Politik nur noch Bullshit?

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    • Original von quigor
      [Politiker sollten sich auf ihr Amt konzentrieren]
      Da hast Du natürlich recht, MoD. Aber ich dachte, es ginge nicht um tatsächlich geleistete Arbeit, sondern mehr um diese typischen "Aufsichtsrat"- und "Vorstands"-Positionen, in die Politiker gerne nominiert werden, um ihnen auf diese Weise Geld zukommen zu lassen und sich selbst Einfluß zu sichern.

      Schau mal, ich las heute in einer ZEIT, dass Friedrich Merz (gleichwohl noch MdB), 10 (in Worten: zehn) solche Jobs besitzt. Nehmen wir einmal eine Vorstandssitzung im Monat an, dann verliert er dadurch 1/3 seiner Gesamtzeit (keine Arbeitszeit). Bin ich nur unrealistisch, wenn ich mich frage ob man als Mitglied im Vorstand sich einfach um "sein" Unternehmen kuemmern muss?

      Verstehe mich bitte richtig, ich sage nicht, daß ich das gut finde (persönlich finde ich es zum Kotzen) - aber ich möchte es einfach nicht als vorrangiges Kriterium dafür sehen, ob ein Politiker tragbar ist oder nicht.

      Ich moechte es als Indiz werten, im Hinblick darauf, was mein MdB fuer unser Land leistet.

      Na, große Aufregung! Willst Du, daß Fischer damit "abgeknallt" wird? Ich nicht. Der Typ kann nämlich was!

      Er konnte was. Er ist naemlich zurueckgetreten und schiebt jetzt lieber Domino aus dem Mittelfeld. Eine Eigenschaft, die ich nicht an ihm schaetze. Genauso wenig wie dieses Herumgedruckse in Sachen Irak. Wenn er halt nicht sagen kann "ich und der Kanzler sind gegen diesen Krieg, aber wir haben da Verpflichtungen, denen wir nachkommen muessen", dann hat er solche Scheisse am Arsch. Damit muss er klarkommen und bitte nicht mit parlamentarischen Winkelzuegen. Das wuerde mein Bild von ihm nachhaltig betrueben.
    • Und ob die Labours hier Scheiße gebaut haben - und ich wäre mir gar nicht sicher, ob sie diese Scheiße nicht vielleicht mit Hilfe einer interessanten Allianz aus Konservativen und Blair-Gegnern in der Labour-Partei ganz gezielt selbst gebaut haben, und zwar - noch einmal - nicht heuer, sondern im Vorjahr! Heuer ernten sie nur die Früchte ihrer schönen Tätigkeit 2005, als sie Blair aus seiner Krise "herausgeholfen" haben.

      Original von MoD3000
      Btw. nicht nur Labour hat in dieser Affaere Dreck am Stecken. Die BBC meldet zwar ganz unten, aber sie tut es:
      But Conservative treasurer Jonathan Marland says he is not prepared "under any circumstances" to disclose where his party's loans come from.

      Da Number 10 ja erkannt hat, was man ihr da gedrueckt hat, wird jetzt eben zurueckgeschlagen. Ein sehr begruessenswerter Schritt.

      Was ist daran begrüßenswert? Das ist doch allbekannt, das hatten wir schon unzählige Male. Da kommt jetzt die alte Schlammschlacht, dabei werden einige ausreichend kompomittiert, um sie bequem aus dem Weg räumen zu können, die "Saubermänner"-Mannschaft, die bereits in den Startlöchern scharrt (und jetzt täglich mit Begeisterung das "Unglück" in den Medien verfolgt), steht Gewehr bei Fuß, um ihrer jeweiligen Partei den Weg aus der Krise zu ermöglichen - und das ist verfickt noch mal alles, was passieren wird. Am Prinzip ändert sich dabei gar nichts!

      Wie hinderlich ist ein System, in dem ich als Partei solche Summen aufwenden muss, um erfolgreich zu sein?

      Genau. Das ist der Preis, den Du zahlst, um in dieser "Diktatur der Idiotie", die von den Lesern der "Sun" dominiert wird, alle Idioten bedienen zu können und ihnen die besseren "panem et circenses" zu verschaffen. :wall:
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • Das ist doch nur eine weitere Form der unzähligen Arten der "Parteienfinanzierung". Und daß sie aufgedeckt wird, bedeutet nur, daß man sich jetzt weitere einfallen läßt.

      Und meiner Meinung nach sind das Siege der "Anständigkeit und Transparenz in der Politik", die nur an der Oberfläche bleiben und das dahinterstehende System nicht nur unberührt lassen, sondern sogar weiter einzementieren!

      Aber bleiben wir doch einmal bei Dir "zu Hause": Was sagst Du zu der Geschichte mit Joschka Fischer?
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • Die Anzahl an Parteienfinanzierungsmoeglichkeiten ist endlich...
      Und die Offenlegung gibt zumindest die Moeglichkeit an die Hand auch "Sun"-Lesern begreiflich zu machen, wer grad Scheisse verzapft. Das war mal die Aufgabe investigativen Journalismus. Schade, dass sich Boulevardblaetter jetzt ueber so etwas ausbreiten.
      Ich jedenfalls werde ein entschiedener Anhaenger jeder Form von Disclosure sein, egal ob das Ding Information Freedom Act oder Informationsfreiheitsgesetz heisst. Allein schon, weil da Menschen arbeiten. Allein schon, weil ich eine Meinung haben will, die unter Umstaenden auch mal Fakten braucht um sich zu rechtfertigen. (Und nicht nur diesen vorgekauten Sondermuell der Presseagenturen)

      Zu Joschka Fischer bitte mein Post weiter oben konsultieren.
    • Oh wie peinlich! Das hab ich irgendwie übersehen..

      Original von MoD3000
      Er konnte was. Er ist naemlich zurueckgetreten und schiebt jetzt lieber Domino aus dem Mittelfeld. Eine Eigenschaft, die ich nicht an ihm schaetze. Genauso wenig wie dieses Herumgedruckse in Sachen Irak. Wenn er halt nicht sagen kann "ich und der Kanzler sind gegen diesen Krieg, aber wir haben da Verpflichtungen, denen wir nachkommen muessen", dann hat er solche Scheisse am Arsch. Damit muss er klarkommen und bitte nicht mit parlamentarischen Winkelzuegen. Das wuerde mein Bild von ihm nachhaltig betrueben.

      Okay, Du bist nicht wirklich ein Fan von ihm.
      Sag einmal, gibt es eigentlich derzeit einen Politiker bei euch, den Du unterstützen würdest?
      Weißt Du, ich habe einfach das Gefühl, daß kein real existierender Politiker Deinem persönlichen "Reinheitsgebot" entspricht (und auch nicht entsprechen kann), und Du nicht wirklich zwischen mehr oder weniger großem Übel unterscheidest - was mich wundert, weil ich mir denke, daß Du eigentlich zu realistisch bist für eine derartige Haltung.

      Original von quigor
      Schau mal, ich las heute in einer ZEIT, dass Friedrich Merz (gleichwohl noch MdB), 10 (in Worten: zehn) solche Jobs besitzt. Nehmen wir einmal eine Vorstandssitzung im Monat an, dann verliert er dadurch 1/3 seiner Gesamtzeit (keine Arbeitszeit). Bin ich nur unrealistisch, wenn ich mich frage ob man als Mitglied im Vorstand sich einfach um "sein" Unternehmen kuemmern muss?

      Yep, da bist Du unrealistisch. Kein Mensch in so einem Konzern erwartet, daß sich die pro-forma-Vorstandsmitglieder, die man sich zur Pflege der "guten Kontakte" einkauft, in einer anderen als der ihnen ureigenen, nämlich politischen, Art um das Unternehmen kümmern. Auch der Besuch der Vorstandssitzungen wird nicht wirklich als obligat angesehen.
      Aber schon richtig, offenbar ein sehr reges Kerlchen, dieser Herr Merz.

      Und die Offenlegung gibt zumindest die Moeglichkeit an die Hand auch "Sun"-Lesern begreiflich zu machen, wer grad Scheisse verzapft.

      Soll ich Dir unseren lieben psalm666 zitieren? "Alle Politiker sind Scheißer und am besten, man geht einfach nicht wählen" oder so ähnlich lautete seine erlauchte Schlußfolgerung!

      Das war mal die Aufgabe investigativen Journalismus. Ich jedenfalls werde ein entschiedener Anhaenger jeder Form von Disclosure sein, egal ob das Ding Information Freedom Act oder Informationsfreiheitsgesetz heisst. Allein schon, weil da Menschen arbeiten. Allein schon, weil ich eine Meinung haben will, die unter Umstaenden auch mal Fakten braucht um sich zu rechtfertigen. (Und nicht nur diesen vorgekauten Sondermuell der Presseagenturen)

      Was soll das heißen: "weil da Menschen arbeiten"? Wenn Du meinst, daß Enthüllungsjournalisten die besseren Menschen sind, dann befindest Du Dich aber schwer im Irrtum. Zwei der österreichischen "Stars" kannte ich persönlich, und sie sind genau dieselben manipulativen, zynischen Ärsche wie die Typen, denen sie im Genick hängen.
      Und über keine Geschichte, die ich aus eigener Anschauung kannte, habe ich je die "Wahrheit" in einem dieser tollen aufdeckenden Artikel gelesen. Das stimmt mich generell etwas mißtrauisch.
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • Original von quigor
      Oh wie peinlich! Das hab ich irgendwie übersehen..

      Mir nicht weniger peinlich, weil die Haelfte deines Beitrages drunter stand und ich gestandene 3 Minuten geraetselt habe wo das herkommt. Aber Mods koennen ihre Edits so schoen verstecken :)

      Original von MoD3000
      Er konnte was. Er ist naemlich zurueckgetreten und schiebt jetzt lieber Domino aus dem Mittelfeld. Eine Eigenschaft, die ich nicht an ihm schaetze.

      Okay, Du bist nicht wirklich ein Fan von ihm.

      Oh, ich bin immer noch der Meinung, dass er einen guten Job gemacht hat. Ich bin kein gedaechtnisloses Etwas und sein Einsatz im Nahen Osten ist mir durchaus positiv in Erinnerung. Allerdings ist er China nicht wirklich gut ruebergekommen und Schroeder hat da eher den Hut aufgehabt. Weiterhin halte ich ihn fuer einen guten Redner, bei dem Intelligenz durchscheint. Allerdings sind andere im Zeichnen ihrer Visionen (so vorhanden) besser. Ich durfte ihn bereits erleben, als er sich in unser Kaff hier bequemt hat.

      Sag einmal, gibt es eigentlich derzeit einen Politiker bei euch, den Du unterstützen würdest?

      Bei mir? Es gibt ein paar, die machen ordentliche Arbeit. Aber ein Visionaer ist nicht darunter. That said, ich weiss aus vielen Besuchen und Gespraechen wie aufreibend Bundestagsarbeit sein kann. Wie aufreibend Wahlkampf ist. Ich habe Respekt vor dem, was diese Leute schultern. Aber ich habe den Eindruck als ginge mehr als die Haelfte der Energie (und damit eindeutig zu viel) fuer Reibung drauf. Was kann man da tun (unter der Premisse der Demokratie)?

      Weißt Du, ich habe einfach das Gefühl, daß kein real existierender Politiker Deinem persönlichen "Reinheitsgebot" entspricht (und auch nicht entsprechen kann), und Du nicht wirklich zwischen mehr oder weniger großem Übel unterscheidest

      Das eine hat mit dem andereen wenig zu tun. Reinheit ist ein Idealzustand fuer den ich zu sehr Realist bin. Deswegen trifft es doch Uebel ganz gut. Und weil ich Fischer seine Fehler vorwerfe, heisst das in meiner Sprache nicht, dass ich ihn nicht schaetze. Aber ich bin zu sehr Analytiker, als dass ich immer erst 3 Meter Honig auslege nur damit keinen der Blattschuss schmerzt.

      Bin ich nur unrealistisch, wenn ich mich frage ob man als Mitglied im Vorstand sich einfach um "sein" Unternehmen kuemmern muss?

      Yep, da bist Du unrealistisch.

      Dann muss dieses Prinzip aufhoeren. Ich erwarte, dass fuer Geld auch gearbeitet wird. Da Geld ohne Arbeit Vorteilsnahme im Amt ist, koennen sich die Herren entscheiden, was wichtiger ist.

      Das war mal die Aufgabe investigativen Journalismus. Ich jedenfalls werde ein entschiedener Anhaenger jeder Form von Disclosure sein, egal ob das Ding Information Freedom Act oder Informationsfreiheitsgesetz heisst. Allein schon, weil da Menschen arbeiten.

      Was soll das heißen: "weil da Menschen arbeiten"?

      Ich meine die Menschen in Behoerden, Aemtern, you name it. Menschen machen Fehler, haben Eitelkeiten. Alles Dinge, die eventuell dem besten Interesse (so wie ich es sehe) zuwider streben (NeueRechtschreibung?!). Dann will ich das wissen um meine Sicht da mit reinzubringen.

      Wenn Du meinst, daß Enthüllungsjournalisten die besseren Menschen sind, dann befindest Du Dich aber schwer im Irrtum.

      Watergate wurde durch plauderfreudige Sekretaerinnen entdeckt. So what? Ich will nicht einen Boesewicht durch den naechsten ersetzen, aber wer was in seiner Freizeit macht interessiert das Gesetz aber nicht mich.

      Zwei der österreichischen "Stars" kannte ich persönlich, und sie sind genau dieselben manipulativen, zynischen Ärsche wie die Typen, denen sie im Genick hängen.

      Es soll bisweilen auch Enthuellungen ueber Enthuellungsjournalisten geben :P

      Und über keine Geschichte, die ich aus eigener Anschauung kannte, habe ich je die "Wahrheit" in einem dieser tollen aufdeckenden Artikel gelesen. Das stimmt mich generell etwas mißtrauisch.

      Es reicht, wenn ein Thema hinreichend gefuettert wird. Wenn man einmal in der Scheisse ruehrt, findet sich auch jemand mit einem groesseren Quirl. Und wenn man Glueck hat war der Sumpf nicht so tief, dass ein schwarzes Loch entstanden ist.
    • Original von quigor
      Ich sag´s euch nicht gern, aber - die Blödheit der Politiker wird noch immer durch die ihrer Wähler übertroffen..

      Und so blöd können die Politiker gar nicht sein, sie schaffen es sich gegen einen Haufen anderer Mitbewerber um die Führungspositionen durchzusetzen. ;)

      Dumm nur, daß Durschsetzungsfähigkeit in der Politik und Partei nicht Fachkompetenz für einen Ministerposten bedeutet und damit auch in keinster Weise zusammenhängt. Man sehe es sich doch an: der klasssiche Weg beginnt oft in der Jugendorganisation einer Partei, dann arbeitet man sich über die verschiedenen Ebenen und ist am ende als "Kanzlerkandidat" perfekt gedrillt die Parteigenossen auszustechen, weil man jahrzehntelang nichts anderes gemacht hat. Nur bleibt da keine Zeit mehr eine Idee zu haben was man dann mit dem Land will, daß man dann regiert, oder als Minister hat man ja dann auch keine Ahnung vom dem Gebiet, daß man dann zu betreuen hat. Aber bisher hat noch niemand ein besseres System vorgeschlagen in einer Demokratie die Regierungsposten zu verteilen. :(
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      [D]Soylent Green[/D] Mensafood is people!

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    • Original von MoD3000
      Mir nicht weniger peinlich..

      Ich bin immer wieder beeindruckt von Deiner Ehrlichkeit.

      Oh, ich bin immer noch der Meinung, dass er einen guten Job gemacht hat.

      Aber trotzdem glaubst Du, daß es besser wäre, er hätte sich komplett aus der Politik zurückgezogen? Das verstehe ich nicht - wenn ich denke, daß jemand gut ist, auch wenn er Fehler gemacht hat, versuche ich doch, ihn im Spiel zu behalten, auch wenn ich ihn strategisch aus der vorderen Linie zurücknehmen muß?

      Es gibt ein paar, die machen ordentliche Arbeit. Aber ein Visionaer ist nicht darunter.

      Schade, oder?

      Aber ich habe den Eindruck als ginge mehr als die Haelfte der Energie (und damit eindeutig zu viel) fuer Reibung drauf. Was kann man da tun (unter der Premisse der Demokratie)?

      Sich ein Top-Team von hochqualifizierten Sekretären suchen. Aber in Wirklichkeit in unserer Form der Demokratie gar nichts.

      Ich erwarte, dass fuer Geld auch gearbeitet wird. Da Geld ohne Arbeit Vorteilsnahme im Amt ist, koennen sich die Herren entscheiden, was wichtiger ist.

      Nun ja, sie "arbeiten" ja, bei Bedarf - als politischer Konsulent, sozusagen. Ich nehme an, daß Du auch diese Tätigkeit als strafrechtlich relevant betrachtest. Nicht ganz zu Unrecht.

      Ich meine die Menschen in Behoerden, Aemtern, you name it. Menschen machen Fehler, haben Eitelkeiten.

      Klassischer Fall von Mißverständnis (meinerseits). Aber ich sage Dir, jedes dieser Systeme hat seine internen Kontrollmechanismen, meist mehrere - und das ist auch gut so. Zusätzlich auf dem Präsentierteller der Hyänengazetten zu stehen, ist hingegen unzumutbar und führt eher dazu, die Arbeit vorwiegend unter dem Gesichtspunkt der persönlichen Angreifbarkeit und Absicherung zu sehen, und damit wird die Qualität sicher nicht besser!

      Es soll bisweilen auch Enthuellungen ueber Enthuellungsjournalisten geben :P

      Und manche werden Politiker - machen sich gut als Kandidaten, die tollen "Saubermänner". Zumindest vor ihrer ersten Amtsperiode..

      Und über keine Geschichte, die ich aus eigener Anschauung kannte, habe ich je die "Wahrheit" in einem dieser tollen aufdeckenden Artikel gelesen. Das stimmt mich generell etwas mißtrauisch.

      Es reicht, wenn ein Thema hinreichend gefuettert wird. Wenn man einmal in der Scheisse ruehrt, findet sich auch jemand mit einem groesseren Quirl. Und wenn man Glueck hat war der Sumpf nicht so tief, dass ein schwarzes Loch entstanden ist.

      Nee, reicht nicht! Teilweise werden von Journalisten Dinge aus manipulativen Gründen falsch dargestellt, teilweise auch nur, weil sie die eigentlichen Abläufe nicht kapiert haben - und ihnen das auch scheißegal ist, solange die story Biß hat. Die Gravitationskraft Deines schwarzen Lochs ist nämlich schon lange da - nichts, was sich in seine Nähe begibt, bleibt sauber.


      Original von Sommerbiwak
      Dumm nur, daß Durschsetzungsfähigkeit in der Politik und Partei nicht Fachkompetenz für einen Ministerposten bedeutet und damit auch in keinster Weise zusammenhängt.

      Schon richtig. Aber für die Fachkompetenz hat der Minister seine Beamten und seine Experten - er selbst soll ja der Politiker sein, der nicht am Detail klebt, sondern die prinzipiellen Ziele vorgibt, die fachlichen Stellungnahmen aus verschiedenen Bereichen nach Evaluierung durch seine Sekretäre, also seine Vertrauensleute, beurteilt und die politische Umsetzung ermöglicht. Ein wirkliches Problem sehe ich da nur für den Bereich Kunst und Kultur: Wenn Du hier selbst keinen Zugang dazu hast, hast Du in diesem Ministerium sicher nichts verloren.

      Nur bleibt da keine Zeit mehr eine Idee zu haben was man dann mit dem Land will..

      Du verlierst weniger Deine Ideen als Deine Ideale - aber das hast Du wahrscheinlich sowieso gemeint.

      Aber bisher hat noch niemand ein besseres System vorgeschlagen in einer Demokratie die Regierungsposten zu verteilen.

      Yep, leider. Aber vielleicht sind wir auch nur einfach nicht "mutig" genug, um uns etwas radikal Neues einfallen zu lassen.
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • Original von quigor
      Oh, ich bin immer noch der Meinung, dass er einen guten Job gemacht hat.

      Aber trotzdem glaubst Du, daß es besser wäre, er hätte sich komplett aus der Politik zurückgezogen?

      Nicht dass es besser waere. Ich habe das zwar nicht bedauert, aber auch nur weil ich ihn gerade deshalb fuer zu realistisch gehalten habe. Er hat vllt. durchaus mal ein Leben abseits von roten Teppichen gesehen und das goenne ich ihm. Dann soll er aber ganz verschwinden. Politik mit ein bisschen schwanger war schon immer scheisse.
      Nein, ich haette es durchaus gern gesehen, wenn er als Gruenen-Realo weitergemacht haette.

      Aber ich habe den Eindruck als ginge mehr als die Haelfte der Energie (und damit eindeutig zu viel) fuer Reibung drauf. Was kann man da tun (unter der Premisse der Demokratie)?

      Sich ein Top-Team von hochqualifizierten Sekretären suchen. Aber in Wirklichkeit in unserer Form der Demokratie gar nichts.

      Eben: weil die Reibung von Leuten erzeugt wird, die dich arg durch die Mangel drehen koennen wenn du auf ihre Reibung nicht reagierst.

      [Vorteilsnahme im Amt]
      Nun ja, sie "arbeiten" ja, bei Bedarf - als politischer Konsulent, sozusagen. Ich nehme an, daß Du auch diese Tätigkeit als strafrechtlich relevant betrachtest. Nicht ganz zu Unrecht.

      Es heisst ein Abgeordneter ist seinem Gewissen und nicht den Lobbygruppen verpflichtet. Diese Form von Bestechung ist ja nicht mal mehr ein Haarriss, der Durchschuss in der Mauer ist so gross, dass er keinem mehr auffaellt.

      [Enthuellungsjournalismus]
      Nee, reicht nicht! Teilweise werden von Journalisten Dinge aus manipulativen Gründen falsch dargestellt, teilweise auch nur, weil sie die eigentlichen Abläufe nicht kapiert haben

      Wem sagst du das: es heisst doch immer wieder von Kollegen "machs so einfach, dass es auch der Dummy an unseren Bildschirmen versteht". Wen wunderts, dass akkurate Berichterstattung da einfach den Bach runter geht. Plus, wir haben einen gewissen Zeitdruck - mehrere Quellen konsultieren? Zeugen suchen? Recherieren - vllt. mal bei Wikipedia oder im Postkasten mit den Pressemeldungen. Sogar die damaligen Hochburgen der weissen Zunft schreiben jetzt aus Pressemeldungen ab ohne einen Realitycheck zu machen - pfui deibel!

      Schon richtig. Aber für die Fachkompetenz hat der Minister seine Beamten und seine Experten - er selbst soll ja der Politiker sein, der nicht am Detail klebt, sondern die prinzipiellen Ziele vorgibt

      Und wo sehen wir das? Ich sehe Politiker, die mit Weichzeichnern arbeiten, sich in Einzelprojekte verbeissen, ihr Bonusgebiet haetscheln.
      In meinen Augen sind die heutigen Politiker Waschlappen. Schau dir das Gefummel mit der Abschussberechtigung fuer gekaperte Flugzeuge an. Ein Kommentator bemerkte bissig: frueher haette der Verteidigungsminister den Abschuss einfach befohlen und waere danach zurueckgetreten. Ohne viel Federlesens.
      Und heute? "Mein Dienstwagen, mein Referent!" Pfui!
    • Erst einmal sorry, daß die Antwort so lange gedauert hat - ich hatte ein kleines zeitliches Problem..

      Original von MoD3000
      Nein, ich haette es durchaus gern gesehen, wenn er als Gruenen-Realo weitergemacht haette.

      Ach soo.. da habe ich Dich einfach mißverstanden, MoD. Yep, da sind wir einer Meinung.

      Eben: weil die Reibung von Leuten erzeugt wird, die dich arg durch die Mangel drehen koennen wenn du auf ihre Reibung nicht reagierst.

      Das kannst Du laut sagen: Entweder Du passt permanent auf und reagierst unverzüglich, oder die nächste Schlinge zieht sich um Deinen Hals zu. Aber das wirst Du nie abstellen können, das ist ehernes Gesetz in einem kompetitiven Haufen, da wird permanent intrigiert.

      Es heisst ein Abgeordneter ist seinem Gewissen und nicht den Lobbygruppen verpflichtet. Diese Form von Bestechung ist ja nicht mal mehr ein Haarriss, der Durchschuss in der Mauer ist so gross, dass er keinem mehr auffaellt.

      Mit seinem Gewissen hätte ein Abgeordneter meistens keine Probleme - eher mit dem Gesetz und seinen Gegnern. Aber klar, ich weiß schon, daß Du Recht hast. Ich habe tatsächlich auch vereinzelt Politiker mit schneeweißen Westen in dieser Beziehung gesehen, aber die waren dann realpolitisch leider so unfähig, daß Du sie nur für mehr oder weniger repräsentative bzw. organisatorische Tätigkeiten verwenden konntest, nicht für die echte Hardcore-Arbeit. Dafür waren sie einfach zu weltfremd.

      Wem sagst du das: es heisst doch immer wieder von Kollegen "machs so einfach, dass es auch der Dummy an unseren Bildschirmen versteht". Wen wunderts, dass akkurate Berichterstattung da einfach den Bach runter geht. Plus, wir haben einen gewissen Zeitdruck - mehrere Quellen konsultieren? Zeugen suchen? Recherieren - vllt. mal bei Wikipedia oder im Postkasten mit den Pressemeldungen. Sogar die damaligen Hochburgen der weissen Zunft schreiben jetzt aus Pressemeldungen ab ohne einen Realitycheck zu machen - pfui deibel!

      Was machst Du da eigentlich? Offenbar arbeitest Du doch in diesem Bereich?
      Und Deine Kritik ist ernüchternd, dieser shit läuft wahrscheinlich unter "Effizienzsteigerung".

      In meinen Augen sind die heutigen Politiker Waschlappen. Schau dir das Gefummel mit der Abschussberechtigung fuer gekaperte Flugzeuge an. Ein Kommentator bemerkte bissig: frueher haette der Verteidigungsminister den Abschuss einfach befohlen und waere danach zurueckgetreten. Ohne viel Federlesens. Und heute? "Mein Dienstwagen, mein Referent!" Pfui!

      Finde ich auch, daß sie großteils erbärmliche Waschlappen sind. Aber sei ehrlich, wir züchten uns genau diese Weicheier, indem wir äußerlich "korrektes", angepasstes Verhalten belohnen und auf jedes schärfere Persönlichkeitsprofil sofort hysterisch reagieren. Graue Ratten für graue Mäuse. Wir kriegen schon, was wir uns redlich verdienen. :(
      Homo est Deus
      utrolibet.de