Weinachtslieder

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  • Weinachtslieder

    Alle Jahre wieder
    Alle Jahre wieder,
    kommt das Christuskind
    auf die Erde nieder,
    wo wir Menschen sind.

    Kehrt mit seinem Segen
    ein in jedes Haus,
    geht auf allen Wegen
    mit uns ein und aus.

    Ist auch mir zur Seite
    still und unerkannt,
    daß es treu mich leite
    an der lieben Hand.



    Macht hoch die Tür, die Tor' macht weit!
    Macht hoch die Tür, die Tor' macht weit!
    Es kommt der Herr der Herrlichkeit,
    ein König aller Königreich,
    ein Heiland aller Welt zugleich,
    der Heil und Leben mit sich bringt,
    der halben jauchzt, mit Freuden singt:
    Gelobet sei mein Gott,
    mein Schöpfer reich von Rat.

    Er ist gerecht, ein Helfer wert,
    Sanftmütigkeit ist sein Gefährt,
    sein Königskron' ist Heiligkeit,
    sein Zepter ist Barmherzigkeit;
    all unser Not zum End' er bringt,
    derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
    Gelobet sei mein Gott,
    mein Heiland gross von Tat!
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  • wie schön doch die welt ist.



    Markus 12,1317
    13 Und sie schicken zu ihm einige von den Pharisäern und den Herodianern. Sie sollen ihn bei einem (unvorsichtigen) Wort fangen. 14 Sie kommen und sagen zu ihm: Lehrer, wir wissen, dass du wahrhaftig bist. Du nimmst auf niemanden Rücksicht. Denn du schaust nicht (parteiisch) auf das Angesicht eines Menschen. Sondern in Wahrheit lehrst du den Weg, den Gott will. Ist es erlaubt, dem Kaiser die Kopfsteuer zu geben? Sollen wir sie geben oder nicht?

    15 Er sah ihre Heuchelei und sagte zu ihnen: Warum stellt ihr mich auf die Probe? Bringt mir einen Denar, dass ich ihn sehe. 16 Sie brachten einen. Und er sagt zu ihnen: Von wem ist dieses Bild und die Inschrift? Sie sagten zu ihm: Vom Kaiser. 17 Jesus sagte zu ihnen: Was dem Kaiser gehört, sollt ihr dem Kaiser geben. Und was Gott gehört, (sollt ihr) Gott (geben). Und sie waren sehr erstaunt über ihn.



    PREDIGT:
    Die Kirchen und der Staat
    19. Oktober 2003

    I. Politik
    Liebe Gemeinde, nur selten hat Jesus sich ausdrücklich zur Politik geäussert. Einer der wenigen Texte ist die Diskussion über die Kopfsteuer. Jesus beweist eine Haltung, die ich mit den folgenden Worten umschreiben möchte: Menschlichkeit, Augenmass, Verständnis für die Menschen verbunden mit einem tiefen Glauben an Gott.

    II. Extremisten
    Ist es erlaubt, dem Kaiser die Kopfsteuer zu geben?

    Jesus ist nicht der einzige, der diese Frage hört. Seine Jünger sind auch in der Nähe. Zu ihnen gehört zum Beispiel Levi.[1] Er ist von Beruf Zolleinnehmer. Er zieht die Steuern ein, die an den Kaiser in Rom gehen. Die Römer sind froh, wenn sie dieses Geschäft nicht selbst machen müssen. Aber sie haben die Macht im Land. Das zeigen sie bei jeder Gelegenheit. Am stärksten wirken die Symbole, die im Alltag verankert sind. Jeder, der eine Münze in die Hand nimmt, sieht das Symbol. Der Kopf des Kaisers ist auf die Münze geprägt. Man wird jeden Tag daran erinnert: Der Kaiser ist der oberste Herr. Natürlich braucht man eine solche Münze, um die Steuer zu zahlen. Ein Silberdenar pro Kopf. So viel ist das eigentlich nicht. Etwa einen Tag lang muss man dafür arbeiten.[2] Soll man dem Kaiser die Kopfsteuer zahlen? Ja, für Levi ist es keine Frage. Und als Zolleinnehmer verdient er auch noch ein wenig dabei.

    Ein anderer hört die Frage ebenfalls. Auch er gehört zu den Jüngern. Aber er ist ein ganz anderer Typ. Er trägt den Namen Simon. Nein, nicht Petrus, ein zweiter Simon. Vielleicht hat er deshalb noch einen Übernamen. Man nennt ihn auch: der Zelote, der Eiferer.[3] Das hat seinen Grund. Er gehört zu den Leuten, die mit religiösem Eifer gegen die Römer kämpfen. Sie verstecken sich im Untergrund. Wenn es niemand erwartet, schlagen sie zu. Machen einen brutalen Anschlag auf einen Römer oder auf einen Juden, der mit den Römern zusammenarbeitet. Auch die Zeloten haben ihre Symbole. Das eine ist ihre Waffe ein kurzer Dolch, den man im Gewand verstecken kann. Das andere Symbol ist der Steuerstreik. Sie rufen auf zum Boykott: Keine Steuern für die Römer! Keine heidnischen Münzen in jüdischen Händen! Die Begründung ist religiös. Wer an den einzigen Gott Israels glaubt, anerkennt keinen andern Herrscher. Da ist der Kaiserkopf auf der Münze eine Provokation. Soll man dem Kaiser die Kopfsteuer zahlen? Nein, für Simon kommt das nie im Leben in Frage.

    Liebe Gemeinde, wie wirken die beiden Jünger auf Sie? Welcher hat eher ihre Sympathie? Welcher ist ein Vorbild für den Glauben?

    Simon und Levi wissen noch nicht, dass die Gegensätze immer extremer werden.

    Die Römer werden auf ihre jüdischen Helfer verzichten. Sie werden die Steuern selbst eintreiben und damit die nationalistischen Juden noch mehr provozieren.

    Die Zeloten werden zum Aufstand blasen. Sie werden sich vier Jahre lang auf dem Tempelberg verschanzen. Sie werden dort ihre eigenen Münzen prägen natürlich ohne das Bild des Kaisers und mit hebräischer Inschrift.

    Die Römer werden neue Legionen aufbieten. Sie werden nach langer Belagerung den Tempelberg erobern. Sie werden Tausende von Aufständischen kreuzigen. Sie werden den Juden später ganz verbieten, in Jerusalem zu wohnen.

    Für die beide Seiten gibt es nur ein Entweder-Oder. Alles oder nichts. Gott oder der Kaiser. Ja oder Nein. Die Ideale sind hoch. Man ist rasch bereit, ihnen das Leben zu opfern.

    Simon und Levi wussten noch nicht, wohin das führt. Die Leser des Markusevangeliums wissen es: dass der Tempel zerstört ist und die Zeloten untergegangen sind. Jesus hat es vielleicht geahnt. Er hat gespürt, dass die Frage den Extremisten in die Hand spielt. Er ist nicht in die Falle getappt.

    III. Menschen
    Bringt mir einen Denar, dass ich ihn sehe.

    Jesus gibt vorläufig keine Antwort. Zuerst tut er etwas ganz anderes. Er lenkt die Aufmerksamkeit von den Gegensätzen weg. Er nimmt einen Denar in die Hand. Selbst hat er offenbar nicht so viel Geld in der Tasche. Er fragt, wer ihm eine silberne Münze leihen kann. Vielleicht ist es Levi. Jesus nimmt das Geldstück in die Hand und schaut es an. Wie wenn er sagen wollte: Da macht man immer so grosse Worte. Schauen wir einmal an, wovon wir eigentlich reden.

    Die Münze ist abgegriffen vom Gebrauch. Man sieht auf ihr die Spuren des Lebens. Durch wie viele Hände ist dieses Geldstück gegangen. Eine Mutter hat zu Essen gekauft für ihre Kinder. Ein Kranker hat versucht, einen Arzt zu finden. Ein Bauer musste sein Land verkaufen, um Schulden zu bezahlen. Ein dankbarer Vater hat dem Tempel eine Spende gebracht. An all diese Menschen muss man denken. Und an viele, viele andere. Das ist das Leben. Erst wenn diese Realität in den Blick kommt, gibt Jesus seine Antwort. Es ist eine Antwort, die für das Leben gut ist.

    Was dem Kaiser gehört, sollt ihr dem Kaiser geben. Und was Gott gehört, (sollt ihr) Gott (geben).

    Jesus überlässt das Feld nicht den Extremisten. Er fällt nicht auf ihre Schwarz-Weiss-Malerei herein. Er will etwas ganz anderes zeigen: Es gibt einen ganz weiten Bereich in der Mitte. Hier spielt sich das Leben der Menschen ab. Hier soll man sorgfältig unterscheiden. Was ist das richtige Mass? Was sind die richtigen Relationen?

    Was dem Kaiser gehört, sollt ihr dem Kaiser geben. Der Kaiser ist ein Stück der Welt, wie sie ist. Er hat seine Aufgabe. Jemand muss dafür sorgen, dass man auf dem Markt bezahlen kann. Dass einigermassen Ruhe und Ordnung herrscht. Dass die Leute zu ihrem Recht kommen. Dafür soll der Kaiser auch etwas bekommen. Aber nur das, was ihm zusteht. Die Steuer genügt, mehr ist man dem Kaiser nicht schuldig.

    Was Gott gehört, sollt ihr Gott geben. Den Kaiser wie einen Gott verehren nein, das würde Jesus nie tun. Nur Gott selbst hat es verdient, dass man ihm das ganze Herz schenkt. Im Bild des Kaisers ist nichts Göttliches. Die Bibel sagt zum Stichwort Bild etwas ganz anderes. Jeder Mensch ist geschaffen als Abbild von Gott.[4] Jeder Mensch hat diese Würde auf seinem Gesicht. Kein Mensch darf wie ein Nichts behandelt werden auch nicht von der Weltmacht Rom.

    Liebe Gemeinde, merken Sie, wie jetzt ein Raum zum Atmen entsteht? Die Menschen bekommen Platz, mit ihren Freuden und Sorgen. Der Gott, an den Jesus glaubt, vertritt nicht die kämpferischen Parolen. Er ist freundlich zu den Menschen und zum Leben.

    Die Kirche kommt im Bibeltext übrigens nicht direkt vor. Was Gott gehört, muss man nicht der Kirche geben. Bei genauerem Hinsehen könnte man aber sagen: Die Kirche das sind die Menschen, die von Jesus lernen. Sie leben in der Welt und sind im Glauben verankert. Sie haben offene Augen für ihre Mitmenschen. Sie versuchen, am richtigen Ort eine Unterscheidung zu machen. Sie versuchen, nicht auf die Extremisten hereinzufallen. Unter den zwölf Jüngern vertreten nur zwei die beiden grossen Gegensätze, Levi und Simon. Die andern zehn sind ziemlich gewöhnliche Menschen. Sie sind die Vorläufer der Kirche.

    Der weitere Verlauf der Weltgeschichte zeigt: Die beiden Extreme aus der Erzählung sind untergegangen. Die Zeloten haben sich im Kampf aufgerieben. Das Römerreich ist einige Jahrhunderte später auseinander gebrochen. Überlebt haben die Gruppen in der Mitte die Pharisäer und die Christen. Sie sind allerdings nicht davor gefeit gewesen, neue Gegensätze zu bilden.

    IV. Kirchen und Staat
    Im Kanton Zürich stehen wir vor der Frage: Wie soll das Verhältnis zwischen dem Staat und den Kirchen in Zukunft aussehen? Ich glaube nicht, dass der Bibeltext dazu direkt etwas sagt.

    Zu verschieden ist die geschichtliche Situation. In der Zeit des Neuen Testaments waren die Christen eine Minderheit. Ihre Zahl nahm zu, und sie wurden langsam zur Mehrheit. Nach dreihundert Jahren änderten die römischen Kaiser ihre Politik. Sie unterstützten das Christentum offiziell und machten es zur Staatsreligion.

    Heute erleben wir eine umgekehrte Entwicklung. Nach der Reformation hatte Zürich dreihundert Jahre lang eine Staatskirche. Der Rat der Stadt entschied, dass alle Bürger reformiert sind. Die Kirche wurde als eine Abteilung des Kantons geführt genau wie heute die Schule.

    Inzwischen haben sich die Zeiten geändert. Der moderne Staat achtet die Glaubensfreiheit. Er kann seinen Bürgern nicht mehr vorschreiben, was die richtige Konfession ist. Die reformierte Kirche hat nicht mehr das religiöse Monopol. Aber die anerkannten Kirchen bleiben wichtige Partner für den Kanton. Nun sollen die Gesetze an diese Situation angepasst werden.

    Vielleicht können wir vom Bibeltext auf indirekte Art etwas lernen. Auch zu den Kirchenvorlagen hört man extreme Meinungen.

    Die einen möchten gar nichts ändern. Sie hätten am liebsten noch die Verhältnisse der alten Zürcher Staatskirche.

    Die andern wünschen eine völlige Trennung von Kirche und Staat. Sie wollen die Religion ganz dem Privatrecht überlassen.

    Zwischen diesen Extremen gibt es ganz viel Spielraum. Hier bewegen sich die Vorlagen für die Abstimmung vom 30. November. Während fast acht Jahren hat man daran gearbeitet. Was ist eine zeitgemässe und dauerhafte Lösung? Wie weit geht die Aufsicht des Staates? Wie viel Freiheit haben die Kirchen? Und vielleicht die wichtigste Frage: Wer sind die Menschen, von denen man redet? Was dient diesen Menschen in ihrem Leben?

    Liebe Gemeinde, hier ist Augenmass und Realitätssinn nötig. Jesus mit seinem Glauben gibt den Raum dazu.

    V. Demokratie
    Noch etwas hat sich im Laufe der Zeit geändert. Wir können das Regieren nicht mehr denen da oben überlassen dem Kaiser in Rom oder den Ratsherren in Zürich. Als Stimmbürger tragen wir die Verantwortung mit. Wir sind eingeladen, von Jesus und seiner Haltung zu lernen.
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