Ja, durchaus. Und die PC-Spiele haben eine nicht sehr finanzstarke Lobby und einige, meist jugendliche, Anhänger. Themen, die den Bereich "jugendlich" umfassen, waren schon immer gut zu kritisieren- also nimmt man Frontal-21-Berichterstattungen von solchen Berufs
bilderzeugern wie Rainer Fromm und übernimmt sogar deren Jargon völlig ("Killerspiele"- allein schon ein sehr komisches Wort, impliziert es doch, dass eine Person zu dem Zeitpunkt bevor es ein solches Spiel spielt, schon einmal jemanden kaltgemacht haben muss- denn ansonsten wäre er ja der Zielgruppe abhändig).
Das Problem ist- mal wieder- fast vollständig auf der anderen, auf der protektierten, Seite zu suchen. Wir leben in einer Gesellschaft, in der jeder alle Privilegien bekommt, aufgrund seiner bloßen Existenz. Wir leben in einer Gesellschaft, in der Mittelmäßigkeit ja schon aus politischer Warte erwünscht ist und gefördert werden muss. Der durchschnittliche Gymnasiast weiß mit allem was anzufangen, er ist in allem nicht gut, aber auch nicht schlecht. Gibt es einen Gymnasiasten, der unterdurchschnittlich ist, und etwas gut beherrscht, dafür etwas anderes nicht kann, dann muss man ihn blockieren, sein Talent herabreden und ihn selbst boykottieren.
Die Einstellung zum Mittelmaß ist auf der Realschule noch viel gegenwärtiger. Ein guter Schüler stellt keine Fragen, er beantwortet welche. Jemand, der schon anfängt, zuviel zu fragen oder gar einsieht, dass es Fragen gibt, die der Lehrkörper nicht beantworten kann, ja vielleicht gar nicht beantworten will, wird zu einer sozialen Gefahr. Eine solche soziale Gefahr gilt es einzudämmen- deswegen wurde ja auch schon der Aufschrei nach Schuluniformen so groß.
Diese Gesellschaft hat sich gewalttätige Personen selbst gezüchtet. Wir sehen relativ intelligente, ja im Kern sogar recht friedfertige, Schüler, die sich tagtäglich dem Theater irgendwelcher prügelnder, saufender Idioten aussetzen müssen. Das Resultat sind dann derlei Taten, die entstehen, wenn das Faß zum Überlaufen gebracht wurde.
Die "Gesellschaft" gibt sich Mühe darin, ihre Proletarier zu protegieren und vor den gemeingefährlichen Übergriffen der bösen Anderen, der Außenseiter, zu schützen. Nur bedauerlicherweise haben diese den Krieg nicht angefangen. Und ein Lehrer kann sich heutzutage auf einiges gefasst machen. Vor allem auch an Unfähigkeit aus den eigenen Reihen, (nur vielen fällt die ja aus selben Gründen schon nicht auf). Ich kenne einen Fall von einem hochbegabtem Jungen, den meine Eltern (beide Lehrer) nur mit Mühe und Not an der Schule halten konnte- so hatte dieser das (zurecht!) umstrittene "Krankheitsbild" der Hyperaktivität. Ein wirklich hochbegabter Junge wäre beinahe auf die Hauptschule zurückgestuft worden, weil die Lehrer mit ihm nicht klargekommen sind. Alles kein Einzelfall. Aber nein, wenn dann einer Amok läuft- dann ist Holland in Not!... Hmmm...