Original von MoD3000
In allererster Linie bin ich Theist... Aber verhaftet das nicht in dieser Welt?
Danke für die Aufklärung, MoD. Nein, ich glaube nicht, daß damit "Verhaftung" impliziert ist.
Was ich viel schwieriger als diese Debatte finde ist die Forderung nach freiwerden vom "Nicht-Wissen". Was verstehst du darunter, was denkt der Rest? Was ist mit "ich weiss, dass ich nichts weiss"...
Sie meinen avidya. Und die Existenz von avidya zu erkennen, ist ein wichtiger Schritt. Es heißt aber auch: "Der menschliche Verstand ist ein wunderbarer Diener, jedoch ein schrecklicher Meister."
Momentan laufe ich mit der Kruecke, dass sich saemtliche Kategorien aufloesen im Angesicht einer transzendentalen Wirklichkeit.
Ich würde das nicht als Krücke bezeichnen.
Ok, rollen wir dann mal die ganzen Missverstaendnisse um die unteren Chakren auf. Du sagst, weisse Yogi scheuen sich davor, sie zu behandeln, ja unternehmen aktive Schritte, sie aus den Gedanken zu verbannen.
Meine Hypothese war, dass, aehnlich wie beim Zen, diese Verlockung, weiter nach unten zu gleiten als vorgesehen, fuer eine tiefere Einsicht in den eigenen Geist genutzt werden koennte. Sozusagen als Ansatz, ueber die eigene Versuchung zu meditieren.
Oh nein, MoD. Ich habe mir auch noch einmal die Stelle aus meinem post durchgelesen, um zu sehen, was Dich auf die Idee bringen könnte, daß die unteren Chakren nicht "behandelt" werden - aber ich bin nicht draufgekommen.
Beim Yoga werden ALLE Chakren berücksichtigt - und das ist absolut erforderlich. Schau, Sushumna, der dritte Kanal zwischen Ida und Pingala, muß geöffnet werden, damit die Schlangenkraft aufsteigen kann - und Kundalini muß aufsteigen, damit sich Shiva und Shakti im Sahasrara vereinigen. Und dann werden die Blütenblätter des 1000blättrigen Lotus ihre Richtung ändern und nach oben weisen..
Ein Chakra also einfach zu ignorieren, ist nicht möglich. Während aber die obersten Chakren sozusagen nur "gute Gaben" bereithalten, lauert in den unteren die Gefahr des "Mißbrauchs", der unangemessenen Konzentration auf ihre benefits, wodurch die spirituelle Entwicklung des Yogi be- bzw. verhindert wird.
Die unteren Chakren sind nicht "böse", sie sind nur verführerisch, und können den Yogi von seinem eigentlichen Ziel abbringen.
Beispielsweise das Muladhara ist eines der mächtigsten Zentren, es repräsentiert die Basis und den Zusammenfluß der drei heiligen Ströme (die drei prana-Kanäle). Es schenkt physischen Komfort, äußere Schönheit, Wohlstand, erhöht unsere Fähigkeit, Geld zu verdienen und führt zu Macht. Hier brennt Dakshinagni, das Feuer im Süden. Werden Gier und Freude an materiellem Besitz und Macht nicht überwunden, kann die Kundalini den ersten Knoten, den brahma granthi, bestehend aus Muladhara, Swadhisthana und Manipura, nicht durchstoßen - und aus ist es mit der spirituellen Entwicklung. Genauso aus ist es allerdings logischerweise, wenn Du es ignorierst, denn die Kundalini muß von Chakra zu Chakra geführt werden - Du sollst das Energiezentrum beherrschen und Dich nicht von ihm beherrschen lassen.
Um Dir dies zu erleichtern, "beobachtest" Du das Chakra und die Energieflüsse in der Kriya-Meditation vom Sahasrara aus, Du "reinigst" den Kanal von oben, mit Hilfe der göttlichen Energie, denn die Blütenblätter des 1000blättrigen Lotus weisen nach unten.
Ist das jetzt klarer? Sollen wir die einzelnen Chakren einmal durchbesprechen?
Homo est Deus
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