Gedankenwirrwarr

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    • Gedankenwirrwarr

      Es ist sieben Uhr 39. In ein paar Minuten öffnen die Geschäfte ihre Pforten und die Menschen treten aus ihren Häusern heraus, um genauso öde zu sein wie gestern. Ich gehöre wohl zu den Leuten, die ständig zu Hause bleiben- nicht, weil ich richtige Angst vor Menschen empfinde, weil ich feige bin, den Alltagskampf zu bestehen- (da reicht mir der allnächtliche Kampf mit dem Schreibpensum schon aus)- sondern weil mich all diese zielstrebigen kleinen Zombies, dessen Mundwinkel so eingezogen sind, wie die Arme der Venus von Milo, einfach nur imstande sind zu deprimieren. Diese Untergangsstimmung, die mit Wortfloskeln wie "Was muss das muss"- oder "das Rad muss sich ja weiterdrehen, nicht?" begleitet wird, lässt einen Kerl wie mich, der immer noch in den Schuhen des Glitzer und Glammers steht, verzweifeln. All diese kleinen Idioten, die eigentlich, in ihrer gesamten Haltung und Sprache nur eines aussagen:
      "Bitte- bitte- mach dem ein Ende! Töte mich, töte mich, töte mich, töte mich!".
      Diese Untergangsstimmung ist unglaublich und selbst da, wo Menschen sich lebensfreudig geben, ist sie allgegenwärtig. Vielleicht ist es gerade ein Treppenwitz, dass man unter Suizidgefährdeten noch Menschen findet, die in der Lage sind, viel größere Emotionen zu kanalisieren und unterbewusste Lebensfreude zu empfinden, als es der "alltägliche Zombie" jemals könnte.
      Was ist aus einem Fest geworden, aus einer "Party"? Ein Besäufnis. Man versucht, sich selbst so gut es geht zu betäuben, um ja nichts zu empfinden- sein tiefes Ich auszustellen. Und wenn der Alkohol nicht reicht, dann wird gevögelt, damit noch ein paar Funken Östrogen oder Testosteron den Körper erheitern. Wir leben in einer "Spaßgesellschaft", so sagt man; es ist derjenige Spaß, den man in der absoluten Verzweiflung empfindet. Der Spaß, an dem selbst mein Galgenhumor nicht heranreichen könnte. Wie war noch mal der oberste Grundsatz eines Soldaten? Die Ungewißheit des Todes macht ängstlich, seine Sicherheit ruhig und ausgelassen. Wenn es danach ginge, ist unsere Gesellschaft voll von Sterbenden- einige wissen es nicht, jene Hysteriker oder Weltverbesserer, andere widerum sind sich sicher und genießen das Vorfest ihrer Beerdigung; vielleicht erscheinen sie zu selbiger ja ebenso besoffen und vernebelt, wie sie es im richtigen Leben sind.
      Diese Form der Gesellschaft, die von denselben traurigen Witzfiguren angeführt wird, hat in allen Zügen versagt. Und jetzt, da selbst die Wirtschaft in die Knie geht, wird man sich der Konsequenz dieser idiotischen Mischung aus Kapital- und Sozialgesellschaft erst richtig bewusst. Da wo Kapital entsteht, kann keine Menschlichkeit entstehen- weil das Menschliche unbedingterweise unterdrückt werden muss. Der Mensch soll kaufen- er soll nicht einmal arbeiten und Geld verdienen, sondern einfach kaufen. Im sozialen System wird er andererseits genauso gering gehalten; er soll dumm und aufrecht sein im idealem gesellschaftlichen Spiel, er soll vor der Staatsflagge salutieren und Arbeiter werden.
      Man kann die Bedürfnisse eines Menschen nicht regulieren und ihn gleichzeitig zum befriedigen jener regulierten Bedürfnisse anregen. Man kann einen Menschen nicht geringhalten und ihm gleichsam Größe und Wichtigkeit vorgaukeln. Und man kann niemandem den hauptsächlichen Wert des Geldes klarmachen, und ihm gleichzeitig erzählen, das Mitleid das einzig Hauptsächliche ist.
      Diese sozial-kapitalistische Konsensgesellschaft, voll von Widersprüchen, kanalisiert jede Form menschlichen Idiotismus und Phantasielosigkeit. Die Plan- und Phantasielosigkeit wird gewissermaßen zur Reinkultur erhoben, was zu diesen massen-depressiven Auswüchsen führt. Man mag mir unterstellen, zu übertreiben, nur sollte man einmal die Suizidrate in industriell-"sozialen" Ländern mit denen eher östlicher oder afrikanischer Länder vergleichen. Man wird überrascht sein.
      Diese Mentalität ist mir zuwider. Das ist der Grund, weshalb ich stets daheim bleibe, wenn mir irgendein angeblich befreundetes Frettchen entgegenruft: "Hey, komm doch mit auf die Party- das wird geil!" (Du kannst Dich betäuben und alles vergessen- einschließlich Dir selbst). Nein, danke. Dann lieber Katharsis in einer phantastischen Welt;- oder Exekution im Mittelalter, anstatt stückweisem Selbstmord.
    • dann sag ich mal "hoch die internationale Solidarität"

      und Völker hört die Signale, auf zum letzten Gefecht - die Internationale erkämpft das Menschenrecht!!

      und für alle Berliner - Mittwoch 17:00 Alex - Gelöbnix!
      "Und ois kaputt geht wei wir ned durchblicken,
      waun Yoghurt Landliebe haast obwoi ma`d Natur ficken!
      ...
      Während`s fost olle blenden mit da Reizüberflutung,
      oba kana mehr merkt das uns nix bleibt für die Zukunft;
      An dem Punkt wo a da Bischof si`s im Netz besorgt -
      was i dass jetz kumman muass mei letztes Wort!"

      Ivan Ivanov - Die Unsichtbaren - das Ende

      Nesh Nivel: "wir sind unsichtbar für dich solange du nicht an uns glaubst"
    • Du bist nicht der einzige, der das so sieht. (bezieht sich jetzt auf deinen ersten Post)
      Wobei ich mich allerdings manchmal mitschleppen lasse, z.B. in eine Disko. Manchmal gelingt es sogar, sich kurz so zu fühlen, als wäre man integriert, angenommen, einer von denen. Aber dann kommt auch schon im nächsten Moment das böse Erwachen und man fragt sich, was man in dieser spastisch zuckenden Menschenmenge verloren hat. Dann ist das einfach nur noch traurig und ekelhaft zugleich.
      Ich finde es auch traurig, wenn ich am frühen Nachmittag zum Bahnhof muss und auf dem Weg an Besoffenen und kaputten Typen, die mich anschnorren, vorbei muss.
      Aber es ist ja nicht so, dass ich immer nur traurig wäre, manchmal empfinde ich auch Hass, wenn ich Leute reden hören die sinngemäß folgendes erzählen:
      "Tja, DER denkt, das Leben sei zum Vergnügen da. Was soll man dazu noch sagen?"
      Genau! Was soll man dazu noch sagen. Von der Geburt an verschuldet, zum Staatseigentum erklärt.
      Besonders hat mich das im Zivildienst angekotzt, dieses Gefühl, dass über einen verfügt werden kann, dass man sich selbst nicht gehört. Von den Pflichten eines Gesellschaftsvertrages geknebelt, den ich niemals unterschrieben habe.

      Pervers finde ich auch, dass den Menschen die "fleißige Biene" als lobenswertes Beispiel in der Natur gilt. Im Idealfall sollen wir offensichtlich Drohnen sein, wie du ja auch schon gesagt hast.
      Die Ironie dabei: Der Mensch arbeitet mehr als jedes andere Tier auf diesem Planeten.

      Schon traurig, wenn man feststellt, dass man in einer Gesellschaft mit (vorsichtig geschätzt) 90% Vollidioten lebt.
      Aber wir haben ja das Hellboard, das Syn hoffentlich auch weiterhin von Spammern, Konzerndrohnen und Zombies freihält. Irgendwie muss ich gerade an den Film "Der Rasenmähermann" denken :D (ich glaube, dass er so hieß)
      Greatness, at any cost.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ben ()

    • man könnte das noch ellenlang fortsetzten, aber das wichtigste wurde gesagt ^^
      ich sag einfach einmal "word" dazu
      obwohl ich ed dennoch irgendwie schaffe dem ganzen etwas gutes abzugewinnen ... naja, scheiß optimismus =/
      Klar bin ich verrückt, aber das heißt nicht,
      dass ich falsch liege. Ich bin irre, aber nicht krank.
      - [Werewolf Bridge, Robert Anton Wison]
    • Original von RexPaimon
      *rofl* Niemand hat die Absicht sozialistisch zu sein...
      Das erinnert mich gerade an eine Parodie von Harald Schmidt auf selbiges Lied.


      hab ich da oben irgendwas von Sozialismus geschrieben? - ich erinnere mich, dass es Harald in seiner Show gesungen hat - naja

      Nun du kritisierst da oben zumindest den sozialen Kapitalismus, der in der Tat nur schwer haltbar ist - heute schwerer denn je, da eben wirtschaftliche Interessen den sozialen entgegenstehen.
      Daraus könnte man ableiten, dass der Kapitalismus etwas gesellschaftsfeindliches ist und zumindest in sehr strenge Bahnen gelenkt werden muss. Für mich persönlich bin ich noch nicht sicher ob Kapitalismus Wein - also in Maßen gesund - oder Gift ist.
      "Und ois kaputt geht wei wir ned durchblicken,
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      ...
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      oba kana mehr merkt das uns nix bleibt für die Zukunft;
      An dem Punkt wo a da Bischof si`s im Netz besorgt -
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      Ivan Ivanov - Die Unsichtbaren - das Ende

      Nesh Nivel: "wir sind unsichtbar für dich solange du nicht an uns glaubst"
    • @Ben:
      Du beschreibst im ersten Teil genau meine Empfindungen, wenn ich mich in diese, wie Du so schön sagtest, spastisch zuckenden Mengen begebe, dessen einziges Begehr es ist, "angenommen" zu sein; "Akzeptanz" in einer Gesellschaft aus Vollidioten zu finden, und sich noch das Wort "geiler Bock" oder "Schlampe" auf die Stirn tätowieren und das gute alte "Fuck for the society!" betreiben. Einerseits ist es amüsant zuzusehen, wie diese Leute sich selbst zugrunde richten. Als Beispiel nehme ich nur meine Ex-Freundin, die nach unserer Trennung (eigentlich schon davor *hehe*) wild und bunt durch die Gegend gevögelt hat. Sie wurde schwanger, wollte ihr Kind behalten und hat sich weiterhin zugesoffen und zugekifft und das Kind verloren. Strike! Aber Hauptsache man wird angenommen und akzeptiert, von einer Gesellschaft, die von Dummheit und Idiotismus regiert wird. Manchmal könnte ich, wenn ich meinen Galgenhumor und meine persönliche Welt nicht zum Ausgleich hätte, in infernalisch-leviathanische Sturmfeuerrufe verfallen; sozusagen radikal gegen die menschliche Dummheit; (aber ein Metastasen abgebendes Karzinom ist eben schwer entfernbar).
      Die Leute die mich anschnorren haben meistens keinen besonders großen Spaß mit mir, wenn ich ihnen sämtlichen Müll, der sich in meinen Taschen gesammelt hat (und ich benutze meine Mäntel immer als eine unordentliche "Männer-Handtasche") entgegenwerfe. Aber dies ist selbstverständlich nichts gegen den geistigen und hygienischen Müll den sie abgeben. Wobei diese Leute noch so lange friedlich sind, bis sie sich nicht in irgendeiner Gesellschaftsschicht integrieren wollen.
      Es ist ja nicht so, als wäre das alles ein Problem, das durch den Staat ausgelöst wird. Es ist doch letztlich der Mensch, der sich von oben bis unten manipulieren, ja, um es böse zu sagen, von oben bis unten den Arsch abwischen lässt und nicht in der Lage ist, so etwas wie Eigenverantwortung zu übernehmen.
      Es ist zum Kotzen und idiotisch, davon auszugehen, das Leben sei dazu da, zu leiden (aber auch wieder so eine uralte christlich-kulturelle Spielart, die auf der "Wertegesellschaft" gründet). Aber es ist noch verwerflicher, einem seine lebensfeindliche Sicht auf diese ekelhafte Weise entgegen zu werfen. Man merkt, dass ich bei diesem Thema energisch werde, was einfach daran liegt, dass mir die Gesellschaft der meisten Menschen einfach Lebensenergie abzieht. So sehr, dass ich verfassungsmäßig in der Lage wäre, ein Schadensritual gegen die ganze Gesellschaft und seine Lemminge (oder Drohnen) auszusprechen.

      Es spricht schon für sich, dass sich diese Leute mit Drohnen identifizieren. Da ist auch ungefähr ihre Einordnung in die Tierwelt; wobei die Biene ja wenigstens noch einigermaßen nützlich ist und den Vorgang der Befruchtung genießt. Ihre "fleißige Befruchtung" (damit meine ich keinen Sex sondern ihre Arbeit :D) geht ja noch nicht einmal mit Freude einher, (was aber auch nicht unwesentlich mit den Arbeitszuteilungsmaßnahmen des Staates zusammenhängt; allein der ganze Blödsinn vom Abitur).
      Als einzig positiven Aspekt wäre noch einzuwerfen, dass man solche Trottel am besten für seine eigenen Zwecke einspannen kann; aber irgendwie habe ich keine rechte Freude mehr daran, den trotteligen Bäcker auszunehmen und mir durch Freundlichkeit ein kostenloses Lebens-Abonnement auf Backwaren zu sichern. All diese Backwaren können ein vernünftiges Gespräch bei einem gutem Glas Wein oder Absinth nicht ersetzen. Manchmal findet man kleine Perlen in all dem farblosen Gestein; aber die sind wahrlich sehr selten.

      "Der Rasenmähermann"? Das war eine Kurzgeschichte von Stephen King- meinst Du die Verfilmung derselben, oder gibt es noch einen anderen Film mit dem Titel? (Ich kenne nur die Geschichte).

      @Murkser:

      Nun, beide Systeme sind extrem lückenhaft und der Versuch, eine Mitte daraus zu konstruieren, ist zum Scheitern verurteilt. Dass extremer Sozialismus in der Geschichte kaum funktioniert hat, dürfte bekannt sein (außer noch bei Fidel, wo es einigermaßen klappt). Der extreme Kapitalismus hingegen hat sich als enorm unflexibel bewiesen. Der Mensch, der an dem Anpassungssyndrom leidet, identifiziert sich hier eher mit dem hart Arbeitendem und ist nicht in der Lage, eine verantwortungsbewusste Elite hevorzubringen. Konsequenter- und vernünftigererweise könnte man eine Form des "Anarchokapitalismus" anstreben, in dem jeder auf seinem Gebiet genügend Geld machen kann, wenn er denn einfallsreich ist, und genügend Vergnügungsmöglichkeiten hätte, davon zu profitieren. Eine solche Form des anarchischen Kapitalismus' ist jedoch nicht durchsetzbar, da es genügend Demokratie-Propaganda-Fabriken gibt. Jede Form der Staatsordnung ist schließlich in der Lage, das Individuum zu beschneiden und in sich unstimmig zu sein; und ich habe noch keine erlebt, die eingestanden hätte, dass sie lückenhaft und brüchig ist.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von RexPaimon ()

    • Ok, fangen wir an. Es wird nicht einfach.

      Original von RexPaimon
      @Ben:
      Du beschreibst im ersten Teil genau meine Empfindungen, wenn ich mich in diese, wie Du so schön sagtest, spastisch zuckenden Mengen begebe, dessen einziges Begehr es ist, "angenommen" zu sein; "Akzeptanz" in einer Gesellschaft aus Vollidioten zu finden, und sich noch das Wort "geiler Bock" oder "Schlampe" auf die Stirn tätowieren und das gute alte "Fuck for the society!" betreiben.

      Darueber muessen wir nicht diskutieren. Ich habe nichts gegen Spass. Es muss Zeiten geben in denen man abschalten kann. Solange die Flucht nicht zum Leben wird, ist sie jedermanns Privatvergnuegen.

      Einerseits ist es amüsant zuzusehen, wie diese Leute sich selbst zugrunde richten. Als Beispiel nehme ich nur meine Ex-Freundin, die nach unserer Trennung (eigentlich schon davor *hehe*) wild und bunt durch die Gegend gevögelt hat. Sie wurde schwanger, wollte ihr Kind behalten und hat sich weiterhin zugesoffen und zugekifft und das Kind verloren. Strike!

      Nur um das klarzustellen: du hast sie verlassen bevor sie schwanger wurde? Mal abgesehen davon: warum hast du ihr nicht geholfen? Diese Menschen sind krank.

      Aber Hauptsache man wird angenommen und akzeptiert, von einer Gesellschaft, die von Dummheit und Idiotismus regiert wird.

      Nein. Diese Welt wird vom Egoismus und Gruppendruck regiert. Dass das dumm ist, ist eine andere Geschichte.

      Manchmal könnte ich, wenn ich meinen Galgenhumor und meine persönliche Welt nicht zum Ausgleich hätte, in infernalisch-leviathanische Sturmfeuerrufe verfallen; sozusagen radikal gegen die menschliche Dummheit; (aber ein Metastasen abgebendes Karzinom ist eben schwer entfernbar).

      Da waerst du nicht der Erste. Seit das aber Mode ist, kannst du damit aufs Klo gehen.

      Es ist ja nicht so, als wäre das alles ein Problem, das durch den Staat ausgelöst wird. Es ist doch letztlich der Mensch, der sich von oben bis unten manipulieren, ja, um es böse zu sagen, von oben bis unten den Arsch abwischen lässt und nicht in der Lage ist, so etwas wie Eigenverantwortung zu übernehmen.

      Er hat es verlernt. Weil seine Eltern zu erfolgreich waren. Ein auf und ab. Zu schade, dass wir in einem Ab leben.
      Aber begreift doch mal: ihr seht einer Gesellschaft beim Sterben zu! Ohne Eintritt!

      Es ist zum Kotzen und idiotisch, davon auszugehen, das Leben sei dazu da, zu leiden (aber auch wieder so eine uralte christlich-kulturelle Spielart, die auf der "Wertegesellschaft" gründet). Aber es ist noch verwerflicher, einem seine lebensfeindliche Sicht auf diese ekelhafte Weise entgegen zu werfen.

      Falsch. Das Leben IST Leiden. Du lehnst das ab und wirst damit zu den Menschen gezaehlt, die dem entfliehen wollen. Zu den Menschen, die dich ankotzen. Und warum? Weil du unter IHNEN leidest. Was eine Ironie der Geschichte...

      Man merkt, dass ich bei diesem Thema energisch werde, was einfach daran liegt, dass mir die Gesellschaft der meisten Menschen einfach Lebensenergie abzieht. So sehr, dass ich verfassungsmäßig in der Lage wäre, ein Schadensritual gegen die ganze Gesellschaft und seine Lemminge (oder Drohnen) auszusprechen.

      Was haelt dich? Nebenbei: eine perfekte Gesellschaft gibt es nicht. Waer ja auch langweilig. Es ist nur unsere Art mit den Lusern umzugehen.

      Es spricht schon für sich, dass sich diese Leute mit Drohnen identifizieren. Da ist auch ungefähr ihre Einordnung in die Tierwelt; wobei die Biene ja wenigstens noch einigermaßen nützlich ist und den Vorgang der Befruchtung genießt. Ihre "fleißige Befruchtung" (damit meine ich keinen Sex sondern ihre Arbeit :D) geht ja noch nicht einmal mit Freude einher, (was aber auch nicht unwesentlich mit den Arbeitszuteilungsmaßnahmen des Staates zusammenhängt; allein der ganze Blödsinn vom Abitur).

      Wer identifiziert sich ausser maddin mit Drohnen?

      Als einzig positiven Aspekt wäre noch einzuwerfen, dass man solche Trottel am besten für seine eigenen Zwecke einspannen kann; aber irgendwie habe ich keine rechte Freude mehr daran, den trotteligen Bäcker auszunehmen und mir durch Freundlichkeit ein kostenloses Lebens-Abonnement auf Backwaren zu sichern. All diese Backwaren können ein vernünftiges Gespräch bei einem gutem Glas Wein oder Absinth nicht ersetzen.

      :roll: sowas hab ich noch nich erlebt.

      Manchmal findet man kleine Perlen in all dem farblosen Gestein; aber die sind wahrlich sehr selten.

      Die waren und sind zu jeder Zeit selten, weil eben Perlen.

      @Murkser:
      Nun, beide Systeme sind extrem lückenhaft und der Versuch, eine Mitte daraus zu konstruieren, ist zum Scheitern verurteilt. Dass extremer Sozialismus in der Geschichte kaum funktioniert hat, dürfte bekannt sein (außer noch bei Fidel, wo es einigermaßen klappt).

      Muhaha. Naechster Witz.

      Der extreme Kapitalismus hingegen hat sich als enorm unflexibel bewiesen. Der Mensch, der an dem Anpassungssyndrom leidet, identifiziert sich hier eher mit dem hart Arbeitendem und ist nicht in der Lage, eine verantwortungsbewusste Elite hevorzubringen.

      Der extreme Kapitalismus hat ein Ziel: Gewinn. In der Zielsetzung hat er sich in der Tat sehr unflexibel gezeigt. In den Methoden allerdings war er sehr kreativ. Mal davon ab: EXTREMEN Kapitalismus kennt doch keiner mehr. Ueberall (du schreibst es selbst) greift der Staat dazwischen, muss er manchmal sogar um den Kapitalismus zum Wohle der grossen Konzerne zu schuetzen. Schau dir den Strommarkt in Deutschland an.

      Konsequenter- und vernünftigererweise könnte man eine Form des "Anarchokapitalismus" anstreben, in dem jeder auf seinem Gebiet genügend Geld machen kann, wenn er denn einfallsreich ist, und genügend Vergnügungsmöglichkeiten hätte, davon zu profitieren. Eine solche Form des anarchischen Kapitalismus' ist jedoch nicht durchsetzbar, da es genügend Demokratie-Propaganda-Fabriken gibt. Jede Form der Staatsordnung ist schließlich in der Lage, das Individuum zu beschneiden und in sich unstimmig zu sein; und ich habe noch keine erlebt, die eingestanden hätte, dass sie lückenhaft und brüchig ist.

      *Meld* Demokratie ist nur so gut wie das Volk, von dem sie ausgeht. Um Leibnitz zu entfremden: wir leben in der besten aller moeglichen Staatsformen. Ein anarchischer Kapitalismus hat uebrigens keine Globalisierung und ihm fehlt damit ein Element der Gewinnmaximierung.
      Deine Verwendung von "Vergnuegungsmoeglichkeiten" ist mir unklar. Was meinst du damit?

      Versteht mich recht: mit diesem Sinnieren ueber die Schlechtigkeit der Gesellschaft fallt ihr hinter sie zurueck. Aus der Erkenntnis dieses kommenden Desasters hat der Rest schon laengst die Scheuklappen angelegt. Die helfen nicht mehr dabei den Crash zu verhindern. Wer noch ein offenes Auge hat, regt sich lieber ueber die ganzen Blinden auf. WEITER SO!
      So long.
    • @MoD3000:

      Erst einmal vielen Dank für die Denkanregungen.

      Darueber muessen wir nicht diskutieren. Ich habe nichts gegen Spass. Es muss Zeiten geben in denen man abschalten kann.


      Es geht mir nicht um Spaß. Es ist nicht der Spaß, den ich kritisiere. Es ist genau das, was Du für positiv hälst. Das "Abschalten". Das "Abschalten" wird zu einer Zwangshandlung, weil es einen Zustand gibt, von dem man sich erholen muss. Dieser Zustand ist nicht irgendeine Depression, die längere Zeit wärt und die man durch Katharsis oder durch Therapie analysieren und loswerden kann- dieser Zustand ist für viele das Leben. Man schaltet von dem Leben ab, das man hasst. Und das ist kein Spaß; es ist der verzweifelte Versuch, irgendwo ein Licht zu sehen, obschon man eine Flamme betrachten könnte.

      Solange die Flucht nicht zum Leben wird, ist sie jedermanns Privatvergnuegen.


      Diese Flucht ist nur die exzessive Konsequenz aus dem unnötigem Leid, das man sich selbst zufügt. Wie bereits gesagt; es ist kein Spaß, es ist der bittere Ernst und ein Versuch, Ausgleich zu einer anderen Sache zu finden, die schon lange in den Instinkten vorhanden ist; nämlich Genuß. Der Mensch hat verlernt, Genuß zu empfinden, und genau aus diesem Grunde katalysiert er alles in einem Zustand der Ekstase. Denn nichts anderes ist dieser Lebensstil. Und wir sind uns darüber einig, dass diese Ekstase nicht als "Leben" selbst begriffen werden kann, weil sie unweigerlich zur Selbstzerstörung führt.

      Nur um das klarzustellen: du hast sie verlassen bevor sie schwanger wurde? Mal abgesehen davon: warum hast du ihr nicht geholfen? Diese Menschen sind krank.


      Da hast Du mich diesmal mißverstanden. 1.) Hat sie mich verlassen, einige Monate bevor sie schwanger wurde. 2.) Hat sie mir gegenüber, ein paar Monate später, zu Bedenken gegeben, dass ich der Vater sein *könnte* (obschon wir beide zur damaligen Zeit verhütet haben), wobei sie aber auch einwarf, dass sie bereits mit ein paar Dutzend Männern ungeschützt verkehrt hatte *s*. Na ja, zur damaligen Zeit habe ich ihr meinen Respekt und meine Unterstützung zugesichert, falls es mein Kind ist. Ich wollte gerade das Theater nicht, was Dich (verständlicherweise) aufregt. Ich bin auch kein Talkshow-Clown, der sein Kind ablehnt. Ich hätte diesem Kind alle Liebe angedeihen lassen, die ich fähig zu geben bin. Aber- wie erwartet- hat sich herausgestellt, dass ich nicht der Vater bin (da es zeitlich nicht passte). Dieses ganze Väter-Roulette danach ging mich nun nichts mehr an.

      Nein. Diese Welt wird vom Egoismus und Gruppendruck regiert. Dass das dumm ist, ist eine andere Geschichte.


      Oberflächlich gesehen hast Du Recht. Aber dieser Egoismus kann doch vor sich selbst gar nicht bestehen. Es ist ein aufgesetzter Egoismus, der nichts mit den Bedürfnissen des Einzelnen zu tun hat. Der "Wille" eines Menschen kanalisiert sich doch gar nicht mehr in den Handlungen der Menschen. Oftmals sind diese Leute vollkommen unkontrolliert, undiszipliniert und ziellos. Und gerade daraus entsteht ja der Gruppendruck. Sie können für sich selbst ihr Ziel nicht definieren und suchen sich deshalb nicht nur den Vergleich mit Anderen, sondern trachten danach, sich von den Statussymbolen der Allgemeinheit komplett abhängig zu machen. Diese Form des Egoismus hat mit der Wortbedeutung nichts zu tun; es ist reine Impuls-Nachgeherei.

      Aber begreift doch mal: ihr seht einer Gesellschaft beim Sterben zu! Ohne Eintritt!


      Yep. Genau das habe ich vor, ihr beim Sterben zuzusehen. Und dabei nickend zu registrieren, dass ich nicht sterbe.

      Falsch. Das Leben IST Leiden. Du lehnst das ab und wirst damit zu den Menschen gezaehlt, die dem entfliehen wollen.


      Diese Behauptung ist genauso falsch, als würde ich die Theorie aufstellen, das Leben wäre nur ein feucht-fröhlicher Spaß mit Ringelpieps und Anfassen. Das Leben ist weder das Leid, noch ist es die Freude. Beides kann nicht ohne das Andere entstehen. Und weshalb? Weil wir empfinden. Das Leben lässt sich nicht auf ein Attribut reduzieren, es geht seinen Weg, mit all seinen Empfindungen. Leid, Angst, Trauer, Zuversicht, Genuß, Liebe, Hass,- Empfindungen. Teilweise auch einfache Emotionen. Ich lehne weder das Leid ab, noch lehne ich den Genuss ab. Nur versuche ich, das Leid zu vermeiden.
      Leben ist immer das, was man selbst daraus macht. Wie man sich selbst definiert. Und kein Mensch kann sich nur über Leid oder Freude definieren. Wenn er dies tut, dann stolpert er über denselben Stein, den er meint, geworfen zu haben. Er presst sich in eine Schablone; in eine aufgesetzte Schablone, die nicht seinem Wesen entspricht. Es geht nicht darum, dem Leid zu "entfliehen"; Flucht bedeutet immer Verzweiflung. Ich bin nicht verzweifelt. Vielmehr versuche ich dem Leid aus dem Wege zu gehen, wie jeder vernünftig handelnde Mensch auch.
      Man soll gewiß den Blick für traurige Dinge nicht verlieren. Damit würde man auch gleichzeitig seine gesamte Sensibilität aufgeben. Wenn man aber überall nur Leid sieht, dann ist das die Einstellung die man reflektiert. Man wird eine mit Leid belagerte, traurige Silhouette seinerselbst und endet wie der traurige Clown; der arme Kerl, der bei all dem Grausamen noch versucht zu lächeln. Und dabei muss es nicht einmal grausam oder leidvoll sein. Durch seine rosarote Brille sieht er alles so, als wäre es leidvoll. Es geht nicht um objektive Dinge, sondern um subjektive Wahrnehmung. Und die Aussage "Leben bedeutet Leiden" setzt eine Wahrnehmung und sogar eine Erwartungshaltung voraus; man erwartet stets dem Leid zu begegnen, also begegnet man ihm auch. Unweigerlich. Man schleppt es quasi mit sich mit und verliert den Blick zur Realität.
      Was ist die Realität?-
      Sie ist nichts Objektives. Kein Mensch ist objektiv. Jeder erlebt eine Situation anders. Aber die Realität; das ist gerade dieses Erleben. Die subjektive Wahrnehmung. Mit solchen universellen Aussagen vernebelt man sich diese aber genauso, wie der Kerl, der nur Spaß haben will und sich LSD einwirft. Es ist genau die gleiche Tablette, nur auf eine andere Form dargereicht. Also stolpert man über den selben Stein, den man meint, von sich weggeworfen zu haben. Nur auf eine umgekehrte Art und Weise.

      Und warum? Weil du unter IHNEN leidest. Was eine Ironie der Geschichte...


      Nein. Ich leide nicht unter ihnen, ich leide mit ihnen. Genau das ist das Los der Leute, die ihre Wahrnehmung annehmen. Man verliert nicht die Sensibilität. Gewiß ist es da einfacher zu sagen, dass alles nur aus Leid besteht und man dagegen weitesgehend abstumpft. Ich aber, wie gesagt, sehe beides. Und diese komplette, unnötige Unzufriedenheit; das ist es, was mir Kummer bereitet. Es ist wie eine Reflektion. Eine Stimmung schlägt sich automatisch auf diejenigen nieder, die sich im direktem Umfeld befinden. Und allein diese Stimmung wahrzunehmen, ist erschreckend. Und sie scheint in diesem Falle landes-typisch zu sein. Ich habe derlei wohl schon oft in diesem Forum gesagt, aber ich sage es gleich nochmal; eine solche Stimmung ist mir in Südafrika in dieser einheitlichen Form niemals begegnet.

      Was haelt dich? Nebenbei: eine perfekte Gesellschaft gibt es nicht. Waer ja auch langweilig. Es ist nur unsere Art mit den Lusern umzugehen.


      Was mich hält? Die Beachtung der Gesetzmäßigkeit hält mich. Und die Tatsache, dass sie sich selbst ja noch ein viel größerer Schaden sind, als ich es jemals darstellen könnte.
      Das was Du über die Gesellschaft sagst, ist völlig richtig. Wobei ich die meisten ja nicht einmal als Loser bezeichnen würde. Sie haben nur ihr eigenes Potential aus den Augen verloren.

      Der extreme Kapitalismus hat ein Ziel: Gewinn.


      Wahrhaft. Leider nur finanziellen Gewinn. Ich will mal etwas spinnen (*gg*); wie wäre wohl eine Gesellschaft, die sich nicht nur auf finanziellen, sondern auch auf geistigen Gewinn aufbauen würde? Ich lasse diese Frage bewusst offen.

      *Meld* Demokratie ist nur so gut wie das Volk, von dem sie ausgeht.


      Das ist mir noch etwas zu ungenau. Definiere "gut". Was genau meinst Du damit?
      Ich will es mal im Sinne von funktionstüchtig beschreiben. Die Funktion der demokratischen Gesellschaft lässt zu wünschen übrig. Aber mal ganz im Ernst, welcher nicht-politische Durchschnittsbürger, der zwei Mal im Jahrzehnt sein Kreuzchen auf einem Wahlzettel dahinschmiert, hat i.d.R. mit elementar-demokratischen Fragen zu tun? Dann müsste man schon Demokratie wörtlich nehmen und über wichtige Fragen das Volk entscheiden lassen. Dann wäre diese Argumentation gewiß stimmig.

      Ein anarchischer Kapitalismus hat uebrigens keine Globalisierung und ihm fehlt damit ein Element der Gewinnmaximierung.


      Jain. Aber einzelne Konzerne könnten immer noch im internationalem Handel treten, sofern es keinen Boykott aus good-old America geben würde. Man könnte eine Riege der größten und erfolgreichsten Unternehmen aufbauen, die den Außenhandel lenken und bestimmen.

      Deine Verwendung von "Vergnuegungsmoeglichkeiten" ist mir unklar. Was meinst du damit?


      Das was es jetzt gibt, aber auch neue Erschließungsmärkte. Geschlossene Erlebniswelten. Rollenspiel-Möglichkeiten. Es geht nicht um komplette Selbsttäuschung, aber dafür um Anregung der Kreativität. Um Inspiration. Denn daran fehlt es den meisten Menschen. Kunst sollte wieder einen höheren Standard haben und für jeden zugänglich sein. Es sollte nicht nur ein handwerkliches, theoretisches Fach in der Schule sein, sondern man sollte das Gefühl für Ästhetik wieder lehren. Und vielleicht, bei einigen Menschen mit Potential, die Augen eines Künstlers öffnen. Denn das ist es doch, was der Wahrnehmung am aller meisten schmeichelt; die Schönheit. Und davon gibt es in dieser prächtigen Welt genügend; wenn man sie nicht dauernd verstecken und hinter jammernden Schleiern verbergen würde.


      Versteht mich recht: mit diesem Sinnieren ueber die Schlechtigkeit der Gesellschaft fallt ihr hinter sie zurueck.


      Es geht mir mitnichten darum, die Schlechtigkeit der Gesellschaft in den Mittelpunkt zu stellen. Ich bin weder Soziologe noch Politiker und zu beiden Aufgaben fehlt mir die Motivation. Es mag sein, wie wir ja schon erörtert haben, dass das Gesellschaftssystem nicht funktioniert. Dass eine Konsensgesellschaft in der Vielfalt nicht möglich ist. Ich bin kein Weltverbesserer, kein Idealist. Es ist schön, Hypothesen aufzustellen; gemessen an der jetzigen soziologischen Entwicklung und deren Fortschreitung sind diese Hypothesen reine Utopien. Es ging mir einzig und alleine darum, dass ich mich manchmal fühle, wie der Zarathustra der vom Berge hinabsteigt. Ich habe viel Feuer in mir, viel Leidenschaft und jeder Versuch, diese zu projezieren, scheitert. Gewiß nicht an mir, sondern an der Depression meiner Umgebung. Es ist ein Zustand, der mich manchmal in meiner misanthropischen Haltung bestätigt. Einerseits mag dies ein netter Gedanke sein; aber was nützt es mir, wenn ich nicht einmal einen guten Gesprächspartner habe, der mit mir ein gutes Gläschen Irgendwas trinkt und ein wenig in Phantasiegebilden schwebt? Es gibt ein paar dieser Menschen- zum Glück. Aber wie gesagt; sie sind selten. Und diese Seltenheit, dieses mangelnde Potential, füllt mich einerseits mit einem leichtem Gefühl von Trauer, andererseits aber auch mit Hass. Ich werde an der Gesellschaft weder depressiv, noch gehe ich an ihr zugrunde. Ich finde es lediglich schlicht und ergreifend schade, wie wenig Phantasie und geistiges Potential der Homo Sapiens doch in der Masse besitzt. Diese Erkenntnis ist nicht neu und sie war es für mich auch nie. Die Konsequenz daraus für mich wird mir jedoch immer klarer; noch mehr Isolation. Isolation aus Selbstschutz. Diese Isolation ist für mich weder langweilig noch traurig; ich bin ja meist selbst noch der beste Unterhalter für meine Person. Manchmal ist es nur schade, dass man seine Gedanken nur mit ganz wenigen Leuten teilen kann. Mich giert es weder nach dem Zugehörigkeitsgefühl, noch nach "Gesellschaft" im wortwörtlichen Sinne; sondern eher nach Austausch.

      Liebe Grüße,
      Rex Paimon

      P.S.: Die Punkte, die ich nicht angeschnitten habe, sind jene, in denen ich mit Dir übereinstimme.
    • Erstmal sorry fuer das Kuerzen. Ich habe mich bemueht den Sinn nicht zu entstellen.

      Original von RexPaimon
      Darueber muessen wir nicht diskutieren. Ich habe nichts gegen Spass. Es muss Zeiten geben in denen man abschalten kann.


      Es geht mir nicht um Spaß. Es ist nicht der Spaß, den ich kritisiere. Es ist genau das, was Du für positiv hälst. Das "Abschalten". Das "Abschalten" wird zu einer Zwangshandlung, weil es einen Zustand gibt, von dem man sich erholen muss.

      Den gibt es. Und es ist in meinen Augen nicht nur legal sondern auch gerechtfertigt. Dein Leben verlangt dir Entscheidungen und wahrscheinlich eine Lebensweise ab, die nicht optimal ist. Ach, nenn es beim Namen: DER MENSCH begibt sich in diese Position, ein Leben kann dich nicht zu etwas zwingen. ABER: du bist nicht alleiniger Herr ueber dein Leben. Ich weiss, dass du mir widersprechen wirst, aber es gibt tausende Einflussfaktoren, die nicht deiner Kontrolle unterliegen. Und sei es ein Tiefdruckgebiet, dass dir Kopfschmerzen bereitet.

      ALLERDINGS: ich plaediere hier nicht fuer "Abschalten" als Zwangshandlung. Wer sowas braucht, soll sich einem Psychotherapeuten anvertrauen. Ist leicht billiger, aber nachhaltiger.
      Ich spreche hier von dem bewussten Abschalten. Dem Entschluss JETZT mal alles gerade sein zu lassen. Die von dir genannten Discos und Tanzveranstaltungen sind dazu nicht die einzigen Mittel. Natuerlich geht das auch zu Hause, an einem einsamen Ort, mit einer Freundin, eigentlich ueberall. Viele brauchen aber das Gefuehl, unter zu tauchen. Und es gibt die, die oben auf dem Strom schwimmen muessen. Die sich in ihrem Ego aufbrauchen.
      Beides hat meinen Segen (sic!) wenn es geschieht, weil ICH es will. Wenn es zu einer Sucht wird, braucht man einen Suchttheraupheuten.

      Nur um das klarzustellen: du hast sie verlassen bevor sie schwanger wurde? Mal abgesehen davon: warum hast du ihr nicht geholfen? Diese Menschen sind krank.


      Da hast Du mich diesmal mißverstanden. 1.) Hat sie mich verlassen, einige Monate bevor sie schwanger wurde. 2.) Hat sie mir gegenüber, ein paar Monate später, zu Bedenken gegeben, dass ich der Vater sein *könnte* (obschon wir beide zur damaligen Zeit verhütet haben), wobei sie aber auch einwarf, dass sie bereits mit ein paar Dutzend Männern ungeschützt verkehrt hatte *s*.

      Ich stochere mit Absicht hier herum: offensichtlich hatte sie doch ein Problem. Was hast du getan um ihr dabei zu helfen? Versteh mich nicht falsch: ich unterstelle hier nichts, aber ich mag es nicht, wenn man Probleme zwar diagnostiziert, aber nicht bei der Behandlung hilft.

      Nein. Diese Welt wird vom Egoismus und Gruppendruck regiert. Dass das dumm ist, ist eine andere Geschichte.


      Oberflächlich gesehen hast Du Recht. Aber dieser Egoismus kann doch vor sich selbst gar nicht bestehen. Es ist ein aufgesetzter Egoismus, der nichts mit den Bedürfnissen des Einzelnen zu tun hat.

      Nein. Du versuchst die Beduerfnisse fuer andere zu definieren. Wer die Beduerfnisse der Public Relations Abteilungen zu seinen macht ist dumm. In der Erfuellung seiner (von Fremden importierter) Wuensche ist er aber egoistisch. Denn hat er einmal ein Beduerfniss ist es *seins*. Diesen Prozess wieder umzukehren ist uebrigens Bestandteil jeder Religionshirnwaesche. "Du musst deine eigenen Beduerfnisse, blah blah." Nur um dann die Beduerfnisse der Kirche als wahr ein zu sehen (aber das ist ein anderes Thema).

      Der "Wille" eines Menschen kanalisiert sich doch gar nicht mehr in den Handlungen der Menschen. Oftmals sind diese Leute vollkommen unkontrolliert, undiszipliniert und ziellos. Und gerade daraus entsteht ja der Gruppendruck. Sie können für sich selbst ihr Ziel nicht definieren und suchen sich deshalb nicht nur den Vergleich mit Anderen, sondern trachten danach, sich von den Statussymbolen der Allgemeinheit komplett abhängig zu machen. Diese Form des Egoismus hat mit der Wortbedeutung nichts zu tun; es ist reine Impuls-Nachgeherei.

      Das ist ein kompliziertes Wechselspiel. "Die Allgemeinheit" gibt es nicht. Mich fasziniert, wie Einzelne eine Masse bewegen koennen und doch "die Masse" einmal in Bewegung geraten eine voellig eigene "Dynamik" entwickelt. Alles durch die Projektion Einzelner in diese Dynamik. Sie begreifen sich dann nicht als einzeln Agierender, sondern als WILLE, als FORTSCHRITT. So sieht meine aktuelle Hypothese zur Entstehung von Religionen aus. Dazu ein andermal.
      Ich stimme dir zu, dass es immer mehr Menschen gibt, die kein Ziel mehr haben. Kein IDELLES Ziel, wohlgemerkt. Ich habe noch keinen getroffen, der wunschlos war. Aber es wird immer schwieriger in einer vernetzten Welt sich so lange abzuschotten, bis man fuer sich definiert hat, was man ist. Nur dann gelingt es, die eigene Identitaet in den Kontext der Gesellschaft zu stellen und auf SEINE Ziele hinzuarbeiten.

      Aber begreift doch mal: ihr seht einer Gesellschaft beim Sterben zu! Ohne Eintritt!


      Yep. Genau das habe ich vor, ihr beim Sterben zuzusehen. Und dabei nickend zu registrieren, dass ich nicht sterbe.

      Blick der Wahrheit ins Auge: du wirst ein paar Individuen sterben sehen. Aber bis die Gesellschaft faellt, bist du laengst recycelt.

      Falsch. Das Leben IST Leiden. Du lehnst das ab und wirst damit zu den Menschen gezaehlt, die dem entfliehen wollen.


      Diese Behauptung ist genauso falsch, als würde ich die Theorie aufstellen, das Leben wäre nur ein feucht-fröhlicher Spaß mit Ringelpieps und Anfassen. Das Leben ist weder das Leid, noch ist es die Freude. Beides kann nicht ohne das Andere entstehen. Und weshalb? Weil wir empfinden. Das Leben lässt sich nicht auf ein Attribut reduzieren, es geht seinen Weg, mit all seinen Empfindungen. Leid, Angst, Trauer, Zuversicht, Genuß, Liebe, Hass,- Empfindungen. Teilweise auch einfache Emotionen. Ich lehne weder das Leid ab, noch lehne ich den Genuss ab. Nur versuche ich, das Leid zu vermeiden.

      Das sollten wir in Religion ausdiskutieren. "Leben IST Leiden" ist eine sehr catchy Formulierung. Sie trifft aber den Kern nicht, das gebe ich zu. Buddha lehrte, dass das Leben Leiden verursacht. Wir sind nicht in der Lage ihm einfach auszuweichen. Angst vor Verlust ist heute und hier sicher eines der groessten Leiden.
      Ich wuerde mich aber selbst betruegen, wuerde ich die Existenz von Freude verleugnen. Ich trage bestaendig ein Yin-Yang. Ich hoffe, den Sinn annaehrend erfasst zu haben.
      Was die Vermeidung des Leidens angeht, dass du ansprichst: ich glaube du formulierst hier schlecht. Meinst du das wirklich so? Willst du nicht besser sein als diejenigen, die ihr Leid in der Besinnungslosigkeit fuer einen kleinen Moment verlieren koennen?
      Buddha hat meiner Meinung nach sehr weise gesprochen als er das als unvernuenftig deklariert hat. "Vermeidung" ist nicht wuenschenswert, "Entgegnung", "Aufhebung" ist es.
      Mein Ziel ist es jedenfalls nicht dem Leid aus dem Weg zu gehen. Es wird mich finden und mich dafuer doppelt hart auf den Arsch hauen :P
      Mein Ziel ist es die gluecklichen Momente auszubauen, sie zu geniessen und zu intensivieren.

      Auch wenn ich mich jetzt wie ein Missioniar angehoert habe: nein, ich habe keine Absichten ausser meine Meinung darzulegen.

      Leben ist immer das, was man selbst daraus macht. Wie man sich selbst definiert. Und kein Mensch kann sich nur über Leid oder Freude definieren. Wenn er dies tut, dann stolpert er über denselben Stein, den er meint, geworfen zu haben.

      Es ist wohl klar, dass ich in einem Argument hier nicht alles erfassen kann? Nein, so denke ich nicht. Aber es ging hier halt spezifisch um Leid. Yin-Yang ist schwarz-weiss, kaeme ein Taoist auf die Idee Monochrom zu sehen?
      Ich hoffe nicht.

      Man soll gewiß den Blick für traurige Dinge nicht verlieren. Damit würde man auch gleichzeitig seine gesamte Sensibilität aufgeben. Wenn man aber überall nur Leid sieht, dann ist das die Einstellung die man reflektiert. Man wird eine mit Leid belagerte, traurige Silhouette seinerselbst und endet wie der traurige Clown; der arme Kerl, der bei all dem Grausamen noch versucht zu lächeln. Und dabei muss es nicht einmal grausam oder leidvoll sein. Durch seine rosarote Brille sieht er alles so, als wäre es leidvoll. Es geht nicht um objektive Dinge, sondern um subjektive Wahrnehmung. Und die Aussage "Leben bedeutet Leiden" setzt eine Wahrnehmung und sogar eine Erwartungshaltung voraus; man erwartet stets dem Leid zu begegnen, also begegnet man ihm auch. Unweigerlich. Man schleppt es quasi mit sich mit und verliert den Blick zur Realität.

      Nein, so moechte ich nicht verstanden werden. Was du beschreibst, ist eine krankhafte Form. Etwas, das sogar Eingang in die Buecher klinischer Psychologen gefunden hat. Der Kranke versucht sich dadurch Ruhe zu verschaffen, dass er ALLES zu Leid erklaert. Mein Denken geht eher dahin, dass Leid nicht abwendbar ist. Es wird kommen, die Illusion des ewigen Gluecks hier ist eben das - ein Trugbild.
      Dabei moechte ich keineswegs den Fokus darauf setzen. Das hiesse, Leid zu fordern. Ich moechte Leid "aufloesen".

      Und warum? Weil du unter IHNEN leidest. Was eine Ironie der Geschichte...


      Nein. Ich leide nicht unter ihnen, ich leide mit ihnen. Genau das ist das Los der Leute, die ihre Wahrnehmung annehmen. Man verliert nicht die Sensibilität. Gewiß ist es da einfacher zu sagen, dass alles nur aus Leid besteht und man dagegen weitesgehend abstumpft. Ich aber, wie gesagt, sehe beides. Und diese komplette, unnötige Unzufriedenheit; das ist es, was mir Kummer bereitet. Es ist wie eine Reflektion. Eine Stimmung schlägt sich automatisch auf diejenigen nieder, die sich im direktem Umfeld befinden. Und allein diese Stimmung wahrzunehmen, ist erschreckend. Und sie scheint in diesem Falle landes-typisch zu sein. Ich habe derlei wohl schon oft in diesem Forum gesagt, aber ich sage es gleich nochmal; eine solche Stimmung ist mir in Südafrika in dieser einheitlichen Form niemals begegnet.

      Ich habe das dumme Gefuehl, dass wir aneinander vorbei reden.
      Ich habe schon mehrmals betont, dass ich diese Mimosenstimmung zum Kotzen finde. Nur begebe ich mich hier auf gefaehrliche Pfade: verweile ich beim Kotzen werde ich Teil der Masse, die mich dazu bringt. So eine Stimmung haben wir hier.
      Nebenbei: in gewisser Weise bin ich traurig, denn der zitierte Text macht dich als "Feind" unbrauchbar. :P

      Der extreme Kapitalismus hat ein Ziel: Gewinn.


      Wahrhaft. Leider nur finanziellen Gewinn. Ich will mal etwas spinnen (*gg*); wie wäre wohl eine Gesellschaft, die sich nicht nur auf finanziellen, sondern auch auf geistigen Gewinn aufbauen würde? Ich lasse diese Frage bewusst offen.

      Utopia. Du weisst, wie diese Geschichten enden. Irgendwann kommen die Aliens (Perry Rhodan) mit ihren ultra Wummen (wir haben keine Waffenforschung mehr!) und verstehen uns im entscheidenden Moment falsch. WAMM!

      *Meld* Demokratie ist nur so gut wie das Volk, von dem sie ausgeht.


      Das ist mir noch etwas zu ungenau. Definiere "gut". Was genau meinst Du damit?
      Ich will es mal im Sinne von funktionstüchtig beschreiben. Die Funktion der demokratischen Gesellschaft lässt zu wünschen übrig. Aber mal ganz im Ernst, welcher nicht-politische Durchschnittsbürger, der zwei Mal im Jahrzehnt sein Kreuzchen auf einem Wahlzettel dahinschmiert, hat i.d.R. mit elementar-demokratischen Fragen zu tun? Dann müsste man schon Demokratie wörtlich nehmen und über wichtige Fragen das Volk entscheiden lassen. Dann wäre diese Argumentation gewiß stimmig.

      Davor haben Politiker zu viel Angst. Und auch viele Buerger. Alle, die nach rechts und links schauen und sich fragen, wie sie ihren desolaten Scheisshaufen jemals so organisiert bekommen.

      "Funktionstuechtig" trifft es ganz gut. DA ist wieder. "Gut" im Sinne von "fuer diese Sache erhaltend/foerderlich". Also ganz konkret: "kontrovers/divers und trotzdem stabil"

      Ein anarchischer Kapitalismus hat uebrigens keine Globalisierung und ihm fehlt damit ein Element der Gewinnmaximierung.


      Jain. Aber einzelne Konzerne könnten immer noch im internationalem Handel treten, sofern es keinen Boykott aus good-old America geben würde. Man könnte eine Riege der größten und erfolgreichsten Unternehmen aufbauen, die den Außenhandel lenken und bestimmen.

      Dann fehlt da das anarchische Element. Du willst despotischen Kapitalismus. Der funktioniert sehr gut ja ;)

      [es tut mir leid, deine Aussage ueber Kunst zu loeschen, aber ich habe nicht fuer alles Platz]

      Versteht mich recht: mit diesem Sinnieren ueber die Schlechtigkeit der Gesellschaft fallt ihr hinter sie zurueck.

      [snip]
      Es ging mir einzig und alleine darum, dass ich mich manchmal fühle, wie der Zarathustra der vom Berge hinabsteigt. Ich habe viel Feuer in mir, viel Leidenschaft und jeder Versuch, diese zu projezieren, scheitert. Gewiß nicht an mir, sondern an der Depression meiner Umgebung. Es ist ein Zustand, der mich manchmal in meiner misanthropischen Haltung bestätigt. Einerseits mag dies ein netter Gedanke sein; aber was nützt es mir, wenn ich nicht einmal einen guten Gesprächspartner habe, der mit mir ein gutes Gläschen Irgendwas trinkt und ein wenig in Phantasiegebilden schwebt?

      Kann ich nachvollziehen. Hatte ich letztens erst, als ich mir eingestehen musste, dass ich nicht immer argumentieren und fighten kann. Ich brauche auch mal Abstand von den harten Fakten.
      Damit waeren wir wieder am recovern und wieder bei Punkt 1. Was ist Rekursion?

      Es gibt ein paar dieser Menschen- zum Glück. Aber wie gesagt; sie sind selten. Und diese Seltenheit, dieses mangelnde Potential, füllt mich einerseits mit einem leichtem Gefühl von Trauer, andererseits aber auch mit Hass. Ich werde an der Gesellschaft weder depressiv, noch gehe ich an ihr zugrunde. Ich finde es lediglich schlicht und ergreifend schade, wie wenig Phantasie und geistiges Potential der Homo Sapiens doch in der Masse besitzt. Diese Erkenntnis ist nicht neu und sie war es für mich auch nie. Die Konsequenz daraus für mich wird mir jedoch immer klarer; noch mehr Isolation. Isolation aus Selbstschutz. Diese Isolation ist für mich weder langweilig noch traurig; ich bin ja meist selbst noch der beste Unterhalter für meine Person. Manchmal ist es nur schade, dass man seine Gedanken nur mit ganz wenigen Leuten teilen kann. Mich giert es weder nach dem Zugehörigkeitsgefühl, noch nach "Gesellschaft" im wortwörtlichen Sinne; sondern eher nach Austausch.

      Ich verstehe, wie du dich fuehlst. Das ist sehr nah an meinem gefuehl. Minus Hass (kann nicht) und Isolation (bringt mir nichts). Ich glaube ich bin noch zu sehr Idealist um an die verlorene Menschheit zu glauben...
      Und wenn ich nur zu haus haenge, finde ich maximal eine Perle (wenn ueberhaupt). Das will ich nicht und ich hab da durchaus positive Erfahrungen.

      Ist lang geworden. Endlich mal wieder Qualitaet hier! :yeah:
    • @RexPaimon: Ich meine den Film, wo ein Typ sich mit nem Rasenmäher gegen Heerscharen von Zombies zur Wehr setzt...

      @Mod3000
      Ich stochere mit Absicht hier herum: offensichtlich hatte sie doch ein Problem. Was hast du getan um ihr dabei zu helfen? Versteh mich nicht falsch: ich unterstelle hier nichts, aber ich mag es nicht, wenn man Probleme zwar diagnostiziert, aber nicht bei der Behandlung hilft.


      Ich kann deine Ansicht gut nachvollziehen, weil mir solche Menschen auch Leid tun. Das Problem ist nur, dass du irgendwann an dem Punkt ankommst, wo du einsehen musst, dass du manchen Leuten nicht helfen kannst. Ich würde sogar behaupten, dass ich z.B. eher ein übertrieben moralischer Mensch war, bevor ich die ganze Sache aufgegeben habe.

      Meine Feststellung ist, dass einige Leute dich einfach nur aussaugen. Wenn du das zulässt wirst du zu genau so einem Zombie. Die Leute tun mir Leid aber ich habe nicht unbegrenzt Zeit und Energie. Das Problem ist, dass man die Leute nicht aus dem Sumpf rauszieht, sondern dass sie dich in den ganzen Sumpf mit reinziehen.
      Das ist doppelt schlimm, wenn du zu den wenigen sensiblen Individuen auf diesem Planeten gehörst und die ganzen ekelhaften Emotionen in voller Intensität aufsaugst.
      An irgendeinem Punkt hab ich mich dann entschieden, dass es das nicht Wert ist und dass ich mich von diesen Menschen nicht länger aussaugen lassen will. Nach dem Motto entweder die oder ich. Sie tun mir aber trotzdem Leid, ich kann nur die Emotionen nicht immer und nicht in voller Intensität zulassen, weil ich sonst daran kaputt gehen würde.
      Ich weiß nicht, ob du dieses Gefühl kennst. Bei RexPaimon hab ich den Eindruck, dass er genau weiß, wovon ich rede.

      Manche mögen mich deshalb für egoistisch, kaltherzig oder hasserfüllt halten. So fuckin' what? Man kann nicht allen Menschen gefallen und ich suche mir meine Freunde sorgfältig aus... :D
      Greatness, at any cost.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ben ()

    • Gesellschaft der Vollidioten ;)

      Erstaundlicherweise kann ich dir voll zustimmen! Die Gesellschaft entwickelt sich tatsächlich immer weiter in Richtung apathische Vollidiotenversammlung ohne Geld.

      Es gibt tatsächlich immer mehr Menschen, die ohne Religion (egal was für eine, solangs nicht allgemeingefährlich wird :rolleyes: ) und Job (z.T. eben auch ohne Geld) versuchen sich irgendwie durchzuschlagen. Und wenn die Gesellschaft sowas als "normal" toleriert, kann irgendetwas einfach nicht mehr stimmen! ;(

      So, der langen :scream: kurzer Sinn: Ich frag mich auch allmählich was ich auf dieser Erde soll....
      Jeder Tag könnte dein letzter sein!
    • Erstaunlicherweise? Meinst du, weil ich Atheist bin oder weshalb ist das erstaunlich?
      Es liegt aber nicht so sehr an einem Mangel an Religion. Ich bin doch auch nicht religiös. Aber ich erkenne Genie, wenn ich es sehe. Ich weiß, dass es großartige und geniale Werke gibt (seien es nun Bilder, Filme, Musik, Bücher,...). Ich weiß, dass ich und viele andere Menschen ein gewaltiges Potential haben, das leider die meisten nicht einmal ansatzweise nutzen. Der Unterschied ist eben, dass ich für mich selbst die allerhöchsten und letzte Instanz bin - was einem auch bei der Anzahl der "ichs" in meinem Post auffallen könnte ;)
      Für Visionen, Emotionen und menschliches Potential muss man doch nicht religiös sein! :motz:
      Oder hab ich da irgendwas an der Definition von religiös falsch verstanden? :eek:
      Greatness, at any cost.
    • Erst einmal:
      Ich habe nicht vor, hier eine Grundsatzdiskussion draus zu machen "Religiös- nicht religiös". Bloß weil hier in der Diskussion philosophische Begriffe eingeführt werden, heißt das noch lange nicht, dass hier jeder mit seiner wurschtigen Religion ankommen und herumwedeln kann! Ich will so einen idiotischen Kram hier eindeutig nicht mehr sehen! Und wer aufgrund mangelnder Annahme der eigenen Prinzipien seine Position auf Erden in Frage stellt, der hat eindeutig etwas nicht begriffen...


      @MoD3000 u. Ben:
      Antworten auf Eurer beider Beiträge folgen gegen Abend. Erst einmal muss ich sagen, dass mir die Diskussionsqualität sehr zusagt und ich sehr angetan über Eurer beider Resonanz bin. Zur Zeit wird mein Zustand (leichte Kopfschmerzen) diesem Niveau nicht gerecht, daher werde ich gegen (späteren) Abend antworten.

      Bis dahin,

      Gruß,
      Rex

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von RexPaimon ()

    • @Ben , du meinst Braindeath !?

      und ihr zwei . . was bringt es euch denn? ihr scheint beide eine sehr feste meinung und ganz unterschiedliche überzeugungen vom leben zu haben . . in beiden steckt in meinen augen wahrheit drin, aber in beiden auch sehr viel ignoranz...

      RexPaimon (ich glaube das warst du - wenn nicht voltert mich!) du faszinierst mich . . . durch und durch! du verachtest die leute, die sich einer gesellschaft anpassen wollen . . verachtest all diese armen kranken wesen, die ohne das ansehen bestimmer persönlichkeiten in ihrem leben keinen sinn mehr sehen . .

      aber verachtest du nicht auch alle, die so sind wie du es selbst bist?
      ich hoffe, ich bekomme eure romane nicht durcheinander . . aber warst du es, der seinen müll als zeichen der anerkennung denen schenkst, die eine klasse unter dir stehen? denjeniogen, die nun wirklich keinen bock mehr auf diese gesellschaft haben und einfach das tun was sie wollen?? klar müssen diese leute irgendwann anfangen zu betteln, um zu überleben. aber ist das verhalten, das du an den tag bringst dann gerechtfertigt? wo du doch so sehr dagegen bist, dich irgendeiner sozialen schicht anzupassen??
      (\_/)
      (O.o)
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    • Ich war in den letzten Tagen zu sehr mit Kopfschmerzen und anderen Widrigkeiten beschäftigt. Aber fangen wir heute wieder an. Erst einmal mit den kurzen Beitrag von eben.

      @Sehora de morte:
      was bringt es euch denn? ihr scheint beide eine sehr feste meinung und ganz unterschiedliche überzeugungen vom leben zu haben . . in beiden steckt in meinen augen wahrheit drin, aber in beiden auch sehr viel ignoranz...


      Was es bringt? Etwas Austausch. Austausch ist vielleicht der Form des Krieges am nächsten. Aber nein, mir geht es nicht darum, dass meine Ansichten von anderen als "richtig" empfunden werden. Ich möchte sie einfach mitteilen; ganz nach dem Motto "mir kann niemand sagen, dass ich Euch nicht gewarnt hätte".
      Ignoranz? Definiere Ignoranz? Selbstverständlich empfinde ich für Dinge, die ich verabscheue, "Ignoranz" in dem Sinne, dass ich sie ignoriere.

      du verachtest die leute, die sich einer gesellschaft anpassen wollen . . verachtest all diese armen kranken wesen, die ohne das ansehen bestimmer persönlichkeiten in ihrem leben keinen sinn mehr sehen . .


      Unter Anderem, ja.

      aber verachtest du nicht auch alle, die so sind wie du es selbst bist?


      Nein, das tue ich gewiß nicht, was vielleicht daran liegt, dass ich kein Penner bin, der auf der Straße um einen Euro bettelt.

      aber warst du es, der seinen müll als zeichen der anerkennung denen schenkst, die eine klasse unter dir stehen? denjeniogen, die nun wirklich keinen bock mehr auf diese gesellschaft haben und einfach das tun was sie wollen??


      Die das tun was sie wollen? Dann geh mal durch einige Viertel Hamburgs und frage die Leute, ob sie das nun wirklich wollen. Oder gehe durch die Einkaufszone in Bielefeld. Die meisten wollen ihre Situation eben nicht. Und es gab gewiß einige Leute aus dieser nichtigen Schicht mit denen ich gerne geredet habe. Weshalb? Weil sie talentiert waren. Und genau darum geht es mir- um Talent, Dinge anders wahrzunehmen. Jemand, der auf der Straße herumsitzt und nur bettelt ist kein inspirierter Mensch. Er ist ein trauriger Mensch. Und er ist abhängig von anderen. Was also unterscheidet ihn von der Gesellschaft? Und wenn Du mir jetzt mit Punks kommen willst- sie mögen zwar der jetzigen Gesellschaft entsagt haben, weil sie mit einigen Dingen nicht einverstanden waren, was aber unterscheidet ihre Gruppe von einer Gesellschaft? Es ist dasselbe, nur anders.
      Ich sage ja gar nicht, dass ich diese Leute kollekiv verurteilen möchte. Dass ich Zustimmung erwarte für meine Position. Selbst in den Reihen der Leute, mit denen ich religiös bzw. philosophisch übereinstimme ernte ich Kritik und das was Du Ignoranz nennst. Der Weg, den ich gehe, ist nicht leicht, weil er sich aus jeder Form von kollektiver Geborgenheit (ob man sie nun Punks, Musikszenen im Allgemeinen oder Kirchenverbände nennt) zurückzieht. Ich bin der Wolf, der das Rudel verlässt. Und das ist sehr schwierig; nicht zur Nachahmung empfohlen, trotzdem tue ich es.

      wo du doch so sehr dagegen bist, dich irgendeiner sozialen schicht anzupassen??


      Was meinst Du wie es bei den Obdachlosen abgeht im Punkto soziale Schicht? Aber man muss ihnen zugute halten, dass sie es besser schaffen selbige aufrecht zu erhalten als es die "Landesmehrheit" imstande zu leisten ist.

      (Später mehr zu anderen Punkten)..

      Edit: Rührend. Ich habe von der Hamburger Stadt geschrieben, weil ich darüber letztens gelesen habe. Und erblicke gerade, dass ich einer Hamburgerin schreibe *lach*. Gut, dann benötigst Du meine Informationen darüber wohl nicht mehr.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von RexPaimon ()

    • Du hast darüber gelesen oder Du hast es erlebt?

      Sehr richtig, ich wohne in Hamburg . . von daher war das Schmunzeln auf meinen Lippen wohl für niemanden in meiner Gegenwart zu übersehen . .

      Ich möchte dir einmal ganz kurz etwas zu meiner Person erzählen: Wenn ich morgens aufstehe, suche ich meine Spießer-Klamotten raus, steige in ein Spießer Auto und fahre zu meinem Arbeitsplatz, wo ich den ganzen Tag freundlich lächelnd irgendwelche Leute, die mehr Geld als Verstand haben berate und bediene.
      In meiner Freizeit werde ich zu "Partys" eingeladen . . diese sehen dann so aus, dass ja kein Krümel von dem persönlich gereichten Kräcker, geschweige denn noch Lippenstift auf dem Sekt-Empfangs-Glas zu sehen sein darf . .

      Ja, was tun wir nicht alle für diese Gesellschaft . . *seufsz*

      Es gibt aber auch Momente in denen ich nicht arbeite und nichteinmal im entferntesten daran denke, mein künstliches Heile-Welt-Lächeln aufzusetzen.

      DAS sind Momente in denen ich durch Hamburg gehe. Und zwar nicht, weil ich ein gestörtes Verhältnis zu meiner sonstigen Freizeit habe, sondern einzig und allein, weil ich Freundschaften aufrecht erhalte... Ja, man kann auch Menschen die auf der Straße leben kennen lernen und sie ebenso mit Respekt behandeln wie jeden anderen, der nunmal gerade nicht das Glück hat von Beruf "Sohn" zu sein.

      Klar gibt es unter den "Pennern" (welch tolles Wort..) einige, die nicht so leben wie sie es möchten. Sehr viele von ihnen sogar bereuen Entscheidungen, die sie damals getroffen haben, weshalb sie nun so geworden sind wie sie sind.

      Aber sie haben noch Sinn in ihrem Leben !!!!!! Wenn ich Dir ein trockenes Stück Brot vor die Füße werfen würde, würdest du es verachtend wegtreten . . erstens isst Du nichts vom Boden und zweitens kein trockenes Brot. Aber es gibt Menschen, die wissen auch kleine Dinge im Leben zu schätzen !!!

      Und da Du ja Hamburg so gerne als Beispiel nimmst . . Das meißte, was HIER bettelt (zum Mindest in den Gegenden in denen ich mich aufhalte) sind Punks. Und dazu noch überaus freundliche !! Warum sollten wir ein Problem damit haben, uns auf die Straße zu setzen, etwas zu trinken und den Tag zu genießen? Warum müssen wir unbedingt im Anzug und Minirock in nem Café sitzen und ruhige Diskusionen über den vergangenen Arbeitstag führen?

      Ach fuck, wer keine Ahnung hat . . . . .

      Kleiner Tipp: Urteile nicht über Leute, über die Du nur in anderer Texte gelesen hast . .
      Geh mal selbst auf die Straße und zeige diesen Menschen, dass sie auch eine Würde haben. Dass sie es genauso wert sind zu leben wie Du, und dass DU keineswegs was besseres bist als auch nur einer von ihnen! Du wirst überrascht sein . . . .
      (\_/)
      (O.o)
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    • Ich möchte dir einmal ganz kurz etwas zu meiner Person erzählen: Wenn ich morgens aufstehe, suche ich meine Spießer-Klamotten raus, steige in ein Spießer Auto und fahre zu meinem Arbeitsplatz, wo ich den ganzen Tag freundlich lächelnd irgendwelche Leute, die mehr Geld als Verstand haben berate und bediene. In meiner Freizeit werde ich zu "Partys" eingeladen . . diese sehen dann so aus, dass ja kein Krümel von dem persönlich gereichten Kräcker, geschweige denn noch Lippenstift auf dem Sekt-Empfangs-Glas zu sehen sein darf . .


      Nun, das ist keine sehr angenehme Gesellschaft kann ich dazu nur sagen und dass ich froh bin, dass ich einen Beruf auslebe ("ausüben" klingt zu wenig nach Berufung) der es mir erlaubt, relativ alleine zu arbeiten. Deine indirekte Unterstellung, ich würde irgendetwas an diesen Leuten finden, zeigt jedoch nur, dass Du meinen ganzen Einwand von vorne bis hinten nicht verstanden hast, sondern mir indirekt unterstellst, dass mich nur das Geld anzieht. Nein, das ist es ganz gewiß nicht. Geld ist nicht alles im Leben, aber es ist verdammt wichtig.

      Ja, man kann auch Menschen die auf der Straße leben kennen lernen und sie ebenso mit Respekt behandeln wie jeden anderen, der nunmal gerade nicht das Glück hat von Beruf "Sohn" zu sein.


      1. Wer hat das bestritten?
      2. Wer hat hier davon geredet, dass man Schmarotzer seiner Eltern sein muss um erfolgreich zu sein? Nun, Du scheinst einen etwas höheren Beruf auszuüben (wahrscheinlich in einer Boutique)- warst Du von Beruf Tochter oder hast Du Dir den Beruf, mit dem Du ja nun unzufrieden zu sein scheinst, selbst durch mehrere Erfahrungen angelernt? Da ist ein gewaltiger Unterschied.

      Aber sie haben noch Sinn in ihrem Leben !!!!!! Wenn ich Dir ein trockenes Stück Brot vor die Füße werfen würde, würdest du es verachtend wegtreten . . erstens isst Du nichts vom Boden und zweitens kein trockenes Brot.


      Offengestanden- bei dem Versuch, mir zu unterstellen, dass ich Menschen verurteile, die kein Geld haben (was ich nirgends getan habe, sondern was Du nur heraus-interpretiert hast), hast Du es wunderbar geschafft, Dich über die Leute selbst lustig zu machen. Nein, der Sinn ihres Lebens besteht nicht daraus, ein trockenes Stück Brot vom Boden aufzusammeln. Es gibt einige Vertreter, deren Sinn eher daraus besteht, zur nächsten Alkoholflasche zu greifen, weil sie bei dem Versuch, sich im Winter durch Alkohol zu wärmen, davon abhängig geworden sind. Und dann gibt es solche, deren "Ziel" daraus besteht, zu duschen und hygienisch zu sein. Aber der Sinn in ihrem Leben ist oftmals das Träumen- weil es das einzige ist, was diese Leute haben. Nein, ich übe mich nicht im Mitleid. Nur habe ich solchen Leuten mehr als einmal geholfen. Nun scheinst Du einen feinen Unterschied, wie im Übrigem viele in dieser "Gesellschaft", die Du ja so sehr ablehnst (aber nur in einem gesellschaftlich-korrektem Maße versteht sich), in meiner Aussage nicht wahrzunehmen. Und ich gedenke nicht ihn Dir auf die Nase zu binden. Zumindest solltest Du meinen Text noch einmal lesen, wenn es Dir nicht nur darum geht, ein paar Phrasen loszuwerden.


      Das meißte, was HIER bettelt (zum Mindest in den Gegenden in denen ich mich aufhalte) sind Punks. Und dazu noch überaus freundliche !! Warum sollten wir ein Problem damit haben, uns auf die Straße zu setzen, etwas zu trinken und den Tag zu genießen?


      *lach* was hat denn jetzt bei mir bitte sehr dagegen gesprochen, sich zu Punks zu setzen? Ich sagte nur, dass man bei den Punks auch wieder das alte Gesellschaftsmuster findet, gegen das ich bin. Das heißt aber doch nicht, dass ich einen Todkrieg gegen Punks führe. Mir scheint, Du siehst zu sehr die schwarzen und weißen Töne oder hörst sie heraus. Bloß weil ich gewisse Lebensweisen ablehne (und, ja, auch die der Higher Class- aber, damit Du wieder auf mir herumhacken kannst, ich trage auch Anzüge, und, oh Schreck, ich trage auch Cyberpunk- und Gothiczeug und zwar nicht nach Anlass, sondern nach Belieben), heißt das noch lange nicht, dass ich alles was so lebt hasse oder zerstören will. Ein bißchen genauer solltest Du wirklich hingucken, worauf es mir in der Wahl meiner Gesellschaft ankommt.


      Warum müssen wir unbedingt im Anzug und Minirock in nem Café sitzen und ruhige Diskusionen über den vergangenen Arbeitstag führen?

      Oh Satan, das klingt nach einem schrecklich langweiligem Gesprächsthema. Aber ein klischeehaftes, nettes Cafèchen ist doch auch mal ganz schön; nur sind die meisten grauenvoll überfüllt. Und ich bin kein Freund von vielen Leuten. Das sind meine einzigen Einwände dagegen. So etwas bloß nicht zu tun, weil es der Higher Class nahekommt (ihhhh baahhhh widerlich) ist genauso kindisch, wie sich nicht zu den Punks zu setzen.


      Ach fuck, wer keine Ahnung hat . . . . .


      Tja, ich kann Dir das gleiche vorwerfen; zumindest hast Du keine Ahnung von dem was ich gesagt habe *grinst*. Aber dieses Aneinander-Vorbeireden ist durchaus amüsant.

      Urteile nicht über Leute, über die Du nur in anderer Texte gelesen hast . .


      Im Prinzip urteile ich über alle Menschen. Aber manchmal lasse ich mich vom Gegenteil überzeugen. Zumindest "ver"urteile ich nicht. Davon abgesehen hast Du aus Deiner Phantasie etwas hinzugedichtet; bloß weil mir Hamburg gerade als "Beispiel", da ich davon gelesen habe, bekannt war, (also als eine Stadt wo es sehr viele Obdachlose gibt), und ich gerade einfach nur eine Stadt suchte, in der sich des Öfteren Obdachlose befinden, heißt das noch lange nicht, dass ich mein Wissen nur aus diesen Beiträgen genommen habe, noch dass ich nur daher Obdachlose kenne. Und es heißt noch nicht einmal, dass ich über sie urteile.

      Geh mal selbst auf die Straße und zeige diesen Menschen, dass sie auch eine Würde haben.


      Ich zeige gar keinen Menschen, dass er Würde hat. Wer das nicht weiß, der tut mir herzlich leid, aber das ist dann keine gleichberechtigte Gesellschaft also meide ich diese Leute.

      Dass sie es genauso wert sind zu leben wie Du


      Jeder Mensch ist nur so viel wert, wie er sich selbst schätzt und wie er sich behandelt. Auch Obdachlose können sich gut behandeln. Ich finde es interessant, dass Du mir mehr über Dich mitteilst als Du meinst mir zum Vorwurf machen zu können. Es scheint so, als hätte ich von einigen Obdachlosen höhere Meinungen, als Du sie zu haben scheinst.

      und dass DU keineswegs was besseres bist als auch nur einer von ihnen!


      Oh, welch harte Worte.... *lach*... In meiner eigenen Einschätzung bin ich mir mehr wert als alles andere und ich bin für mich auch besser als jeder andere. Weshalb? Weil ich keinen anderen kenne, mit dem ich vierundzwanzig Stunden am Tag telepatiere und gleichsam seinen Körper wahrnehmen kann. Folglich ist das einzige, was ich für eine Person aufbringen kann, Respekt. Und glaub mir; ich habe so manchen Obdachlosen respektvoller behandelt, als ich jemals irgendeine kleine Zecke aus der Higher Class behandeln würde (ich glaube, Dir wird die letzte Aussage sehr gut gefallen haben; als einziges).

      @Vaith:
      Es ist bedauerlich, dass Dich Dein Haus mehr interessiert als Deine Freundin. Aber leider nicht selten.

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