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Vorherige Beiträge 14

  • Also die Statistiken (großes lol), die ich über Uran kenne, sprechen alle von maximal 50 Jahren.
    Allerdings weiß ich nicht, wie es mit Plutonium aussieht...

    Kohle reicht glaube ich noch ein paar hundert Jahre, wird aber immer unwirtschaftlicher. Es handelt sich in erster Linie nicht um eine technische, sondern um eine wirtschaftliche Katastrophe - von dem ganzen CO2 wollen wir hier gar nicht erst reden!

    @blackrider: Ich weiß schon recht gut, wie sowas aufgebaut ist. Die Sache ist folgende:
    Als Physiker sollte man eigentlich in Größenordnungen denken. Wenn z.B. die Kühlung und Heizung (denn das Plasma muss zumindest momentan noch geheizt werden) 5mal so viel Energie verschlingen, wie durch die Fusion gewonnen wird, so ist das dennoch ein Erfolg. Den Feinschliff (Faktoren <10) kann man später immernoch machen.
    Ich hege immerhin die Hoffnung, dass bei größeren Reaktoren die Randeffekte abnehmen werden.
    Aber du hast vollkommen Recht: 50 Jahre sind eine optimistische Schätzung.
  • Wenn du dich näher mit dem Testreaktor beschäftigt hättest, würsstest du, dass die liebe Regierung keinen Wert drauf legt. Immerhin lässt sich mit konventionellen Brennstoffen ne Menge Kohle (haha!) verdienen.
    ITER ist ausserdem nur ein Test, man plant bereits die Nachfolger, die ausreichend, wirtschaftlichen Strom erzeugen sollen. Ich bin dennoch ziemlich skeptisch dem gegenüber, im Moment verschlingen die Magnet mehr Energie als die Fusion erzeugt. Die arbeiten da mit Supraleitern, will heissen, du musst neben einer mehere Millionen Grad heissen Plasmawolke ein Dreahtgeflecht auf ein paar hundert Grad (ich glaube um die 200) unter Minus runterkühlen. Und jetzt stell dir mal den Energieaufwand davon vor. Es kann also noch ne Weile dauern bis das funktioniert. Die Schätzung, dass es in 50 Jahren wirtschaftlich arbeitet finde ich sehr optimistisch, immerhin haben sie das schon mal vor 50 Jahren gesagt. ;) Und bis dahin gehen uns die Brennstoffe aus. Juche! Btw: Uran und Plutonium reichen noch ca 270 Jahre.
  • Das schlimmste, was mit aller Form von strahlungsintensivem Material passiert ist der Schrott. Wie entsorgt man die Verschalung eines Gebaeudes, das > 20a unter schwerem Neutronenbeschuss gestanden hat?
    Die Dinger strahlen wie eine Leuchtkerze.

    Das kommt sehr auf das Material an, aus dem die Wände gefertigt sind. Bei geschickter Wahl sollte evtl. sogar eine Halbwertzeit von unter 100 Jahren machbar sein. Außerdem fällt weniger Schrott an, als bei einem konventionellen Atomkraftwerk. Das größte Problem sind dort nämlich die Brennstäbe:
    Über das Kraftwerk selbst könnte man theoretisch einfach etwas Beton gießen und es vor sich hin strahlen lassen.
    Die Brennelemente dagegen entwickeln im Gegensatz zu den Pellets der Kernfusion auch nach dem Entfernen aus dem Kraftwerk noch eine enorme Hitze und sind daher sehr viel schwerer zu handeln.

    Hast du die Fortschritte am internationalen Forschungsreaktor verfolgt? Ist seit ein paar Jahren ziemlich still darum, aber er arbeitet

    Ja, habe ich, wenn auch nicht besonders intensiv. Was mich ankotzt ist, dass wir momentan Testanlagen haben, die selbst nach optimistischen Berechnungen deutlich zu klein sind.
    Was ich sagen will ist folgendes: Wenn wir nun wissen, dass eine bestimmte Größe zum Erreichen einer stabilen und dauerhaften Fusion _mindestens_ nötig ist, dann sollten wir lieber sicherheitshalber eine Größenordnung drüber ansetzen und das Feintuning auf später verschieben.
    Für mich läuft momentan einiges unter "premature optimisation"...

    Was die kalte Fusion angeht:
    Die Berichte vor einiger Zeit über kalte Fusion bei einem Elektrolyse-Prozess (ich glaube Platin war das Material der Wahl) haben sich als falsch erwiesen, da wesentlicher Energie-input unberücksichtigt blieb.
    Neuerdings gibt es dann noch Interesse an der kalten Fusion mit durch Ultraschall erzeugten Kavitäten (sowas wie Gasblasen, die sehr schnell wieder verschwinden) in Wasser. Meines Wissens hat sich das bis jetzt sogar bestätigt, scheint aber zur Energieerzeugung nicht die nötige Leistungsdichte zu besitzen.
    Denkbar wäre es dennoch als kompakte Neutronenquelle...
    Aber gesichert ist das alles noch nicht.
  • geothermische energie is meiner meinung nach auch ein nicht zu unterschätzender faktor
    und natürlich kernfusion, bzw, die forschungen in der richtung der kalten fusion klingen auch recht interessant, und da hat man dann auch nich so viele schnelle neutronen *g*
    und solange bin ich weiterhin beführworter der atomkraft
    immernoch besser als die atmosphäre mit milliarden tonnen co2 zu verseuchen
    und mittlerweile gibt es soweit ich weiß auch methoden, damit der abfall schon nach 100-150 jahren nur noch so stark strahlt wie natürliches uranerz
  • Original von Ben
    Das schlimmste, was passieren kann, ist, dass es puff macht und irgendwas im Kraftwerk explodiert, dann kommt die Fusion jedoch sofort zum erliegen und es wird keine weitere Energie mehr frei.

    Das schlimmste, was mit aller Form von strahlungsintensivem Material passiert ist der Schrott. Wie entsorgt man die Verschalung eines Gebaeudes, das > 20a unter schwerem Neutronenbeschuss gestanden hat?
    Die Dinger strahlen wie eine Leuchtkerze.

    Außerdem ist die Politik imho noch zu knauserig und zu uneins, was dieses Thema angeht. :(

    Hast du die Fortschritte am internationalen Forschungsreaktor verfolgt? Ist seit ein paar Jahren ziemlich still darum, aber er arbeitet :)

    @SonicX3: deinem lieben freund schwebt ein Mix aus Wind, Wasser, Sonne, Braunkohle und Biomasse vor. Den Rest gibts in wenigen Jahrhunderten naemlich nicht mehr oder die Preise dafuer sind unbezahlbar.
    Was die Umsetzung angeht: reden wir bei einem Barrelpreis von > 100$ noch mal drueber...
  • Original von MoD3000
    [...]

    und mein lieber freund, was schwebt dir vor, was leicht realisierbar wäre, wirtschaftlich in ordnung und weniger "probleme" verursacht? und dann, darfst du auch gerne anfangen und es in die tat umsetzten ...
  • Also man muss ja mal eins festhalten:
    Ein Atomkraftwerk ist eine kontrollierte Katastrophe, ein sehr empfindliches Gleichgewicht, das permanent nachgeregelt werden muss, damit einem die ganze Scheiße nicht um die Ohren fliegt.
    Natürlich haben wir das mit enormem technischem Aufwand recht gut im Griff aber ein Restrisiko bleibt.

    Was ich mir wirklich wünschen würde und als einzige wirkliche Lösung unserer Energieprobleme ansehe, ist die Kernfusion. Diese ist inhärent sicher, man muss im Gegenteil enormen technischen Aufwand betreiben, damit sie überhaupt abläuft. Die Halbwertszeiten sind lächerlich kurz und aus den Ozeanen lässt sich quasi beliebig viel Brennmaterial (Deuterium) gewinnen. Tritium wiederum ist auch recht leicht zu erzeugen.
    Das schlimmste, was passieren kann, ist, dass es puff macht und irgendwas im Kraftwerk explodiert, dann kommt die Fusion jedoch sofort zum erliegen und es wird keine weitere Energie mehr frei.

    Leider sind die turbulenten Prozesse noch nicht im letzten Detail verstanden, weshalb zu viel Material trotz der Magnetfelder entkommt, die Graphit-Blankets schädigt und nicht zur Fusion beiträgt.
    Außerdem ist die Politik imho noch zu knauserig und zu uneins, was dieses Thema angeht. :(
  • Nun Tschernobyl ist nur die Spitze des Eisbergs einer ganzen Reihe von Unfällen und Austritten von Strahlungen - wohl aber auch die strahlenste Spitze. Es werden allerdings auch nicht alle Zwischen- / Unfälle veröffentlicht. Greenpeace hat das in Deutschland auch nur auf Grund von Gerichtsurteilen geschafft und es sind auch hierzulande nicht wenige. Wir haben mittlerweile auch viele alte Reaktoren - Schrott, in den nichts mehr investiert wurde - tickende Zeitbomben?

    Dann kann man auch mal schauen wie lange das Uran für die heutige Anzahl von Kraftwerken noch reicht. Eine Zahl, die ich kenne heißt 60 Jahre - nicht viel länger als Öl. Wenn die noch in Planung befindlichen Kraftwerke gebaut sind, dürfte sich die Zeit noch verkürzen. Die Energiebedarfsdeckung ist langfristig gesehen auch kein gutes Argument.
  • @blackrider:
    ganz einfach: der Begriff des Kollateralschadens wird beim Einsatz von A-Waffen dann halt einfach öfter gebraucht. ;)

    Ne,im Ernst: ich gebe dir da recht. Militär allgemein wird was moderne Kriegsführung angeht, so wie es heutzutage aufgebaut ist, mehr und mehr an Bedeutung verlieren.


    Um zum eigentlichen Thema zu kommen: Mir wurde damals als kleiner Junge gesagt, dass wir nicht mehr im Sandkasten spielen durften, dass da etwas gefährliches ist, was wir nicht sehen können.

    Ich finde zwar Atomenergie auch nicht sooooo toll, aber bei dem Energieverbrauch den wir hier in Deutschland und anderen Industrieländern haben, gibt es keine wirklich ernstzunehmende Alternative, von daher ist es halt ein Übel das irgendwie schon hingenommen werden muss, andererseits aber halt auch verpflichtet, sich nach Alternativen umzuschauen.
  • Frag Chirac und Bush mit dem Stichwort Iran.
    Atomwaffen hatten noch nie einen Kampf"wert", ihr potentieller Einsatz und der damit verbundene Schrecken ist die eigentliche Waffe. Allerdings: da Hiroshima schon wieder verblasst ist, fordern eine Dummsauen jetzt mal mit "groesserem Kaliber" zu schiessen. Lehnen sie sich zurueck und greifen sie in die Popcorntuete neben sich, wir praesentieren: Mittendrin und gottseidank nicht dabei!