Amoklauf in der Geschwister-Scholl-Schule – Analytische Diskussion des Abschiedsbriefes

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    • Auch ich teile die Ansicht, dass 'Killerspiele' zum kanalisieren solcher Aggressionen, hervorgerufen durch Demütigung und sozialen Ausschluss, dienen, aber dennoch nicht der einzige Auslöser zu solchen Taten sein können. Daher wäre ein bloßes Verbot solcher Spiele, um die Gefahr einzudämmen, der falsche Weg.
      In der gesamten Gesellschaft müsste sich etwas ändern, in den Köpfen der Menschen, deren Urteils- und Betrachtungsweisen und was aus diesen folgert (sprich Mobbing, etc.).
      Doch diese Transformation ist in meinen Augen momentan unmöglich. Verrohte Umgangsformen, Voyeurismus und anderweitige Entwicklungen die in der heutigen Zeit 'Standard' geworden sind werden an allen Ecken und Enden gefördert. Zum Beispiel das Fernsehprogramm.
      'Unterschichten-TV' auf allen Sendern. Wie soll denn bitte ein mobbender Schüler da die Verwerflichkeit seiner Taten erkennen, wenn er nicht weiß wie es anders geht? Und wie soll einer, der sich aufgrunddessen hinter seinem Rechner verkriecht (um es mal vereinfacht auszudrücken) erkennen, dass es auch anders geht?
    • Zum Thema Killerspiele:
      spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,452419,00.html

      Ich glaube ich muss kotzen. :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz:

      Simply you can breath doesn't mean you are alive.

      Etwas verwest in uns. Unter diesem dünnen Lack aus Anstand, Moral und Zivilisation, gärt abgestandenes Menschsein und wenn die Membran reisst, wird die Welt ertrinken, in einem Meer aus Blut, Tränen und Pisse.

      "Wenn man mit anonymen Fremden im Internet diskutiert, muss man auf alles gefasst sein, denn fast immer entpuppen sie sich als von ihrer Unfehlbarkeit überzeugte Sechzehnjährige mit unendlich viel freier Zeit."
      Neal Stephenson
    • Ja, den Artikel habe ich auch schon gelesen. Die Debatte war ja auch schon nach Erfurt entbrannt. Natürlich war es auch damals Beckstein, der vorgeprescht ist und den PC-Spielen den schwarzen Peter zugeschoben hat. Würde mich nicht wundern, wenn es exakt die selbe Gesetzvorlage wäre, die er jetzt wieder aus der Schreibtischschublade gekramt hat.
    • heineken du sagst es!

      Wie viele Spiele kommen denn schon bereits ab 18 heraus, so daß Jugend keinen legalen Zugriff auf diese Spiele hat.

      Wenn die Eltern keine Mitverantwortung tragen, so kann und darf es nicht sein, das erwachsene Menschen deshalb bestraft werden.

      Und im Übrigen wurde es hier nun auch schon mehrfach gesagt, daß Gewalttaten wie Amokläufe nun nicht zwingend aus Computerspielen herrühren sondern aus den Demütigungen (ob echte oder so empfundene sei mal dahingestellt) und daraus resultierende Rachegelüste kommen.

      Und das sagen sogar mittlerweile immer mehr Psychologen und Soziologen. Aber das die Politik an der Realität vorbei entscheidet ist nun auch wirklich nichts neues mehr :rolleyes:
      +++ Rege Satanas! +++
      +++ Ave Satanas! +++
      +++ Heil Satan! +++
    • An sich betrifft mich die Killerspiel-Diskussion ja kaum noch, da ich solche Spiele zwar noch installiert habe, aber inzwischen so gut wie nie mehr spiele...

      Trotzdem würde ich mich zu denjenigen stellen, die die Stimme gegen ein Verbotsgesetz erheben würden.

      Es ist doch total schwachsinnig! Wenn Killerspiele allgemein verboten würden, müsste man konsequenterweise auch Actionfilme, Zigaretten, Alkohol, Autofahren, Fußball, Eishockey, Boxen, Wrestling und so weiter verbieten. Denn auch das alles kann entweder zu Gewalttaten führen oder Menschen direkt töten, teilweise schleichend (Zigaretten), teilweise schlagartig (Autofahren).

      Politiker sollten solche Entscheidungen, die deren Kompetenz eindeutig übersteigen, nicht alleine fällen dürfen, sodern nur in Zusammenarbeit mit Fachwissenschaftlern, also in diesem Falle Psychologen und Technikern im Bereich Jugendpsychologie bzw. Software/EgoShooter. Politiker selbst wissen doch gar nicht, was ein Jugendlicher fühlt, wenn er CS zockt, wenn er den Rechner ausmacht.

      Genausowenig können sie abschätzen, wie es an deutschen Schulen teilweise zugeht.

      [edit]

      Ich will damit nicht aussagen, dass Politiker alle dumm und unnötig sind. Wir brauchen Politiker, um ein geregeltes Umfeld und gescheite Diplomatie verwirklichen zu können. Allerdings sollten sie keine Entscheidungen treffen, solange sie kein vollständiges Bild von der eigentlichen Problemstellung haben.

      Kinder an die Macht!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sauron ()

    • Original von MoD3000
      Ich sag das mal so deutlich: Gewaltspiele sind ein Faktor in diesen Taten. Es ist Unsinn, einen Zusammenhang mit solchen Tragödien wegzuwischen. Ich vergleiche das gerne mit anderem Zeug: Alkohol zum Beispiel. Niemand, den ich mit einer Flasche in der Hand treffe, würde ich für einen potentiellen Vandalierer/Schläger/Vergewaltiger halten. Dabei ist bekannt, dass Alkohol bei diesen Taten häufig eine Rolle spielt.

      Das ist ein sehr hübscher Vergleich, den Du da bringst: Also möge der Staat - so er schon einen direkten Zusammenhang postuliert, was ich eher für fragwürdig halte - über das Verbot von Gewaltspielen nachdenken, sobald er ein Alkoholverbot verhängt hat, und keinen Tag vorher.
      Die kostenintensiven Folgeschäden der Droge Alkohol sind nämlich nachgewiesen und lassen die eventuellen (!) Gefahren von Counterstrike & Co weit hinter sich. :P
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • auch wenns schon gesagt wurde..
      mich kotzt es echt an, dass wir die "gamer" immer aufn sack kriegen wenn da son klappspaten amok läuft!
      hört sich nich sehr objektiv an, is aber so..
      warum sollten wir jetz darunter leiden, nur weil manche leute ihr leben nich unter kontrolle kriegen?
      jeder hat wohl seine probleme...das is aber auch nich weiter schlimm...ohne wärs eben zu einfach!
      klar, wenn man kollegen hat die einem zur seite stehen, sieht das alles schon ganz anders aus aber wenn das nicht so ist spiele ich killerspiele und laufe amok?
      bin ich nur weil ich oft aggressiv bin und killerspiele spiele potenziell gefährdet amok zu laufen?
      ach ich koennt mich da jetz noch stunden drüber auslassen...hab zwar scho n schluck getrunken (was man schriftlich auch sieht glaub ich ^^ ) aber bin trotzdem herr meiner sinne...

      egal das was ich sagen wollt habsch gesagt...ich geh n paar leuten in kopf schiessen..VIRTUELL versteht sich...nich das nachher die kripo vor der tür steht :rolleyes:
      [nWo]
    • Original von WPS14
      mich kotzt es echt an, dass wir die "gamer" immer aufn sack kriegen wenn da son klappspaten amok läuft!

      Tja, so schnell gehts: Gestern noch ein sensibler junger Mann, der an der Gefühllosigkeit seiner Umwelt zerbrochen ist, heute ein 'Klappspaten'.

      Das Sein bestimmt das Bewußtsein, und das Hemd ist einem immer näher als der Rock.
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • Wo ist das Problem Quigor? ;) Hat ihn ja ganz schln zusammengeklappt.

      Simply you can breath doesn't mean you are alive.

      Etwas verwest in uns. Unter diesem dünnen Lack aus Anstand, Moral und Zivilisation, gärt abgestandenes Menschsein und wenn die Membran reisst, wird die Welt ertrinken, in einem Meer aus Blut, Tränen und Pisse.

      "Wenn man mit anonymen Fremden im Internet diskutiert, muss man auf alles gefasst sein, denn fast immer entpuppen sie sich als von ihrer Unfehlbarkeit überzeugte Sechzehnjährige mit unendlich viel freier Zeit."
      Neal Stephenson
    • naja das kann man hin stellen wie man will...man solls halt net alles aufs gamen schieben...jeder der online zockt oder n egoshooter gespielt hat hat bestimmt scho gedacht mensch wenn das jetz irgendwer wäre den ich nich leiden kann null problem...in echt siehts dann anders aus..da denkst du ach lass den vogel labern...
      das es dazu gekommen is hat ja wohl auch noch andere gründe...mir ist es echt schleierhaft wieso alles und jeder der computer spielt n potenzieller amokläufer is...da koennse ja dreiviertel deutschlands erstma inhaftieren...
      ich koennte mich da stunden rund drüber ergötzen...

      P.S.: auch wenns net immer konstruktiv erscheint @ letzter satz..
      [nWo]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von WPS14 ()

    • spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,454024,00.html

      VERBOTSDEBATTE
      Niedersachsen will bis zu zwei Jahre Haft für Killerspiel-Verkäufer

      Von Sebastian Fischer

      Die Union überbietet sich mit Gesetzesplänen für ein Killerspiel-Verbot. Nach Bayerns Innenminister Beckstein präsentiert jetzt sein niedersächsischer Kollege Schünemann einen Entwurf, der SPIEGEL ONLINE vorliegt und deutlich härter ausfällt: Geplant ist auch eine konkrete Strafdrohung gegen die Spieler.

      München - "Folge niemand. Sei du selbst." Das ist das Lebensmotto von Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU). Schreibt er zumindest auf seiner Homepage. In der vergangenen Woche kam ihm allerdings sein Ministerkollege Günther Beckstein (CSU) zuvor: Der Bayer legte SPIEGEL ONLINE seine Blaupause zum Verbot von so genannten Killerspielen vor.

      Szene aus Computerspiel Counterstrike: Voraussichtlich im Februar gemeinsame Initiative von Bayern und Niedersachsen
      Doch jetzt präsentieren auch die Niedersachsen ihren Gesetzesentwurf. Und bis auf die bei Beckstein ebenfalls angestrebte Regelung des Killerspiel-Verbots über den Gewaltdarstellungsparagrafen 131 des Strafgesetzbuches (StGB) sind die Norddeutschen ganz "sie selbst" - sie planen eine Art verschärften Beckstein.

      Der Bayer fordert "Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe" für jeden, der grausame Computerspiele "verbreitet, einer Person unter 18 Jahren anbietet, überlässt oder zugänglich macht oder herstellt, bezieht, liefert, [...], anbietet". Niedersachsen hingegen will im Grundsatz "bis zu zwei Jahre Haft oder Geldstrafe". Der bestehende Strafrechtspraragraf 131 soll nicht verändert, sondern ergänzt werden durch einen Absatz mit konkretem Bezug auf Computerspiele, "bei denen ein wesentlicher Bestandteil der Spielhandlung die Ausübung von wirklichkeitsnah dargestellten Tötungshandlungen oder anderen Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen ist".

      Strafandrohung auch für die Spieler

      Denkbar ist nach dem niedersächsischen Entwurf ein Zusatzabsatz, der Besitz und Nutzung von Killerspielen unter Strafe stellt. Wer sie sich beschaffe oder solche Spiele anwende, "wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft". Das wäre konkreter als in der bayerischen Forderung.

      Im bayerischen Innenministerium sieht man aufgrund der gemeinsamen Verbotsvariante über den Paragrafen 131 StGB "keine grundsätzlichen Unterschiede im Ansatz", sagt Sprecher Rainer Riedl zu SPIEGEL ONLINE.

      Bayern und Niedersachsen werden ihre Gesetzesentwürfe nun wohl einander anpassen und voraussichtlich im Februar eine gemeinsame Bundesratsinitiative starten. Sie können sich dabei auch auf die Koalitionsvereinbarung von CDU, CSU und SPD auf Bundesebene berufen. Darin heißt es, man wolle ein "Verbot von Killerspielen vorrangig erörtern". Trotzdem betont Justizministerin Brigitte Zypries (SPD), es gebe keine Strafbarkeitslücke - sie lehnt den Plan von Beckstein und Schünemann ab.

      Innenpolitische Achse Hannover-München

      Auslöser der Debatte um Killerspiele war der Amoklauf von Emsdetten. Vor rund drei Wochen schoss der 18-jährige Waffennarr Sebastian B. in einer Realschule im Münsterland um sich, verletzte 37 Personen und tötete sich schließlich selbst. Der Amokläufer war Fan von Gewaltspielen am Computer. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE kündigte Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber schließlich eine Bundesratsinitiative an.

      Darin unterstützten ihn die Niedersachsen von Beginn an. Doch auf der Achse Hannover-München spielen sich die Beteiligten nicht erst seit den Blaupausen gegen Killerspiele die Bälle zu. Schon beim Streit ums Bleiberecht gingen Schünemann und Beckstein gemeinsam gegen die weiter gefassten Aufenthaltsregelungen von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) auf die Barrikaden - und setzten sich halbwegs durch.

      Auch die nun geplante gemeinsame Bundesratsinitiative zum Paragraphen 131 StGB sieht man in Hannover und München optimistisch: "In den anderen Ländern gibt es keine substanziellen Stimmen dagegen", heißt es.




      Es gibt ein Leben nach dem Gehirntod ^^
      Was denken die wer sie sind das sie in mein Privatleben so eingreifen wollen.Gehts noch ? X(
      Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen,
      wird am Ende beides verlieren.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von SG5500 ()

    • Deine sogenannte Privatsphäre steck dir sonst wohin, deren Beschneidung behält sich der Gesetzgeber "zum Wohl der Allgemeinheit" seit Jahrhunderten vor.

      Eine ganz andere Sache ist die Unsinnigkeit dieses Vorschlags und ich rechne aufgrund schlagender Argumente nicht mit irgendwelchen Handlungen. Das ganze ist purer Aktionismus. Und jedesmal springen die "Gamer" hoch, als hätte man sie an eine Hochspannungsleitung angeschlossen.
    • Ich hörte letztens in einer Diskussion über dieses Thema, das man so ein Vebrot über die Menschenrechte (Menschenwürde, um genau zu sein) rechtfertigen möchte. Nun, da man Computerintelligenzen (jedenfalls auf diesem noch sehr primitiven Level) keine Menschenwürde anerkennen kann, frage ich mich, wie sie denn den Bogen dahin geschlagen haben.

      Als zweites frage ich mich auch, wo hier die Grenze zwischen "wohl der Gemeinschaft" und "Zensur" liegt.
      [Blockierte Grafik: http://home.arcor.de/sehtos/signatur3.jpg]
      Sic Luceat Lux

      Mein Blog
    • Ja! Wo Computerspiele nun echt nicht die Realität sind!

      Und schon die katholische Kirche hat Bordelle geduldet damit die Frauen nicht reihenweise Vergewaltigt werden! Also laßt uns unseren Frust in dieser Leistungsgesellschaft gefälligst am Computer ausleben! Ohne Computerspiele wo man auch mal töten kann laufen nur mehr Menschen Amok und nicht weniger!!!

      X(
      +++ Rege Satanas! +++
      +++ Ave Satanas! +++
      +++ Heil Satan! +++
    • Original von MoD3000
      Eine ganz andere Sache ist die Unsinnigkeit dieses Vorschlags und ich rechne aufgrund schlagender Argumente nicht mit irgendwelchen Handlungen. Das ganze ist purer Aktionismus. Und jedesmal springen die "Gamer" hoch, als hätte man sie an eine Hochspannungsleitung angeschlossen.

      Absolut korrekt: Purer Aktionismus, der weder durch harte Daten gedeckt, noch durch logische Rückschlüsse argumentiert werden kann. In der Sache selbst also sinnlos.
      Aber woher Du Dein Vertrauen nimmst, daß dies eine profilierungsgeile Legislative, die einen 'Handlungsbedarf' ausmacht, davon abhalten würde, ein dementsprechendes Gesetz zu verabschieden - das frage ich mich. ;)
      Homo est Deus
      utrolibet.de