Was haltet ihr vom Bildungssystem?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Original von Ben
      Wo ihr gerade von Lks schreibt:
      Bei uns an der Schule war der Geschichts LK leichter als der Geschichts-GK.
      Das haben auch alle im Lk zugegeben. Bekloppte Welt. Was für ein Glück, dass ich Chemie und Mathe hatte.


      Liegt vllt daran, dass du im LK mehr Zeit hast und was willst du in GS schon groß schwerer machen als im GK du kannst höchstens mehr in die Tiefe gehen, was vllt die Zusammenhänge deutlicher und einfacher zu verstehen macht.

      Simply you can breath doesn't mean you are alive.

      Etwas verwest in uns. Unter diesem dünnen Lack aus Anstand, Moral und Zivilisation, gärt abgestandenes Menschsein und wenn die Membran reisst, wird die Welt ertrinken, in einem Meer aus Blut, Tränen und Pisse.

      "Wenn man mit anonymen Fremden im Internet diskutiert, muss man auf alles gefasst sein, denn fast immer entpuppen sie sich als von ihrer Unfehlbarkeit überzeugte Sechzehnjährige mit unendlich viel freier Zeit."
      Neal Stephenson
    • Ich hatte nun das Glück, in zwei verschiedenen Bildugssystemen lernen zu dürfen.
      Ich genoss bis zur 8ten Klasse das einheitliche, polytechnische Bildungssystem der Ostländer und nach der Schulreform das westliche Schulsystem.
      Ich habe festgestellt, dass das, was heute in Leistungskursen vermittelt wird, damals Standard gewesen ist. Die Lerninhalte waren breiter gefächert und man konnte auch nicht irgendwelche Fächer abwählen, weil sie einem nicht schmeckten.
      Der einzige negative Beigeschmack an diesem System war der politische Drill, der allgegenwärtig war.
      Alles in allem fand ich das System der ehem. DDR besser als das heutige.


      Gruss...
      [Blockierte Grafik: http://img529.imageshack.us/img529/740/bannerisi7tc6tf.jpg]
      Das Neue nährt sich von der Asche des Alten, bis es selbst wieder Nahrung für Neues wird.
    • Hmm, das erinnert mich an einen Vater, der beim Tag der offenen Tür seine Nase in unser Gymnasium gesteckt hat. Er meinte sinngemäß, früher hätten sie alles besser gelernt.

      Es gibt allerdings zwei Dinge, die ständig kollidieren: Umfang und Tiefe.
      Wurde in der DDR wirklich auf beides mehr Wert gelegt?
      Ich sehe hier (neben steinzeitlichen Stunden- und Studienplänen) ein wesentliches Problem:
      Deutschland verkackt bei Pisa und statt das, was gelehrt wird, gründlicher zu lehren, packen sie immer noch mehr in den Stundenplan.

      Unser Gymnasium hatte auch bei den Lks eine Kooperation mit einem anderen Gymnasium, welches einen ziemlichen Elite-Ruf hatte. Ich habe allerdings festgestellt, dass die Leute auch nicht wesentlich besser waren. Deshalb bin ich jetzt immer extrem skeptisch, wenn jemand sagt, dass dieses oder jenes so viel besser war oder ist.
      Soll nicht heißen, dass du nicht Recht haben kannst mit dem, was du sagst.

      Zum Abwählen:
      Wenn man weiß, wie das menschliche Gehirn arbeitet, ist es der pure Wahnsinn, jemanden zu zwingen, etwas zu lernen, das ihn nicht im geringsten interessiert.
      Ich liebe z.B. Mathe, Physik und Chemie aber ich wäre der letzte, der fordern würde, dass das alle machen.
      Differential- und Integralrechnung werden die meisten niemals in ihrem Leben brauchen.
      Die Grundrechenarten und das Lösen einfacher Gleichungssysteme sollte hier im Fordergrund stehen.
      Ich würde somit die Spezialisierung deutlich früher beginnen, sodass es einen kleineren Grundstock an Allgemeinwissen geben würde, der dann allerdings gründlicher bearbeitet werden könnte. Es sollte eben genügend Orientierung für das Erwerben von neuem Wissen geben.

      Mir hat es freilich genützt, dass ich das ganze Zeug schon auf dem Gymnasium gemacht habe, denn es gibt auch so auf der Uni noch genug Neues zu lernen.
      Aber deshalb müssen sich da doch nicht alle durchquälen.
      Und wenn ich mir unsere Gesellschaft so angucke, dann hat das Bildungssystem die Bürger auch nicht mündiger gemacht...

      Das soll keine Kritik an dir sein. Es würde mich nur interessieren, wie der höhere Standard in der DDR erreicht wurde. Schließlich kochen alle nur mit Wasser.
      Oder war einfach der tägliche Arbeitsaufwand höher? Sprich: mehr Wasser :D

      Meine bevorzugte Lernphilosophie ist:
      Man konfrontiere die Leute mit Aufgaben, die (leicht) über dem liegen, was sie bisher gemacht haben und biete ihnen dann Unterstützung bei dem Erlernen der dafür nötigen Denk- und Lösungskonzepte. Schließlich ist Wissen letztendlich ein Werkzeug und nicht die heilige Kuh, um die wir tanzen und vor der wir in Ehrfurcht erstarren müssen.
      Just my 2 Cents...
      Greatness, at any cost.
    • Jaja, die Jugend von heute...
      Aber solange ich weiß, was "o tempora, o mores" heißt, ist ja noch nichts verloren ;)

      Aber mir fallen nicht viele Alternativen zu meinem Modell ein, so auf lange Sicht.
      Sonst wird die Zeit, die für die Schule und Uni draufgeht so lang, dass irgendwann gar keine Zeit mehr zum arbeiten übrig bleibt. Und wer soll dann unsere Renten zahlen? :D

      Ähmm, *lol* hab ich gerade gesagt, ich würde noch eine Rente kriegen?
      War ironisch gemeint. :think:
      Greatness, at any cost.
    • Original von Ben
      Aber solange ich weiß, was "o tempora, o mores" heißt, ist ja noch nichts verloren ;)


      Ich weiß es nicht. Wüsste aber auch nicht, woher ich das wissen sollte :P Hat das was mit Zeit und Tod zu tun?

      Rente? lol. Wenn wir alt sind, werden wir ... nicht alt sein sondern tot.
      +++ Rege Satanas! +++
      +++ Ave Satanas! +++
      +++ Heil Satan! +++
    • Mit Zeit ja, mit Tod nicht. Es heißt "Oh Zeiten, oh Sitten." Und wurde bereits von den alten Römern verwendet, um den Verfall der Gesellschaft zu kritisieren.
      Auch ein griechischer Philosoph hat schon den Verfall der Moral bei der Jugend kritisiert.
      Ist also ein uraltes Phänomen und nicht auf unsere Gesellschaft beschränkt.
      "mores" steckt übrigens auch in "Moral".
      Aber das nur so am Rande...
      Greatness, at any cost.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ben ()

    • Ich glaub, dass das nur eine Illusion der Älteren ist, da die Jüngeren nie versuchen, alles exakt wie ihre Vorgänger zu machen. Das wäre ja auch etwas blöd, denn dann würde sich nichts mehr entwickeln und Stagnation ist für ein Lebewesen immer schlecht, da es dann bald dahinscheiden wird.
      +++ Rege Satanas! +++
      +++ Ave Satanas! +++
      +++ Heil Satan! +++
    • Man könnte die Gedanken der Jungen als Mutation in der Evolution des Gesellschaft ansehen. :roll: :think:

      Simply you can breath doesn't mean you are alive.

      Etwas verwest in uns. Unter diesem dünnen Lack aus Anstand, Moral und Zivilisation, gärt abgestandenes Menschsein und wenn die Membran reisst, wird die Welt ertrinken, in einem Meer aus Blut, Tränen und Pisse.

      "Wenn man mit anonymen Fremden im Internet diskutiert, muss man auf alles gefasst sein, denn fast immer entpuppen sie sich als von ihrer Unfehlbarkeit überzeugte Sechzehnjährige mit unendlich viel freier Zeit."
      Neal Stephenson
    • Interessanter Ansatz.
      Ich würde es aber eher als Reaktion auf veränderte Lebensbedingungen werten. Zumal, wenn man sich anschaut, wie lange die Kinder genau das selbe gemacht haben, wie Generationen vor ihnen. Wir leben einfach in einer Zeit der Veränderung. Weshalb sollten da die Gedanken gleich bleiben?
      Greatness, at any cost.
    • Original von Ben
      Zumal, wenn man sich anschaut, wie lange die Kinder genau das selbe gemacht haben, wie Generationen vor ihnen.

      Haben sie nie getan, wie Du in Deinem vorigen Post selbst erklärt hast.. jede Generation jammert über die Jugend, seit der Antike haben wir´s belegt! ;)

      Original von Lord Syn
      Ich glaub, dass das nur eine Illusion der Älteren ist, da die Jüngeren nie versuchen, alles exakt wie ihre Vorgänger zu machen.

      Yep! Um genau zu sein, machen es die Youngsters aus Prinzip anders, unabhängig davon, _welchen_ Lebensstil ihnen ihre Erzeuger vorleben. Manche 68er-Eltern haben sich übergeben, als sie beobachten mußten, wie die Produkte ihrer antiautoritären Erziehung zu strebsamen und angepassten Yuppies herangewachsen sind, *lol*!

      Und das ist auch okay so, ohne neue Impulse kann sich jede Gesellschaft gleich in ihren Sarg legen. Geheiligte Traditionen gibt es nicht, alles muß in Frage gestellt werden können - wenn es Wert hat, wird es die Überprüfung bestehen, wenn nicht.. fort mit Schaden!
      Homo est Deus
      utrolibet.de

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von quigor ()

    • Jammern schon. Aber die meiste Zeit sind die Zustände doch recht konstant geblieben.
      Allein die enorme technische Entwicklung in den letzten paar Jahrhunderten hat die Lebensumstände extrem verändert.
      Ich denke da unter anderem an Dinge wie Buchdruck, Radio, Fernsehen, Internet unter allgemein das Bewusstsein, dass der Strom aus der Steckdose und die Milch vom Supermarkt kommt... :think:
      Zumindest ich muss definitiv sagen, dass manche Playstation-Spiele mich wesentlich stärker geprägt haben als manch ein Lehrer, der es versucht hat :D

      Das interessante Phänomen ist, dass neuerdings darüber gemeckert wird, dass "die Jugend" eben nicht rebelliere, keine Ideale habe. Politisch desinteressiert und nur auf Erfolg ausgerichtet.
      Das sind die Kritikpunkte, die häufig gegen die jüngere Generation vorgebracht werden.
      Für mich einfach nur ein Spiegel der Gesellschaft.
      Greatness, at any cost.
    • also ich persönlich halte das bildungssystem nicht für schlecht! sondern für gut... find es traurig das eigentlich nur auf das system rumgehackt wird, obwohl es sehr sinnig ist.

      4J Grundschule, wo einem mehr oder weniger Grundkenntnisse der deutschen Sprache beigebracht werden, grundlagen der Mathematik... das einzige was fehlt, das kinder in diesem land 2 sprachig aufwachsen sollten... demnach deutsch und english

      klasse 5/6 seh ich als besonders wichtig an, zwar bekommt man in klasse 4 nen richtungsweisenden rat, aber in 5/6 sieht man ob man dem gerecht wird oder nicht.

      7 - 10, sind 4j in der man viel lernen kann, und seine zukunft den lauf geben kann.

      entweder geht man nach der 10ten ab oder wie die meisten geht man nun in die klasse 11 und macht sein abi bzw. fachabi um endlich studieren zu können.

      ich höre immer nur davon das es zuviel ausfälle an std gibt, gut da stimm ich als schüler auch zu.
      Aber das problem ist einfach, das die schüler immer fauler werden, keine hausaufgaben machen, nicht ordentlich mitmachen und die lehrer den angesetzten stoff nicht schaffen. Natürlich fehlt dann den Schüler einiges, wenn sie ins nächste jahr kommen oder wenn man beim selben lehrer hat, dann arbeitet der weiter mit dem alten stoff der schon längst durchgearbeitet sein sollte.

      klar sieht man auch lehrer die lustlos sind aber ich denke, das wir so schlecht abschneiden unteranderem in pisa liegt mehr an den schülern selbst als an den lehrern oder an unserem angeblich so schlechten bildungssystem!

      gruß

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von caranthir ()

    • Es sind 9 Jahre o_O Hauptschulabschluss, halt ;)

      Simply you can breath doesn't mean you are alive.

      Etwas verwest in uns. Unter diesem dünnen Lack aus Anstand, Moral und Zivilisation, gärt abgestandenes Menschsein und wenn die Membran reisst, wird die Welt ertrinken, in einem Meer aus Blut, Tränen und Pisse.

      "Wenn man mit anonymen Fremden im Internet diskutiert, muss man auf alles gefasst sein, denn fast immer entpuppen sie sich als von ihrer Unfehlbarkeit überzeugte Sechzehnjährige mit unendlich viel freier Zeit."
      Neal Stephenson