Welche Religionen sind vertreten [2006]

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  • Original von Ben
    Wenn das Christentum so eine pervertierte Religion ist, dann erklärt das natürlich einiges!
    Ich dachte immer, die Menschen wären halt am Anfang dumm gewesen und dann nicht mehr von dieser Religion runter gekommen...


    Wenn ich hier einige Fakten aneinander bringe, benutze ich nur ungern eine solch wertende Sprache, aber das trifft es einigermaßen. Das Christentum ging aus ener Jahrhunderte andauernden Abfolge des Judentums hervor. Das Judentum, wie in meinem Beitrag schon gesagt, war anfangs etwas ganz Anderes mit völlig anderen Motiven. Das, was wir heute von den jüdischen Geschichtsschreibern im altem Testament lesen, sind Berichte von jenen Machthabern, die für das Leid der Bevölkerung verantwortlich war.
    Wir reden hier von einer Jahrhunderte überdauernden Abfolge, bis wir erst zu Jesus Christus kommen. Man muss die historische Zeitspanne wirklich mit entsprechender Würdigung betrachten.
    Christus hingegen war, wie ich schon mal woanders kurz anschnitt, nichts weiter als ein kreativer Jude, dem auffiel, dass seine eigene Religion menschenverachtend war. (Dass die konfuzianisch-orientierte Philosophie des Leidens, die er predigte, nicht um Längen besser war, erschien ihm vielleicht selbst nicht wirklich so). De facto sind alle Geschichten über Jesus auf historischem Grunde anzuzweifeln. Die zeitgenössische Historik würdigt ihn nicht einer Silbe. Die Historiker des zeitgenössischen 1. Jahrhunderts Palästinas, des Roms und des Griechenlands nahmen praktisch von seinen Wundern bishin zur Kreuzigung keinerlei Notiz. Jesus wird bloß in einer Fußnote bei Tacitus (ca. 55-120) bezeugt, wo er "Christus" erwähnt, "der unter Kaiser Tiberius durch den Landpfleger Pontius Pilatus getötet wurde". Weiterhin fährt er fort: "Für den Augenblick war der verderbliche
    Aberglaube zurückgedrängt worden, doch brach er
    sich wieder Bahn, nicht nur in Judäa, dem Ausgangspunkt dieses
    Übels, sondern auch in der Hauptstadt, wo von überallher
    alles Scheußliche und Schandbare in Hülle und Fülle zusammenkommt
    und Anhang gewinnt". (Tacit. annal. 15, 44)
    Der christliche Kirchenkritiker Drewermann selbst war es, der dieses Zeugnis anzweifelte. Und selbst, wenn es der Richtigkeit entspräche, wäre es (es sollte um 117 n. Chr. geschrieben worden sein) komplett unbrauchbar, da es praktisch nichts Biblisches bestätigt, außer dass sich zur damaligen Zeit die christliche Sekte bildete.
    Bei Gaius Suetonius Tranquillus findet Jesus mit keiner Silbe Erwähnung, obgleich Sueton als der größte Geschichtsschreiber Roms und eine Quelle für alle Historiker anzusehen ist.
    Auch bei dem jüngerem Plinius findet Jesus Christus in dem 111. Brief, der sich einzig mit dem Christentum beschäftigt, keinerlei Erwähnung.
    Der Einfluss Jesu Christi auf den christlichen Sektenglauben der damaligen Zeit scheint entweder derart verborgen zu sein, dass ihn nahezu keiner (selbst die Christen nicht) erwähnte, oder aber seine Existenz war derart unbedeutend, dass niemand davon Notiz nahm (wesentlich wahrscheinlicher). Schon den antiken Christen erschien Jesu historische Bezeugung derart dürftig, daß sie ein Schreiben von ihm an den König Abgar Ukkama von Edessa (4 v.–50 n.Chr.), einen Brief des Pilatus an Kaiser Tiberius und andere ähnliche Produktionen fälschten.
    Die Bedeutung Jesus' im antikem Christentum ist also als denkbar klein einzustufen. Und man muss bedenken, dass selbige Figur das heutige Christentum (insbesondere das der evangelisch lutherischen Sekte) enorm beeinflusst hat. Daraus lässt sich schließen, dass nahezu alle Bezeugungen über diese Person der reinen Phantasie der Bibelschreiber entsprangen. Das Christentum nach Jesu ist ein Produkt aus phantastischen Erzählungen und landläufigen Mythen, die sich erst Jahrhunderte später zu einem verfälschtem, ganzem Bild formten. Vielleicht war jener Jesus, den heute alle verehren, nichts weiter als ein kompletter Mythos, dessen wahre Äußerungen zu erfassen nicht nur schwierig, sondern nahezu unmöglich ist.
    Das Christentum hat also, nach heutigen Maßstäben, kaum Bezug zum antikem Christentum und auch nicht zum urtümlichen Judentum, genauso wenig wie das heutige Judentum ein Produkt der Urjuden war. Es gibt de facto keinen Kult, der derart löcherig daher kommt, wie der um Jhwh.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von RexPaimon ()

  • Entschuldige, RexPaimon, aber leitet sich der Glaube der Zoroastrer nicht von Zarathustra ab? Wenn ja, handelt es sich hierbei nicht um Monotheismus sondern um einen dual Polytheismus.

    Ansonsten finde ich die Ausführungen sehr interessant, wenn ich auch viel bereits wusste so hat es doch einiges noch komplementiert. :)
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  • Entschuldige, RexPaimon, aber leitet sich der Glaube der Zoroastrer nicht von Zarathustra ab? Wenn ja, handelt es sich hierbei nicht um Monotheismus sondern um einen dual Polytheismus.


    Hm ja, ich gebe zu, das ist eine Sache der Sichtweise. Im bloßem Sinne ist das sicherlich richtig, aber der Dualismus war ebenfalls prägend für die monotheistische Welt. Man mag sich selbst ein Bild darüber machen. Ich erörtere kurz die Punkte, die wir beide ja schon kennen, ich persönlich halte jedoch diese Form von Dualismus durchaus für "monotheistisch" im außerwörtlichen Sinne; beide Pole wurden verehrt und beide "Götter", der Gute und der Böse, wurde von der jeweils anderen Strömung als "Herrscher" angesehen.
    Ahura Mazda, der weise Gott, erschuf die Welt nach einem dualistischen Prinzip. Alles beinhaltet einen guten und einen bösen Aspekt. Der Gute Geist (Spenta Mainyu) und der Böse Geist (Angro Mainyu) sind sinnbildlich gesprochen Zwillinge, durch deren Zusammenwirken die Welt besteht. Damit Gutes existieren kann, braucht es das Böse und umgekehrt. Inmitten dieses Zusammenspiels ist es jedem Menschen frei überlassen, sich für das Gute zu entscheiden und somit den Kampf Ahura Mazdas gegen das Böse zu unterstützen bzw. zur Verwirklichung des Plan Gottes beizutragen. Wichtig ist hierbei, dass der Zarathustrismus bzw. Ahura Mazda den Menschen zu nichts zwingt – der Mensch wird als vernünftiges Wesen frei geboren und kann allein durch freie Entscheidung und persönliche Einsicht zu Gott gelangen.
    (Quelle: Wikipedia)
    Habe ich jetzt kurz kopiert, weil ich keine Lust hatte, es wörtlich wiederzugeben.
    Ich glaube schon, dass auch hier in den jeweiligen Heiligen Geistern sehr viel monotheistisches Potential steckt. Auch die Tatsache, dass nur ein Gott die Erde erschaffen hat, spricht für ein ungleiches Machtverhältnis, welches Ahura Mazda eine große Stellung zusichert.
    Aber Du hast selbstverständlich Recht damit, dass es, im wortwörtlichem Sinne, keine monotheistische Religion war, auch wenn sie alle kommenden Religionen dieser Denkungsart zweifellos inspiriert hat.
  • Da hast du sicherlich Recht, wie gesagt ist es eine Sache der Sichtweise.

    Was mich allerdings interessieren würde ist die Frage ob der Dualismus der Zoroaster Einfluss auf den Ägyptischen Monotheismus der 18. Dynastie (sprich unter Amenophis III. und Amenophis IV, der sich bekanntlich den Namen Echnaton gab) hatte.
    Freud ging ja davon aus das diese Religion der eigentliche Ursprung des jüdischen Monotheismus ist, was allerdings wohl auf dem Stand der heutigen Erkentnisse nicht mehr haltbar ist, dennoch denke ich das er für den jüdischen Glauben mit prägend war.
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  • Original von RexPaimon
    Was, aus religionswissenschaftlicher Sicht, faszinierend ist, ist dass diese gegensätzlichen Gottheiten in vielen Kulten zu finden waren- jedoch nicht als Widersacher, sondern als Freunde, die in Hand und Hand zusammen gingen. So gab es zu römischen Zeiten die Dioskuren Castor und Pollux, welche als Fackelträger dargestellt wurden- der eine hielt die Fackel nach unten, der andere nach oben, als Verkörperung der Gegensätzlichkeit von Nacht und Tag..

    Ja, diese "Zwillingspaare" gab es sehr häufig, aber ich bilde mir ein, daß ihr Verhältnis zueinander wechselnd war, teilweise sogar bei denselben Paaren im zeitlichen Verlauf, ich muß das einmal nachlesen.
    Und weil Du die Fackeln erwähnst: Das Symbol der Symbole bleibt für mich doch immer Levy´s Baphomet - das Ding ist einfach genial!

    Diese Helel-Geschichte ist sehr interessant - aber sag, woher kommt die "große Weltenmutter Aschera"? Ist sie der Beginn, das Alpha und das Omega?
    Wenn ja, ist das eine Göttin aus einem Matriarchat?

    Und natürlich gebe ich Dir recht, die Finsternis hat sich das Licht erschaffen. Die Worte, die Goethe seinem Mephistopheles in den Mund gelegt hat, waren tiefe Wahrheit:
    "Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war, ein Teil der Finsternis, die sich das Licht gebar, das stolze Licht, das nun der Mutter Nacht den alten Rang, den Raum ihr streitig macht.."

    Dunkelheit ist kein Element, sie ist eine Realität, die durch das Licht getrübt wird.

    "Getrübt" - so würde ich das nicht nennen, ich glaube, die Dunkelheit liebt ihre Sterne..

    Das Judentum war am Anfang.. nichts weiter als ein Untergangskult, der für damalige Verhältnisse durchaus nachvollziehbar war. Die Leute haben in einem verfluchtem Elend gelebt.. Ihre "Hoffnung" war die konzentrierte Vernichtung des Lebensumfeldes durch eine übernatürliche MACHT (Jhwh), die danach ein neues Reich errichtete.. Diese Leute hatten nicht genügend Intellekt und Notwendigkeit, sich ein ganzes Götteruniversum aufzubauen. Es war sowohl ihr Kleingeist als auch ihre mangelnde Bereitschaft, einen Gott des "Weins" zu verehren- vielleicht allerhöchstens einen Gott des "Weinens". Da sie im kompletten Elend lebten, aus dem es zu damaligen Zeiten kaum einen Ausweg gab, haben sie diesen Welthass-Kult aufgebaut, der, aufgrund der damaligen Umstände, nachvollziehbar war.

    Rex, sorry, aber ich kann es ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Kein Dionysos, okay, aber wieso ein alleiniger Gott? Wieso nicht ein Kriegsgott, ein Gott der Unterwelt, eine Göttin des Ackerbaus oder von mir aus der Kamelzucht etc... verstehst Du, was ich meine?
    Wieso haben sie eine andere Lösung gewählt als die übliche?

    Nun war es unmöglich, einen einigermaßen einleuchtenden Monotheismus zu stricken. Man verehrte andere Götter- .. nur musste man diese Götter aus den Köpfen der Menschen kriegen. Man konnte, zur damaligen Zeit, selbst dem größtem Trottel nicht weißmachen, dass eine Macht alleine diese Welt erschaffen hatte. Also musste man erst einmal alles andere "wegwerfen"... Aus den mythologischen Erschaffern der Welt wurden Zerstörer und der christliche Satan ward geboren.

    Ja, gute alte Sitte der Umdeutung. Alles nur eine Frage der Attribution.

    Ausgesprochen witzig ist dieser Vergleich zwischen dem kanaanitischen und dem biblischen Text.. ein Prachtstück!

    Monotheismus war zur damaligen Zeit nicht angesehen. Er musste sich selbst begründen; und um sich selbst zu begründen, hat er alles andere, was anderen Kulturen entsprang, "verteufelt".

    Ja, das mag der Grund sein, wieso die monotheistischen Religionen im Vergleich so schlecht abschneiden, was Toleranz gegenüber Andersgläubigen betrifft.

    Die Christen haben in ihrem Niedergangsdenken dazu gelernt, die Juden jedoch beharren auf ihren späten Schriften.

    Ich weiß leider kaum etwas darüber - aber ich dachte eigentlich, das Judentum sei die lebensbejahendere Religion.. ??

    De facto sind alle Geschichten über Jesus auf historischem Grunde anzuzweifeln...
    Daraus lässt sich schließen, dass nahezu alle Bezeugungen über diese Person der reinen Phantasie der Bibelschreiber entsprangen.

    Äh, lehnst Du Dich da nicht etwas weit aus dem Fenster?
    Ich kann mich leider nicht mehr an die Argumente erinnern (es hat mich damals Nüsse interessiert), aber Monsignore hat sich lang und breit über die historische Belegung der Christusfigur ausgelassen. Habe ich ihm auch abgenommen. Nur war mir nicht klar, wieso der zwar originelle, aber offensichtlich geistesgestörte Typ eine derartige Karriere als Religionsgründer gemacht hat - und was mich seine Spinnereien angehen sollen.
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  • Mal was am Rande, habe ich gerade auf meiner Platte gefunden:

    Close-to-complete Ideology and Religion Shit List

    Taoism: Shit happens.
    Confucianism: Confucius say, "Shit happens."
    Buddhism: If shit happens, it isn't really shit.
    Zen Buddhism: Shit is, and is not.
    Zen Buddhism #2: What is the sound of shit happening?
    Hinduism: This shit has happened before.
    Islam: If shit happens, it is the will of Allah.
    Islam #2: If shit happens, kill the person responsible.
    Islam #3: If shit happens, blame Israel.
    Catholicism: If shit happens, you deserve it.
    Protestantism: Let shit happen to someone else.
    Presbyterian: This shit was bound to happen.
    Episcopalian: It's not so bad if shit happens, as long as you serve the right wine with it.
    Methodist: It's not so bad if shit happens, as long as you serve grape juice with it.
    Congregationalist: Shit that happens to one person is just as good as shit that happens to another.
    Unitarian: Shit that happens to one person is just as bad as shit that happens to another.
    Lutheran: If shit happens, don't talk about it.
    Fundamentalism: If shit happens, you will go to hell, unless you are born again. (Amen!)
    Fundamentalism #2: If shit happens to a televangelist, it's okay.
    Fundamentalism #3: Shit must be born again.
    Judaism: Why does this shit always happen to us?
    Calvinism: Shit happens because you don't work.
    Seventh Day Adventism: No shit shall happen on Saturday.
    Creationism: God made all shit.
    Secular Humanism: Shit evolves.
    Christian Science: When shit happens, don't call a doctor - pray!
    Christian Science #2: Shit happening is all in your mind.
    Unitarianism: Come let us reason together about this shit.
    Quakers: Let us not fight over this shit.
    Utopianism: This shit does not stink.
    Darwinism: This shit was once food.
    Capitalism: That's MY shit.
    Communism: It's everybody's shit.
    Feminism: Men are shit.
    Chauvinism: We may be shit, but you can't live without us...
    Commercialism: Let's package this shit.
    Impressionism: From a distance, shit looks like a garden.
    Idolism: Let's bronze this shit.
    Existentialism: Shit doesn't happen; shit IS.
    Existentialism #2: What is shit, anyway?
    Stoicism: This shit is good for me.
    Hedonism: There is nothing like a good shit happening!
    Mormonism: God sent us this shit.
    Mormonism #2: This shit is going to happen again.
    Wiccan: An it harm none, let shit happen.
    Scientology: If shit happens, see "Dianetics", p.157.
    Jehovah's Witnesses: >Knock< >Knock< Shit happens.
    Jehovah's Witnesses #2: May we have a moment of your time to show you some of our shit?
    Jehovah's Witnesses #3: Shit has been prophesied and is imminent; only the righteous shall survive its happening.
    Moonies: Only really happy shit happens.
    Hare Krishna: Shit happens, rama rama.
    Rastafarianism: Let's smoke this shit!
    Zoroastrianism: Shit happens half on the time.
    Church of SubGenius: BoB shits.
    Practical: Deal with shit one day at a time.
    Agnostic: Shit might have happened; then again, maybe not.
    Agnostic #2: Did someone shit?
    Agnostic #3: What is this shit?
    Satanism: SNEPPAH TIHS.
    Atheism: What shit?
    Atheism #2: I can't believe this shit!
    Nihilism: No shit.


    :D
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  • @Sehtos:

    Was mich allerdings interessieren würde ist die Frage ob der Dualismus der Zoroaster Einfluss auf den Ägyptischen Monotheismus der 18. Dynastie (sprich unter Amenophis III. und Amenophis IV, der sich bekanntlich den Namen Echnaton gab) hatte.


    Ja, das ist eine Frage, die sich stellen könnte. Ich kann sie nicht beantworten, ich kann nur Hypothesen erstellen. Und bei der Geschichte bin ich mit Hypothesen immer verdammt vorsichtig.

    @quigor:

    Und weil Du die Fackeln erwähnst: Das Symbol der Symbole bleibt für mich doch immer Levy´s Baphomet - das Ding ist einfach genial!


    Ist es. Insbesondere in seiner Gesamtheit, seiner All-Umfassenheit. Dieses Symbol zeigt alle Facetten und Erscheinungsweisen des Lebens auf eine derart einfache Weise.


    Diese Helel-Geschichte ist sehr interessant - aber sag, woher kommt die "große Weltenmutter Aschera"?


    Aschera gebar von El sämtliche Götter. Nähere Informationen hierzu erhälst Du, wenn Du den Namen bei wikipedia.de angibst. Mehr als da steht kann ich zu Aschera auch nicht sagen.

    Und natürlich gebe ich Dir recht, die Finsternis hat sich das Licht erschaffen. Die Worte, die Goethe seinem Mephistopheles in den Mund gelegt hat, waren tiefe Wahrheit:


    Wunderbar, ja. Ich liebe Goethes Faust. Ich verehre diese Sprache, diese Dichtkunst- und die philosophische Tiefe, die dahinter steht.

    Rex, sorry, aber ich kann es ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Kein Dionysos, okay, aber wieso ein alleiniger Gott? Wieso nicht ein Kriegsgott, ein Gott der Unterwelt, eine Göttin des Ackerbaus oder von mir aus der Kamelzucht etc... verstehst Du, was ich meine?


    Durchaus, ja. Es ist im zeitlichem Kontext schwer nachzuvollziehen. Ich habe es hier mit der Einfachheit des Volkes erklärt. Höchstwahrscheinlich gesellte sich dazu auch eine Sehnsucht nach der "herrschenden Hand", nach einem mächtigem Führer, der alles in sich vereint. Aber das ist pure Spekulation.

    Ich weiß leider kaum etwas darüber - aber ich dachte eigentlich, das Judentum sei die lebensbejahendere Religion.. ??


    Mittlerweile wohl schon. Aber wenn Du Dir das AT zu Gemüte führst findest Du dort nichts Lebensbejahendes.

    Ich kann mich leider nicht mehr an die Argumente erinnern (es hat mich damals Nüsse interessiert), aber Monsignore hat sich lang und breit über die historische Belegung der Christusfigur ausgelassen.


    Welchen Monsignore meinst Du?
    Weißt Du- solche Dinge interessieren mich wie das Umfallen eines Reissacks in China. Monsignore ist ein katholischer Ehrentitel. Die zeitliche Differenz zur Lebenszeit Jesu beträgt hier mindestens 1.000 Jahre. Und dieser Ehrentitel kam meines Wissens erst im Frühmittelalter auf. Was interessieren mich angebliche Belegungen einer Person, die seit 8.000 Jahren nicht lebte? Mich interessiert die zeitgenössische Erwähnung Jesu, die am ehesten geneigt dazu ist, Beweise für seine Existenz aufzubringen. Es wurde immer eifrig spekuliert und hinzugedichtet- aber es gibt de facto keinen historisch haltbaren Text, der Jesus Wirkung zur damaligen Zeit belegt hätte. Lediglich seine Existenz, wie schon in meinem Beitrag erörtert wurde belegt- und wenn ein christlicher Kirchenkritiker diesen Text schon anzweifelt, dann ist es mit meinem Glaube an dessen Richtigkeit auch nicht so gut bestellt. Faktisch weicht die Handschrift betreffenden Dokumentes von der ursprünglichen Schrift Tacitus' ab.
  • Original von RexPaimon
    Aschera gebar von El sämtliche Götter. Nähere Informationen hierzu erhälst Du, wenn Du den Namen bei wikipedia.de angibst. Mehr als da steht kann ich zu Aschera auch nicht sagen.

    *rofl*, laut Wikipedia war sie (unter anderem) die bessere Hälfte von Rauschebart.. und ihr anderer Herzallerliebster, der altsyrische Gott "El" ist in IsraEL etc. verewigt.. :D

    Es ist im zeitlichem Kontext schwer nachzuvollziehen. Ich habe es hier mit der Einfachheit des Volkes erklärt. Höchstwahrscheinlich gesellte sich dazu auch eine Sehnsucht nach der "herrschenden Hand", nach einem mächtigem Führer, der alles in sich vereint. Aber das ist pure Spekulation.

    In Wikipedia habe ich folgendes zum Stichwort "Monolatrie" gefunden:
    "Unter Monolatrie (aus griech.: monos "einzig" und latreia "kultische Verehrung") versteht man die alleinige Verehrung eines einzigen Gottes, wobei die Existenz anderer Götter nicht geleugnet wird. Im Alten Testament gibt es indirekte Hinweise darauf, dass das Volk Israel nur einen Gott mit Namen Jahwe anbeten durfte, da es mit ihm einen Bund geschlossen hatte, man aber zunächst davon ausging, dass es noch andere Götter gibt (Ex. 15,11; 20,3 (!); Dtn. 10,17; Ps. 82,1; 95,3 u.v.a.). Diese wurden jedoch mehr und mehr als untergeordnet aufgefasst und schließlich in den Rang von Engeln oder Dämonen degradiert.
    Es gibt Spekulationen, die auf Sigmund Freuds 1939 erschienene Schrift "Der Mann Moses und die monotheistische Religion" zurückgehen, dass Moses, der einen typisch ägyptischen Namen trägt und im Palast der Pharaonen aufwuchs, etwa zwei Generationen nach Echnaton, der nachweislich einen strengen Monotheismus vertrat, die bis dahin ganz "natürliche" Monolatrie des Volkes Israel als erster in einen strengen Monotheismus umzuformen versuchte."

    Mittlerweile wohl schon. Aber wenn Du Dir das AT zu Gemüte führst findest Du dort nichts Lebensbejahendes.

    Das Hohelied Salomos?

    Welchen Monsignore meinst Du?

    Meinen Religionslehrer. Sorry, hätte ich dazuschreiben müssen. Sollte kein Hinweis auf besondere - schon gar nicht wissenschaftliche - Ehren sein, war einfach seine korrekte Anrede.



    @Sehtos,

    ich habe mir Bauchfalten gelacht über die "Shit List"! :D

    Zu Deinem anderen post bezüglich der Moses - Echnaton - Connection habe ich eine Frage:
    Freud ging ja davon aus das diese Religion der eigentliche Ursprung des jüdischen Monotheismus ist, was allerdings wohl auf dem Stand der heutigen Erkentnisse nicht mehr haltbar ist, dennoch denke ich das er für den jüdischen Glauben mit prägend war.

    Wieso ist es nicht mehr haltbar?
    Homo est Deus
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  • Original von quigor
    @Sehtos,

    ich wüßte wirklich gerne, welche Erkenntnisse es sind, die die Theorie, daß der jüdische Monotheismus durch den Sonnenkult des Echnaton inspiriert wurde, unhaltbar gemacht haben.
    Mir erscheint das nämlich eigentlich sehr plausibel.


    Oh, ich hatte deinen Beitrag nicht gelesen.
    Ich meinte nicht "inspiriert" sondern tatsächlich ursprung. Freud ging dabei von der These aus, Moses sei ein Priester Echnatons gewesen der die Juden aus Ägypten geführt habe und diese zu den Erben der Sonnen-Religion machte. Die Juden wollten sich dieser strengen Religion nicht unterwerfen und ermordeten ihn. Aus den daraus resultierenden Schuldgefühlen, lange nach der Tat, entstand eine kollektive Reaktion die zum Gedanken des "auserwählten Volkes" führte welches die monotheistische Religion eben jenes ägyptischen Priesters zu seiner eigenen gemacht hatte.

    Von einer Inspiration gehe ich jedoch selbst fest aus.
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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sehtos ()

  • Naja, genau genommen ja, aber ich habe noch nicht gehört, dass ein moderner offizieller christlicher Vertreter einen Hindu oder Juden oder Satanisten oder Buddhisten (...) Heide genannt hat.

    In mein Verständnis versteht unter dem Begriff jedenfalls alle "Naturreligionen"... Jedenfalls ist "Asatru" zu speziell...
    "What is reality?"