Original von Mea Culpa
Verschiedene Kulturen hatten im Laufe der Zeit verschiedene religiöse Formen, Kulte und das was allgemein wohl auch als Sekten eingestuft wird. Manche jener Religionen wird wahrscheinlich dabei sein zu verschwinden. Nicht wenige Menschen in westlichen Industrieländern stehen der Religion an und für sich im Großen und Ganzen neutral oder häufiger negativ gegenüber. Nun würde ich die Frage gerne einmal stellen ob die Auflösung jener Kulte ein Verlust ist/wäre oder eben nicht. Dem Christentum ist man gehäuft negativ eingestellt, der Islam ist Vielen nicht geheuer, Hinduismus und Buddhismus werden im Westen scheinbar geringer wahrgenommen und das Judentum wird gemeinhin mit Christentum und Islam zum Paket der ungeliebten Religionen geschnürt. Deshalb würde ich gerne einmal auf die kleinen Religionen eingehen.
Ich glaube, daß du dich da irrst, Mea, denn Religionen verschwinden keineswegs aus der Gesellschaft, lediglich das religiöse Leben hat sich gewandelt, seit Staat und Kirche / Religionen getrennt sind voneinander. Was man höchstens sagen kann ist, daß der Einfluss christlicher Kirchengemeinde rapide sinkt, weil sich immer wieder neue Kirchengemeinden entwickeln, so z.B. die Protestanten durch Luther und von den Protestanten nun die Evangelikalen, wie z.B. die Babtisten, deren Anhängerschaft auch immer größer wird. Nicht zu vergessen der Islam, der von den aus dem Nahen Osten und der Türkei Eingewanderten mitgebracht wurd und sich in immer neueren und bombastischeren Gotteshäusern manifestiert.
Außerdem habe ich das subjektive Gefühl, dass die allgemeine religiöse Einstellung radikaler bzw fundamentaler geworden ist.
Für mich wäre das Scheitern bzw das Untergehen der Kulte des JHWH kein Verlust, da ich speziell diese Gottheit und seine Kulte verachte. Für mich sind die Priester und Prediger JHWH/Allahs menschenverachtende, wahnsinnige Leugner des menschlichen Seins, aber da ich eben an den personifizierten Satan glaube, bin ich was das angeht nicht objektiv.
Zum Hinduismus kann ich genausowenig sagen wie zum Buddhismus. Ich habe Kenntnisse, die ausreichend sind, um genügend Falsches dazu zu sagen, daher lasse ich das an dieser Stelle erst einmal sein.
Wenn du vom Neuheidentum sprichst, nun, da gibt es genausoviele Spinner wie Vernünftige, wie bei allem und sie sind meiner Meinung nach noch viel zu klein, um einen echten Einfluss auf ihre Kultur zu haben, auch wenn das Neuheidentum ironischerweise vom alten Heidentum abstammt, bzw dieses ja erneuern will, obwohl die direkte Kultlinie ja durch die Christianisierung unterbrochen wurde, zumindest bei den meisten. Wenn mich meine Erinnerungen nicht täuschen hat nur auf Island eine durchgehende Verehrung der alten Götter stattgefunden, aber meine Hand würde ich dafür nicht ins Feuer legen.
Original von Mormegil
Original von Mea Culpa
Nun würde ich die Frage gerne einmal stellen ob die Auflösung jener Kulte ein Verlust ist/wäre oder eben nicht.
Das ist, denke ich, Ansichtssache. Für manche wäre das ein großer Verlust, da sie sich an diese Religionen quasi klammern, während andere diesen keine Träne nachweinen würden.
Ich denke, dass Religionen 'Hilfsmittel' sind, um quasi den
Tag zu überstehen. Viele Menschen brauchen etwas, an das sie glauben können, wovon sie Kraft schöpfen können. (Das meinte ich mit dem Klammern.) Es ist aber schade, dass es dafür einer Religion bedarf und Freundschaften nicht ausreichen.
In Religionen kann man aber auch Hilfe zur Selbsthilfe finden. Im Buddhismus kann man beispielsweise lernen, mit sich selbst in Einklang zu kommen, und den 'Zustand der Erleuchtung' erreichen. Letzteres bedeutet für mich einfach
nur das Potenzial des menschlichen Gehirns weiter auszuschöpfen. Dadurch kann man Lösungen für Probleme finden und Antworten auf (vor Allem philosophische) Fragen.
Aber jetzt schweife ich zu weit ab...
Religionen sind nicht nur ein Hilfsmittel, würde ich behaupten, sondern auch die Quintessenz einer gemeinsamen, gewachsenen Kultur. Heidnische, alte Götter wurden verehrt, in dem sich Ahnenverehrung und die Erklärung für natürliche Phänomen vermischten. Später wurden Sitten und Rituale vom Christentum assimiliert und heutige, areligiöse Rituale stammen wiederum vom Christentum ab, z.B. das kommerzielle Weihnachten mit dem Coca-Cola Weihnachtsmann, anstelle des Bischofs Nikolaus in traditioneller Bischofstracht und dem Christkind, das scheinbar mittlerweile fast unbekannt ist.
Pauschalisierung ist hier kaum möglich. Die meisten wachsen mit ihrer Religion auf, da sie ein Kulturgut ist und nicht jeder hinterfragt dann, ob seine Gottheit exisistiert so wie wir nicht hinterfragen, warum es Gesetze gibt und man niemanden umbringen darf, was ja auch schon mal in der Bibel stand.
Original von Scin
Ein finanzieller Verlust. Religionen beuten ihre Anhänger nur aus und leben davon. Das beste Beispiel ist der Petersdom. Ich persöhnlich hätte kein Problem wenn sämtliche Religionen verschwinden würden.
Manche tun es, manche nicht. Mir ist es egal, da meine Religion für mich nur Bestand haben muss, solange ich lebe, da sie meine Sache ist und nicht die Sache anderer.