Geschichten aus dem Leben?

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    • Geschichten aus dem Leben?

      Dieser Thread ist quasi der Bruder-Thread zu meinem anderen Thread namens "Lieder aus dem Leben?".

      Hier werden allerdings, wie der Name schon sagt, keine Lieder sondern Geschichten und Gedichte aus meiner Hand erscheinen.

      Wie immer könnt ihr euch meine Ergüsse durchlesen, sie kommentieren oder ausdrucken, einrahmen und an die Wand hängen. :D


      Mein erster Eintrag wird eine Geschichte sein, die ich am 15.08.2004, 02:17 Uhr in das Gästebuch von "Kampfhuhn" auf Pausenhof.de schrieb.
      Die Kleinschreibung ist in diesem Falle ein Stilmittel, ebenso wie die ungewöhnliche Benutzung des Wortes "man". Viel Spaß beim Lesen:

      man fuhr nach hawaii und stahl dort stahlrohre.
      aber man zog sich nicht an, um nicht aufzufallen und wurde dadurch auffällig unauffällig.
      meistens wurde man überhaupt nicht beachtet und auch mit den gestohlenen stahlrohren war es

      sogar möglich, kostenlos bus zu fahren, ohne bemerkt zu werden.
      man konnte sich vor glück kaum noch bei sinnen halten und schon bald war man mit einem

      überschwänglichen glücksgefühl betankt und lief ausgelassen durch honululu, um einen

      geeigneten platz zu finden, wo man die beute vergraben könnte.
      man freute sich.
      und der nudelsalat war auch noch in ordnung.
      doch plötzlich standen sie vor einer undurchdringbaren herde pinguine.
      gegen die war man machtlos. man wusste nicht, wie man sich verteidigen könnte.
      und dann ging auch noch das licht aus.
      also dreht man um und ließ die pinguine stehen, ohne ein wort zu sagen.
      das fanden die pinguine nicht schön.
      es war einer der kleinsten pinguine, der sich erhob und das wort an sich nahm.
      er behielt es und war damit glücklich, denn keiner wollte ihm das wort wieder abnehmen.
      nachdem man also umgedreht war, traf man überraschenderweise auf eine kindergartenbekanntschaft, die man schon jahrzehnte nicht mehr gesehen hatte, und so kam man ins gespräch.
      man unterhielt sich über vergangene zeiten, über früher, als noch alles besser war und die gummistiefel noch aus holz waren.
      ehe man sich versah, sah man sich um und so sah man, dass es bereits dunkel geworden war.
      und so ging das licht wieder an.
      damit hatte man nicht gerechnet.
      man putzte sich also den hintern
      ab und ging zum hafen, um ebenda
      nach einer möglichkeit zu suchen
      , womöglich wieder nach hause zu
      kommen, ohne sich dabei gedanken
      über die ganz schön gelben engel
      machen zu müssen, obwohl eigent-
      lich doch ganz andere leute oder
      andere personen die fäden in der
      hand halten. das war aber nicht,
      wie einige dachten, von den ein-
      geschränkten sichtverhältnissen beeinflusst. daraus ergab sich dann ganz zufällig, dass man zu einer geburtstagsfeier eingeladen wurde, die einen eigentlich gar nicht interessierte.
      man ging aber trotzdem hin, denn es war auch der lustige atronaut eingeladen, der bestimmt wieder für stimmung sorgen werde, wenn er sein allseits bekanntes und beliebtes lied anstimme. doch genau das wurde ihnen zum verhängnis.
      man lauschte also gespannt der stimme des astronauten und wunderte sich zuerst noch nicht, dass er solch hohe töne sicher singen konnte. doch als dann alle glasscheiben in der umgebung zerplatzten, erkannten man schnell, dass das nicht ungefährlich sein sollte.
      doch dann war es bereits um sie geschehen: der astronaut ging mit der tonlage noch mal einen großen schritt nach oben und traf genau die resonanzfrequenz der schädel der gäste und man starb daran, dass der eigene schädel auf der bühne explodierte.


      Weiteres wird folgen.
    • RE: Geschichten aus dem Leben?

      Ganz schön lustig!

      Hätte auch von Alf Ator und Konsorten stammen können, steckt da zufällig eine Botschaft drinne, die ich nicht rausgelesen habe?

      Achso: Bitte mehr von so einen Zeug, ich findes es cool (mir fällt da auch kein gutes Deutsches Synonym für ein).
      mors est quies viatoris
      finis est omnis laboris
      mors est quies
    • Du hast die Botschaft nicht erkannt???

      Und dann glaubst du immernoch im Ernst, du wärest würdig, dass ich noch ein Wort an dich adressiere?!?

      Natürlich steckt eine Botschaft darin!

      Ich will übrigens mal nicht so sein und schreibe doch auch noch an dich, Ragnar. ;)

      Danke!
      Ich muss mal schaun, ob ich noch mehr Hirnschadenprodukte finden kann, die ich dann natürlich hier reinstelle!
    • Schnorsch(Orikisches Schimpfwort...), ich bin sooooo unwürdig...

      Hm, nicht einmal ein Tip, was für eine Botschaft drin steckt, also auch gnadenlos.
      Typisch großes allsehendes Auge...
      :nono:

      EDIT: Ich glaub ich kenn die Botschaft!

      Traue niemals Pinguinen und Astronauten!

      Bekomme ich jetzt eine Belohnung?
      mors est quies viatoris
      finis est omnis laboris
      mors est quies

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Ragnar ()

    • Knorke :D
      Ich habe da schon einmal etwas vorbereitet...


      Dunst

      Selbst nach sieben langen Jahren fasziniert es mich noch immer, jenes Geräusch, wenn die Flammen sich langsam durch das Papier zündeln. Der Tabak, wie er zu glimmen beginnt. Jenes Geräusch, jenes leise Knistern, des ersten Zuges einer selbst gedrehten Zigarette. Ich bin mir nicht sicher, weshalb ich angefangen habe. Möglicherweise war es der Drang sich der Gruppe zu unterwerfen, der schlichte Herdentrieb. Vielleicht waren es auch meine Idole, aus den alten Filmen, die mich zur Zigarette und zu jenen schwarzen Anzügen trieben, die ich heute meist gleichzeitig zu tragen pflege.
      Heute ist ein großer Tag, hatte man mir gesagt. Immerhin wäre mein 21 Geburtstag, hatte man mir gesagt. Ein wichtiges Ereignis, hatte man mir gesagt. Aber irgendwie hatte man mich nicht gefragt, ob ich überhaupt 21 werden will, jedenfalls nicht, ob ich es so will. Sicherlich ist es auch für mich ein wichtiger Tag, immerhin ist es der Tag an dem ich meine Volljährigkeit in so ziemlich jedem Land dieses Planeten erlange. Aber es ist für mich auch ein Tag, eigentlich wie jeder Geburtstag, an dem ich beginne zu reflektieren. Ich wiege ab, was ich geleistet habe und was ich hätte leisten können und müssen. Ich wiege ab, welches Glück mir widerfahren ist und welches Leid. Ich wiege ab. Also beginne ich zu reflektieren, so gründlich ich es nur kann. Auch wenn ich durchaus weiß, daß ich mich nur tiefer in eine unbekannte Dunkelheit stürze. Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern, so viel wie ich auch nachdenken und reflektieren mag.
      Ich beginne mich also zu erinnern, wie die alten Buchen im Wind schwankten als ich sie zum letzten mal sah. Wie meine Mutter ihre Hand tröstend auf meine Schulter legte, als mein Vater unseren Wagen in Richtung der neuen südlichen, spanischen, Heimat lenkte. An meine erste Zigarette, die ich auf der Treppe zu einer Sonnenterasse, über einem spanischen Supermarkt, rauchte. An das wunderschöne blonde Mädchen, mit der ich mir jene erste Schachtel teilte. Dieses wundervolle Klima und die roten Sonnenuntergänge, die leise Angst ihr näher zu rücken und an jenes seltsame Gefühl in meinem Bauch, das mich lähmte. Daran, wie beschwerlich die Fahrt zurück in die Kälte gewesen war, wie knapp das Geld und wie beengend die Räume.
      Ich denke an jene alte Parkbank, in diesem kleinen Park der den Namen Park nicht wirklich verdient, irgendwo in Baden Württemberg zurück. Denke an das zarte Gesicht jenes jungen Mädchens, bevor wir uns gegenseitig den ersten Kuß schenkten. Ich denke daran, wie sehr sie es hasste das ich rauchte und wie sehr ich es hasste das sie eigentlich so anders war. Wir waren verloren, in kleinen Welten. Wollten etwas leben, was nicht zu leben ist. Ich denke daran, wie ich ihr so schnell nach dem ersten Kuß auch schon den ersten Schmerz schenkte und wie ihr Bruder, wie es sich für einen großen Bruder gehört, mir am liebsten alle Knochen gebrochen hätte.
      Ich erinnere mich an die ersten heftigen Flirts im Internet, an die ersten dreckigen Gespräche mit Frauen. An das erste Treffen eines unbekannten Gesichts, an stumme Verliebtheit und eben so stummes Scheitern. Denke zurück an die erste funktionierende Beziehung, an leise Musik zu der sich nackte Körper bewegten. Denke zurück, an ihre wundervollen Haaren, die meine Wange kitzelten. Erinnere mich wie traurig ihr Blick war, als wir uns das erste mal trennen mussten und wie freudig sie mir in die Arme fiel, als mein Zug endlich gehalten hatte. Fühle erneut den Schmerz, den eine Liebe bringt die in Raum und Zeit so weit entfernt liegt. Fühle die Eifersucht, die sich durch Entfernung in die Herzen brennt und schließlich etwas wundervolles zerstört.
      Ich beginne mich zu erinnern, oh wie ich mich zu erinnern beginne…
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      Sic Luceat Lux

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