paar gedichts

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    • zumindest hat er gemerkt, dass er sich langsam von der Menschheit entfernte, bis es sich 1889 vollendete :P - ich sach mal "konsequent"
      "Und ois kaputt geht wei wir ned durchblicken,
      waun Yoghurt Landliebe haast obwoi ma`d Natur ficken!
      ...
      Während`s fost olle blenden mit da Reizüberflutung,
      oba kana mehr merkt das uns nix bleibt für die Zukunft;
      An dem Punkt wo a da Bischof si`s im Netz besorgt -
      was i dass jetz kumman muass mei letztes Wort!"

      Ivan Ivanov - Die Unsichtbaren - das Ende

      Nesh Nivel: "wir sind unsichtbar für dich solange du nicht an uns glaubst"
    • "Also sprach Zarathustra", "Jenseits von Gut und Böse" - Bücher von jemandem, der sich langsam von der Menschheit entfernt?!?
      Da mußt Du verdammt nah dran sein, um das zu schreiben!

      1889 ist er in der Irrenanstalt gelandet, damals war er 41. Und?

      EDIT: Korrektur (Murkser spricht wahr): Er war 45!
      Homo est Deus
      utrolibet.de

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von quigor ()

    • naja er war eher 45 oder 46

      ich meinte damit eher, dass er zu nah dran war, enttäuscht wurde und sich dann entfernt hat
      ich kenn nicht so viel von Nietzsche, ein paar Zitate, Aussprüche, Ereignisse in seinem Leben und Teile von Zarathustra. Aber vieles davon ließ mich darauf schließen.

      z.b. "Gott ist tot..." - das sagt doch schon vieles. Für mich zb jemand der die Lüge und das Scheinheilige in der Gesellschaft erkennt und merkt das es übermächtig ist und das ua auch die Kirche von ihrem eigentlichen Weg abgekommen ist. Ok man kann es auch anders deuten. Eine Freundin von mir war fest davon überzeugt, dass er Atheist war und damit ausdrücken wollte, dass der Glaube sinnlos ist.

      und noch n Gedicht - um hier nicht zu spamen - eins meiner Lieblinge

      Die Erde von Flandern

      by Ltd. Col. G.M. McGrey

      Auf der Erde von Flandern Mohnblumen blühen
      Über die endlosen Reihen der Kreuze die Wolken ziehen
      Über die Gewehre die unter ihnen liegen
      steigen die Lärchen in den Himmel mit ihrem Gesang

      Wir sind die Toten, vor ein paar Tagen lebten wir noch
      fühlten den Abendwind und den Sonnenuntergang
      wir liebten und wir wurden geliebt
      und liegen jetzt in der Erde von Flandern

      Auf der Erde von Flandern die Mohnblumen blühen
      Über die endlosen Reihen der Kreuze die Wolken ziehen.
      "Und ois kaputt geht wei wir ned durchblicken,
      waun Yoghurt Landliebe haast obwoi ma`d Natur ficken!
      ...
      Während`s fost olle blenden mit da Reizüberflutung,
      oba kana mehr merkt das uns nix bleibt für die Zukunft;
      An dem Punkt wo a da Bischof si`s im Netz besorgt -
      was i dass jetz kumman muass mei letztes Wort!"

      Ivan Ivanov - Die Unsichtbaren - das Ende

      Nesh Nivel: "wir sind unsichtbar für dich solange du nicht an uns glaubst"
    • Ist Schmerz, sobald an eine neue Schicht
      die Pflugschar reicht, die sicher eingesetzte,
      ist Schmerz nicht gut? Und welches ist der letzte,
      der uns in allen Schmerzen unterbricht?

      Wieviel ist aufzuleiden. Wann war Zeit,
      das andre, leichtere Gefühl zu leisten?
      Und doch erkenn ich, besser als die meisten
      einst Auferstehenden, die Seligkeit.

      Aus den Gedichten an die Nacht, Rainer Maria Rilke
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • Feierabendslyrik (vom Murkser)

      Die Augen sind geschlossen,
      für immer Ruh und Frieden.
      Das Herzl ist gebrochen,
      die Seele nimmer wach zu kriegen.

      Die Grube ist der Erde abgerungen,
      das Kreuzl aufgestellt.
      Die letzte Mess is leis verklungen,
      sag adieu zu deiner Welt.
      "Und ois kaputt geht wei wir ned durchblicken,
      waun Yoghurt Landliebe haast obwoi ma`d Natur ficken!
      ...
      Während`s fost olle blenden mit da Reizüberflutung,
      oba kana mehr merkt das uns nix bleibt für die Zukunft;
      An dem Punkt wo a da Bischof si`s im Netz besorgt -
      was i dass jetz kumman muass mei letztes Wort!"

      Ivan Ivanov - Die Unsichtbaren - das Ende

      Nesh Nivel: "wir sind unsichtbar für dich solange du nicht an uns glaubst"
    • Verzehrt

      Da habe ich es verzehrt um eine Gaumenfreude zu erleben,
      Die mich wahrlich auch besuchte.
      Oh, wie wunderbar die Säfte meine Zunge küssten,
      An ihr entlang strichen.
      Sie hingegen ließ Mund, Gehirn und am Ende gar
      Den Gesamten Körper an diesem genüsslichen Wogen teilhaben.

      Doch ich wurde betrogen!
      Betäubt durch den Orgasmus der Sinne,
      Bemerkte ich die Dolche des Verrates nicht,
      Durch die Speiseröhre in meinen Körper gelangend,
      Erreichten sie das Zentrum meiner Nährungsfabrik; -
      Ja, den Magen wohlgemerkt.

      Erst fühlte ich mich matt und träge,
      Dann schläfrig,
      Als ob mich eine überstarke Macht auf den Boden drücken wolle,
      Dann suchten sie mich heim,
      Diese Stiche waren wie heiße Eisen,
      Welche zusammen mit der Magensäure
      An den Wänden meines Organs entlang ätzten

      --------

      Oh, diese Schmerzen in ihrem perfiden Spiel,
      Sie schweigen nicht mehr Still,
      Ich fühle mich benommen, schreite gebückt,
      Auch der Kopf wird nicht verschont.

      Die schneidenden Klingen treiben mich in den Wahnsinn,
      Ich will das es aufhört, Ja, das es aufhört,

      Der Boden schwindet.....
      Alles, dreht sich....
      Der Magen flammt, und brodelt...
      Mir, wird, schwarz.....
      Ich, kann.....
      Nicht.....

      Text: Jan-Malte Vaith
    • Original von mooman
      libe!

      die sonne scheint,
      man glaubt es kaum,
      ein apfel fällt vom
      apfelbaum.

      das gras wuchs hoch,
      ein pflanzenmeer,
      der jäger mit dem
      schießgewehr.

      ein vogel fällt
      vom himmel down,
      mit dem haupte
      aufzuhaun.

      der jäger schreit,
      'jetz isser tot!'
      und freut sich auf sein
      chickenbrot.


      moo. langweilig. 2001.

      XDDDDDDDDDDDDDDDD
      IST das geil!

      "ein vogel fällt
      vom himmel down,
      mit dem haupte
      aufzuhaun."

      XDDDDDDDDD

      das ist sowas, da wünschte ich, es wär von mir.
      YO YO YO WHAT GOES
    • von der kunst

      vereinzelt malen frauen schon –
      sie ahnen es: mit menstruation.
      künstler (männlich) fühlen neid,
      zum unten bluten fehlt der schneid.

      vergönnt ist’s mann nicht zu betuppn
      leinwände mit gulaschsuppn.
      was muss stattdessen halten her? na
      was wohl! selbstverständlich sperma.


      sofort steht – ja sowiesu;
      ich meinte’s aber anders, du! –
      die kunst im sinn des wettbewerbs:
      wer zuerst kommt, malt zuerst.


      Mehrere Todesängste

      Scheitholz sprach zu Ofenfeuer,
      Jung, du bis mer nicheheuer;
      fiel in dich wie Salz aus Streuer
      ich, käm's mir zu stehen teuer.

      Suppe sprach zu Rachenraum,
      Geh mir fort mit deinem Gaum;
      seh ich ihn auf engstem Raum,
      is mir klar, ich muss dran glaum.

      Grashalm schimpfte Rasenmäher,
      Hurensohn, komm nur nicht näher;
      erst tust mir weh und weher,
      und schwupps! bin ich schon nicht meher.

      Kacke sprach zur Kackefliege,
      Lass mich, wie ich hier so liege;
      mach die, b'vor ich dich noch kriege
      zwischen meine Finger: Fliege.

      Sperma sprach zum Onanierer,
      Lass das Wichsen, du Verlierer;
      spritz mich nicht auf Pics von Keira,
      nur im Rahmen flotter Vierer.


      geschenkgutschein im fenster

      geschenkgutschein im fenster vom
      bestattungsinstitut,
      nimm es nicht persönlich: ich
      finde dich nicht gut.

      deine grellen farben passen
      nicht zum ernst der lage;
      und auch deinen flippen font
      stelle ich in frage.

      ich muss gestehn, ich würde mich
      über dich nicht freun
      und dem, der dich mir schenkte, bis
      zu meinem tod undankbar sein.


      kurz zu thomas mann


      Thomas Mann, der große Schreiber,
      stand auf nackte Jungenleiber.
      Nicht nur zur Sommersonnenwende
      begehrte er des Sohnes Lende.

      Er schrieb ins Tagebuch, Beim Kläuschen
      wär ich gerne einmal Mäuschen,
      und zwar dort, wo man nicht oft
      ein solches Nagetier erhofft.

      Ja der Thomas, ja der hatte
      oft vom Klaus Mann eine Latte,
      drängte ihn mit einem schalen:
      „Magst mit meinem Pinsel malen?“


      Fauxpas

      „Clownsschuh’ stehn dem Werwolf schlecht“,
      konstatierte Bertolt Brecht
      so laut und oft er konnte:
      „Am Pelztier Treter, groß und rot“,
      so sprach er, „sieht doch aus wie Kot“ –
      woraufhin Kurt Weill es vertonte.


      "irrglaube"

      in echt hat ja selbst früher noch

      – so wahr ich diese zeilen schreibe –

      nie irgendjemand drauf gepocht:

      die welt sei eine scheibe.





      doch weil nun der moderne mensch

      die schrift von früh’r nicht lesen kann,

      wird seit jeher konsequent

      das ess-zett fürs b vertan.
      YO YO YO WHAT GOES
    • wow - sehr geil - da muss man schon mal schmunzeln - mehr davon (ich Ungenügsamer) - und nich so viel auf einmal raushauen

      falls mal etwas Inspiration von Nöten ist - dendemann.de/ - aufs pic klicken und download
      "Und ois kaputt geht wei wir ned durchblicken,
      waun Yoghurt Landliebe haast obwoi ma`d Natur ficken!
      ...
      Während`s fost olle blenden mit da Reizüberflutung,
      oba kana mehr merkt das uns nix bleibt für die Zukunft;
      An dem Punkt wo a da Bischof si`s im Netz besorgt -
      was i dass jetz kumman muass mei letztes Wort!"

      Ivan Ivanov - Die Unsichtbaren - das Ende

      Nesh Nivel: "wir sind unsichtbar für dich solange du nicht an uns glaubst"
    • das liedchen kenn ich schon. ;) find ich endlich mal wieder besser als das, was sonst so letztens immer von ihm rumgekommen is

      na denn mal nun nicht im haufen rausgehaun, sondern nur ein einzelnes, grad frisch hingedichtet.

      Pablo

      stark gebräunt, nie blass: so
      kennt man paul picasso.

      es heißt, so mit den fraun
      hats bei ihm hingehaun.

      unterm vorwand: akt!
      kriegte er sie nackt.

      und nicht immer hinterm ohr
      holte er seinen pinsel hervor. – –

      die bilder bunt mitunter –
      nur er selbst trieb’s bunter.

      jedoch die annahme, er hätte
      nur gemalt, um dann ins bette

      das motiv zu kriegen –
      fälscher geht nicht liegen.

      sonst bät’ ich zu erklärn
      sein ölgemälde guern
      ica.
      YO YO YO WHAT GOES
    • mal ein paar schöne Sachen von einem Kabarettisten, den ich am WE für mich entdeckt habe

      Marco Tschirpke - marco-tschirpke.de/

      In seinen kleinen "Pudelliedern" hantiert er mit lustigen Wortspielen, dass ich mich vor Lachen im Sitz verbog.

      "Wenn ich auf dem Bauch liege,
      und du oben drauf,
      träume ich,
      du wärst nicht so schwer
      oder du stehst auf.

      Seit ich am Morgen unten war mit dem Besen (Zwischenspiel) liegt der Hof ganz in sich gekehrt.

      Wo ein Wille ist,
      da ist ein Weg,
      und wo zwei Willen sind
      da ist er verbaut.

      Wie ich in meiner Küche steh’,
      seh’ ich die Wolken und den Tee.
      Sie ziehen,
      gemeinsam,
      an keinem Strang."

      Vielleicht hat ja jemand von euch noch ein paar schöne Sachen von ihm auf Lager - ich denke da vor allem an poop-rapist

      Noch was anderes - da in meiner Wortwahl ein bestimmtes Wort oft viel zu kurz kommt, möchte ich diesem hier noch ein paar Zweizeiler aus der Titanic gönnen:

      Scheiße auf der Abfalltonne
      glänzt im ersten Licht der Sonne.

      Scheiße schaumig aufgeschlagen
      liegt dir trotzdem schwer im Magen.

      Scheiße am Kaffeegeschirr
      langsam wird die Oma wiir

      Scheiße als Geschenkidee
      schont des Schenkers Portmonnaie

      Scheiße ohne Scheißnachweis
      gilt vor Gericht nicht als Beweis

      Scheiße intramuskulär
      hilft bei Darmkrebs auch nicht mehr
      "Und ois kaputt geht wei wir ned durchblicken,
      waun Yoghurt Landliebe haast obwoi ma`d Natur ficken!
      ...
      Während`s fost olle blenden mit da Reizüberflutung,
      oba kana mehr merkt das uns nix bleibt für die Zukunft;
      An dem Punkt wo a da Bischof si`s im Netz besorgt -
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    • Ich habe geträumt


      Ich träumte einen schönen Traum...
      Von Wiesen voller Blumen
      Wälder voller Tiere
      Dem Himmel voller Vögel.
      Ein Reh trank Wasser
      Ein Frosch quakte
      Eine Rose neigte sanft ihr Haupt...

      Ich träumte einen traurigen Traum...
      Von Menschen ohne Freude
      Augen voller Tränen
      Einem Himmel ohne Sterne.
      Ein Kind schrie
      Eine Liebe zerbrach
      Die Nacht schien nie zu enden...

      Ich träumte einen grausamen Traum...
      Von Feuer, lautem Donner
      Flüssen voll Blut
      Wiesen ohne Gras und Blumen.
      Eine Frau starb - erschossen
      Ein Baum - nur mehr Skelett
      Verbrannt war die Erde ringsumher...

      Ich lachte mit dem ersten Traum
      Weinte mit dem zweiten
      Und schrie mit dem dritten.
      Dann wachte ich auf,
      verließ mein Heim
      - und fand mich wieder in allen dreien
    • Quigor, sehr schönes Gedicht von Nietzsche.

      Und Raik, so langsam gehen mir die Worte aus für nicht redundante Würdigung deiner Werke. <3

      moo: So kannte ich dich ja noch gar nicht. Bitte mehr. <:

      Die anderen Gedichte habe ich /(noch)?/ nicht gelesen.
      theharlekin.de

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von stanny ()

    • @ amy - sehr schön

      dann will ich mal wieder mit der ganz großen Sozialkritikkeule ausholen:

      Von der Geschichte lernen heißt siegen lernen.
      Heißt aus dem Mittelalter lernen,
      heute Krieg gegen moslemische Zivilisten zu führen?
      Heißt aus dem Dritten Reich lernen,
      Konzentrationslager und Folterknäste wie Abu Ghraib und Guantanamo zu bauen?
      Heißt aus der DDR lernen,
      Mauern um die USA, um Israel, um Europa zu ziehen?
      Die Geschichte ist ein Lehrer ohne Moral.
      Die strebsamsten Schüler oft ohne Gewissen.
      "Und ois kaputt geht wei wir ned durchblicken,
      waun Yoghurt Landliebe haast obwoi ma`d Natur ficken!
      ...
      Während`s fost olle blenden mit da Reizüberflutung,
      oba kana mehr merkt das uns nix bleibt für die Zukunft;
      An dem Punkt wo a da Bischof si`s im Netz besorgt -
      was i dass jetz kumman muass mei letztes Wort!"

      Ivan Ivanov - Die Unsichtbaren - das Ende

      Nesh Nivel: "wir sind unsichtbar für dich solange du nicht an uns glaubst"
    • noch n bisschen quatsche.

      Auf dass es den Damen der Straße diene
      Erfand der Herrgott Vaseline
      Mittlerweile nehm's alle in allen Ländern –
      Lässt sich nicht ändern

      ------------

      In einer welt selbst ohne hunde
      Wäre man noch überrascht
      Wie viele kackehaufenfunde
      Auf gehwegen man trotzdem macht

      ------------

      Spannst du auf der Piste aus
      wie’n seelenruhiges Rindvieh,
      kann es schnell passieren, Klaus,
      dass ich dir vors Kinski.

      ------------

      Beim Braunbärn Gustaf hinterm Ohr
      ein Floh lebt vor sich her.
      Der Fuchs stellt sie einander vor:
      »Bär – Floh. Flaubert.«




      »Nimm«, sprach Munchs Schrei zur Weizenkleie,
      »dir ein Beispiel, wie ich schreie.
      Wogegen du – kein Stimmband reißt –
      nur ständig still und Heinrich Kleist.«




      Als Komponist hat man’s beim Zu-
      hörer oftmals schwer:
      Mal ruft das Aas bei C-Dur »Búh!«
      und dann bei D-Molière.




      Der Esel nimmt’s Gewehr und schießt
      den Hirten tot, der dann vor Gott
      auf Englisch sich die Ehre gibt
      als »shepherd whom the Don Quijote«.


      In meinem vorvorletzten Albtraum
      wollte sich mit mir ein Kalb trau´n.
      Ich hielt dagegen, «Und wenn’s Kälber
      gibt, dann ärgerste dich selber!»


      Wenn einer und er nimmt ’nen Elch
      und zündt ihn oben an,
      dann steigt alsbald Geweihrauch auf;
      doch sportlich ist das nicht.


      ---------

      abrupt springt dostojewskij auf
      und rennt im kreis und tanzt
      um den spieltisch, weil sein bart
      ist im roulette verfranst

      nach zwölf bis dreizehn runden dann
      ist fjodors kondi hin
      er holt mit der handkante aus und haut
      sich das haar vom kinn

      und ohne halt stürzt er vor schwung
      nach hinten um

      ’s rad rollt derweil weiter

      stoppt aber schließlich doch
      d. rafft sich wieder hoch

      und sogleich da schreit er

      vor geldverlust, denn das roulett,
      gebremst von fjodors bart,
      geruhte auf der grünen null
      zu enden seine fahrt

      sein vorschuss jedoch war gesetzt
      gewesen auf die neun
      wie folgt hört man den dichterfürst
      das missgeschick bereu´n:

      «verdreckte scheiße mistikack,
      kruzitürken fuck fuck fuck,

      verflixt und zugenäht und scheiben-

      kleister! na jetzt muss ich doch –
      habe jedoch keinen bock –

      schuld und sühne schreiben»
      YO YO YO WHAT GOES
    • kreislauf (durch kot)

      ein mann tritt in kacke,
      schwört kotige rache,
      beschließt, des nächsten hunds zu harrn.
      der kommt.
      der mann platziert aplomb
      auf dem gehweg stuhl samt harn
      und versteckt sich im hoffen,
      das tier käm geloffen
      durch jenes, was aus seinem darm
      soeben fiel.
      «jetzt fehlt nicht viel»,
      wird’s ums racheherz ihm warm,
      «und ich bin gerächt» – –
      &nbsp; &nbsp; &nbsp; kennt den köter schlecht.
      instinktbedingt schon längst gewarnt,
      lenkt’s tier mit
      bedacht den schritt,
      den menschenhaufen auszusparn;
      wodurch es den hingemachtkampf gewinnt.
      der mann verschwind´t,
      sich über seine schmach im klarn. –

      ein neuer mann entert die szene.
      gradwegs lenken seine beene
      seine füße, sich zu paarn
      mit dem braunen brei am bordstein,
      tritt sofort rein:
      reckt im racheschwur den arm … – .
      YO YO YO WHAT GOES
    • Sehr exquisit.

      Simply you can breath doesn't mean you are alive.

      Etwas verwest in uns. Unter diesem dünnen Lack aus Anstand, Moral und Zivilisation, gärt abgestandenes Menschsein und wenn die Membran reisst, wird die Welt ertrinken, in einem Meer aus Blut, Tränen und Pisse.

      "Wenn man mit anonymen Fremden im Internet diskutiert, muss man auf alles gefasst sein, denn fast immer entpuppen sie sich als von ihrer Unfehlbarkeit überzeugte Sechzehnjährige mit unendlich viel freier Zeit."
      Neal Stephenson
    • Paul Celan - Todesfuge

      Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends
      wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts
      wir trinken und trinken
      wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng
      Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
      der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete
      er schreibt es und tritt vor das Haus und es blitzen die Sterne er pfeift seine Rüden herbei
      er pfeift seine Juden hervor läßt schaufeln ein Grab in der Erde
      er befiehlt uns spielt auf nun zum Tanz

      Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
      wir trinken dich morgens und mittags wir trinken dich abends
      wir trinken und trinken
      Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
      der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete
      Dein aschenes Haar Sulamith wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng

      Er ruft stecht tiefer ins Erdreich ihr einen ihr andern singet und spielt
      er greift nach dem Eisen im Gurt er schwingts seine Augen sind blau
      stecht tiefer die Spaten ihr einen ihr andern spielt weiter zum Tanz auf

      Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
      wir trinken dich mittags und morgens wir trinken dich abends
      wir trinken und trinken
      ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
      dein aschenes Haar Sulamith er spielt mit den Schlangen
      Er ruft spielt süßer den Tod der Tod ist ein Meister aus Deutschland
      er ruft streicht dunkler die Geigen dann steigt ihr als Rauch in die Luft
      dann habt ihr ein Grab in den Wolken da liegt man nicht eng

      Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
      wir trinken dich mittags der Tod ist ein Meister aus Deutschland
      wir trinken dich abends und morgens wir trinken und trinken
      der Tod ist ein Meister aus Deutschland sein Auge ist blau
      er trifft dich mit bleierner Kugel er trifft dich genau
      ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
      er hetzt seine Rüden auf uns er schenkt uns ein Grab in der Luft
      er spielt mit den Schlangen und träumet der Tod ist ein Meister aus Deutschland

      dein goldenes Haar Margarete
      dein aschenes Haar Sulamith
      “Hat man die Schranke durchbrochen, ist das hinter einem nur noch Nichts, während für den, der davor steht, hinter der Schranke Nichts ist“ (Schopenhauer)
    • SCHWESTER!!!!

      Das ist mein Lieblingsgedicht! :D
      Hast dus mal auf Tonband gehört, wie er es vorsagt?!
      (15:03:26) (|S|)** ach, das hb ist voll mit dekadenten Usern, die geistig onanierend sich gegenseitig feiern irgendein pille-palle-thema bis zum erbrechen zu diskutieren und über meinungen sinnieren, wo nix zu reden gibt

      (16:27:20) (Z) von jemand, der wohl in seinem privaten leben nicht soviel ausgleich hat, ausser das hb, von so jemanden sollte man sich nicht runtermachen lassen ;)

      (16:32:12) (V) das hb ist die perfekte ansammlung von gescheiterten persönlichkeiten. man muss nur die user-liste durchgehen, hinter jedem zweiten (und mehr) account steckt ein klassischer stereotyp an potenziellen ~zensiert~.

      **Name der Redaktion bekannt



      [GLOW=darkred]+*°° ~I Wish You Were Here~*°°+[/GLOW]