Welche Religionen sind vertreten [2006]

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  • Ich hab zwar Agnostiker angeklickt, aber wenn ihr nen Christen braucht: DA BIN ICH!!!
    ja, o je. ihr suhlt euch in halluzinierter genialität und flennt trotzdem unentwegt rum, weil man euch nicht zufächert und wie die herren behandelt, für die ihr euch haltet. nehmt doch euren distinktionsgewinn und dämmert sanft der umnachtung entgegen. macht es wie nietzsche!
    (spunkkkyyy - 20.1.2006 // Über das hb)
  • Dann bin ich der Jude! Ich bin doch flexibel!

    HUHU, ramona!!
    ja, o je. ihr suhlt euch in halluzinierter genialität und flennt trotzdem unentwegt rum, weil man euch nicht zufächert und wie die herren behandelt, für die ihr euch haltet. nehmt doch euren distinktionsgewinn und dämmert sanft der umnachtung entgegen. macht es wie nietzsche!
    (spunkkkyyy - 20.1.2006 // Über das hb)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Spanky ()

  • Ich muss dich enttäuschen: Sie haben mich erst katholisch getauft und dann beschlossen, es ganz zu lassen, bzw ist meine Familie reihenweise aus allem ausgetreten aus dem man überhaupt austreten kann.

    Jüdisch waren wir bis zu meinen Urgroßeltern. Aber da habe ich nur wenige Infos. Meine Großmutter war evangelisch, keine Ahnung wo DAS wieder herkam.
    Ich hab nichts gegen Menschen als solche:
    meine besten Freunde sind welche,
    aber
  • Original von heineken
    Ich muss dich enttäuschen: Sie haben mich erst katholisch getauft und dann beschlossen, es ganz zu lassen, bzw ist meine Familie reihenweise aus allem ausgetreten aus dem man überhaupt austreten kann.

    Jüdisch waren wir bis zu meinen Urgroßeltern. Aber da habe ich nur wenige Infos.

    Witzig, so ähnlich wie bei mir. Na schade, wieder nichts mit dem Experten für die älteste große monotheistische Religion, dabei wäre das echt interessant.

    Aber ich hab´s ja befürchtet - war wahrscheinlich ein Spaßvogel!
    Homo est Deus
    utrolibet.de
  • Genau genommen war der erste große weitreichende Monotheismus der der Zoroastrer. (Jessajah hat sich da ganz schön was abgeguckt; aber das Judentum hat sich ja im wesentlichen von alten Göttern und Kulten inspirieren lassen, so ist der böse Luzifer nur ein "Produkt" der Kanaaniter, besser bekannt als Shalim, der der Zwillingsbruder Shahars war. Shalim kündigte den Abend an, sozusagen als mythologischer "Abendstern". Sein Bruder Shahar war der "Morgenstern", der das Licht und den Tag ankündigte (daher auch die jüdische Bezeichnung "Shaharit" für den Morgengottesdienst). Was, aus religionswissenschaftlicher Sicht, faszinierend ist, ist dass diese gegensätzlichen Gottheiten in vielen Kulten zu finden waren- jedoch nicht als Widersacher, sondern als Freunde, die in Hand und Hand zusammen gingen. So gab es zu römischen Zeiten die Dioskuren Castor und Pollux, welche als Fackelträger dargestellt wurden- der eine hielt die Fackel nach unten, der andere nach oben, als Verkörperung der Gegensätzlichkeit von Nacht und Tag, (man kann sich hier, aus historischer Sicht, auf Rückschlüsse auf den eventuellen Weltscheibenglauben stützen- vielleicht aber gab es geographische Ausmaße, die wir zur Zeit nicht ermessen können- aber alles dumme Spekulationen).
    Man mag sich fragen, warum ich diesen Kram hier aufschreibe- die wenigsten werden verstehen, worauf ich hinaus will und werden ihren Speichel auskramen, um sich über mein arrogantes Wesen zu beschweren (*hRhR* gerne, nur mit dieser beschissenen Einstellung hätte es niemals Historiker gegeben). Aber um den Kreis zu schließen, möchte ich noch einmal bei der Shahar-Shalim-Luzifer-Parallele anknüpfen.
    Auf einer Website über Luzifer fand ich vor Jahren einen Text, den ich auch vor einem Jahr durch einen Historiker habe bestätigen lassen. Shahar und Shalim wurden aus dem Schoß der großen Weltenmutter Aschera geboren, in einem Ort der als "Helel" bezeichnet wird (ja, ihr habt richtig gehört- faszinierende Parallele zu den geographisch und historisch weit abgelegenen Germanen, die eine Göttin namens "Hel" herbergten). Die Übersetzung für "Helel" bedeutet Grube. Dieser Mythos lässt sich logisch durchaus nachzuvollziehen; alles was entsteht, entsteht aus der Dunkelheit. Wo Licht ist, kann nicht nichts sein, so wie es sich die späteren judeo-Christen eingebildet haben. (Für satanische Nicht-Atheisten mag der nächste Schluß ganz interessant sein). Man erklärte Gott, außerhalb des Mittelalters, häufig mit dem Lichtprinzip. "Jhwh" sei kein Gott im antropomorphem, urtümlichen Sinne, sondern bestünde im Endeffekt aus konzentriertem Licht. Dunkelheit ist kein Element, sie ist eine Realität, die durch das Licht getrübt wird (so weit so gut; spätestens seit dem Erdkunde- oder Physik-Unterricht [so wir einen guten Lehrer hatten; ich zumindest nicht, deswegen möge man mir die Umgangssprache verzeihen] basieren die Farben, die wir sehen, nur auf reiner Reflektion und vermutlich ist unsere Farbwahrnehmung verdammt dünn);- aber in allen gängigen Mythologien entstand das Licht aus der Hölle, "Helel", "Grube", wie auch immer man es bezeichnen mag. Auch in der Bibel (ich werde das genaue Zitat vielleicht später nachtragen, wenn ich mal Lust habe, danach zu suchen) gab es eine Stelle, in der irgendein Apostel davon sprach, dass man Jhwh mehr in der Dunkelheit als in dem Lichte finden würde.
    So, worauf will ich mit all dem Kram hinaus? Ich hätte ja Spaß daran, sich wieder irgendwelche Idioten das Maul zerreißen zu lassen und das ganze als "Ende offen" degradieren, aber für einige andere Leute hier (Lord Syn, quigor z.B.) möchte ich es einfach mal entblättern;
    Das Judentum war am Anfang nicht so, wie wir es heute kennen. Es war nichts weiter als ein Untergangskult, der für damalige Verhältnisse durchaus nachvollziehbar war. Die Leute haben in einem verfluchtem Elend gelebt. Die Schere zwischen Reich und Arm, von der man heute im Jammerton spricht, war damals enorm. Die Religiösen und die Herrscher gaben, wie auch im späterem Juden-, Christentum und Islam, die Gesetze und Machtvorgaben vor, ohne Rücksicht auf die natürliche Ordnung und das eigene Volk. (Aus rein politischer Sicht also ein sehr strategisch minderwertiges Völlkchen). Das Judentum setzte sich aus einer Art subversiver "Untergrundkultur" zusammen. Es ging damals nicht, wie heute (aufgrund fälschlicher lutherischer Übersetzungen und kirchlich-forcierter Gerüchteküche) behauptet um ein "Himmelreich", in dem "Jhwh" wohnte- nein. Es gab auch noch keine einheitlichen Schriften, die von Jhwh berichten. Die wirklich armen Personen hatten lediglich "Hoffnung" (ein Begriff, der, dem entgegen doch noch sehr häufig im AT vorkommt, aber häufig historisch nicht fundiert ausgelegt wird), das einzige, was ihnen übrig blieb. Ihre "Hoffnung" war die konzentrierte Vernichtung des Lebensumfeldes durch eine übernatürliche MACHT (Jhwh), die danach ein neues Reich errichtete. Ihr versteht- es war der verzweifelte Hilferuf politisch Unterdrückter, wie wir ihn aus verschiedenen anderen historischen Zusammenhängen kennen. Worauf ich also hinaus will? Diese Leute hatten nicht genügend Intellekt und Notwendigkeit, sich ein ganzes Götteruniversum aufzubauen. Es war sowohl ihr Kleingeist als auch ihre mangelnde Bereitschaft, einen Gott des "Weins" zu verehren- vielleicht allerhöchstens einen Gott des "Weinens". Da sie im kompletten Elend lebten, aus dem es zu damaligen Zeiten kaum einen Ausweg gab, haben sie diesen Welthass-Kult aufgebaut, der, aufgrund der damaligen Umstände, nachvollziehbar war.
    Was sich jedoch daraus entwickelte, lag nicht in den Händen dieser Leute. Die "Propheten" und Bibelschreiber waren nichts anderes, als diese nicht-solidarische Ausgeburt, die sie zuvor unterdrückt hatten. Nur benutzten sie "Jhwh" als eine weitere Waffe gegen das Volk. Nun war es unmöglich, einen einigermaßen einleuchtenden Monotheismus zu stricken. Man verehrte andere Götter- teilweise auch kanaanitischen und zoroastrischen Ursprunges, (die aber mittlerweile auch schon einen einigermaßen funktionieren Monotheismus im dualem Sinne [Ahura Mazda vs. Ahriman- HEUTE ABEND LIVE ON PPV- sozusagen] erschaffen hatten- übrigens, einige Jahrhunderte später, die "Geburtsstätte" des christlichen Satans),- nur musste man diese Götter aus den Köpfen der Menschen kriegen. Der Monotheismus war nicht logisch. Man konnte, zur damaligen Zeit, selbst dem größtem Trottel nicht weißmachen, dass eine Macht alleine diese Welt erschaffen hatte. Also musste man erst einmal alles andere "wegwerfen"- und siehe da, man hatte einen mythologischen Schlüssel. Hel, Helel, die "Grube"- Helel = Hell, Hölle, Untergang, Tod. Aus den mythologischen Erschaffern der Welt wurden Zerstörer und der christliche Satan ward geboren.
    Shahar, Shalim, die aus der Grube stammten, aus der Hölle- und dahin wurden sie auch wieder geworfen. Shahar, der Sonnenwächter, begehrte den Platz des Sonnengottes, woraufhin folgender Gesang über den abgefallenen Sonnenwächter berichtete (und wir reden hier immer noch über den kanaanitischen Mythos!- das war, wie gesagt, der Text, den ich auf der Luzifer-Homepage eingesehen habe):
    „Wie bist du vom Himmel gefallen, Helels Sohn Shahar! Du sagtest in deinem Herzen, ich will zum Himmel aufsteigen und meinen Thron über den Polarsternen errichten, und ich will wohnen auf dem Berg des Rates im entfernten Norden; ich will steigen auf den Rücken einer Wolke, ich will gleich sein dem Elyon.“
    Vergleichen wir dieses mit einem Jesajah-Text:
    „Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Du aber gedachtest in deinem Herzen: Ich will zum Himmel steigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen, und ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung im ferntesten Norden. Ich will auffahren auf die hohen Wolken und gleich sein dem Allerhöchsten“. (Jesajah 14, 12-14)

    Weiterhin heißt es über "Luzifer":
    „Ja, zur Hölle fährst du, zur tiefsten Grube" (Jesajah 14, 15).

    Ja, zur Grube, zu Helel- zu dem Ort, wo Shahar (Luzifer) gebar und der Welt das Licht schenkte. Nicht die Finsternis, das Licht.
    Monotheismus war zur damaligen Zeit nicht angesehen. Er musste sich selbst begründen; und um sich selbst zu begründen, hat er alles andere, was anderen Kulturen entsprang, "verteufelt". Und mit der Zeit haben sich die Christen inspirieren lassen- u.a. auch von dem moralischem Kaiser Konfutse, der in China sein moralisches "Wesen" auslebte;- zum Teufel, ich will nicht wissen, wie viele Frauen er in seinem Leben gevögelt und wie viele Familien er hat abschlachten lassen, bloß um wieder von Moral und Selbstunterdrückung zu säuseln. Die Christen haben in ihrem Niedergangsdenken dazu gelernt, die Juden jedoch beharren auf ihren späten Schriften. Diese historischen Tatsachen, die zur Entstehung des Monotheismus', wie wir ihn heute kennen, geführt haben, sind der Grund dafür, dass wir uns über die Lebensverachtung jüdischer und christlicher Schriften (und teilweise auch Vertreter) wundern. Aus einer Religion, die aus dem verständlichem Leid entstand, wurde ein fataler Niedergangskult, der, mit allem Unrecht dieser Erde, gewütet hat wie ein Orkan. Aus historischer Sicht konnte dieser Kult nur bestehen, indem man alles andere, was vorher verehrt wurde, zur "Grube" hinabfahren ließ- doch was bleibt übrig, wenn man die Fackel des Lichts in den Boden getreten und das Leben selbst mit Überzeugungen des Todes vergiftet hat? Diese offene Frage könnte wohl so manche historische Schlächtereien erklären... Soviel zum "Monotheismus", der sich nur durch Vernichtung so weit ausbreiten konnte.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von RexPaimon ()

  • Danke, Rex, für diese lange Erklärung. Vieles davon wusste ich, vieles davon habe ich mir irgendwie so ähnlich auch schon gedacht, aber jetzt weiß ich es genau und konnte endlich einige meiner Theorien bestätigen.

    Und ja, es hat mir sehr gefallen. Wahrscheinlich werden aber nicht alle den Text lesen, da er so lang ist, aber das ist ja nicht schlimm, solange ihn ein paar wenige lesen ;)
    +++ Rege Satanas! +++
    +++ Ave Satanas! +++
    +++ Heil Satan! +++
  • Vielen Dank, gern geschehen.
    Nun, Syn, da Du ja eine heidnisch orientierte Mutter hast, war mir klar, dass Du über sie auch eine Menge über sowas erfahren hast. Heiden forschen ja i.d.R. sehr viel.
    Ich hätte übrigens gerne Quellen angegeben- aber das meiste Wissen habe ich aus Bibliotheken. Die meisten Aufzeichnungen sind Kopien oder handschriftliche Sachen von mir. Die Dinge, die ich gerade schrieb, habe ich rein dem Gedächtnis entnommen- deswegen konnte ich keine Quellen angeben. Hoffe, das ist trotzdem in Ordnung.
  • Das meinte ich damit, ja. Ich beziehe mich u.a. auf Deschner, aber auch auf alte Dokumente, die wahrscheinlich der Otto-Normalverbraucher, der nicht verdammt lange forscht, niemals in die Hände kriegen würde. Das ist ein Problem. Aber glücklicherweise gibt es genügend Literatur. Die meiste erörtert das alles nur im Vorbeigehen; es zusammenzusetzen, das ist das schwierige. Aber wenn es irgendwann unbedingt sein muss, werde ich es erörtern- aber nicht, wenn mich so Leute wie gewisse Fäkalspruch-Beleidiger blöd anmachen. Dann ist die einzige Quelle, von der sie jemals hören werden, mein Rechtsanwalt *gg*.
  • Wenn das Christentum so eine pervertierte Religion ist, dann erklärt das natürlich einiges!
    Ich dachte immer, die Menschen wären halt am Anfang dumm gewesen und dann nicht mehr von dieser Religion runter gekommen...

    Am witzigsten finde ich es ja immernoch, zu beobachten wie die Kirche in vielen ihrer Positionen einen langsamen und unauffälligen Rückzug angetreten hat.
    Besonders deutlich sieht man das an den Dingen, die früher Gott zugeschrieben wurden und die nun wissenschaftlich einwandfrei erklärbar sind. :D
    Greatness, at any cost.