Heidentum, Naturreligionen und deren Kulte

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    • Ich kenn nur Mett
      ja, o je. ihr suhlt euch in halluzinierter genialität und flennt trotzdem unentwegt rum, weil man euch nicht zufächert und wie die herren behandelt, für die ihr euch haltet. nehmt doch euren distinktionsgewinn und dämmert sanft der umnachtung entgegen. macht es wie nietzsche!
      (spunkkkyyy - 20.1.2006 // Über das hb)
    • nix gesöff!
      was zum essen! Mettwurst auf Brötchen <3<3
      ja, o je. ihr suhlt euch in halluzinierter genialität und flennt trotzdem unentwegt rum, weil man euch nicht zufächert und wie die herren behandelt, für die ihr euch haltet. nehmt doch euren distinktionsgewinn und dämmert sanft der umnachtung entgegen. macht es wie nietzsche!
      (spunkkkyyy - 20.1.2006 // Über das hb)
    • Germanischer Met ist nicht zu vergleichen mit dem Gebräu, das du heute unter der Bezeichnung Met bekommst, damals war der schwarz und bitter. ;)
      Und ja er besteht wirklich nur aus vergorenem Honig. Nix von wegen Weintrauben-Gedöns.

      Simply you can breath doesn't mean you are alive.

      Etwas verwest in uns. Unter diesem dünnen Lack aus Anstand, Moral und Zivilisation, gärt abgestandenes Menschsein und wenn die Membran reisst, wird die Welt ertrinken, in einem Meer aus Blut, Tränen und Pisse.

      "Wenn man mit anonymen Fremden im Internet diskutiert, muss man auf alles gefasst sein, denn fast immer entpuppen sie sich als von ihrer Unfehlbarkeit überzeugte Sechzehnjährige mit unendlich viel freier Zeit."
      Neal Stephenson
    • @Hel, @Eistroll

      Ich möchte Euch bitten, eure Religion (Asatru ist doch eure Religion?) ein bißchen zu beschreiben.

      Ich habe nämlich auf den von genannten websides nachgesehen, kann mir aber trotzdem einiges nicht wirklich vorstellen, z.B. ist mir unklar, ob ein Asatru an personalisierte Götter oder an eine Art Naturkräfte glaubt - oder an nichts dergleichen, und diese "Religion" nur als Symbol für Rückbesinnung auf alte germanische Werte und Technikfeindlichkeit verwendet.

      Auch würde mich interessieren, welche Werte eine Bedeutung spielen - die Germanen waren ja ein sehr kriegerisches Volk mit einer entsprechenden Wertehierarchie..

      Und schließlich: Wie seht ihr Loki?
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • @Damokles,

      danke für den Link - das ist eine tolle webside, und die erste zu dem Thema, mit der ich etwas anfangen kann. :)


      @Spiderman,

      na, was glaubst Du, wieso ich extra nach ihm gefragt habe?

      Anbei ein Zitat aus der von Damokles empfohlenen webside:
      "Ist Loki der Gesellschaftsordnung eingefügt und arbeitet er mit ihr mit, so bringt er in diese Gesellschaftsordnung ein Element der Phantasie, des Lebens, der Fruchtbarkeit, das nicht ohne Gefahr ist, doch im Allgemeinen unschädlich und auf jeden Fall unersetzlich. [G. Dumézil, ’Loki’]

      BÄH! :P :P :P
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • Original von quigor
      @Hel, @Eistroll

      Ich möchte Euch bitten, eure Religion (Asatru ist doch eure Religion?) ein bißchen zu beschreiben.

      Ich habe nämlich auf den von genannten websides nachgesehen, kann mir aber trotzdem einiges nicht wirklich vorstellen, z.B. ist mir unklar, ob ein Asatru an personalisierte Götter oder an eine Art Naturkräfte glaubt - oder an nichts dergleichen, und diese "Religion" nur als Symbol für Rückbesinnung auf alte germanische Werte und Technikfeindlichkeit verwendet.

      Auch würde mich interessieren, welche Werte eine Bedeutung spielen - die Germanen waren ja ein sehr kriegerisches Volk mit einer entsprechenden Wertehierarchie..

      Und schließlich: Wie seht ihr Loki?


      Das ist eine schwere Aufforderung, für mich zumindest.

      Erstens bin ich schonmal kein Asatru, sondern eben ein Heide, auf meine ganz eigene Art.

      Ich glaube z.B. nicht Wort für Wort an alle Ausführungen die in der Edda stehen oder, dass man als germ. Heide die Edda als Bibel-gleiches Buch sehen muss.

      Letzere Vorstellung verachte ich sogar eigtl. schon bei anderen Heiden, schließlich wurde die Edda einige Zeit nach dem aktiven Heidentum von einem Christen geschrieben, der ein paar ausgeschmückte Dichtungen als Grundlage nahm. Es ist weder anzunehmen, dass diese Dichtungen die tatsächliche Mythologie wiedergeben, noch dass diese Vorstellungen so im Volk vertreten waren bzw. man in jedem Stamm die gleichen Vorstellungen hatte oder auch nur dieses Buch ohne christliche Einflüsse geschrieben wurde. Außerdem ist sicherlich allen, allein durch die Namen der Götter, bewusst, dass sich die nord. germanischen etwas von den süd. germanischen Kulten unterschieden und die Edda sich auf Dichtungen im Norden stützt, aus einer Zeit in der hier im Süden längst keine Heiden mehr lebten, sondern diese schon fest christianisiert wurden. Blabla. Folglich kann man also denke ich die Edda ein wenig als "Zusatzinformation" oder "Anhaltspunkt" nehmen, andere "Anhaltspunkte" findet man indem man sich über Stämme in der eigenen Heimat erkundigt und ob es auch Informationen zu deren Kulte gibt.

      Ich z.B. weiß, dass hier in der Nähe ein Art Wotanskult verteten war, denn an den Mauern einer sehr alten Kapelle kann man sowohl komischerweise einige Steine eingemeißelten Wotansfiguren, als auch einen ziemlich großen Menhir finden.

      Soviel erstmal dazu.

      Desweiteren kann man sagen, dass ich an eine personifizierte, charakterisierte und (fairer Weise muss man das auch sagen) ausgeschmückte Natur glaube. Jede Gottheit steht für mich für etwas Bestimmtes - oder für bestimmte Dinge - in der Natur oder verbindet mich mit bestimmten Gefühlen oder Ähnlichem.
      Opferungen oder bestimmte Feste befolge ich eigtl. nicht in deren Rahmen, ich "besinne" mich eher in dieser Zeit und zolle der Natur noch einmal aufrichtigen Respekt. Irgendwelche Kulte und Opferungen nach irgendetwas zu befolgen wie man es erst kürzlich durch Forschungsarbeiten rekonstruieren konnte macht für mich keinen Sinn, denn der germanische Glaube hat sich bei unseren Vorfahren stetig verändert, warum sollte diese Entwicklung also jetzt, bei seiner Wiedergeburt, halt machen? Das alles wäre eher ein Rückschritt als ein Fortschritt und ein krampfhafter Versuch der Rückbesinnung, wo man doch nicht mal weiß wie es genau war.

      Heidentum und mein "Glaube" sind eher ein Gefühl der Verbundenheit mit der Natur und vorallem auch mit meinen Ahnen. Irgendwie, wie gesagt, einfach schwer zu erklären.

      An gesellschaftliche Ansichten oder eine Lebenseinstellung versuche ich ebenfalls nicht irgendwas nachzustellen, da habe ich eher eine Mixtur aus ein paar satanischen Leitsätzen, wie "Liebe an die, die sie verdienen, anstatt Verschwendung an Undankbare" oder die "Rache anstatt hinhalten der anderen Wange" (-> Diese und andere finde ich eigtl. nicht sonderlich satanisch, sondern nur logisch), ein paar anderer philosophischer Ideen und eben meiner ganz eigenen Vorstellungen über das Heidentum, die ich hier nur im Bruchteil erläutert habe.

      Zwei Dinge noch, zu Krieg und Co sowie zur "Technikfeindlichkeit" ,

      Wotan ist mein - man würde denke ich sagen - Weihegott/vertrautester Gott (bei Asatrus heißt das glaube ich Fulltrui[?] für bester Freund, oder so ähnlich ;)) und zu eben diesem hegte man die Vorstellung, dass man nur durch einen Tod im Kampfe zu ihm, nach Walhall, kommen könnte. Ich glaube hier eher, dass es heute angebrachter ist nicht zu versuchen, bei der Bundeswehr irgendwo eingesetz und erschossen zu werden, sondern eher das man sein Leben in der Treue zu den Göttern als ständigen Kampf sehen könnte... In dem man irgendwann unterlegen sein wird und stirbt.

      Wie du siehst, schreibe ich dir gerade diesen Post und bin überhaupt nicht technikfeindlich.
      Allerdings ist der Pfad in dieser Hinsicht zw. Fortschritt und Rückschritt sehr schmal...

      Aber ich finde man sollte sich auch mal überlegen...

      Die Germanen haben sich, wie ebenfalls bereits erwähnt, stetig verändert und haben auch nicht immer unserem idealen Bild von ihnen entsprochen. Gerade bei der Christianisierung haben sie ihren Göttern gar nicht so große Treue entgegengebracht.

      Und wenn man jetzt weiter in der Geschichte vorgeht haben wir ja dann nicht direkt danach, im Mittelalter oder heute aufgehört Germanen zu sein.(*) Folglich ist es doch alles ober-germanisch was wir hier tun. Oder nochmal anders gesagt, hätten unsere Vorfahren heute gelebt, oder könnten heute nochmal Leben, meinst du die hätten sich wieder in den Wald verkrochen, hätten weiter gehungert, weiter gefroren und Atomkraftwerke u.Co. abgerissen? Wohl kaum.

      Und es ist auch ziemlich paradox sowas zu denken.

      Hmm... Also Loki sehe ich schonmal nicht als "teutonischen Teufel", wie er in der satanischen Bibel steht ;).

      (*) Du könntest jetzt behaupten, wir hätten heutzutage viele Einflüsse von anderen Völkern usw. - Stimmt, aber unseren Vorfahren hatten diese auch, zwar nicht ganz so extrem, aber sie hatten sie... Mit Römern und umliegenden Völkern.

      Uff.. Ich hoffe der Post ist verständlich, keine Lust nochmal zu lesen :D!
      "What is reality?"
    • @Eistroll

      Danke für Deine ausführliche Antwort - für mich werden Dinge, gerade in Glaubensfragen, sehr viel greifbarer, wenn ich sie aus der persönlichen Sicht eines Betroffenen erfahren darf.
      Ich kann mir jetzt auch schon mehr darunter vorstellen.

      Weswegen Du den germanischen Götterglauben nicht in der tradierten Form (wenn man das überhaupt so bezeichnen kann) übernehmen willst, hast Du sehr überzeugend und nachvollziehbar dargelegt.
      Weißt Du, ob dies ein verbreiteter Ansatz im Heidentum ist? Oder überwiegen eher "Traditionalisten"?

      Auch was Du über Technikfeindlichkeit und den vielgerühmten Tod im Kampf sagst, kann ich gut verstehen.

      Mit einer Aussage allerdings hast Du mich ausgesprochen desillusioniert:
      Original von Eistroll
      Die Germanen haben sich, wie ebenfalls bereits erwähnt, stetig verändert und haben auch nicht immer unserem idealen Bild von ihnen entsprochen. Gerade bei der Christianisierung haben sie ihren Göttern gar nicht so große Treue entgegengebracht.

      Das habe ich mir definitiv anders vorgestellt. Ich bin enttäuscht von den Helden meiner Kindertage. :(
      Homo est Deus
      utrolibet.de
    • "Traditionalisten" wie du sie nennst, lehne ich generell ab. Diese Menschen sind in meinen Augen nicht besser als irgendwelche verschrobenen Katholiken. Ich kann es nicht ab, diese Leute gegen den Fortschritt und gegen den Verfall der "germanischen" Traditionen predigen zu hören. Wie Eistroll schon geschildert hat, sollte jeder Glaube, hier im speziellen, der nordisch/germanische Glauben, eine Evolution durchmachen. Ich schließe mich größtenteils dem von eistroll erläuterten an. Auch wenn ich nicht ganz so naturverbunden bin, hat es doch etwas reizvolles durchs Land der "Ahnen" zu gehen und die natur einfach wirken zu lassen, ich rede jetzt von Skandinavien, da ich mich eher zur nordischen als zu germanischen Glaubensrichtung hingezogen fühle. Götter, sind in meinen Augen nur personifizierte Werte, was das ganze ein bisschen realistischer erscheinen lässt, als wenn man jetzt steif und fest behaupten würde, Odin sitze in asgard und wache über die Welt. Dennoch würde ich Volkwang, dem Wallhalla vorziehen, schon allein wegen Freya. *zwinker*
      Ich bedaure ein bisschen, die Christianisierung der germanischen Bevölkerung, immerhin hat der germanische Glauben wesentlich mehr Freiheiten als das Christentum und ich wage zu behaupten, es ist um ein vielfache flexibler und angepasster, wenn man einmal von den Traditionalisten absieht. Ich gehe jetzt einen Baum umarmen und lasse mir seine Geschichte erzählen (Ironie).

      Und um auf Loki zurückzukommen: in meinen Augen ist Loki, genau wie jeder andere Gott, ein Muss bzw Selbstverständlichkeit. Durch das Zitat wurde ja schon deutlich gemacht welche Rolle er in dem Ganzen Netz der Götter und Wesen einnimmt, und genau das sehen ich auch so. Er ist wie beim ying und Yang, wenn man denn so weit abschweifen mag, ein notwendiger Gegenspieler der "guten" Götter, aber auch in ihm Steckt ein Samen des "positiven" der ganz neue Richtungen in die Eintönigkeit des "Gutseins" der Asen bringt. Man sehe "gut", "positiv" etc hier als Parameter, die keinesfalls was mit der gesellschaftlichen Ansicht von "gut" und "böse" zu tun haben, sie gelten lediglich zur Veranschaulichung. Um es auf den Punkt zu bringen: Loki kann unter Umständen mit dem Teufel verglichen werden, allerdings nicht mit dem "christlichen" Teufel, sondern eher mit Satan, wie er m Satanismus gesehen wird, soweit ich da richtig informiert bin.
      Man sieht schon am Ragnarök, dass der nordische/germanische Glauben viel Platz für Neues, bzw Weiterentwicklung und Auferstehung bereithält. Und das Loki, durch seine "negative" Rolle, Teil dieses Prozesses, der Weiterentwicklung ist.

      Simply you can breath doesn't mean you are alive.

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    • Wow - ich finde es wirklich erfreulich, daß hier einmal über dieses Thema gesprochen wird. Bisher hatte ich den Eindruck, der wahrhaft okkulte Glaube wäre das germanisch/nordische Heidentum..

      Ja, Skandinavien - Wikingersagen waren immer mein Liebstes als Kind, die griechischen Sagen samt ihren Helden sind dagegen verdammt abgestunken.

      Ich will Dein posting nicht zerfleddern, ich hätte nur zwei kleine Fragen:
      Original von blackrider
      Götter, sind in meinen Augen nur personifizierte Werte, was das ganze ein bisschen realistischer erscheinen lässt, ..

      Verstehe ich das richtig, daß Du Dich als eine Art atheistischen Heiden siehst?

      Und um auf Loki zurückzukommen: in meinen Augen ist Loki, genau wie jeder andere Gott, ein Muss bzw Selbstverständlichkeit. Durch das Zitat wurde ja schon deutlich gemacht welche Rolle er in dem Ganzen Netz der Götter und Wesen einnimmt, und genau das sehe ich auch so. Er ist wie beim ying und Yang, ..

      Loki scheint im Gegensatz zu anderen "schwarzen" Gottheiten keine destruktive Naturgewalt zu verkörpern. Könnte man ihn als eine Art kreatives, immer wieder ungebändigtes Chaos betrachten?
      Homo est Deus
      utrolibet.de

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von quigor ()

    • Zum 1.

      Wenn du es so nennen willst, von mir aus.

      Zum 2.

      Loki stellt schon etwas destruktives dar, immerhin ist der Fenriz Wolf, der an Ragnarök die Welt in Schutt und Asche legt, eines seiner Kinder. Dennoch schafft er dadurch Platz für Neues. Man könnte sagen, Zerstörung ist ntowendig um Neues zu schaffen, oder nicht? Ein ewig Kreislauf, und Loki sorgt dafür, dass er am Leben erhalten wird.

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