Informatiker hier?

Original von Ana
Ich wollte allerdings Fachinformatikerin werden mit Richtung SAE aber da ich eine Frau bin und das ein Männerberuf ist bin ich leider "nur" Informatikkauffau geworden.

Findest du die Ausrede für 2006 nicht etwas deftig?

Also wenn du dich damit abspeisen lässt, wirklich, wenn sie sich schon strafbar machen indem sie so etwas offen in eine Absage schreiben...

Dann sag nicht "weil ich eine Frau bin" sondern "weil ICH es nicht hinbekommen habe mich durchzusetzen".

Original von Ana

Original von Schu
Bereits auf der ersten Seite der Mappe
hatte ich für einen kleinen "Hänger" gesorgt,
an dem sich die Herrschaften hochzogen und ich
war natürlich gerade hierauf gut vorbereitet *g*

Was für ein Hänger war denn das?

Hallo Ana,

damals ging es um php-Seiten und eine nervige SQL-Datenbank.
Da ich die Ausbildung eh nur auf Druck meiner damaligen Frau
und der ganzen Familie machte, bedurfte es sogar eines zweiten
Anlaufs, bevor ich die Prüfung endlich schaffte. Mich nerven vor
allem C++ und das Programmieren grundsätzlich. Naja, irgendwie
gelang es mir schließlich doch, die Prüfung bei der IHK abzulegen.
Wie genau der Hänger damals aussah, kann ich dir ehrlich gesagt
gar nicht mehr sagen. Es ging jedenfalls darum, das ich den Leuten
genau das erklären sollte, worauf ich mich gezielt vorbereitet hatte.
Das ich die blöde Prüfung gerade mal noch so hinter mich brachte,
spricht ja für sich. Es ist nun bereits beinah 3 Jahre her, im Beruf
eines Fachinformatikers werde ich wohl niemals arbeiten und ärgere
mich heute noch, fast 4 Jahre meines Lebens mit der Ausbildung
verschwendet zu haben. Ok, etwas positives hatte das Ganze dann
doch gebracht. Ich lernte HTML-Seiten programmieren, was bis
heute auch eines meiner Hobbys geblieben ist.
Die Quote der Auszubildenden war bei uns übrigens etwa 4:1.
Finde es nervig, das Frauen und Männern nicht die gleichen Rechte
in der Wahl ihres Berufes zugestanden werden. Muss da auch an
Krankenschwestern und Pfleger denken. Dort schaut die Quote
vermutlich ähnlich aus. Mir hätte übrigens der kaufmännische Teil
des Informatikers eher gelegen. Aber naja, nun ists Geschichte.

Liebe Grüße
~Schu~

Original von Ana
Ich kann dir 3 Absagen per E-mail schicken in der folgende Begründung steht:

Auf Grund der tatsache das dies doch noch immer ein Männerberuf ist.... bla bla bla

Edit: und das war vor 3 Jahren also auch noch nicht so lange her

Madame, ich kann dir auch sagen das ich bei Bertelsmann ne Ausbildung machen wollte zum Anwendungsentwickler. Die haben ne Frau genommen obwohl ich besser war, sie meinten nur ich hab ne Ausbildung und könnte mich gleich bewerben.

Also das ist ne schlechte Ausrede

Original von Ana
Das soll keine Ausrede sein, es ist tatsache das ich von 5 Stellen 3 Absagen bekommen habe mit der begründung es wäre ein männerberuf.

Aber genau das ist doch die Ausrede... *seufz*

Was soll's, keine Therapiestunde mit Onkel Seth - kann mir auch egal sein.

Original von Ana
nein es ist nicht MEINE ausrede aber wenn das der grund ist für eine ablehnung trotz hervorragender noten dann muss man sich doch an den kopf langen, und dass ich mich darüber aufrege ist ja wohl verständlich und wenn mir hier dann deshalb noch einer dumm kommt dann werd ich halt echt sauer

Wirklich? Wie seltsam.

Ich habe mir die posts dazu jetzt mal durchgelesen: Du hast also drei Absagen bekommen, in denen angeführt war, daß "es sich noch immer um einen Männerberuf handelt". Nun ist eine Ablehnung eines Bewerbers aufgrund seines Geschlechts gesetzlich verboten - ich würde also auf den ersten Blick ebenfalls meinen, daß die drei Firmen sich damit gesetzwidrig verhalten haben und klagbar sind.
Auf den zweiten Blick frage ich mich allerdings, was an der simplen Feststellung einer Tatsache, für die jeder Anwalt zweifellos den Wahrheitsbeweis führen kann, eigentlich gesetzwidrig sein soll. Ich glaube nicht, daß eine Firma verpflichtet ist, einem Bewerber in ihrem Ablehnungsschreiben exakt auseinanderzusetzen, aus welchen Gründen er nicht eingestellt wurde. Die Firma könnte also eventuell die Schiene fahren, daß die Ablehnung aus einem anderen Grund erfolgte, der nicht im Schreiben erwähnt wurde.
Dann gibt es noch die Geschichte mit der Zumutbarkeit spezieller Einrichtungen für Frauen in kleineren Betrieben: In Österreich zumindest hat es hier schon Erfolge vor Gericht für den Arbeitgeber gegeben (Betrieb zu klein, kann nicht getrennte Hygiene-Räume etc. bereitstellen..).

Aber gehen wir einmal davon aus (was hier offenbar alle tun), daß es sich bei der Sache um eine "gemähte Wiese" handelt.
Dein Procedere wäre also folgendes gewesen: Du wärst zur Arbeiterkammer gegangen (keine Ahnung, wie dieser Verein in Deutschland heißt) und hättest dort um rechtliche Vertretung vor Gericht ersucht. Ein Anwalt wäre Dir zugewiesen worden, Du hättest ihm die Geschichte klargelegt, und er hätte Klage eingereicht. Ein paar Monate bis Jahre wären ins Land gegangen, in denen Du immer wieder mit dem laufenden Verfahren involviert gewesen wärst. Danach wäre ein Spruch ergangen - der Dir vielleicht das Recht auf Anstellung bei einer Firma, gegen die Du jahrelang prozessiert hast, zugesprochen hätte.

Du hast diese Aussicht nicht erfreulich gefunden? Vielleicht, weil Arbeitgeber prinzipiell potentielle Arbeitnehmer, die gegen Firmen prozessieren, "lieben"? Und immer einen Grund finden werden, ihn abzulehnen? Du hast vielleicht gedacht, daß Du das nicht durchdrückst? Weil Du gerade zu dieser Zeit rundherum mit Deinem Leben nicht zurechtgekommen bist? Na so was aber auch!

Ja, da muß Dir dann aber schon klar sein, daß heldenhafte Gemüter, wie wir es hier nun einmal sind (Satan, es ist ein Scherz, ich habe nicht den letzten Rest meines Verstandes verloren), keinerlei Verständnis für solch windelweiches Verhalten haben: Jeder von uns wäre nämlich jederzeit und in jeder nur möglichen persönlichen Konstellation bereit, für "sein Recht" zu kämpfen und eventuell auch zum Märtyrer für die gerechte Sache zu werden... nicht wahr?

Und daß wir keinerlei Verständnis für - eingestandene - persönliche Schwächen haben, versteht sich doch auch von selbst, oder etwa nicht?
Schließlich sind wir doch durch die Bank Vorzeigestücke für die Überwindung selbiger Schwächen (wenn wir sie überhaupt je hatten, muß man auch dazu bemerken..), wahre Prachtexemplare der Durchsetzungsfähigkeit und Sieger auf allen Linien. Ergo kein Erbarmen mit Losern, ist doch völlig logisch!
Du hast ein kleines Problem damit, Dich an solchen Größen zu orientieren? Tjaa...

So, und jetzt gehe ich kotzen. Cheers!

Original von Ana
Danke, das du meine vermutung ich sei ein Loser weil ich jetzt leider Arbeitslos werde bestätigst in dem du mir mitteilst das ich ja eigentlich schon mein ganzes leben lang einer bin.

Ich glaube Ana, da hast Du etwas grundlegend falsch interpretiert!

Schon mal was von IRONIE gehört, Ana?

Es war ein ironischer Rundumschlag, kein Angriff gegen dich

Was hat er denn angerichtet?