Schule will sich selbst auflösen

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    • Meint ihr nicht, daß das Grundproblem die fehlende Zukunftsperspektive dieser Jugendlichen ist?

      Ich denke, solange Du etwas zu verlieren hast, wirst Du Dich nicht so aufführen oder Dich zumindest nicht dabei erwischen lassen. Die offene Respektlosigkeit und das Fehlen wirksamer Sanktionsmöglichkeiten durch die Lehrerschaft scheinen mir ein Hinweis darauf, daß die Kids der Ansicht sind: No future - with or without school.
      Haben sie eigentlich Recht damit?
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • Deswegen können die sich aber nicht so aufführen.Die Deutschen Kinder da haben die selben Zukunftsaussichten.Das Problem ist das die die da Terror machen vermittelt bekommen haben das sie hier machen können was sie wollen.Darf ja keiner was gegen sagen.... :wall:
      Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen,
      wird am Ende beides verlieren.
    • Wenn schon ein Maler- und Lackiererbetrieb einen Auszubildenden sucht, der einen FOR-Q hat, dann kann man definitiv hier von einer absoluten Benachteiligung sprechen. Selbst wenn sie sich auf einen Platz bewerben, der Hauptschulabgänger zulässt, ist, bei der derzeitigen Arbeitsmarktsituation, anzunehmen, dass sich eben auch ein Kerl mit einem Realschulabschluß darauf bewirbt- und dann wird jeniger natürlich bevorzugt. Mit anderen Worten; sie stehen ganz unten in der Nahrungskette, was, bei der Arbeitsmarktsituation hierzulande, nicht gerade berauschend ist.
    • FOR steht für Fachoberschulreife

      Der Q-Vermerk steht dafür, dass der betroffene Schüler sogar die gymnasiale Oberstufe besuchen kann und damit die Chance bekommt, das Abitur zu machen.
      "Menschen definieren ihren Horizont als einen Kreis mit dem Radius 0, und nennen ihn ihren Standpunkt"

      Dieser Beitrag wird 1 mal editiert, das nächste Mal vom BND: Morgen, 08:15.
    • Original von RexPaimon
      Mit anderen Worten; sie stehen ganz unten in der Nahrungskette, was, bei der Arbeitsmarktsituation hierzulande, nicht gerade berauschend ist.

      Genau das denke ich auch: Die scheißen auf die Schule, weil sie sich nichts davon versprechen.

      Als ich ins Gymnasium gekommen bin, bin ich im ersten Monat schon so unangenehm aufgefallen, daß ich fast postwendend wieder geflogen wäre. Bis zum 10. Lebensjahr war ich in einer normalen Schule, dort habe ich mir die Rangordnung per Prügelei ausgemacht. Daß das in der Privatschule plötzlich anders sein soll, war mir anfangs einfach nicht klar - ergo hab ich die anderen verdroschen und das Gerotze der Lehrer ignoriert. Im zweiten Monat haben sie dann meine Eltern zum Direktor zitiert und ihnen empfohlen, mich von der Schule zu nehmen, weil mich die Schule sonst ausschließen wird.. Meine hochwürdige Frau Mutter, die damals gerade drei Monate das Vergnügen gehabt hat, mit ihrem geliebten Kind zusammenzuleben, hat 2 Wochen "Bewährung" herausgehandelt und mir zu Hause erklärt, daß ich die Wahl habe, mich entweder fürderhin tadellos zu benehmen oder erstens von der Schule zu fliegen und zweitens in weiterer Folge in einem Heim für schwer erziehbare Kinder zu landen, weil sie die Nase von mir gestrichen voll hat. Ich habe beide Möglichkeiten samt Zukunftsaussichten ernsthaft erwogen und mich für den Schulverbleib entschieden, weil es mir einfach die bessere Alternative zu sein schien.
      Aber was haben diese Kids schon groß zu verlieren?

      Ich halte die Idee mit den Sozialarbeitern eigentlich für gut, nur denke ich, daß ein einziger entschieden zu wenig ist, das ist wohl eher lachhaft.

      Original von SG5500
      Deswegen können die sich aber nicht so aufführen. Die Deutschen Kinder da haben die selben Zukunftsaussichten.

      Führen sich die deutschen Kinder wirklich anders auf? Oder sind sie an dieser Schule nur einfach zahlenmäßig unterlegen? Ich glaube nämlich wirklich, daß das primär ein soziales Problem ist und kein kulturelles. Das einzige, was vom kulturellen Hintergrund her problematisch sein könnte, ist die alte Geschichte, daß muslimische Kids meistens darauf trainiert sind, daß alles, was einen Schwanz hat, sich von einer Frau, also beispielsweise einer Lehrerin, nichts sagen lassen muß. Sobald sie aber einmal einen Job haben (und ihn behalten wollen), kapieren sie recht schnell, daß das bei uns anders läuft..

      Das Problem ist, daß die, die da Terror machen, vermittelt bekommen haben, daß sie hier machen können, was sie wollen. Darf ja keiner was gegen sagen....

      Von wem sollten sie das vermittelt bekommen haben? Ich habe in der Türkei eine extrem hierarchische und autoritäre Gesellschaft erlebt, gerade denen aus den "verschissenen Bergdörfern" müsste das Kuschen vor Autorität im Blut liegen. Und so besonders freizügig ist Deutschland doch eigentlich nicht, daß man sich unbehelligt aufführen darf, wie man will, oder?
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    • taz.de/pt/2006/04/05/a0061.1/text
      diesen Artikel hab ich gerad entdeckt und bin erschüttert
      da sieht man mal wieder wie traurig es um Deutschlands Bildung und Kinderbetreuung steht
      dagegen war ja sogar meine Kindheit noch vergleichsweise gut
      und man sieht auch, wenn man Eltern mit wenig Geld hat sind die Chancen auf ne gute Bildung nahezu 0

      Armes Deutschland
    • Original von quigor
      Ich habe mir den Artikel durchgelesen - ehrlich gesagt, was erschüttert Dich so daran?

      das viele von denen in einem ausgewogenen bildungssystem wohl eine viel bessere chance gehabt hätten und so nun eigendlich 0 perspektive und so auch nur wieder von der stütze leben
    • Nein, maddin, ich glaube nicht, daß das Bildungssystem ihr Problem ist - ihr soziales Umfeld ist es, konkret ihr Elternhaus.

      Und egal, was Du da an der Schule herumbosselst, wirst Du daran nichts ändern. Da wäre die einzige Möglichkeit, daß der Staat die Kids von ihren Familien entfernt, was meiner Meinung nach ja in vielen Fällen absolut zu empfehlen wäre (und die einzige Möglichkeit für echte Chancengleichheit) - allerdings nur unter der Voraussetzung, daß adäquate Einrichtungen für die weitere Zukunft der Kinder zur Verfügung stünden, was derzeit nicht im geringsten gegeben ist.
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    • Auch wenn das jetzt ein bißchen off-topic klingen mag, weil es sicher nicht auf diese Schule und ihre Schüler zutrifft, möchte ich der Gerechtigkeit halber doch einmal darauf hinweisen, daß es auch das Problem der sogenannten "Wohlstandsverwahrlosung" gibt - nicht nur die untersten sozialen Schichten versagen in der Erziehung ihres Nachwuchses.

      Diese Kids haben von außen betrachtet "alles" und sind trotzdem emotional und moralisch defekt. Und auch hier ist es nicht das Versagen der Schule, das sie zu kleinen Monstern werden läßt.. aber ihre Eltern sind nicht "asozial", sie sind die wahren Stützen der Gesellschaft, bis zur creme de la creme.
      Homo est Deus
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    • Das ist in sofern ein Problem hier, weil wir dank unserer sozialen Sicherungssysteme heute doch schon fast nicht mehr von "asozial" im frueheren Sinne sprechen koennen. Was diesen Typen fehlt, ist Perspektive, Sinn, Antrieb. Weniger Geld, sondern Anerkennung. Und das haben sie mit den Wohlstandsbengeln gemeinsam.
    • Die Erziehung ist nicht "lasch". Die Bindung an die Familie ist sehr stark. Dafuer wird Zuckerbrot und Peitsche (so moeglich) eingesetzt. Ich wage zu behaupten, dass gefrustete Familienvaeter (hier keine Seltenheit) ihre Lieblinge durchaus gern mal hart rannehmen.
      Was in der Tat richtig ist: es fehlt an "sauberen" Normen. Und da hat auch die Schule mit dran zu tragen.