Vergreisung Deutschlands

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Vergreisung Deutschlands

      Nun denn, ich ringe mich dann doch dazu durch, ein Thema hier reinzustellen, was vielleicht nicht ganz leicht zu diskutieren ist.
      an claudius und co, wenn ihr mir den thread versaut, werde ich sauer.

      also ich siitze so heute beim arzt und blicke in den stern (nein kein obligatorischer kinslayer link ;) )
      die titelstory handelte von dem threadtopic.
      es wurde eine zukunftsversion verfasst, in der wir, hier die deutschen, 2060 ca nur noch knappe 50 millionen sind, 9 millionen menschen 80 jahr und älter sind, und wir jährlich über eine halbe millionen ausländer brauchen, um unser sozialsystem aufrecht zu erhalten.
      das hat mich stutzig gemacht.
      jeder arbeitnehmer käme dann auf einen rentner. zukunftsvisionen die das gegenteil von abwegig sind. es wird so ähnlich kommen, der trend, die sogenannte alterspyramide ist doch jetzt schon vorhanden.
      es wird nur noch schlimmer.
      die frage ist was kann dagegen unternommen werden?
      deutschland ist auf paltz 185 von 190 ländern bezüglich der geburtenrate.
      der stern hat es unter anderem am familiensystem in deutschland fest gemacht.
      deutschen eltern wird es zu schwer gemacht, sie können nicht mehr arbeiten, so wie sie es gerne hätten, weil keine betreuungsplätze vorhanden sind, bzw kaum.
      und wenn es welche gibt, sind sie kaum zu bezahlen. im ausland gilt deutschland mittlerweile als kinderfeindlich, der stern beschrieb es als elternfeindlich.
      ich kam aufgrund des arztes nicht dazu, den artikel zu ende zu lesen, hole ich aber nach.

      achja das mit den ausländern (genialer satzanfang) ... da die integration in deutschland miserabel ist, wurde das "einladen" von ausländern als alternative als fragwürdig bezeichnet.

      eure meinungen dazu bitte, vor allem lösungsansätze.
      und keine 2 zeilenposts, danke
      Time Is Like A Bullet From Behind

      Es ist die Angst vor meiner Nähe,
      Die mich fester an Dich kettet
      Und der Zorn in Deinen Augen,
      Der mich vor der Wut in mir errettet.
      Ich bin Du, und wir sind wir,
      So sehr es mich zerreißt ...


      [BLINK]ALLE LIEBEN SPANKY![/BLINK]
    • Ich finde die Situation eigentlich gar nicht so schlimm. So viele Kinder wie ich taeglich sehe. Vor allem von jungen Leuten. Sind die Geburtenraten im Rest des Laendles negativ oder was?

      Nehmen wir mal an, es stimmt wirklich, was der Stern da meiner Meinung nach panikmaessig verbreitet. Ja, dann sind wir am Arsch. Das heisst dann klar: Renten runter, Privatrente 80%, event. Haertefallregelung, niedriger Lebensstandard fuer Rentner. Wunschtraum bleiben Zuverdienstmoeglichkeiten fuer alle.
      Ausserdem muessen dann verstaerkt Gesundheitskosten umgeschichtet und gekuerzt werden. Ansaetze gibts ja schon. Allerdings flasche Richtung: Vorsorge staerken, praeventiv taetig werden wird viel zu wenig beachtet. Rauchen und Fettleibigkeit, Krebs werden weiter die Hitparaden anfuehren und die Gesundheitskosten auffressen.

      Zu den Eltern: ist leider war. Im Angesicht leerer Kassen und sinkender Geburtenraten hat man als 4-jahres Politiker natuerlich gute Karten. Trotzdem erlebe ich Geld immer weniger als Hinderungsgrund. Eher Karriereplanung, "noch nicht bereit", etc. Die Zeit schrieb unlaengst vom Studium als dem guenstigsten Zeitpunkt zum Kinderkriegen.

      Eine radikale Loesung wuerde die Verkuerzung der Alterspyramide beinhalten. Bekommt keiner durch.
      Die Straussvariante waere: warten mer einfach, irgendwann is der Schub Rentner auch tot.
    • Dass mit der Ausländerpolitik gestaltet sich ja gerade durch die konservativen Parteien schwierig. Eigentlich paradox, weil diese hauptsächlich von der älteren Generation gewählt werden und dabei ist es genau diese Generation, die den Nachwuchs der Ausländer später braucht. Wir schaffen es nicht mit der Anzahl an Kindern, die sozialen Leistungen wie Kranken-, Altenpflege aufrecht zu erhalten.
      Andererseits passen sich Ausländer relativ schnell an deutsche Gepflogenheiten an und bekommen dann jeweils auch nur 1 bis 2 Kinder.

      Als Lösungsansatz fände ich es gut, wenn man an Universitäten gleichzeitig Kindergärten mit anschließt, ich glaube bei vielen Studiengängen hat man eher noch mal Luft für ein Kleinkind, als dann in der wichtigen Arbeitseinstiegszeit.
      Und natürlich die ganzen Konsumgüter für Kinder herabsetzen: Windeln, Spielzeug, Klamotten, Ermäßigungen etc.
      Diese Kopfprämie pro Kind gab es in der DDR schon mal, genauso wie den Ehekredit, eigentlich von der Idee her nicht schlecht. Auch war die Versorgung mit Kinderbetreuungsplätzen vor der Wende wesentlich besser.
      Und natürlich die Arbeitssituation für Frauen verlangt eine Stärkung, so utopisch das klingt, kann es nicht sein, dass werdenden Müttenr gekündigt wird bzw nach dem Erziehungsurlaub. Naja und die ganze Diskussion um Stillfreundlichkeit am Arbeitsplatz erspare ich euch jetzt mal.
    • nunja, es ist ein phänomen, was in deutschland noch nicht für aufmerksamkeit sorgt.
      und ich sehe hier immer mehr alte menschen, trotz des unistatus in münster.
      die negativen geburtenraten sind nicht erfunden sondern belegt.
      klingt zwar paradox, aber warum willst du das rauchen verbieten? immerhin tötes es die menschen doch (ok es ksotet was) aber spar man dadurch nicht auch zwangsläufig geld, wenn der mensch dann tot ist? und die steuern im bereich der tabakindustrie würden auch wegfallen.
      harte theorie, ich weiß.
      das ging an mod.

      @ merle : an sich hast du recht, aber in deutschland werden zumindest die menschen aus eher gebildeten teilen deutschlands wenn überhaupt später eltern, weil die karriere vorgeht, und die angst um die zukunft/arbeitsplatz/geldsorgen etc immer noch vorherrschen.
      ich kenne kaum wen, der schon im studium vater/mutter werden möchte.
      da hat man andere dinge im kopf, hätte ich auch-
      man sollte den menschen kinder bekommen wieder schmackhaft machen, die vorschläge deinerseits treffen genau ins mark, finde ich gut :goodpost:
      Time Is Like A Bullet From Behind

      Es ist die Angst vor meiner Nähe,
      Die mich fester an Dich kettet
      Und der Zorn in Deinen Augen,
      Der mich vor der Wut in mir errettet.
      Ich bin Du, und wir sind wir,
      So sehr es mich zerreißt ...


      [BLINK]ALLE LIEBEN SPANKY![/BLINK]
    • Original von Merle
      Als Lösungsansatz fände ich es gut, wenn man an Universitäten gleichzeitig Kindergärten mit anschließt, ich glaube bei vielen Studiengängen hat man eher noch mal Luft für ein Kleinkind, als dann in der wichtigen Arbeitseinstiegszeit.


      Ich meine, sowas gab es zumindest mal an unserer Universität hier. In wieweit das noch existent ist, kann ich leider nicht sagen. Zumindest ist die Idee auf jeden Fall gut. Und wie du schon sagst, die Studenten haben in der Zeit mehr Luft, als später in der Arbeitswelt. Vorallem für Frauen, die nach dem Studium "richtig Karriere machen" wollen.

      Was ich noch echt krass finde, ist, dass ja auch anscheinend große Familien, also die mit großem Kinderanteil in unserer Gesellschaft teilweise als asozial angesehen werden. Auf der einen Seite regen sich die Leute über sinkende Geburtenzahlen auf, andererseits isses aber auch nicht richtig viele Kinder zu haben... verstehe mal wer diese Schizophrenität...
      "Menschen definieren ihren Horizont als einen Kreis mit dem Radius 0, und nennen ihn ihren Standpunkt"

      Dieser Beitrag wird 1 mal editiert, das nächste Mal vom BND: Morgen, 08:15.
    • Original von Merle
      Als Lösungsansatz fände ich es gut, wenn man an Universitäten gleichzeitig Kindergärten mit anschließt, ich glaube bei vielen Studiengängen hat man eher noch mal Luft für ein Kleinkind, als dann in der wichtigen Arbeitseinstiegszeit.

      Du wirst lachen, aber das gibts schon an einigen. Nicht an allen, klar. In Jena werden auch mal Muetter samt Papa und Kind in der Mensa gesichtet. In unsere Vorlesungen verirrt sich aber kaum Mann+Kind.

      Und natürlich die ganzen Konsumgüter für Kinder herabsetzen: Windeln, Spielzeug, Klamotten, Ermäßigungen etc.

      Also wenn du das durchbekommst, schreib mir wie.

      Und natürlich die Arbeitssituation für Frauen verlangt eine Stärkung, so utopisch das klingt, kann es nicht sein, dass werdenden Müttenr gekündigt wird bzw nach dem Erziehungsurlaub. Naja und die ganze Diskussion um Stillfreundlichkeit am Arbeitsplatz erspare ich euch jetzt mal.

      Sollte eigentlich nicht sein. Die Realitaet ist eher, dass Frauen gar net erst eingestellt werden. Schwangere Frauen geniessen immerhin Kuendigungsschutz.
    • das mit den großfamilien stimmt, wir mit 4 kindern wurden schon oft ungläubig angeguckt.
      und mit dem studium, es kommt drauf an, was du studierst, bei medizin kannste nen kind schon mal nicht bekommen.
      Time Is Like A Bullet From Behind

      Es ist die Angst vor meiner Nähe,
      Die mich fester an Dich kettet
      Und der Zorn in Deinen Augen,
      Der mich vor der Wut in mir errettet.
      Ich bin Du, und wir sind wir,
      So sehr es mich zerreißt ...


      [BLINK]ALLE LIEBEN SPANKY![/BLINK]
    • Ich denke, dass gerade Frauen ziemlich häufig schon einen sehr frühen Kinderwunsch entwickeln, nur diesen dann mit rationalen Argumenten immer vor sich herschieben, Männern fehlt es leichter, den Kinderwunsch auf später zu verlegen.
      Unsere Eltern sind ja so eine Generation, die ihre Kinder mit Anfang 20 bekommen hat, wir kriegen sie mit Anfang 30 vielleicht.
      Okay, bei mir liegt es auch am Beruf, dass ich eigentlich so früh wie möglich mit eigenen Kindern anfangen will, aber ich kenne auch genügend andere Mädels, die sehr gerne ihre Kinder nicht erst mit 30 haben wollen.
      Ich denke, der Wille ist da, aber die Voraussetzungen sind mehr als ungenügend.
      Im Moment verzeichnen die Geburtenraten mal wieder einen kleinen Aufwärtstrend, aber die Mütter, die Kinder bekommen haben, lassen sich fast in zwei Gruppen einteilen.
      Relativ junge Mädels, die nicht aufgepasst haben.
      Oder Frauen zwischen 30 und 40, die gerade fertig sind, sich ebruflich abgesichert zu haben.
      Der Bereich dazwischen fehlt fast völlig. Bei meiner Arbeit im Kreißsaal habe ich auch fast nichts anderes gesehen.
    • Medizin ist echt hart.
      Ich hätte es machen können, aber aus eben jenem Grund wollte ich nicht studieren. Ich hätte 6 jahre Regelstudienzeit gehabt und dann noch mal 3 Jahre für meinen Facharzt. Okay, da arbeitet man vielleicht schon nebenbei, aber nach 9 Jahren Studium bin ich 27 und dann noch Praxis eröffnen, nein, ehrlich, da ist mir mein Kind wichtiger. Jetzt mache ich die 3 jahre Ausbildung zur Hebamme und dann seh' ich mit 21 weiter.