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  • @ Sauron & Lord Syn
    Danke, meine Bedenken sind getilgt.


    Original von Sauron
    Original von Lord Syn
    Ich geb dir Modrechte und du legst gleich los! :P

    Das wäre natürlich eine Idee... ^^ Wenn Ragnar einverstanden ist... :D

    Natürlich, wenn du unbedingt möchtest! Ich hänge mal das Word-Dokument an, weil es ein Kapitel mehr als hier ist und schon Teilkorrigiert bzw. umgeschrieben ist.
    Ist einfach für mich bequemer, als mehrere Postings daraus zu machen (ich weiß, ich bin faul (wenn ich ein Zombie wäre, wäre das wohl ein guter Witz)).
    Dateien
  • Ich geb dir Modrechte und du legst gleich los! :P

    Ich habe auch nicht alle Teile gelesen, weil ich leider erst später diesen Thread gesehen habe und ich nie genug Zeit aufbringen konnte um alles zu lesen aber ich werde mich sicher noch mal drann setzen.
  • Ich möchte beichten:

    Ich habe, bis heute, nur das zuerst gepostete und gestern die neue Friedhof-Passage gelesen.
    Und heute habe ich endlich mal genug Zeit und Frust gegenüber meiner Zivistelle gehabt, um mir den Rest zu geben.

    Und ich muss sagen: Echt lässig. Mach dir keinen Kopf wegen deiner Zombie-Helden-Hineinversetzungshemmungs-Angst. Die ist unbegründet. Ich hatte gar keine Probleme, mich mit Bojan zu identifizieren. Du hast ihn ja ganz gut, sehr menschlich eingeführt und auch so belassen. Bojan ist einem fast schon lieber als manch ein realer Mensch, dem man selbst auf der Straße begegnet.

    Daumen hoch. Echt. Das wird was. Nur die Rechtschreib- und Grammatikfehler stören teilweise sehr.
    Teilweise hätte ich am liebsten direkt loskorrigiert.
  • Hmmm... lecker! Die Wendung in der Geschichte hat mich überrascht und irgendwie war es die ganze Zeit über verstörend widerlich.

    Ob das jetzt ein Kompliment ist oder nicht, hängt jetzt auch ganz davon ab, ob das beabsichtigt war aber ich denke, dass es das war also wird es wohl eines gewesen sein! :P
  • Vor kurzem habe ich wieder Weitergeschrieben, nur bin ich bei einer Passage relativ unschlüssig, ob ich die so verwenden kann oder ob sie nicht vielleicht zu Geschmacklos ist.
    Bei der Passage handelt es sich um einen nekrophilien Menschen, der jedoch auf etwas Unerwartetes (für ihn jedenfalls) trifft. Auf einer Art brauche ich die Szene, da der Nekrophilie und die Zombiedame in der weiteren Geschichte ein Paar bilden sollen (wobei der Nekrophilie natürlich verwandelt wurde). Hier der Part:


    *Liebe kann die schönste und gleichzeitig auch die schlimmste Sache der Welt für den Betroffenen sein. Lust hingegen ist da anders, wenn man sie denn auslebt. Lust kann sich in vielen Facetten äußern. Einige mögen es, Schmerzen zu erleiden oder auszuteilen. Andere haben eine Passion für die Ausscheidungen seiner Artgenossen und teilweise auch von anderen Lebewesen. Doch ist die ausgelebte Lust an sich befeiend. Thomas suchte seine Befriedigung bei den Toten.
    Thomas war ein recht schüchterner junger Mann, mit dunkelblonden Haaren über seiner hohen Stirn. Grüne Augen, eine Nase, die leicht spitz zusammen lief und wulstige Lippe verzierten sein Gesicht. Dieser saß auf einem etwas übergewichtigen Körper.
    Mit 11 Jahren hatte er die erste Leiche seines Lebens gesehen. Er spielte gerade in einem Wald, wie üblich allein, denn er hatte kaum Freunde. Sie lag in einem Busch. Es war eine Junge braunhaarige Frau, deren Verwesung in einem fortgeschrittenen Stadium war, ohne jedoch ihre feinen, lieblichen Züge zu zerstören. Doch anders als es üblich wäre, war er nicht geschockt, im Gegenteil, der Anblick des verwesenden Kadavers erregte ihn. Anfangs wusste er nicht, was er in diesem Moment fühlte, doch heute ist es ihm klar: Es war die Lust, die sich in seinem Körper und in jeder Zelle seines Körpers ausbreitete. Er erzählte niemanden von der Leiche und seinen Gefühlen. Er besuchte sie oft. Anfangs betrachtete er sie nur, später begann er sie zu berühren, sie zu küssen. Er konnte nicht anders, die kalten Lippen und der süßliche Geruch der Verwesung bescherten ihm seinen ersten Samenerguss. Ihm war klar, dass er anders war, als die meisten Menschen, doch es war ihm egal.
    Die Zeit zog in das Land und die Frau verweste immer weiter, doch sie wurde nur noch schöner für ihn. Mit ihr hatte er seinen ersten Verkehr. Er fühlte sich geliebt, denn sie wies ihn nicht ab, sie beleidigte ihn nicht. Doch die Idylle der Beiden wurde unterbrochen, als ein Jäger die Leiche fand und die Polizei alarmierte. Der Mord wurde sogar aufgeklärt, doch Thomas war das egal, denn die Polizei hatte seine Freundin geraubt.
    Seit 17 Jahren versuchte er ein normales Leben zu leben, doch er fühlte sich leer. Er beschloss, sich eine neue Geliebte zu suchen.
    Seine Lust führte seine Füße auf die nächtliche Straße, vorbei an Wohnblöcken, hin zu einem Ort, an dem er seine Lust auf jeden Fall befriedigen könnte: Dem Friedhof.
    Er kletterte über das geschlossene Tor und warf einen verstohlenen Blick zu dem Haus, in dem der Friedhofswächter wohnte, doch dort waren alle Lichter aus. Entweder er war weg oder er schlief. Beides konnte Thomas nur recht sein. Er schlich zwischen den Grabsteinen umher, als ob er in einem Supermarkt nach einem bestimmten Produkt suchte. Er wurde fündig. Das Grab, vor dem er stand, gehörte einer Frau, die seit einem halben Jahr verstorben war und anscheinen keine Angehörigen hatte, die ihr Grab pflegen.
    Sofort machte er sich mit dem von ihm mitgebrachten Spaten an die Arbeit. Die Lust bescherte ihm einen solchen Eifer, dass er schon nach kurzer Zeit den Sarg sehen konnte. Vorsichtig entfernte er die Ganze Erde, sodass er den Sarg öffnen konnte. In ihm lag eine Frau, die seiner ersten Liebe überaus ähnlich sah.
    Sanft umfasste er sie und hob sie aus dem Sarg um sie vor dem Grab auf die Erde zu legen. Er betrachtete sie von Kopf bis Fuß. Er verspürte wieder dieses Gefühl von damals und konnte nicht anders, als sich zu ihr hinunter zu beugen und sie innig zu küssen. Die Lust gewann den Kampf gegen seinen Verstand und er begann die Leiche und sich selbst zu entkleiden. Er streichelte ihren fauligen Busen, auf dem die Maden sich labten und es störte ihn nicht, denn für ihn, war sie wunderschön. Er lächelte, denn er hatte gerade eine Idee. Er schob seinen Unterleib über den Kopf des Kadavers und führte sein erigiertes Glied in ihren Mund. Er genoss das Gefühl von kalten Lippen an seinem Genital. Es war ihm fast sog, als ob die Leiche beginnt ihn Oral zu befriedigen.
    Plötzlich verspürte er einen scharfen Schmerz Als er an sich herab sah, sah er, dass die Frau anscheinend nicht tot war und ihm sein Glied abgebissen hatte. Mit einem schmerzerfüllten Stöhnen fiel er auf den Rücken.
    „War dass schon alles Baby?“, lachte die Leiche und kaute auf dem Phallus herum.
    Sie stand auf und betrachtete ihn, so wie er es vor kurzem mit ihr getan hatte. Ihr bluterschmiertes Gesicht wurde von einem Lächeln umspielt.
    „Ich glaube, ich gebe dir eine neue Chance, mich glücklich zu machen“, sprach sie mit einem bösartigem Unterton zu der vor Schmerzen verkrümmten Gestallt am Boden.
    Sie schnappte ihn und warf ihn in den Sarg um ihn zu schließen. Thomas klopfte verzweifelt an den Deckel und versuchte zu entkommen. Doch es war aussichtslos, denn die Frau begann das Grab zu zuschaufeln. Ihm stand der Tod bevor, doch dieser Tod würde nur ein Anfang sein.
    Die Frau hatte ihre Arbeit gerade beendet, da erschien hinter ihr ein Mann, von südländischem Aussehen.
    „Ein neuer Freund, Viola?“, fragte Molder belustigt.
    „Geht es dich was an?“, zickte die Frau.
    „Hey, schon gut, es ist deine Sache.“, beschwichtigte Molder sie lächelnd. „Ich bin hier, um dir bescheid zu geben, dass Luka sich so verhalten hat, wie ich es mir dachte. Ich möchte, dass du dich mit mir zum Haus begibst. Oder möchtest du nicht die Früchte unser Forschung betrachten?“
    „Ich komme gern. Der da braucht noch ein wenig bis er reif ist“, meinte sie mit einem Nicken in Richtung dem Grab, in dem Thomas nun lag.*

    Kann ich das so nehmen?
  • Kapitel 7: Lächeln, es kommt der Jäger Jäger!

    Die Jagd war das Einzige, was ihm noch geblieben ist. Er jagte kein Wild, sondern die, die ihm das Liebste nahmen. Immer, wenn er einen erwischt hatte, fühlte er sich ein Stück weiter von dieser Welt und seinem Schmerz entrückt.
    Er saß gerade auf dem Dachsims eines 10-stöckigen Hauses und beobachtete das Krankenhaus, in das sein Opfer ging. Eigentlich wollte er es schon nach dem er es entdeckt hatte niederstrecken. Doch sein Verhalten machte ihn neugierig und es war immer besser, mehr als andere zu wissen.
    Ungeduldig zappelte er mit den Beinen herum. Er war kein Riese, wenn es hoch kam war er maximal 1,75 m groß, außerdem war er leicht untersetzt. Seine wulstige Stirn wurde von leicht buschigen Augenbrauen verziert. Unter ihnen befanden sich zwei schmale, graue Augen, die einen zu durchbohren schienen, wenn man von ihnen erfasst wurde. Er hatte eine kurze, leicht nach oben gebogene Nase, die man auch als Schweinenase hätte bezeichnen können. Sein Mund und sein breiter Kiefer wurde vom Kragen seiner violetten Jacke verdeckt und das aus guten Grund. Unter dem Kragen hätte man sehen können, dass er seinen schmalen, mit dicken Lippen versehenen, Mund an den Winkeln mit Tackernadeln zu einem breiten Grinsen fixiert und sie zusätzlich rot angemalt hatte. Seine blonden Haare, die einen leichten grünen Schimmer hatten, wurden von einem violetten Hut im 30er Jahre-Stil gekrönt, dessen Krempe er tief in sein Gesicht gezogen hatte. Generell bestimmte Violett die Farbe seiner Kleidung. Der rechte Ärmel seiner Jacke war ungewöhnlich weit geschnitten, sodass er mehr als nur ein Ass im Ärmel haben musste. Seine Hände waren von schwarzen Lederhandschuhen bedeckt. Unter der Jacke trug er ein Oranges Hemd mit einer grünen Krawatte und eine grüne Anzugsweste. Seine Hose hatte dieselbe Farbe wie seine Jacke. Die Füße hatte er in edle schwarze Schuhe gesteckt.
    Sein Opfer kam nach einer Weile wieder aus dem Krankenhaus. Das Krankenhaus war ein ausladender, grauer Block, dessen Eingang von einer Neontafel mit dem Namen des Krankenhauses veredelt wurde und so wirkte, als wäre es kein Krankenhaus, sondern irgendein billiges Casino.
    Das Opfer war anscheinend aufgebracht, was sich dadurch bemerkbar machte, das es erregt und wild gestikulierend in ein Handy sprach.
    Er stand ruhig auf und stieg an die Notleiter an der Häuserwand herab, in eine verdreckt Gasse, die direkt auf den Eingang des Krankenhauses zeigte.
    Dort stand er und wartete ab. Er hatte beobachtet, dass sein Opfer sein Auto in der Nähe abgestellt hatte und dass diese Gasse am schnellsten zu dem Vehikel führte. Wenn sein Opfer tatsächlich in Eile war, musste es durch diese Gasse.
    Und sein Opfer hatte es Eilig. Sein künstliches Lächeln verbreiterte sich. Es handelte genau so, wie er es vorausgesehen hatte.
    Sein Opfer war ein muskulöser Mann, um die 30 Jahre alt, mit einem strengen braunen Pferdeschwanz auf dem kantigen Schädel. Sein brauner, langer Mantel ließen seine Schatten groß und mächtig wirken, doch dieser Schein erstarb, als er in den Schatten der Gasse trat.
    Jetzt musste Er schnell sein, wenn er nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte.
    „He, du!“, raunte Er, sodass sich der braunhaarige umdrehte. „Lächeln, jetzt kommt der Jäger Jäger!“
    Mit diesem Worten schnellte er auf den Mann zu. Noch im Sprung ließ er einen Katar aus seinem rechten Ärmel in seine Hand springen. Einen Sekundenbruchteil später stand er vor seinem bedauernswerten Opfer und hielt ihm mit der Linken den Mund zu und riss seine Rechte nach oben, um den Arm des Mannes direkt unter der Achsel abzutrennen.
    Der Mann stieß einen erstickten Schrei aus, der von der Hand des Anderen gedämpft wurde. Dieser ließ den Katar wieder in den Ärmel zurück gleiten und setzte den Mann mit einem heftigen Fausthieb auf die Schläfe außer Gefecht.
    Er riss seinem Opfer ein Stück vom Mantel ab und verband den blutigen Stumpf, an dessen Stelle sich vor kurzem noch ein Arm befunden hatte.
    Er durchsuchte schnell die Taschen des Mannes nach dem Autoschlüssel und wurde gleich fündig.
    Er warf sich den Mann über die Schulter und sammelte noch schnell den abgetrennten Arm auf. Am Auto angekommen, warf er den Mann und seinen Arm in den Kofferraum und klemmte sich hinter das Lenkrad. Er hatte seinen Gast für ein Plauderstündchen gefunden.

    *****************************************

    Nebel stand vor seinen Augen. Er wusste für kurze Zeit nicht, wer er war, oder was passiert war. Benommen schloss er wieder die Augen und versuchte sich zu erinnern. Da war diese Stimme, sie rief etwas, dann war da ein violetter Schatten und Schmerzen in seinem linken Arm. Dann kam die Dunkelheit.
    Er öffnete wieder seine Lieder und versuchte die verschwommen Umgebung zu erkennen. Als er sich aufsetzen wollte, wurde er von Fesseln zurück gehalten. Das ist nicht gut für dich, Johnson, sagte er sich.
    Die Konturen wurden langsam klarer und er erkannte, dass er sich in einem Zimmer in einem Dachstuhl befand. Die Wände waren in einem blassen Grün gestrichen. Als er seinen Kopf auf die linke Seite drehte, musste er feststellen, dass dort, wo sich einst sein Arm befand, nur noch ein blutiger und verbundener Stumpf erschreckt herum zuckte.
    Als er von seinem Stumpf aufsah, bemerkte er eine Person in einem violetten Anzug und kurzen grünlich, blonden Haaren auf dem Kopf, die ihm den Rücken zugewandt hatte.
    Die Person stand vor einem Poster, auf welchem der Joker, der Erzfeind von Batman, abgebildet war. Johnson hoffte, dass es sich bei seinem Gegenüber nur um einen Geisteskranken handelte. Es würde es einfacher für ihn machen, getötet zu werden. Er hoffte, dass es sich nicht um einen Dämon handelte.
    „Ah, mein Schlafmützchen ist erwacht!“, sprach die violette Person. „Ich dachte schon, du bist im Wunderland gelandet!“
    Nur ein Geisteskranker, dachte Johnson erleichtert. Doch dann drehte sich die Person um. Johnson blickte in ein unmenschliches Grinsen, das von Tackernadeln erzeugt wurde. Die Haut des Mannes war weiß und sah aus, als würde sie verwesen.
    „Scheiße!“, fluchte Johnson laut. „Lass mich gehen Dämon!“
    „Na, na, na! Wo sind den deine Manieren, Schlafmützchen!“, meinte der Grinsende höhnisch. „Wir haben noch nicht einmal begonnen Formalitäten auszutauschen!“
    „WAS?! Wer glaubst DU, der du bist, dass ich mit DIR reden werde?!“
    „Hahaha, darauf habe ich gewartet!“, meinte der Violette. „Ich bin das Lachen der Verdammten! Ich bin der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt! Ich bin der, der Gutes will und Böses meint!“, er unterstrich seine Ausführungen sehr theatralisch mit seinen Armen. „Ein Kichern in der Dunkelheit, von euch erschaffen...“
    „Hast du etwa deinen Namen vergessen?“, unterbrach ihn Johnson trotzig.
    „Wie unhöflich!“, sprach der Grinsende. „Hmpf, diese Dämonenjäger haben keinen Sinn für Theatralik! Gut, da du es anscheinend eilig hast, mache ich es kurz! Man nennt mich Smiley.“
    Scheiße, fuhr es durch Johnsons Schädel, der Jägerschlächter! Das Wesen, dass es sich zur Aufgabe gemacht hatte, alle Dämonenjäger zu vernichten, wie er es sich selbst zur Aufgabe gemacht hatte alle Dämonen zu vernichten.
    „Ironie, nicht wahr?“, unterbrach Smiley seine Gedanken. „Woher ich wusste was du denkst? Glaub mir, vor die haben schon viele auf dem Tisch gelegen und alle hatten sie denselben Blick! Vorzüglich!“
    „Was willst du von mir?“, Johnsons Stimme klang plötzlich nicht mehr trotzig, sondern nur noch panisch.
    „Informationen. Natürlich bekommt der Herr von mir etwas im Austausch!“
    „Die Freiheit?“
    „Die Freiheit“, äffte Smiley ihn nach. „NEIN! Was ich dir anbiete, ist ein endgültiger Tod! Du wirst sehr bald zu einen von uns. Du wirst sicherlich bemerkt haben, dass ich mir von dir eine helfende Hand geliehen habe. Mmmh, und es sah einfach köstlich aus, ich musste einfach zubeißen!“
    Johnson erschrak. Wenn mir dieser Clownverschnitt keine Kugel in den Kopf jagt, werde ich zu einen von ihnen, hallte seine eigene Stimme in seinem Schädel.
    „Du hast die Wahl“, meinte Smiley. „Entweder ein schneller endgültiger Tod oder ein langsames dahinsiechen und dann ein Unleben als einer von uns. Die Verwandlung ist sehr schmerzhaft, glaube mir! Erst sterben deine weniger vitalen Körperteile ab, wie deine Zehen, deine Finger und deine Nase. Dann kriecht der Tod in deine Organe, er krabbelt durch deinen gesamten Körper. Wenn du Glück hast, sind genügend Hirnzellen abgestorben, wenn es dein Herz erreicht, wenn nicht, mach dich schon mal auf tausende, süßer Intakte gefasst, mein Freund. Du hast die Wahl!“
    „Okay, was willst du?“
    „Sekunde, ich hole mir nur schnell was zu essen!“
    Der Violette ging aus dem Raum. Johnson hörte eine Kühlschranktür, die geöffnet und wieder geschlossen wurde. Smiley kam mit einem menschlichen Arm wieder und begann darauf herumzukauen.
    „Verdammte Scheiße!“, schrie Johnson, als er erkannte, dass es sein Arm war, den der Clown gerade abnagte.
    „Auch ein Stück?“, meinte Smiley, dessen Grinsen noch breiter wurde. „Nein, ich glaube nicht, dass dir das schmecken würde. Also, was wolltest du im Krankenhaus?“
    „Ähm, ich, ich wollte einen kranken Verwandten besuchen!“, es war das Einzige, was Johnson vor Schreck als Lüge einfiel.
    Smiley machte einen Schritt auf Johnson zu und kniff in den Stumpf, sodass Johnson vor Schmerzen stöhnte.
    „Immer wenn du Lügst muss der kleine Jesus weinen!“, knurrte der Grinsende. „Die Wahrheit bitte!“
    „Verdammt“, presste Johnson zwischen den Zähnen hervor. „Es gab da eine Frau, die wurde von einem von euch gebissen. Ich sollte sie holen, für Forschungszwecke, wie wir euch besser töten können, auf welche Gifte ihr reagiert und so weiter. Es war aber jemand vor mir da! Zwei Leute um genau zu sein! Mehr weiß ich wirklich nicht, ich schwöre es!“
    „Der Schwur eines Dämonenjägers gegenüber einem Dämon“, zischte Smiley verächtlich. „Wer war vor dir da?“
    „Die im Krankenhaus sagten, es war so ein Rothaariger da, der hat sie in ein anders Krankenhaus verlegt und alle Akten mitgenommen. Sie sagten er hatte die richtigen Papiere. Dann war da eine Polizistin, sie wollte die Frau vernehmen, doch sie war schon weg.“
    „Du wusstest also doch mehr!“, stellte Smiley fest. „Du bist ein böser Junge! Doch, du hast ja dann doch ausgepackt.“
    Der Grinsende tätschelte zufrieden Johnson die Wange. Er löste die Fesseln und verließ den Raum. In der Türschwelle blieb er kurz stehen und dreht sich um.
    „Was ich dir noch sagen wollte: Ich war nicht ganz ehrlich zu dir. Ich habe in deinen Arm gebissen“, meinte Smiley und warf den abgenagten Arm weg. „Aber er war da schon kein Teil von dir mehr! Du wirst also keiner von uns!“
    „Du gottverdammter Wichser!“, fluchte Johnson und sprang auf, um auf Smiley zu stürmen. Dieser ließ wieder den Katar aus seinem Ärmel schnellen und trennte mit einer beiläufigen Bewegung Johnsons Kopf von den Schultern. Der Körper rannte noch ein paar Schritte weiter, bis er umkippte.
    „Interessant“, murmelte Smiley und betrachtete kurz den Körper. „Ich hätte dich gehen lassen, aber du wolltest es ja nicht anders. Hm, Angewidert stand der Teufel da und spürte wie grauenhaft die Güte ist…“
    Er entkleidete die Leiche, zerteilte sie und legte die Stücke in eine Tiefkühltruhe in der Küche. Dann nahm er eine Tüte Popcorn und packte sie in die Mikrowelle.
    Er ging zurück zu dem Schädel, nahm eine Säge und öffnete die Schädeldecke. Mit einem unangenehm schmatzenden Geräusch entfernte das Hirn und packte es ebenfalls in die Kühltruhe. Er nahm das Popcorn, welches inzwischen fertig war, aus der Mikrowelle und schüttete es in den leeren Schädel. Er packte die Schädeldecke wieder auf den Rest und vernähte es grob miteinander. Zum Schluss ritzte er noch ein Lächeln in Johnsons Kopf und packte ihm eine Karte mit der Beschriftung „Ach, was haben wir gelacht!“ in den Mund.
    Smiley nahm den Schädel und legte ihn in ein Paket mit der Adresse des Wohnsitzes des Anführers der Dämonenjäger. Morgen würde er es versenden.
    Hinter ihm polterte es. Er wirbelte herum und nahm eine weiße Gestalt wahr. Sie gehörte einer Frau, die schwere Verbrennungen im Gesicht hatte und die sehr altmodisch gekleidet war. Sie schaute ihn traurig an, drehte sich um und löste sich in Luft auf.
    „Geister!“, spuckte Smiley aus. „Boten der Verdammnis! Da steckt doch was im Busch! Ich glaube, ich muss ein paar Infos tauschen.“
    Er entschied sich, das Paket gleich abzusenden und dann wieder zum Krankenhaus zu gehen. Er vermutete, dass die Jäger und die Polizei nicht die Einzigen waren, die sich für die Frau interessierten. Sicher würde Nostry auch Interesse haben und ein paar seiner Jungs schicken, um sie zu holen. Und natürlich würde Nostry bereit sein, mit ihm ein paar Informationen auszutauschen...



    An die Christen hier im Forum: Bitte verzeiht mir das :"Immer wenn du Lügst muss der kleine Jesus weinen!“, es war aber ein Simpsons-Zitat, dass ich unbedingt unterbringen wollte. Es ist nicht(!) als Beleidung oder sonst was gemeint!
  • Kapitel 5: Je später die Stunde…

    Die Knochen wechselten ihren Besitzer nun das dritte Mal. Der erste Eigner war Cindy, welche sie in ihrem Fleische trug, dann war es Molder, der Cindy das Fleisch ihren Knochen abnagte. Nun war Luka es, der die Knoch hatte. Der Rotschopf marschierte mit der Reisetasche durch eine verfallene Behausung, die jedoch liebevoll eingerichtet worden war. Er ließ seine Gedanken in die Vergangenheit wandern, als das Leben noch schön für ihn und Karla war, Zeiten als sie noch das Haus dekorieren konnte und noch nicht an Maschinen gefesselt war.
    Er schüttelte die Gedanken wie ein lästiges Insekt mit einem Kopfschütteln fort und lenkte seine Schritte in den Keller, zum Krematorium.
    Wie oft hatte er schon Knochen zu Asche brennen müssen? Wie oft würde er es noch tun müssen, bevor am ihm seine Belohnung zukommen lassen würde? Lange durfte es nicht mehr dauern, denn ein Leben hing am Faden.
    Im Keller angekommen steuerte er auf die Öfen zu, stellte die Tasche ab und begann dem Feuer im Ofen ein Leben zu schenken.
    Kleine, glühende Dämonen tanzten hinter der Gitterluke des Ofens, bevor er sie öffnete um die Knochen als Futter für die unersättliche Bestie, die von Dämonen gebildet wurde, zu füttern.
    Er schloss den Ofen und überließ es dem Feuer die Knochen zu beseitigen. Wenigstens würde das Haus durch das Feuer etwas aufgewärmt werden.
    Er war gerade im Begriff das obere Stockwerk zu betreten, das gab sein Handy ein nervtötendes Gebimmel von sich. Er hasste diese Melodie, denn sie verhieß nie Gutes. Er fummelte in seiner Hosentasche herum, bis er ein billiges, silbernes Klapphandy hervorzog. Er hatte eine Kurzmitteilung erhalten, von Molder.
    „Füttere doch gleich mal mein Projekt, roter Baron :-)“
    Es kam Luka vor, als lachte ihn der Smiley am Ende der Nachricht höhnisch aus. Es war auch nicht anders von Molder gemeint.
    Seine Laune sankt ins das Bodenlose, als er kehrt machte und eine Tür am hintersten Ende des Kellers aufstieß.
    Hinter ihr befand sich das wohl widerlichste Wesen, das er jemals gesehen hatte, und er hatte schon sehr viel sehen müssen. Obwohl er es jeden Tag füttern musste, manchmal sogar mehrmals am Tag, fuhr ihm auch dieses mal wieder ein Schauer aus Ekel durch die Glieder.
    Auf einer auf dem Bode ausgelegten Matratze saß ein Wesen, welches einem Menschen nur noch entfernt ähnelte. Es war komplett Haarlos, mit winzigen Schweineäuglein unter der hervorspringenden Stirn. Die Nase war zu einem schnabelähnlichen Haken gekrümmt. Zwischen den dicken, wulstigen Lippen des Wesens quoll unaufhörlich Speichel hervor und tropfte auf den aufgedunsenen Bauch. Dieser war riesig. Der Bauch wies auch viele schlecht genähte Risse auf, aus denen Teilweise die Innereien des Wesens zu erspähen waren. Die Arme und Beine des Wesens waren von Fettmassen überlagert, sodass sie Unbrauchbar vom Torso abstanden. Kleidung war am käsig bleichen Leib des Wesens nicht zu erkennen.
    „Gib mir Fressen, ich habe Hunger!“, grollte das Wesen gierig, wobei sich ein Schwall von dem Speichel des Wesen in der Luft und im Raum verteilte.
    Das Wesen war der Müllschlucker von Molder und seinen Gesellen. Es war auch ein Rotten, nur hatte Molder ihn als sein Projekt auserkoren und testete von da an, was alles für einen Rotten essbar war und was zu einer Regeneration führte. Tatsächlich half nur Menschenfleisch, aber die Frische war egal, sie bestimmte nur den Grad der Regeneration. Je älter das Fleisch, desto weniger würde man sich wieder regenerieren. So blieben für das Wesen die Leichen, die aus ihren Gräbern entrissen wurden um den Rotten Platz zuschaffen.
    Luka griff hinter die Tür zu einer Stange, an deren einem Ende ein Greifarm angebracht war. Er hatte diese Vorrichtung gebaut, nachdem er fast eine Hand bei der Fütterung des Wesens verloren hatte.
    An der anderen Seite der Tür befand sich ein großer Metallkübel, aus welchem er mit der Stange einen verwesten Arm fische. Luka führte das Körperteil zu dem gierigen und geifernden Schlund des Wesens. Kaum hatte das Wesen den Arm mit den Zähnen gepackt, riss es ihn aus dem Greifarm der Stange und begann auf ihm herum zu kauen. Es hatte Schwierigkeiten beim fressen, weil der Arm ihm aus dem Maul zu fallen drohte. Luka half ihm, indem er den Arm mit der Stange festhielt. Das Wesen schmatzte erfreut und zerkaute knirschend den Arm samt Knochen. Es ließ nichts vom Arm übrig. Luka musste ihm noch ein paar Teile reichen, bis er sich dann unter dem Protest des Wesens auf den Weg nach oben machte. Er war immer froh, wenn er die Fütterung hinter sich hatte.
    Nun hatte er wieder Zeit für seine liebe Frau, doch nur kurz.
    Molder stand bald vor Luka und überreichte ihm gefälschte Patientenüberführungsscheine und erteilte ihm den Auftrag, eine Frau, die von einem Rotten gebissen wurde aus dem Krankenhaus zu holen und sie dann zu beseitigen. Er wurde so also zum Kurier des Todes…

    **********************************

    Es war spät am Abend. Sergeant Sarah Goodheim saß auf einer der harten, hölzernen Bänke der Kirche. Sie wusste selbst nicht genau, weshalb sie dorthin gegangen war. Vielleicht erhoffte sie sich göttlichen Beistand bei der Sache mit den extrem hohen Vermisstenzahlen die sie zu untersuchen hatte, vielleicht suchte sie auch nur Ruhe.
    Sarah war eine Frau um die 30, mit braunen, zu einem strengen Pferdeschwanz gebundenen, Haaren. Ihre stahlblauen Augen wurden von einer schlanken Brille verziert. Unter der Brille befand sich eine schmale Nase, die einen leichten Haken schlug. Ihre schmalen Lippen trugen feine Grübchen in den Winkeln. Sie trug kaum Schminke über ihren feinen Gesichtszügen. Sie wirkte kaum wie eine Polizistin, besonderst da sie keine Uniform, sondern nur einen grauen Hosenanzug auf ihrem schlanken Körper trug.
    Ihre Arme hatte sie auf die Bank vor ihr gelegt und ihre Hände waren gefaltet, als ob sie im Gebet war. Ihre Augen hatte sie auf das Kreuz, von dem Jesus herab hing, gerichtet. Vor dem Altar probte ein Chor für einen Gottesdienst.
    „Eine wunderschöne Arbeit, nicht wahr?“, flüsterte eine fremde Frauenstimme.
    Sarah schreckte auf, denn sie hatte nicht bemerkt, dass sich eine andere Frau zu ihr gesellt hatte.
    „Bitte?“, fragte sie verdutzt.
    „Das Kruzifix. Es ist sehr schön gearbeitet“
    „Ja, stimmt.“
    „Glauben sie, dass er sich für uns auch dann noch geopfert hätte, wenn er gewusst hätte was wir heute sind?“
    „Ich, ich weiß es nicht…“, murmelte Sarah nachdenklich und musterte die Frau neben sich.
    Die Frau hatte kastanienbraunes Haar, welches sie offen trug. Sie hatte sehr zarte Gesichtszüge die von einiger Schminke bedeckt wurden. Unter den nachgezogenen Augenbrauen lagen dunkle, braune Augen. Ihre schmale Stupsnase und ihre vollen Lippen trugen sehr zu der Attraktivität ihres Angesichts bei. Ihr langer, schwarzer Ledermantel ließ keine Schlüsse auf ihren Körperbau zu.
    „Weshalb sind Sie hier?“, fragte Sarah um das Thema zu wechseln, welches ihr auf seltsamer Weise unangenehm war.
    „Ich suche das, was die Meisten hier suchen. Ich suche Vergebung.“, sprach die Frau mit einem traurigen Tonfall.
    „Was habe Sie getan?“
    „Ich glaube, ich habe das Leben von jemandem zerstört.“
    „Wieso glauben sie das?“, fragte Sarah vorsichtig.
    „Ich glaube nicht, dass Sie das etwas angeht.“, erwiderte die Frau ruhig mit einem freundlichen Lächeln.
    „Tut mir Leid“, flüsterte Sarah und senkte ihren erröteten Kopf.
    „Schon gut. Und was suchen Sie hier?“, meinte die Andere freundlich.
    „Ich weiß es nicht“, murmelte Sarah. „Ich glaube, dass ich einfach nur abschalten will, von meinem Job.“
    „Was machen Sie von Beruf, wenn ich fragen darf?“
    „Ich bin Sergeant bei der Polizei. Ich arbeite an der Vermisstensache.“
    „Schlimme Sache“, flüsterte die Rothaarige. „Haben Sie schon einen Verdacht?“
    „Das darf ich Ihnen nicht verraten“, Sarah verzog ihr Gesicht. „Um ehrlich zu sein: Nein, wir haben keinen Verdacht. Wir vermuten, dass die Gangs etwas damit zu tun haben. Sie benehmen sich im Moment zu sonderbar. Früher haben sie Ihr Symbol in die Körper ihrer Feinde geritzt, heute schneiden sie ihnen ganze Fleischstücke aus den Körper.“
    „Ich habe davon gelesen. Ich habe auch gelesen, das einige Opfer davon sprachen, dass sie nicht von Gangmitgliedern, sondern von, naja, wie soll ich sagen…“
    „Von Zombies angegriffen wurden?“, beendete Sarah den Satz der Frau. „Vermutlich hatten sie einen schweren Schock. Da sieht man so einigen, oder besser gesagt, man glaubt etwas zu sehen.“
    „Ja, Sie haben wohl recht“, räumte die Andere ein. „In den Nachrichten kam, dass eine Frau mit einer Bisswunde in das Krankenhaus eingeliefert wurde. Sie behauptet von einem Zombie gebissen worden zu sein. Glauben Sie das da ein Zusammenhang besteht?“
    „Daran habe ich bisher noch nicht gedacht“, überlegte Sarah. „Wir haben daran nicht gedacht, weil sie zu keiner Gang oder so gehört. Wir vermuten, dass sie von einem Obdachlosen oder von einem Junkie angefallen wurde.“
    „Sie sollten die Frau mal gründlich befragen. Ich habe das Gefühl, dass sie Ihnen in dem Fall helfen könnte.“, beharrte die Rothaarige. „Ich muss jetzt gehen. Guten Abend.“
    Eilig verließ die rothaarige Frau die Kirche, noch ehe Sarah nach ihrem Namen hätte fragen können. Sie hatte das Gefühl, dass die Frau mehr wusste. Auf jeden Fall würde Sarah jetzt das Krankenhaus besuchen und mit der Verletzten sprechen…

    Kapitel 6: Frage und Antwort

    Bojan und Phil hatten in Nostrys Behausung Platz genommen. Sie war sehr schön eingerichtet. Die grauen Wände wurden von einer weinroten Tapete überdeckt und der Betonfußboden war sogar mit dunkelbraunen Parket belegt. Eine prunkvolle Lampe hing von der Decke herab und schenkte dem großen Raum gelbliches Licht. In der hinteren Ecke stand ein Bett im französischen Stil. An den Wänden standen mehrere Bücherregale, die fast aus allen Nähten zu Platzen schienen. Im Zentrum stand ein massiver Tisch aus Eichenholz um den mehrere Stühle von gleicher Machart angeordnet waren. Auf zwei von ihnen saßen der sehnige Weiße und der massige Farbige.
    Die Eingangstür ging auf und Nostry trat gefolgt von einem anderen Mann ein.
    Der Andere war fast so groß wie Necro-Phil. Er hatte eine muskulöse Gestalt, von der jedoch ein Bierbau abstand. Der mächtige Schädel wurde von kurzen, dunkelblonden Haaren gekrönte. Auf seiner Nase saß eine feine Brille, hinter der ein grau-blaues, mandelförmiges Augenpaar hervor lugte. Die Nase war etwas breiter und abgeflacht, was ein wenig an jemanden von samoanischer Abstammung erinnerte. Seine Lippen wurden von einem breiten Kinn flankiert und waren zu einem gefährlichen Lächeln verzogen. Seine Haut war weiß und blass, er war also auch einer von den Rotten. Er trug eine Armeehose, deren Taschen ausgebeult waren. Sein Torso wurde von einem schwarzen, kurzärmligen Hemd bedeckt, aus dessen Brusttasche eine Flasche Schnaps hervor schaute.
    „Es verunsichert dich doch nicht, dass ich meinen Leibwächter dabei habe?“, wandte sich Nostry freundlich lächelnd an Bojan. „Sein Name ist Ork. Wenn jemand mich oder jemanden aus unserer Sippe schaden will, wird er von ihm in der Luft zerrissen. Wie ein Ork halt handeln würde.“
    Bojan schüttelte den Kopf, nachdem er ein aufmunterndes nicken von Phil auf seinen fragenden Blick erhalten hatte.
    „Sehr schön!“, sprach Nostry. Er hatte sich in der Zeit, wo Bojan und Necro-Phil auf ihn gewartet hatten, umgezogen. Er trug einen weinroten Anzug, mit einem weißen Hemd, was seinem Aussehen eine aristokratische Gestalt schenkte.
    „Nun, wir werden nun gewissermaßen ein Spiel spielen.“, holte Nostry aus, während er sich auf den Stuhl am Kopf des Tisches setzte. „Jeder Neue muss mir Rede und Antwort stehen, darf aber selbst auch Fragen stellen, die ich nach besten Wissen und Gewissen beantworten werde. Ich möchte, dass du ehrlich zu mir bist, ich spüre wenn jemand lügt! So, lass uns beginnen.
    An was kannst du dich erinnern, seit deiner Metamorphose?“
    „Nun, ich bin in dem Keller, in dem mich Phil aufgegabelt hat, aufgewacht.“, erläuterte Bojan mit einem nachdenklichen Tonfall, als ob er sehr weit zurück denken musste, jedoch waren seit seinem Erwachen und seinem Verhör bei Nostry erst ein paar Monate vergangen. „Ich wusste nicht wo ich war, oder wer ich war. Nachdem ich in den Spiegel gesehen hatte, war ich auch nicht mehr sicher, WAS ich war.“
    „Weißt du noch, wer dich geschaffen hat?“, unterbrach in Nostry.
    „Nein, Phil war der erste Rotten, so nennen wir uns doch, den ich getroffen habe. Das Einzige, was ich von meinem Erschaffer kennen gelernt habe, ist seine Handschrift.“
    „Wie bitte?“, fragte Nostry verdutzt.
    „Als ich mich das erste Mal im Keller umgesehen hatte, lag auf dem Tisch dieser Zettel.“
    Während er das sagte, griff er in seine Tasche. Ork sprang sofort auf Bojan zu und riss seine Hand aus der Tasche und griff selbst hinein. Als er sie wieder heraus zog, hielt er ein zerknittertes und abgegriffenes Stück Papier in der Hand.
    Er reichte es zu Nostry. Dieser entfaltete es und begann zu lesen. Dort stand:
    „Es tut mir leid, was ich dir angetan habe! Es ist über mich gekommen. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurück drehen…
    Aber was geschehen ist, ist geschehen! Das Einzige, was ich für dich tun kann, ist zu versuchen, dir dein neues Leben zu erklären.
    Du bist nun so was wie ein Zombie, wie in Dawn of the Dead, nur das du denken kannst. Ich weiß selbst noch nicht genau, was wir sind.
    Was ich aber weiß ist, dass du fressen musst, um zu überleben. Du musst Menschenfleisch zu dir nehmen, damit du nicht komplett zerfällst. Ich habe dir einen Beutel voller Fleisch auf den Tisch gestellt, es sollte deinen ersten Hunger stillen.
    Du musst jedoch jagen, denn wenn du zu lange hungerst, wirst vom Trieb zu fressen übermannt. Dann bist du wirklich wie einer aus den Filmen…
    Wenn du jemanden komplett isst, wirst du wieder komplett hergestellt, jedenfalls für eine gewisse Zeit. Tue das aber nicht, töte niemanden! Du bist ein Monster, also behalte die letzten Reste deiner Menschlichkeit!
    Nimm dir nur soviel, dass du nicht hungerst. Meist reichen schon ein paar Stücke. Kratze oder beiße niemanden, sonst werden sie so wie du. Ich habe dir ein Messer auf den Tisch gelegt, wenn du es nicht schon gefunden hast.
    Das ist alles, was ich dir sagen kann.
    Ich kann es nicht über mich bringen, dich zu sehen, darum dieser Zettel. Ich hoffe, dass du mich nicht hasst, für das, was ich dir angetan habe, auch wenn ich es dir nicht übel nehmen würde…“
    Dort endete der Brief. Die Buchstaben waren sehr schön geschwungen und hatten viele Bögen und Schleifen. Das wies auf eine Frau hin.
    „Darf ich den Brief behalten?“, fragte Nostry.
    „Warum?“
    „Ich will prüfen, ob die Schrift jemanden von gehört.“, sprach Nostry ruhig. „Nun darfst du eine Frage stellen.“
    „Okay“, überlegte Bojan. „Was bin ich?“
    „Hm, das dürfte schwer zu beantworten sein!“, schmunzelte der Alte. „Wir wissen es selbst nicht genau. Wir nennen uns Rotten. Ich vermute, dass wir von einem parasitären Virus befallen sind, der menschliches Fleisch zersetzt. Darum verfallen wir und darum müssen wir Fleisch zu uns nehmen, damit wir nicht zerfallen. Aber das konnte ich bis her nicht beweisen. Außerdem würde es nicht erklären, warum wir nicht sterben können. Du kannst nur sterben, wenn jemand dein zentrales Nervenzentrum zerstört, zum Beispiel, wenn dir jemand einen Kopfschuss verpasst.
    Eine andere unter uns anerkannte Theorie ist die, dass wir von Dämonen befallen sind, die uns als Wirte verwenden. Sie lassen uns nicht sterben, weil ja dann ihr Wirt sterben würde.
    Such dir eine Theorie aus, oder erfinde deine eigene…
    Jetzt bin ich wieder dran. Hast du dich an das, was im Brief stand, gehalten?“
    „Ja. Es fiel mir zwar schwer, aber ich habe alles eingehalten. Ich habe niemanden getötet oder infiziert.“, beteuerte Bojan unter Nostrys strengen Blick.
    „Du sagst die Wahrheit, also darfst du wieder was fragen“, Nostry schien das Spiel zu gefallen.
    „Hm, was könne Sie mir über die Sippe erzählen?“
    „Du brauchst dich nicht hinter Höflichkeiten zu verstecken! Wir sind vom gleichen Blut.“, meinte Nostry belustigt mit einem freundlichen Unterton in seiner Stimme. „Ich habe unsere Sippe gegründet. Es war Anfang des 17. Jahrhunderts, als ich die Notwendigkeit erkannte, einen Clan zu gründen. Ich sammelte so viele Rotten unter mich wie ich konnte, klärte sie auf und stellte Gesetze auf. Ich versuchte unseren Zustand zu erforschen und seine Verbreitung einzudämmen.
    Unser Clan besteht momentan aus genau 56 Personen, dich mit eingerechnet. Viele sind den menschlichen Dämonenjägern zum Opfer gefallen, viele haben sich selbst getötet und andere liefen zu dem Feind über.
    Wir gliedern uns in verschiedenen Gruppen. Da wären die Jägern, die zu meist Frauen sind, weil sie weniger auffallen und es leichter beim jagen haben. Sie versorgen uns mit Fleisch. Dann sind da die Sammler, wie Necro-Phil. Sie sammeln freie Rotten auf und spüren gleichzeitig auch Dämonenjäger auf und töten diese. Dann gibt es noch die Arbeiter, die für die Instandhaltung und Bewachung unseres Baus zuständig sind. Weltweit gibt es noch andere Sippen, wie die unsere.
    Ist dir etwas Sonderbares aufgefallen, seit du ein Rotten bist?“
    „Außer das ich ein Rotten bin? Ja, tatsächlich. Ich habe in meinem Haus einen Geist gesehen. Er hat nicht mit mir gesprochen und ist dann auch verschwunden.“
    „Ein Geist? Hm, darüber werde ich nachdenken müssen. Stell deine letzte Frage, wenn du eine hast, denn ich bin mit dir fertig.“
    „Habt ihr in einer Vermisstenkartei oder so nach eurer wahren Identität gesucht.“
    „Ja“, antwortete Phil an Nostrys Stelle und in seiner Stimme schwang eine tiefe Traurigkeit. „Ich rate dir davon ab, genauso, wie ich es jedem anderen geraten habe! Es bringt dir und deinen Angehörigen nur Unglück. Lass es gut sein und starte ein neues Leben!“
    Danach erfüllte schweigen den Raum. Niemand fragte Phil, weswegen er davon abriet. Nostry und Ork, weil sie den Grund kannten und Bojan, weil er merkte, dass Phil nicht gern darüber sprechen wollte.
    „Gut“, durchbrach Nostry die Stille. „Du bist bei uns aufgenommen! Du wirst Phil begleiten. Ich habe auch schon einen Auftrag für euch.“
    „Was liegt an?“, fragte Phil, wobei er immer noch traurig klang.
    „Eine Frau wurde in das Krankenhaus gebracht. Sie wurde gebissen. Seht sie euch an, verhört sie, findet heraus, wer es war. Wenn sie von einem Rotten gebissen wurde, bringt sie her, bevor ein Unglück geschieht!“, erklärte Nostry. „Hier habt ihr Papiere, die euch berechtigen, die Frau mitzunehmen. Schöne Fälschungen oder? Gut, verschwendet keine Zeit! Bojan, zieh dich um und rüste dich aus, dann esst was und dann los!“
    Phil und Bojan nickten und machten sich auf den Weg.
  • Wie immer, bitte nicht die Rechtschreibung beachten:

    Kapitel IV: Und was ist mit mir?

    Mit einer Tasche voller Knochen und einem gefüllten Magen machte er sich auf den Weg zu seiner Behausung. Er musste nie weit gehen, denn er machte sich mit seinen Opfern immer Treffpunkte in der Nähe seines Heims aus. Er wusste nicht, ob er in seinem Leben vorher schon bequemlich war, jedoch wusste er genau, dass er in seinem jetzigen Dasein jede Bequemlichkeit und Komfort liebte, was jedoch nicht bedeutet, dass er faul ist, jedenfalls nicht im Geist.
    Seine Füße trugen ihn über nasse und menschenleere Strassen zu einem eisernen Gittertor. Er steckte sich den Zeigefinger und den Mittelfinger zwischen seine Lippe und pfiff.
    „Hey Luka, alter Totengräber, mach das verdammte Tor auf!“, brüllte er.
    Aus der Dunkelheit hinter dem Tor schälte sich ein Kopf eines Mannes. Er hatte rotes, ungekämmtes Haar, sodass es beinahe aussah, als würde auf seinem Schädel das Fegefeuer wüten. In seinem fein geschnittenen Gesicht lagen große, hellblaue Augen, die von dicken Augenrändern umgeben waren. Ein nicht geringer Teil seines Gesichts wurde von einem ungepflegten Vollbart verdeckt. Er erhob flehend seine Stimme.
    „Bitte, seien Sie nicht so laut, Sie wecken ja noch…“
    „…Tote auf?“, beendete er den Satz von Luka. „Hast du vergessen, mit was du es hier zu tun hast? Wir sind schon aufgewacht! Und jetzt lass mich rein!“
    „Ja, ja.“, sprach der Rotschopf eingeschüchtert und schloss mit zittrigen Finger das Tor auf und ließ den Mann ein.
    Hinter dem Tor eröffnete sich ein weites Feld und in dem Mondlicht zeichneten sich steinerne Kreuze und kleine, schuppenartige Gebäude ab. Er stand auf einem Friedhof.
    Zu seiner Linke, nicht weit vom Tor entfernt, befand sich ein kleines heruntergekommenes Haus, aus welchem der Rote gekommen sein musste.
    „Willkommen zu Hause, Meister Molder“, sprach der Rotschopf, als er das Tor wieder schloss.
    „Hier, ich habe etwas Arbeit für dich“, erwiderte der Molder fies und drückte Luka die Tasche in die Hand.
    „Ich weiß bescheid, einäschern und verscharren, wie immer“, meinte Luka und nahm die Tasche und marschierte zum Haus.
    Währendessen, ging Molder auf eine Gruft zu. Sie war um einiges größer als die anderen und auch viel prächtiger. Über der Tür war das Wappen irgendeiner ausgestorbenen Adelsfamilie.
    Er stieß die Tür auf und betrat den dahinter liegenden Raum. Dieser sah nicht wie eine Gruft aus, denn die Grabstätten waren heraus gebrochen um mehr Platz zu schaffen. Stattdessen war der Raum wie eine Wohnung eingerichtet. In ihm befanden sich ein Schreibtisch, ein paar Regale mit Büchern und ein Bett. Auf dem Schreibtisch stand sogar ein Computer mit Internetanschluss. Er setzte sich vor den dazugehörigen Monitor und schaltete alles an.
    Es war Zeit, schon einmal ein neues Opfer zu suchen…

    **********************************

    Die Sonne befand sich gerade im noch im Kampf mit dem Mond, als ein schwarzer Kombi über einen Hügel fuhr. In ihm saßen zwei Männer, ein farbiger Muskelberg am Steuer und ein drahtiger Weißer neben ihm.
    „Wo bringst du mich hin?“, fragte der Weiße.
    „Unser Bau ist in einer verlassenen und vergessenen Militärbasis, nördlich der Stadt“, antwortete Phil.
    „Was wird mich dort erwarten?“
    „Fragen und Antworten. Nostry fragt alle Neuen aus. Wenn er der Meinung ist, dass du einer von den Anderen bist, geht es dir an den Kragen.“, sprach Phil nachdenklich. „Wenn du mich fragst, ist das bescheuert…“
    „Wer sind die Anderen?“
    „Lass es mich so sagen: Wir, damit meine ich der Gruppe zu der ich gehöre, sind zivilisiert und darauf bedacht, unsere Menschlichkeit zu bewahren. Wir haben eine strukturierte Gemeinschaft, bestehend aus Jägern, Sammlern, Arbeitern und dem Anführer. Jäger sind für Fleisch verantwortlich. Sammler, wie ich es einer bin, suchen nach Neuen wie dich und verfolgen außerdem menschliche Dämonenjäger. Arbeiter halten den Bau am laufen, sie halten Wache, übernehmen Reparaturen und so weiter. Naja und der Anführer ist halt der Anführer, in unserem Fall ist es Nostry. Die Gruppe der Anderen sind, nun, wie soll ich sagen … Anarchisten unter den Toten. Sie sind ein wilder Haufen, ohne Struktur, die sich dem Drang zu fressen einfach hingeben.“, antwortete der Farbige, während er in ein Waldgebiet einbog.
    „Kannst du mir einen Rat geben, wie ich mich verhalten sollte?“, fragte der Kleine nervös.
    „Lass dich nicht aus der Fassung bringen und antworte auf Nostrys Fragen immer ehrlich, denn er erkennt, wenn jemand lügt. Hast du dir eigentlich schon einen Namen für dich überlegt?“
    „Ich denke, ich werde mich Bojan nennen.“
    „Schade, ich hatte gehofft, dir fällt ein ähnliches Wortspiel wie mir ein. Naja, so bleibt mein Name einzigartig in unserer schönen, bunten Welt der Toten.“, murmelte Phil. „Ah, wir sind da!“
    Der Wagen stoppte vor einem alten, verrosteten Maschendrahttor. Hinter dem Tor lag zwischen Sträuchern und Bäumen ein kleiner, mit Gras bedeckter Hügel, an dessen Vorderseite eine Tür lag.
    Phil stieg aus dem Wagen, fummelte einen Schlüssel aus seiner Tasche und öffnete das Tor. Dann stieg er wieder ein und fuhr aus das Grundstück herauf. Als alle vier Reifen auf der Wiese hinter dem Tor lag, stieg er aus, um das Tor wieder zu schließen. Es lag sehr versteckt, im Herzen des Waldstücks. Außer dem Hügel befanden sich einige verfallene Garagen auf dem Gebiet. Eine dieser Garagen wurde von Phil angesteuert, nachdem er wieder eingestiegen war.
    Als er in die Garage hinein gefahren war, wandte er sich an Bojan.
    „Komm, steig aus Kleiner. Zeit, die Höhle des Löwen zu betreten. Denke daran, lüg Nostry nicht an! Ich werde versuchen dich zu unterstützen, indem ich ein gutes Wort für dich einlege. Mehr kann ich leider nicht für dich tun.“, meinte Necro-Phil väterlich mit einem freundlichen Lächeln. „Du packst das schon.“
    Sie stiegen aus und gingen auf den Hügel zu. Vor der Metalltür angekommen klopfte Phil 6-mal in einem bestimmten Rhythmus an das rostige Metall. An der Tür öffnete sich ein Schlitz, aus welchem der Lauf eines Gewehres gesteckt und auf die Köpfe von Phil und Bojan ausgerichtet wurde.
    „Wer ist da?“
    „Hier ist Phil, mit dem Neuen. Leg das Gewehr weg und mach die Tür auf, Turkan!“, sprach Phil etwas genervt.
    Der Schlitz wurde wieder zugezogen und die Tür öffnete sich mit einem metallischen Quietschen. Hinter der Tür kam ein ca. 1,90m großer Albino zum Vorschein. Sein Gesicht war wettergegerbt und zerfurcht. Sein breites Kinn wurde von einem struppigen Ziegenbart bedeckt. Er trug tarnfarbene Kleidung und hielt eine M-16 in den Händen, mit der er die Beiden in den Hügel winkte.
    Die Innenseite des Hügels war mit grauen Betonwänden ausgefüllt. Es war nur ein einziger Raum, kaum größer als ein normaler Schuppen. Der Raum wurde von einer nackten Glühbirne erhellt, welche wie ein Gehängter von der Decke baumelte. Am linken Ende befand sich eine Leiter, die in den Hauptkomplex führte.
    Mit einem Krachen schloss der Albino die Tür.
    „Sag bitte Cook bescheid, ich habe Fleisch im Kofferraum. Er soll es zur Kühlkammer bringen, wir gehen direkt zu Nostry.“, wies Phil Tukan an.
    „Okay, aber erschreckt euch nicht. Nostry spielt mal wieder Dr. Frankenstein.“
    „Ist klar, er versucht anscheinen mal was anderes.“, meinte Necro-Phil witzelnd.
    „Ich frage mich wann er mit seinen Untersuchungen an Innereien fertig ist? Da gibt es bald nichts mehr auszuschöpfen“, sprach Turkan lachend.
    Phil verabschiedete sich bei dem Albino mit einem Klaps auf die Schulter und stieg dann die Leiter hinab. Bojan tat es ihm gleich und fand sich, unten angekommen, in einem verzweigten Tunnelsystem aus Beton wieder.
    „Willkommen in unserem Bau!“, vermeldete Necro fast schon feierlich und marschierte auf einen der Tunnel zu. Bojan folgte dem Riesen.
    Die Tunnel waren alle verfallen und verdreckt. Ab und zu tauchte auf einer Seite des Tunnels dem sie folgten eine Tür auf. Erhellt wurde der Tunnel von, in regelmäßigen Abständen angebrachten, Baulampen.
    Sie folgten dem Tunnel einige 100 Meter und bogen ab und drangen tiefer in das Labyrinth aus Beton ein. Nach der 20. Biegung gab Bojan es auf, zu versuchen, sich den Weg zu merken. Außer ihnen befand sich augenscheinlich Niemand in den Tunneln.
    Nach ungefähr einer viertel Stunde blieb Phil vor einer rostigen Metalltür auf der linken Seite des Tunnels stehen. Die Tür hatte ein kleines Gitterfenster wie bei einer Gefängniszelle. Phil spannte durch dieses in den Raum.
    „Ah, Necro-Phil. Komm doch herein!“, schallte eine Stimme, die einem alten Mann zu gehören schien.
    Phil drückte die Klinke herab und stieß die Tür auf. Er bedeutete Bojan, dass er vorgehen sollte.
    „Ah, du musst der Neue sein, von dem Phil mir am Telefon erzählt hatte“, sprach ein älterer Mann, der gerade über einen Körper, welcher auf einem OP-Tisch lag, gebeugt war. Er sah während er sprach nicht von seiner Arbeit hoch.
    Bojan blickte durch den Raum. Er sah trostlos aus, mit nackten, kalten Betonwänden. Neonlampen sorgten dafür, dass der Raum gut erhellt wurde. Der Raum war wie ein Operationssaal eingerichtet. Im Zentrum befand sich der OP-Tisch, um ihm herum waren Lampen und verschiedene Wagen mit Operationsbesteck und gläsernen Behältnissen mit irgendeiner Lösung darin aufgebaut.
    Der Körper auf dem Tisch hatte einen geöffneten Brustkorb und ihm waren anscheinend einige seiner Innereien entfernt und in die Gläser gepackt worden.
    Der Alte legte das Skalpell aus seiner Hand und wandte sich Bojan zu. Die silbernen Haare von Nostry hatten mittlerweile das Stadium des Halbmondes erreicht. Auf seiner hackenförmigen Nase saß eine billige, eckige Brille, hinter der schmale, strenge Augen blinzelten. Das faltige Gesicht des Mannes trug keinen Bart. Der gedrungene Körper des Alten steckte in Metzgerkleidung, die von einer braunen, ledernen Schürze komplettiert wurde.
    „Ich bin Nostry, wie ist dein Name? Kannst du dich überhaupt an ihn erinnern?“, fragte der Alte streng.
    „Nein, ich kann mich nicht an meinen Namen erinnern. Ich nenne mich Bojan.“
    „Okay. Phil, wo hast du ihn gefunden?“, wandte er sich an den farbigen Riesen.
    „Im Getto-Viertel in der Stadt. Er wurde von einem Dämonenjäger bedroht. Er wollte nicht mit ihm kämpfen oder in Stücke reißen, ich glaube also nicht dass er einer von den Anderen ist“, antwortete Phil.
    „Hm, das ist nicht gesagt. Die Anderen haben auch so ihre Taktiken, um uns zu infiltrieren und zu vernichten!“, schallte Nostry den Muskelberg. „Er wird sich beweisen müssen, bevor wir ihn in unsere Gemeinschaft aufnehmen! Ich werde erstmal gründlich befragen müssen! Kommt mit mir rüber, in meine Behausung, dort werde ich den Neuling befragen. Hier scheint er etwas … Abgelenkt.“
    Nostry ging in Richtung Tür und öffnete diese bereits als sich plötzlich der Körper auf dem Tisch aufsetzte.
    „Und was ist mit mir?“, sprach der Mann mit dem offenen Brustkorb, der vor kurzem regungslos auf dem Tisch lag entsetzt.
    „Oh, Lennox, dich habe ich ja ganz vergessen!“, meinte Nostry in Gedanken. „Geht schon einmal vor, ich mache ihn nur noch schnell zu, dann komme ich nach.“
    Lennox legte sich wieder hin und war sichtlich beruhigt. Nostry nahm Nadel und Faden von einem der Wagen und beugte sich wieder über den Körper, um den ausgehöhlten Brustkorb wieder zu schließen.
    Necro-Phil und Bojan gingen während dessen aus dem Raum und betraten das Zimmer auf der anderen Tunnelseite, um dort auf den Boss zu warten.

    Kapitel V: Je später die Stunde… (muss ich nur noch schreiben, in meinem Kopf steht Kapitel V schon)