, vom Beispiel Eurer Artgenossen inspiriert, ihrem Beispiel würdet folgen.
      Artgenossen! krächzte plötzlich der Archaeopteryx. Ich bin mehr Dinosaurier als Vogel, du zu groß geratene Hauskatze. Er fühlte sich in seiner Ehre als Übergangslösung attackiert und wurde ausfallend. Euern Kampf gegen die Menschen könnt Ihr ohne mich führn, Lord Matschquaste! Das durfte der Löwe sich unter Berücksichtigung seiner auch repräsentativen Pflichten nicht bieten lassen. Forsch wies er zurecht: Pass auf, doo! Immerhin handelt es sich bei mir um niemand Geringeren als den König der Tiere. Das nahm sein Gegenüber allerdings für scheinbar wenig voll, denn es schickte sich an, den Löwen zu entführen. Dieser, ihn der plötzlichen Hektik sich nicht anders helfen zu wissend, wollte den Archaeopteryx mit Reichtümern überhäufen. Der jedoch war damit beschäftigt, sich unter Flügelschlägen auf in die Lüfte zu schwingen, und mit den Krallen konnte er die feilgebotenen Schätze nicht annehmen, weil die staken im Fleisch der Raubkatze drin. Der Löwe schmiss immer noch mit Reichtum um sich. Derart hob das ungleiche Paar ab und schwob über die Köpfe der Menschen hinweg, die dem auf sie niedergehenden Goldregen mit offenen Armen entgegentraten. So hatte sich der Widerstand in Eiteleien und individuellem Konflikt verrannt, und die Menschen profitierten davon.
      YO YO YO WHAT GOES