Ein Kanalisationskrokodil, das dich frisst

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    • Ein Kanalisationskrokodil, das dich frisst

      Nach einer fast wahren Begebenheit.

      Daniel und Raik hatten gewettet, wer von ihnen lustiger sei. Raik hatte auf sich gesetzt, Daniel dagegen gehalten. Noch war die Wette nicht entschieden, denn es war etwas dazwischen gekommen. Die beiden hatten sich nach ihrem Wettschluss anzufeinden begonnen, und Daniel hatte sich ereifert, Raik sei „so lustig wie ein Kanalisationskrokodil, das dich frisst“. Abgesehen davon, dass Raik diese Beleidigung nicht auf sich sitzen lassen wollte und entschieden anfing zu heulen, zweifelte er auch die Behauptung Daniels, dass sich Krokodile in der Kanalisation befänden, an und tat dies – unter Tränen – als urban legend ab. Das hatte zu einer weiteren Wette geführt, wegen der man jene erste, ursprüngliche Wette aufgeschoben hatte. Nun standen Raik und Daniel, sich gegenseitig anschweigend, neben einem Kanaldeckel und warteten auf das Erscheinen eines Krokodils.
      Sie hatten diese Stellung vor geraumer Zeit bezogen, und noch war kein Reptil dem unterirdischen Abwassersystem entsprungen. Raik grinste dreckig, zuversichtlich, sowohl diese als auch die andere Wette zu gewinnen. Lebhaft malte er sich aus, wie er in der Euphorie des Triumphs Daniel verspotten und treten würde. Dieser hing seinerseits ebenfalls siegessicheren Tagträumen nach und dachte gar nicht ans Resignieren: Er glaubte schon mehrmals Krokodilpräsenz vermuten lassende Geräusche vernommen zu haben. Gebannt starrten beide auf den Kanaldeckel, ohne ihn jeweils wahrzunehmen, denn sie waren in ihren Vorstellungen zugange.
      Während sie also bis zum Hals in Gedanken versanken, wurde plötzlich der Kanaldeckel durch die Luft katapultiert, und ein langes, schuppiges Etwas schoss an die Oberfläche. Daniel und Raik wurden aus ihren Trancen gerissen, doch bevor Raik des Geschehens sich vergegenwärtigen konnte, war es schon zu spät: Das Kanalisationskrokodil ließ den massiven Kiefer in seine Richtung schnellen, trieb ihm die Zähne ins Bein und zog ihn in Richtung Kanaldeckelöffnung. Raik war wie paralysiert und starrte, während er sich immer weiter auf den Abgrund zubewegte, voll verblüfften Entsetzens Daniel an. Dabei musste er ein so blödes Gesicht gemacht haben, dass dieser nicht mehr an sich zu halten wusste und laut und heftig zu lachen anfing. Mit einem Platsch landeten das Krokodil und sein potentieller Imbiss im zähen Strom der Kloake, doch das Platsch ging unter in Daniels wildem Gelächter. Er lachte und lachte, bis er sich schließlich verausgabt hatte und Tränen aus den Augen wischen musste. In Anbetracht dieses seines ungehaltenen Ausbruchs ungehaltenen Gelächters gestand er Raik die überlegene Lustigkeit zu, und froh darüber, dass beide ihre jeweilige Wette gewonnen hatten, spazierten sie Hand in Hand weg und hatten später hemmungslosen Sex (in Maßen).
      YO YO YO WHAT GOES

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