Die Bühne bereit, der Vorhang entblößt
was die Seele in tiefste Finsternis stößt
Schauspieler und Sänger sind längst bereit
für das große Spektakel der Grausamkeit

Sie tanzen, sie singen, ein herrliches Spiel
sie brennen, sie schreien, sie sind so fragil
Sie verderben, sie bluten und im letzten Akt
werden die kläglichen Reste zerhackt

Das Publikum johlt laut und applaudiert
es ist die Begeisterung die nach noch mehr giert
Mehr Opfer, mehr Tote und noch mehr Leid
Für noch mehr Gewalt ist immer Zeit

Sie schlagen, sie würgen, jeder für sich
sie schneiden, sie reißen, ein tiefer Stich
Sie röcheln, sie sterben, weil es so gefällt
Überleben wird keiner, niemand ist der Held

Die Bühne versinkt in einem Meer aus Blut
Ein brüllender Sturm bringt die reißende Flut
Die gierige Masse bekommt was sie will
Hinter dem Vorhang wird es dann wieder still

Lord Syn - 23.04.2013

Original von Mea Culpa
Das hier ist dir sehr gut gelungen. Am Anfang dachte ich dass das Reimschema vielleicht etwas holperig sein könnte aber ich finde dass es doch flüssig ist.

Danke. Ich mache mir eigentlich gar nichts aus Rhythmus, Reimschema, oder sonstwelchen Regeln. Ich mach es so, wie ich es ästhetisch finde.

Die Wörter für die Endungen sind auch nicht zu einfach gewählt. Ich frage mich wie das vertont klingen würde. Unheimliche Jahrmarktsmusik mit Klatschen und murmelnden Menschenstimmen würde dazu bestimmt passen.

Das wäre doch mal eine tolle Idee, das zu versuchen.

Hattest du nicht einen separaten Sammelthread für deine Gedichte?

Wenn, dann ist der schon sehr alt. Ich überlege aber, ob ich nicht all die Gedichte, die ich noch habe, auf makewarnotlove.de wieder unter einer eigenen Rubrik veröffentlichen sollte.

Mich würde mal interessieren, wie ihr das Gedicht interpretiert. Was hat sich der Spinner bei den Zeilen gedacht.

Zum Teil auch, ja.