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Vorherige Beiträge 83

  • @ fletcher

    Ja, die "Sinnesfreuden" , schon klar. Mir kommt die Argumentation an sich zu "verkopft" daher. Ich kann das noch nicht richtig fassen. Es ist so unnötig "schwer" möchte ich fast sagen.

    Schwarz-weiß, gut-böse, oben-unten, entweder-oder, Das ist mir zu eindimensional.

    Angsthases Bedenken gehen mir für mein Gefühl in die richtige Richtung.

    edit. bezüglich des Schw/w-Konstrukts. Ich lehne die hierarchische Vorstellung, dass Gott in der "stärkeren Position" ist, weil Satan eine "Reaktion" auf ihn ist, selbstverständlich ab :D

    Deine Ver-teufelung geht wohl auch in die Richtung. Wer Norm, Werte, an "das Göttliche" legt, kommt ganz schnell in Schwierigkeiten, weil Menschliches eben der göttlichen Norm nicht entsprechen kann, unvollkommen ist. Und Gott ist doch so vollkommen und wir nach seinem Bild, also her mit dem Sündenbock. Wenn aber dieser Luzifer, Teufel, Satan nur der Gegenentwurf eines (unvollständigen) Gottes ist, ist er ja auch nur ein Teil von irgendwas.

    Ich schrieb jetzt absichtlich "unvollständig, da ich es für vermessen halte, das Gesamt"werk" zu personifizieren und universell als Gott oder schöpferischer Wille zu bezeichnen oder als Ergebnis eines solchen. Denn das ist Luzifer btw. ja auch, das schöpferische, der Funke mein ich jetzt.

    Also doch zwei Seiten der selben Medaille. Und dass diese die ultimative sein soll, da sträubt sich in mir alles, aber auch alles.





    Und diese Editiererei geht mir sowas von auf den Wecker!
  • @ hase

    Nochmal ganz deutlich: Mich interessiert das. Und ich schaue an in jeder Ecke nach. Eben weil es keine einfachen Antworten gibt. Gäbe es die, könnte man sie einfach hinschreiben und gut. Alles fließt ineinander... die Fragen, die Antworten und die Nicht-Antworten.
    Ich habe keine negative und keine positive Meinung zum Christentum oder Satanismus oder Heidentum, Hinduismus... Ich frage. Und mich interessiert die Basis einer Weltanschauung. Natürlich teste ich - provoziere ich. Ich möchte erfahren, wieviel *Grund* der Satanismus als Religion hat. Wieviel Vergangenheit. Welche Vergangenheit. Wieviel Wissen.
  • Original von fletcher
    @ hase
    Natürlich reicht das nicht. Es gibt Massen von "Stellungnahmen" dazu, was denn der Teufel sei oder sein soll oder ist.


    In dem Thread werden alle Fragen durcheinander geworfen:

    Wer/was ist Satan?
    Wie ist Satan?
    Warum verehren Menschen Satan?
    Wie sind Menschen gestrickt, die sich für diesen Glauben entschieden haben?
    Ist solch ein Glaube "glaubbar"?
    Welche Folgen hat dieser Glaube, wenn er konsequent geglaubt wird?

    Durch den Mix der Fragen können aber keine Antworten gefunden werden. Wenn es überhaupt möglich wäre Antworten zu finden, die einen Konsens bilden, was ich bestreite. Und manche Fragen davon sind vielleicht nicht zu beantworten, da die Antwort aus menschlicher Hand käme.
    Es wäre vielleicht sinnvoller die Fragen nacheinander abzugrasen, wenn das möglich ist, was ich nicht sicher weiß, da die Fragen oft einander bedingen. Aber nur durch Difinitionsfetzen wird sicher keine Antwort gefunden.
    Eher provoziert?
  • @ hase

    Natürlich reicht das nicht. Es gibt Massen von "Stellungnahmen" dazu, was denn der Teufel sei oder sein soll oder ist.

    Massen und Massen.
    Ein ewiges Thema. Ein Thema, mit dem sich ohne Ende beschäftigt wird. Ich finde an jeder Ecke Ausschnitte und Sichtweisen. ...

    Es ist faszinierend, was da alles *verteufelt* ist.


    edith für vogel: in der ersten zeile des heine zitates werden auch die sinnesfreuden erwähnt
  • So sehr ich dem hochgeschätzten Herrn Heine zustimmen möchte, ich halte es für gefährlich, die Vernunft oder deren Möglichkeiten überzubewerten.
    Wo bleibt in dieser dualistischen Ödnis, der Instikt, das Tier, das Menschentier?
  • Original von fletcher
    "Der romantische Held fühlt sich gezwungen, das Böse zu tun aus Sehnsucht nach einem unmöglichen Guten. Satan steht gegen seinen Schöpfer auf, weil dieser Gewalt anwandte, um ihn zu bezwingen. «Gleich an Verstand», sagt Satan bei Milton, «hat er sich mit der Gewalt über seine Ebenbürtigen erhoben.» Die göttliche Gewalttätigkeit wird so ausdrücklich verurteilt. Der Revoltierende entfernt sich von diesem aggressiven und unwürdigen Gott, «je weiter weg, um so besser», und herrscht über alle der göttlichen Ordnung feindlichen Kräfte. Der Fürst des Bösen hat seine Bahn nur deshalb gewählt, weil das Gute ein von Gott für seine ungerechten Ziele definierter und verwendeter Begriff ist." - Albert Camus, Der Mensch in der Revolte. Reinbek bei Hamburg 1969 (zuerst 1951)


    Hmm. So ganz versteh ich es nicht.
    Aber es klingt, als wäre Satanismus nur das Gegenstück zum christlichen Glauben, eine Art Gegenbewegung (Revolution?) um eine Unterscheidung hervorzuheben. Es zeigt diese Art zu glauben und Satan in einer sehr schwachen Position. Als wäre seine Handlung nur nötig gewesen, weil Gott es provoziert hätte. Quasi Satan als Reaktion auf Gott. Als wäre das Gutsein Gottes so schlimm, dass sich daraus etwas "böses" erheben MUSS, was eigentlich das Gute wäre, da das Gottesgute sich als böse herauskristallisiert. Also wieder mal ein schwarz-weiß, Gott-Satan, gut-böse-Konstrukt.
    Reicht mir ehrlich gesagt nicht...
  • Siehe edit eure Lordschaft.

    edit ersetzt doppelpost:

    hier noch etwas nettes:

    "Der Teufel ist ein Logiker. Er ist nicht bloß der Repräsentant der weltlichen Herrlichkeit, der Sinnenfreude, des Fleisches, er ist auch Repräsentant der menschlichen Vernunft, eben weil diese alle Rechte der Materie vindiziert; und er bildet somit den Gegensatz zu Christus, der nicht bloß den Geist, die asketische Entsinnlichung, das himmlische Heil, sondern auch den Glauben repräsentiert. Der Teufel glaubt nicht, er stützt sich nicht blindlings auf fremde Autoritäten, er will vielmehr dem eignen Denken Vertrauen, er macht Gebrauch von der Vernunft! Dieses ist nun freilich etwas Entsetzliches, und mit Recht hat die römisch-katholisch-apostolische Kirche das Selbstdenken als Teufelei verdammt und den Teufel, den Repräsentanten der Vernunft, für den Vater der Lüge erklärt." - Heinrich Heine, Elementargeister (1837)
  • "Der romantische Held fühlt sich gezwungen, das Böse zu tun aus Sehnsucht nach einem unmöglichen Guten. Satan steht gegen seinen Schöpfer auf, weil dieser Gewalt anwandte, um ihn zu bezwingen. «Gleich an Verstand», sagt Satan bei Milton, «hat er sich mit der Gewalt über seine Ebenbürtigen erhoben.» Die göttliche Gewalttätigkeit wird so ausdrücklich verurteilt. Der Revoltierende entfernt sich von diesem aggressiven und unwürdigen Gott, «je weiter weg, um so besser», und herrscht über alle der göttlichen Ordnung feindlichen Kräfte. Der Fürst des Bösen hat seine Bahn nur deshalb gewählt, weil das Gute ein von Gott für seine ungerechten Ziele definierter und verwendeter Begriff ist." - Albert Camus, Der Mensch in der Revolte. Reinbek bei Hamburg 1969 (zuerst 1951)



    edit: Ich forsche weiter. Mit oder ohne Buchempfehlung :D