Historische Exegese

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    • Da aber der hl. Geist ein Teil Gottes zu sein scheint,frage ich mich,warum er sich drei Identitäten aneignet.
      Wie kam diese Trinitätsvorstellung zustande?
      Liegt nicht die Begründung des Monotheismus in der antiken ägyptischen Geschichte?
      Better to reign in Hell, than serve in Heaven.

      "Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Philosophie ist, wenn man trotzdem denkt. Religion ist, wenn man trotzdem stirbt." (Jürgen Becker)
    • Die Trinitätsvorstellung ist meist nachösterlich.
      Da es keinen aktiv handelnden Gott mehr gab, hat man eine Figur geschaffen, die aktiv handelt aber nicht sichtbar ist in dem Sinne.

      Ausserdem ist die Zahl drei heilig. Gott Vater - Gott Sohn und nix wäre nicht gegangen!


      Der Monotheismus hat sich zweigleisig entwickelt. Aber der Jahwe-Glaube hat seinen Ursprung wohl tatsächlich in der Exoduserzählung.
      Das hab ich weiter oben mal erklärt.
      Procrastination is like masturbation:
      It feels good in the begining, but in the end you realize you just fucked yourself.
    • Also kann man festhalten, daß der Apokalypse keine tragende religiöse Rolle zuzugestehen ist?

      Original von Angsthase
      Erschreckend, nicht wahr? X(


      Muß ich mich als Polytheist jetzt gestoßen fühlen? :P


      Der Monotheismus hat sich zweigleisig entwickelt. Aber der Jahwe-Glaube hat seinen Ursprung wohl tatsächlich in der Exoduserzählung.
      Das hab ich weiter oben mal erklärt.


      Wie meinst du "zweigleisig"? Mir fällt dabei vorallem noch der römische Sol und die um ihn betriebene Staatsreligion ein.
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      Sic Luceat Lux

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    • Original von Sehtos
      Also kann man festhalten, daß der Apokalypse keine tragende religiöse Rolle zuzugestehen ist?


      Also aus exegetischer Sicht Nein. Aus Glaubenssicht kommt das auf die religiöse Gruppierung an.


      Original von Angsthase
      Erschreckend, nicht wahr? X(


      Muß ich mich als Polytheist jetzt gestoßen fühlen? :P


      Nee, nur wenn du Jude wärst und die Trinität nicht verstehen würdest!



      Wie meinst du "zweigleisig"? Mir fällt dabei vorallem noch der römische Sol und die um ihn betriebene Staatsreligion ein.
      :D


      Nein. Ich beziehe mich auf den El- und den Baalglauben. Das hab ich in einem anderen Thread schon geschrieben und kopier es hier rein:
      Durch Ausgrabungen in Ugarit fand man heraus, dass es damals den El- und den Baalglauben gab.
      El galt als Schöpfergott, als Haupt der Götterfamilie, eine Vatergottheit, deren Herrschaft statisch, ewig und bleibend ist. Er wurde unter verschiedenen Namen wie "El Olam" verehrt.
      In der südlichen Wüste war der vitalere, kämpferische JHWH im Mittelpunkt.

      Als die Bevölkerung Israels die Stadt und damit den Baalglauben verließen, wurden eher Landheiligtümer, die El geweiht waren, verehrt. Hier wurde auch El immer mehr zum "Gott unserer Väter", zum Sippengott.

      Danach stieß die Exodusgruppe mit der Kunde von JHWH dazu. Da beide Völker eine Art Exoduserfahrung hinter sich hatten, nämlich den Auszug aus den feudalistischen kanaanäischen Städten, identifizierte man diesen Gott JHWH mit El. Das JHWH Bild setzte sich durch, auch deshalb, weil JHWH Exklusivansprüche hatte.

      PS: Man genieße den Anblick der perfekten Zitation!
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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Angsthase ()

    • Original von Angsthase
      Also aus exegetischer Sicht Nein. Aus Glaubenssicht kommt das auf die religiöse Gruppierung an.


      Gut, dann bleibe ich ganz dreist dabei. :)

      Original von Angsthase
      Nee, nur wenn du Jude wärst und die Trinität nicht verstehen würdest!


      Du tanzt auf einem Vulkan, den du nicht erwecken möchtest. :D
      Aber ich habe sie verstanden, im Ansatz. :think:
      Die Trinität ist schlicht eine komplizierte Kiste, Aspektspaltungen im Monotheismus wirken... einfach befremdlich.


      Nein. Ich beziehe mich auf den El- und den Baalglauben. Das hab ich in einem anderen Thread schon geschrieben und kopier es hier rein:
      Durch Ausgrabungen in Ugarit fand man heraus, dass es damals den El- und den Baalglauben gab.
      El galt als Schöpfergott, als Haupt der Götterfamilie, eine Vatergottheit, deren Herrschaft statisch, ewig und bleibend ist. Er wurde unter verschiedenen Namen wie "El Olam" verehrt.
      In der südlichen Wüste war der vitalere, kämpferische JHWH im Mittelpunkt.

      Als die Bevölkerung Israels die Stadt und damit den Baalglauben verließen, wurden eher Landheiligtümer, die El geweiht waren, verehrt. Hier wurde auch El immer mehr zum "Gott unserer Väter", zum Sippengott.

      Danach stieß die Exodusgruppe mit der Kunde von JHWH dazu. Da beide Völker eine Art Exoduserfahrung hinter sich hatten, nämlich den Auszug aus den feudalistischen kanaanäischen Städten, identifizierte man diesen Gott JHWH mit El. Das JHWH Bild setzte sich durch, auch deshalb, weil JHWH Exklusivansprüche hatte.


      Dein letzter Absatz irritiert mich etwas. Denkst du nicht, daß du bei diesem Ansatz zeitliche Probleme bekommst? Ich, persönlich, wäre eher für einen JHWH direkt aus El.

      Wenn ich über "El" nachdenke, fällt mir als erstes nicht die altsyrische Gottheit sondern das semitische Wort für den Titel "Gott" ein. Da stellt sich mir die Frage, ob El tatsächlich eine definierte Wesenheit darstellt. Zumal wir in der Bibel eher auf "Elohim", also den Plural, treffen - was mich, ehrlich gesagt, noch stärker irritiert.
      Beantworten ließe es sich mit Aschera, die das El-System - ich hoffe streitlos? - als polytheistisch kennzeichnet.
      Dann hätten wir noch JW (Tontafeln von Ugarit), als Sohn des El.
      Wie auch immer, haben wir in El einen "unbezwingbaren" Hauptgott - was durchaus auch zu einem, von El ausgehenden, Absolutheitsanspruch führen kann.
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    • Dein letzter Absatz irritiert mich etwas. Denkst du nicht, daß du bei diesem Ansatz zeitliche Probleme bekommst? Ich, persönlich, wäre eher für einen JHWH direkt aus El.

      Wenn ich über "El" nachdenke, fällt mir als erstes nicht die altsyrische Gottheit sondern das semitische Wort für den Titel "Gott" ein. Da stellt sich mir die Frage, ob El tatsächlich eine definierte Wesenheit darstellt. Zumal wir in der Bibel eher auf "Elohim", also den Plural, treffen - was mich, ehrlich gesagt, noch stärker irritiert.
      Beantworten ließe es sich mit Aschera, die das El-System - ich hoffe streitlos? - als polytheistisch kennzeichnet.
      Dann hätten wir noch JW (Tontafeln von Ugarit), als Sohn des El.
      Wie auch immer, haben wir in El einen "unbezwingbaren" Hauptgott - was durchaus auch zu einem, von El ausgehenden, Absolutheitsanspruch führen kann.


      Nun, ich hab es so gelernt und auch gelesen (Bock: Kleine Geschichte Israels), dass es zwei getrennte Gottheiten waren, die aufeinander stießen.
      Das El-System war geprägt von El als Göttervater umgeben von einer ganzen Menge "Haushaltsgötter". Als Göttervater hatte er einen gewissen Exklusivanspruch, aber nur wenn es um die "grundsätzlichen Sachen" ging. Für Kleinigkeiten waren die Hausgötter da!

      Die Bezeichnung Elohim ist der Plural zu Eloah, wobei nicht geklärt ist ob überhaupt eine Beziehung zum Wort "El" besteht.

      Die Schicht der elohistischen Schreiber in der Torá verwenden das Wort Elohim aber nur mit Verben im plural, wenn tatsächlich von anderen Göttern als Jahwe die Rede ist.
      Wenn man von Jahwe spricht, findet zwar Elohim Verwendung, allerdings mit Verben im Singular. Was ich mal gelesen habe, aber nicht sicher weiss ist, dass die Verwendung des Plurals eine Art pluralis maiestatis darstellen sollte.
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    • Original von Angsthase
      Nun, ich hab es so gelernt und auch gelesen (Bock: Kleine Geschichte Israels), dass es zwei getrennte Gottheiten waren, die aufeinander stießen.
      Das El-System war geprägt von El als Göttervater umgeben von einer ganzen Menge "Haushaltsgötter". Als Göttervater hatte er einen gewissen Exklusivanspruch, aber nur wenn es um die "grundsätzlichen Sachen" ging. Für Kleinigkeiten waren die Hausgötter da!


      Da hast du sicherlich recht. Nur sind solche Systeme recht flexibel. Götter verschwinden, werden umgebracht oder versklavt. Es ist also, sogar von meinem religiösen Standpunkt aus, durchaus denkbar das El es so "gehandhabt" hat, sprich den "Kindesmord" begang. Da wäre er, zwar nicht in diesem Ausmaß - aber dennoch im Grundgedanken, nicht der erste oder einzige gewesen.
      Wenn wir es dann weiter betrachten, hat die Christianisierung zu nichts anderem geführt - hier wurde Gottheit um Gottheit förmlich verschlungen.
      Natürlich ist es etwas gewagt, aber du wirst sicherlich wissen das oft schon ein einziger Satz ausgereicht hat, um ein ganzes System zu vernichten. Und wenn es nur ein "Sie sollen kommen, deine christlichen Germanen" war. *g*


      Die Bezeichnung Elohim ist der Plural zu Eloah, wobei nicht geklärt ist ob überhaupt eine Beziehung zum Wort "El" besteht.

      Die Schicht der elohistischen Schreiber in der Torá verwenden das Wort Elohim aber nur mit Verben im plural, wenn tatsächlich von anderen Göttern als Jahwe die Rede ist.
      Wenn man von Jahwe spricht, findet zwar Elohim Verwendung, allerdings mit Verben im Singular. Was ich mal gelesen habe, aber nicht sicher weiss ist, dass die Verwendung des Plurals eine Art pluralis maiestatis darstellen sollte.


      Ich würde jetzt gerne, wirklich gerne, mehr dazu sagen - aber ich bin eingerostet. Sehr eingerostet. Wann braucht man solche Sprachen auch... :D
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    • Da hast du sicherlich recht. Nur sind solche Systeme recht flexibel. Götter verschwinden, werden umgebracht oder versklavt. Es ist also, sogar von meinem religiösen Standpunkt aus, durchaus denkbar das El es so "gehandhabt" hat, sprich den "Kindesmord" begang. Da wäre er, zwar nicht in diesem Ausmaß - aber dennoch im Grundgedanken, nicht der erste oder einzige gewesen.
      Wenn wir es dann weiter betrachten, hat die Christianisierung zu nichts anderem geführt - hier wurde Gottheit um Gottheit förmlich verschlungen.
      Natürlich ist es etwas gewagt, aber du wirst sicherlich wissen das oft schon ein einziger Satz ausgereicht hat, um ein ganzes System zu vernichten. Und wenn es nur ein "Sie sollen kommen, deine christlichen Germanen" war. *g*


      Es stimmt tatsächlich, dass auch in der Bibel Jahwe eine große Wandlung durchgemacht hat. Allerdings nicht zum Negativen muss ich sagen




      Ich würde jetzt gerne, wirklich gerne, mehr dazu sagen - aber ich bin eingerostet. Sehr eingerostet. Wann braucht man solche Sprachen auch... :D


      Oha. Du bist der Sprache mächtig? Wie das? Was hast du studiert?
      Richtig brauchen eigentlich nicht und sprechen kann ich sicher nicht wirklich. Aber man kämpft sich halt durch Übersetzungen und gerade die biblischen Sachen sind irgendwann so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich nicht mehr wirklich darüber nachdenke...
      :(
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    • Hey, interessanter thread hier.

      @ Angsthase
      Es ist wirklich schön von Dir zu lesen, danke, es war sehr informativ. Menschen, die nicht gleich wild um sich schlagen, wenn es um Kritik an ihrem Glauben geht, sind leider nicht so weit verbreitet.


      @ Lord Syn
      Hihi... wie ich sehe, beherrschst Du die Kunst der Verachtung und ergötzt Dich an dem Irrglauben anderer. Wobei mir die Frage in den Sinn kommt, wer denn die Bedeutung eines Begriffs gepachtet hat. Für jene "Hühnerficker" ist Satanismus nun mal das, was sie tun. Ändert nichts daran, dass ich mir ein Schmunzeln bei deren Anblick nicht verkneifen kann... im Gegenteil... ich muss sogar doppelt Schmunzeln, weil sich "Satanisten" und "Satanisten" und nochmals "Satanisten" sicher sind, dass sie den "wahren Satanismus" kennen würden. Nur in einem scheinen sich alle einig zu sein - dass die Christen, die meinen, sie wüßten was Satanismus sei, auf jeden Fall falsch liegen. Geniales Spielchen. Sag mal, was macht Dich denn sonst noch so an - außer dem Tummeln in falsch verstandenen Schubladen? *schelmisches Schmunzeln*

      Bzgl. der Todsünden gebe ich Dir insofern Recht, dass es Blödsinn ist, diese als schlechthin böse abzutun. Nur mit "gut" hab' ich es auch nicht so. Ist halt alles eine zweischneidige Sache...

      Hmm... muss gerade an die Kreuzritter denken... die waren doch bestimmt nicht zornig, die waren doch bestimmt alle lammfromm und tapfer und mutig... aber Zorn? - nööö... wer könnte denn daran denken? :rolleyes:

      wapa
      Wasser findet seinen Weg.
    • Original von wasserpanther
      Hmm... muss gerade an die Kreuzritter denken... die waren doch bestimmt nicht zornig, die waren doch bestimmt alle lammfromm und tapfer und mutig... aber Zorn? - nööö... wer könnte denn daran denken? :rolleyes:

      Die Kreuzritter. Sogar das offizielle Gefasel war damals mit dem "heiligen Zorn" geschmückt (und mit Fusel als Nachbrenner, aber das ist bei heutigen Soldaten auch nicht anders :rolleyes: ).
    • Original von Angsthase
      Nach katholischer Auslegung vor dem 2. Vatikanum hat die Ungerhorsamkeit zum Sündenfall geführt. Mittlerweile sieht man das anders.

      Ich kenne nur exakt diese - inzwischen offenbar bereits verlassene - Auslegung: Da sich der Mensch nicht freiwillig für den blinden Gehorsam gegenüber dem omnipotenten Paradiesgarteneigner entschieden hat, ist er als sündiges Fallobst anzusehen.
      Und was ist die heutige Anschauung?

      Die Unterscheidung Mensch-Gott hat vorallem dogmatische Gründe. Gott wurde nicht gezeugt. Er war einfach da.
      Das ist der erste Trennungsgrund.

      Der zweite findet sich schon auch im Sündenfall. Aber das ist eine umstrittene Theorie, die ich ungern niederlege.
      Demnach ist der freie Wille allein deshalb konzipiert worden um zu zeigen, dass der Mensch sich selbst schädigt. Das Beispiel dafür ist der Sündenfall. Und deshalb nicht in der Lage ist einen freien Willen zu leben. Dadurch unterscheidet sich der Mensch und trennt sich von Gott. Gott lebt freien Willen, er ist der freie Wille, handelt aber nur gut!

      Aber bitte hacke nicht auf der Theorie rum. Mir gefällt sie auch nicht, aber der Vollständigkeit wegen, will ich sie nicht vorenthalten.

      Ich habe nicht vor, darauf herumzuhacken - dazu müßte ich sie erst einmal verstehen. Und hier mangelt es ein wenig...
      Konkret ist mir die Bedeutung des Satzes, den ich fett gesetzt habe, ein einziges Mirakel: Wer bitte will wem was zeigen? Ein allwissender Gott sich selbst?!?

      Mich erinnert das übrigens an einen total abstrusen Beitrag aus einem anderen Forum - dabei ging es auch um die göttliche Begeisterung für den freien Willen. Obwohl dieser post nicht ganz zu unserer Frage passt, werde ich versuchen, ihn zu finden und dann bei uns zitieren - die These war ganz allerliebst. :D

      Stelle Dir folgende Situation vor: Adam und Eva, Schlange, Apfel - pfui, der Herr haut die Verbrecher in seinem gerechten Zorn hinaus, irgendwann ist seine Rage verdampft und ihm wird offenbar fad, worauf er mit seinen Söhnen ein brain-storming veranstaltet, wie man die Brut (ohne Gesichtsverlust) wieder zurückholen könnte: Satan (hier noch einer der Söhne) schlägt vor, auf ihren freien Willen zu pfeifen und sie einfach alle zu begnadigen und ohne weitere Buß- und Opferrituale sozusagen zwangszuerlösen - pfui (man sieht deutlich die teuflische Perfidie :rolleyes: ), Gott besteht auf dem freien Willen, Jesus erklärt sich bereit, die Opfersache durchzuziehen - hallelujah, Jesus bekommt den Zuschlag, Satan fährt zur Hölle.
      Süß, äh? :D
      Keine Ahnung, wo der Kerl das her hat - aus der Bibel aber mit Sicherheit nicht!
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • Original von quigor
      Obwohl dieser post nicht ganz zu unserer Frage passt, werde ich versuchen, ihn zu finden und dann bei uns zitieren - die These war ganz allerliebst. :D

      Stelle Dir folgende Situation vor: Adam und Eva, Schlange, Apfel - pfui, der Herr haut die Verbrecher in seinem gerechten Zorn hinaus, irgendwann ist seine Rage verdampft und ihm wird offenbar fad, worauf er mit seinen Söhnen ein brain-storming veranstaltet, wie man die Brut (ohne Gesichtsverlust) wieder zurückholen könnte: Satan (hier noch einer der Söhne) schlägt vor, auf ihren freien Willen zu pfeifen und sie einfach alle zu begnadigen und ohne weitere Buß- und Opferrituale sozusagen zwangszuerlösen - pfui (man sieht deutlich die teuflische Perfidie :rolleyes: ), Gott besteht auf dem freien Willen, Jesus erklärt sich bereit, die Opfersache durchzuziehen - hallelujah, Jesus bekommt den Zuschlag, Satan fährt zur Hölle.
      Süß, äh? :D
      Keine Ahnung, wo der Kerl das her hat - aus der Bibel aber mit Sicherheit nicht!


      Das ist wirklich allerliebst,Quigor :D
      Ehrlich gesagt konnte ich mir beim Lesen jenes Zitates das breite Grinsen nicht verkneifen.
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      "Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Philosophie ist, wenn man trotzdem denkt. Religion ist, wenn man trotzdem stirbt." (Jürgen Becker)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ArturiusRex ()

    • Hallo Angsthase,

      Original von Angsthase
      Die Trinitätsvorstellung ist meist nachösterlich.


      Das erscheint mir auch logisch, ja, und ich würde sogar sagen, "nachpfingstlich".
      Denn mit Jesu Tod ud Auferstehung und dem Erfüllen seiner Ankündigung, dass er zum Vater gehen, aber den "Tröster" in Form des Heiligen Geistes schicken würde, sind dann alle drei "Fuguren" "aufgetreten": Vater, Sohn und Heiliger Geist.

      Jesus handelte im Auftrag des Vaters, und der Heilige Geist handelt auf den Auftrag des Sohnes, der im Auftrag des Vaters handelt.... ;)
      Und somit wären dann alle drei eins miteinander.

      Der Heilige Geist ist nach Pfingsten einfach in einer anderen Funktion als zuvor bezw.als auch im AT, wo der Geist Gottes ebenso vorhanden war und zuitweilen so auftritt. Dies bereits in der Genesis.

      Oder hast Du hier einen anderen exegetischen Ansatz?
      Wie siehst Du das aus Deiner Sicht oder aus der Sicht Deines Studiums?


      Da es keinen aktiv handelnden Gott mehr gab, hat man eine Figur geschaffen, die aktiv handelt aber nicht sichtbar ist in dem Sinne.


      Ich möchte Dich gerne fragen, wie Du das meinst: Dass es keinen aktiv handelnden Gott mehr gab/gibt.

      Meinst Du das, was Du hier weiter oben beschrieben hast:


      Ein weiterer Faktor für die Ankündigung eines Gerichtes ist die damals vorherrschende Vorstellung eines aktiv handelnden Gottes, wie er im AT gezeigt wurde. Der Gott des AT vollbringt andere Wunder als Jesu es tat. Er kann ganze Völker vernichten. Darauf haben die Menschen gewartet.


      Das finde ich eine interessante Unterscheidung. Ja, JHWH handelt im AT anders aktiv als durch Jesus im NT.
      Und richtig, ich denke auch, darauf haben die Menschen zur Zeit des Auftretens Jesu wohl gewartet: Dass der Messias ebenso handeln und auftreten würde. Deshalb haben sie ihn in Jesus nicht erkannt.

      und:


      Nun, was heisst das im hier und heute. Die Gläubigen heute haben nicht mehr das Bedürfnis nach einem aktiv handelnden Gott. Der Gott der Neuzeit ist ein sog. "Anwesenheitsgott" und damit sind die Menschen glücklich. Anders ist das bei Pfingstgemeinden oder Sekten.


      Ich kenne auch "normale" Staatskirchler, die selbstverständlich mit der Vorstellung eines aktiv handelnden Gottes leben.
      Ich selber gehöre laut Deiner Einteilung wohl zu den "Sektlern" ;)

      So wie ich das sehe, IST der Heilige Geist tatsächlich ein aktiv handelnde Teil Gottes in der heutigen Zeit. Handelnd, aber nicht sichtbar, weil Jesus ja zum Vater ging.
      Und ich erlebe Gott als aktiv in meinem Leben.


      Ausserdem ist die Zahl drei heilig. Gott Vater - Gott Sohn und nix wäre nicht gegangen!


      ;)

      Es grüsst, Adlerauge :)
      Nutze die Möglichkeiten.....

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Adlerauge ()

    • Original von quigor
      Und was ist die heutige Anschauung?


      Ich liefere dir hiermit die sog. Profane Erklärung. Es gibt wahnsinnig viele Deutungen. Eigentlich stellt der Sündenfall die Veränderung des Jäger und Sammlers zu Ackerbau und Viehzucht dar. Kain und Abel sind Synonyme für Ackerbau und Viehzucht.


      Ich habe nicht vor, darauf herumzuhacken - dazu müßte ich sie erst einmal verstehen. Und hier mangelt es ein wenig...
      Konkret ist mir die Bedeutung des Satzes, den ich fett gesetzt habe, ein einziges Mirakel: Wer bitte will wem was zeigen? Ein allwissender Gott sich selbst?!?


      Der Satz sagt aus, dass Gott uns absichtlich in die Apfel-Schlange-Geschichte hat rennen lassen, damit wir endlich den Unterschied zwischen ihm und uns kapieren und sehen, dass wir auf ihn angewiesen sind.
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      @Adlerauge:

      Doch. Es gibt natürlich einen aktiv handelnden Gott, aber nicht vergleichbar mit der Aktivität, welche er während z. B. der Exoduserfahrung gehandelt hat.
      Er ist natürlich immer an unserer Seite, aber wir tragen ja nicht immer ein heiliges Zelt mit uns herum, damit wir uns für ein kleines Plauderstündchen mit Gott zurückziehen können.
      Und diese Hoffnung der nachösterlichen Menschen wurde durch den Heiligen Geist zum Ausdruck gebracht.
      Ich habe hier aber nur exegetische Ansätze erklärt.
      Ich selbst nehme Gott sehr wohl als aktiv handelnd wahr. :)


      Warum denke ich, dass du "Sektler" bist? Lebst du deinen Glauben katholisch? Erzähl doch mal!
      Procrastination is like masturbation:
      It feels good in the begining, but in the end you realize you just fucked yourself.
    • Hallo Angsthase! :)


      Doch. Es gibt natürlich einen aktiv handelnden Gott, aber nicht vergleichbar mit der Aktivität, welche er während z. B. der Exoduserfahrung gehandelt hat.


      Ja, ok, klar. Anders halt.


      Er ist natürlich immer an unserer Seite, aber wir tragen ja nicht immer ein heiliges Zelt mit uns herum, damit wir uns für ein kleines Plauderstündchen mit Gott zurückziehen können.


      Wir leben ja auch nicht mehr im AT, unser "Zelt" ist doch unser Herz und wir können jederzeit mit Gott reden, wo es uns beliebt. ;)


      Und diese Hoffnung der nachösterlichen Menschen wurde durch den Heiligen Geist zum Ausdruck gebracht.
      Ich habe hier aber nur exegetische Ansätze erklärt.
      Ich selbst nehme Gott sehr wohl als aktiv handelnd wahr. :)


      Ok, alles klar! :)
      Mit der textkritischen Exegese habe ich sehr wenig Erfahrung, und bin mal gespannt, ob wir hier zu einer interessanten Diskussion finden werden!


      Warum denke ich, dass du "Sektler" bist? Lebst du deinen Glauben katholisch? Erzähl doch mal!


      Wie kommst Du jetzt auf katholisch? ?-(
      Ich bin ganz einfach Freikirchlerin. Aber interessiert an allerhand Meinungen und an guten Diskussionen mit allen möglichen Menschen und Ansichten.
      Ich kann immer wieder viel lernen.

      Original von Angsthase
      Ich liefere dir hiermit die sog. Profane Erklärung. Es gibt wahnsinnig viele Deutungen. Eigentlich stellt der Sündenfall die Veränderung des Jäger und Sammlers zu Ackerbau und Viehzucht dar. Kain und Abel sind Synonyme für Ackerbau und Viehzucht.


      Wenn die Menschen durch den Sündenfall von Jäger und Sammler zu Viehzucht und Ackerbau gekommen sind....müsste Zweiteres folglich eine Art "Degeneration" oder "schlimmerer Zustand" darstellen.

      Beide Lebensweisen jedoch haben in meinen Augen eine Menge Anstrengung und eine Menge Vorteile für sich.
      Wie kommt man zu dieser profanen Erklärung?


      Der Satz sagt aus, dass Gott uns absichtlich in die Apfel-Schlange-Geschichte hat rennen lassen, damit wir endlich den Unterschied zwischen ihm und uns kapieren und sehen, dass wir auf ihn angewiesen sind.


      Das ist eine absolut interessante Kurzfassung!

      Ja, Gott hat die Menschen nicht gehindert und hat zugelassen, dass sie sich von ihm entfernen.

      Das mit dem Unterschied erkennen und dass wir erkennen müssen, dass wir auf ihn angewiesen sind, gefällt mir als Grundaussage sehr.
      Nur fürchte ich, dass dies die verschiedenen Konfessionen und Glaubensgruppen auch jeweils einfach mit den eigenen Begriffen und Sichtweisen füllen.
      Somit ist dieser Ansatz eine Art "Plattform" ?

      Es grüsst Dich Adlerauge :)
      Nutze die Möglichkeiten.....

    • Wie kommst Du jetzt auf katholisch? ?-(


      Ich hab einfach ins Blaue geraten!


      Wenn die Menschen durch den Sündenfall von Jäger und Sammler zu Viehzucht und Ackerbau gekommen sind....müsste Zweiteres folglich eine Art "Degeneration" oder "schlimmerer Zustand" darstellen.

      Beide Lebensweisen jedoch haben in meinen Augen eine Menge Anstrengung und eine Menge Vorteile für sich.
      Wie kommt man zu dieser profanen Erklärung?


      Naja, es soll eben verdeutlichen wie die Menschen zu Vorratshaltung kamen, aber dabei das freie Leben der Nomaden aufgegeben haben. Von daher ist es tatsächlich eine Verschlechterung. Die "Strafe" für die Erkenntnis der Menschen ist eben das anstrengende Leben auf dem Feld. Was nun leichter oder schwerer war, weiß ich nicht.
      Wie gesagt, es ist eine Deutung von seeehr vielen. Es gibt auch soziale und psychologische Deutungen. Auf alle einzugehen, wäre hier zu viel. Vielleicht in einem eigenen Thread!


      Nur fürchte ich, dass dies die verschiedenen Konfessionen und Glaubensgruppen auch jeweils einfach mit den eigenen Begriffen und Sichtweisen füllen.
      Somit ist dieser Ansatz eine Art "Plattform" ?


      Ich muss sagen, dass ich diesen Ansatz eigentlich nicht mag. Hab ich oben schon geschrieben. Es zeigt Gott in einem Licht der Demütigung. Als müsse er beweisen, damit wir glauben.
      Natürlich gibt es viele Ansätze um die Allmacht Gottes zu demonstrieren, aber dieser Ansatz ist so lückenhaft.
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      It feels good in the begining, but in the end you realize you just fucked yourself.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Angsthase ()

    • Original von Angsthase
      Ich hab einfach ins Blaue geraten!


      Ach so! :D


      Naja, es soll eben verdeutlichen wie die Menschen zu Vorratshaltung kamen, aber dabei das freie Leben der Nomaden aufgegeben haben. Von daher ist es tatsächlich eine Verschlechterung. Die "Strafe" für die Erkenntnis der Menschen ist eben das anstrengende Leben auf dem Feld. Was nun leichter oder schwerer war, weiß ich nicht.


      Also, irgendwie verstehe ich hier die globale Bedeutung dieses Ansatzes nicht so ganz.
      Es gibt heute noch Völker, die Nomaden, Jäger und Sammler sind. Wären die somit vom Sündenfall nicht betroffen? ?-(

      Aber es ist schon richtig, das Thema "Arbeit" hat bei dieser Sequenz begonnen. Und Arbeit ist heute oftmals beides: Segen und Fluch.
      Je nachdem, wie sehr wir darin gefangengenommen sind oder die Aspekte der Freiheit darin sehen.
      Es gibt auch beides, da wir in der Regel quasi gezwungen sind, einer Arbeit nachzugehen, um unseren Lebensunterhalt zu bestreiten.
      Aber ich lass das mal und reite nicht länger darauf herum, denn offensichtlich handelt es sich ja nicht um eine persönliche Ansicht Deinerseits, sondern lediglich um einen so bestehenden Ansatz. Ausser, jemandem wäre dies ein relevantes Diskussionstopic.


      Wie gesagt, es ist eine Deutung von seeehr vielen. Es gibt auch soziale und psychologische Deutungen. Auf alle einzugehen, wäre hier zu viel. Vielleicht in einem eigenen Thread!


      Eigener Thread klingt interessant. Falls das hier nicht als christliche Invasion gedeutet wird! :D


      Ich muss sagen, dass ich diesen Ansatz eigentlich nicht mag. Hab ich oben schon geschrieben. Es zeigt Gott in einem Licht der Demütigung. Als müsse er beweisen, damit wir glauben.
      Natürlich gibt es viele Ansätze um die Allmacht Gottes zu demonstrieren, aber dieser Ansatz ist so lückenhaft.


      Das mit der Demütigung verstehe ich nicht hundertpro.
      Denkst Du, weil er uns explizit aufzeigen müsste, dass wir ihn brauchen?
      Oder meinst Du die Tatsache oder Theorie (je nachdem, wie Du das nun siehst), dass wir ihn brauchen, als solches sogar?

      Ich sehe dieser Ansatz aufgrund der "füllbaren Plattform" auch lückenhaft, aber in ihrem Grundgehalt stimmt das mit meinem Glauben überein.

      Dein persönlich gewälter Ansatz, die Allmacht Gottes zu demonstrieren, ist dies wie bereits geschrieben, die erwähnte Allversöhnung?

      Grüsse! Adlerauge :)
      Nutze die Möglichkeiten.....
    • Hallo Arturius Rex!

      "Getrieben" hat mich eigentlich nicht direkt etwas, vor allem niemand.
      Ich habe sogar gute Erinnerungen an die reformierte Kirche, in der ich vorher zwei Jahre lang mit dabei war.

      Mir haben dort aber irgendwie die Gleichaltrigen gefehlt, meine Freundin und ich waren nebst den Konfirmandenklassen die einzigen jungen Erwqchsenen.
      Und durch einen Glaubenskurs, der von einem jungen Prediger einer solchen Gemeinde geführt wurde, bin ich dann sozusagen mehr "zufällig" in diese freie Gemeinde hineingekommen. Hat sich einfach so ergeben. Anfangs bin ich abwechselnd ergänzend in beide Gemeinden gegangen, und mit der Zeit bin ich dann in der Freikirche hängengeblieben.

      Und mir hat es dort gut gefallen. Da dort die Erlösung durch Christus und derr im Alltag aktive Gott noch deutlicher gepredigt wurde als in der staatlichen Kirchgemeinde und die Gemeindemitglieder sich untereinander im Alltag auch kennen und begleiten.

      Der Pfarrer der reformierten Kirche aber ist mir weiterhin als väterlicher Freund im Herzen und Erinnerung. Durch ihn bin ich auch zum Glauben gekommen.
      Und letztendlich ist sogar ausgekommen, dass er mit dem jungen Freikirchen-Prediger durchaus befreundet ist und nicht im Kampf ist ;)

      Es grüsst Dich Adlerauge :)
      Nutze die Möglichkeiten.....

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